Zoom H1 Testbericht
Kompakter MP3/Voice-Recorder

Zoom H1 Testbericht
Zoom H1 Testbericht

Felix Baarß Von Felix Baarß

Zoom H1 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Diktiergerät und Field Recorder im Kleinformat. Dieser portable Voice Recorder zeichnet in hoher Qualität auf, wiegt fast nichts, ist extrem kompakt und bietet alle Funktionen, die man von einem fortgeschrittenen MP3 Recorder erwarten darf.

zum detaillierten Zoom H1 Testfazit

PRO

  • Sehr klein, extrem leicht und handlich
  • Gute Aufnahmequalität
  • Beleuchtetes Display zeigt stets alle wichtigen Infos
  • Oberseite konsequent schlicht: nur ein Aufnahmeknopf
  • Umfassend ausgestattet mit Mic/Line In, Line Out & Lautsprecher
  • Nutzung als SD-Kartenlesegerät & USB-Mikrofon/Audio Interface
  • Günstiges Zubehörpaket optional

CONTRA

  • Verbesserungswürdige Bedienbarkeit der seitlichen Knöpfe
  • Kunststoffgehäuse könnte robuster sein

Für wen?
Reporter, Musiker und Klangkünstler mit Fokus auf höchster Mobilität sowie YouTube-Broadcaster, die einen portablen Recorder suchen.

Preis: 97,00 Euro
UVP: 141,61 Euro

Was ist es?

Der Zoom H1 ist ein sehr kleiner und leichter Voice-Recorder für Stereoaufnahmen. Mehr zu Gewicht und Abmessungen im Infokasten rechts. Die Formate WAV (max. 24 Bit & 96 kHz) und MP3 (bis zu 320 kb/s) stehen für deine Aufnahmen zur Verfügung, diese werden auf einer microSD-Karte gespeichert. Zusätzliche Funktionen umfassen einen Tiefpassfilter zur Eindämmung von Störgeräuschen und ein Auto-Leveling zur automatischen Justierung des Pegels. Ein Gewinde ist vorhanden, um das Gerät auf ein Stativ zu schrauben. Ein Kopfhörerausgang, ein Anschluss für externe Mikrofone/Zuspieler und ein Lautsprecher sind integriert.

Das Gerät lässt sich für einen direkten Zugriff auf die microSD-Karte per USB an den Computer anschließen – Aufnahmen löschen, verschieben und kopieren mit dem Windows Explorer oder dem Finder in Mac OS X sind ohne zusätzliches Kartenlesegerät möglich. Weiterhin ist die Verwendung als USB-Mikrofon und Abspielgerät an PC & Mac möglich.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 97,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Zoom H1 Test

Erster Eindruck

Das Design ist frisch, die ovale Schutzkonstruktion rings um die Mikrofone gefällt mir sehr gut. Das Kunststoffgehäuse knirscht ein wenig, wenn Du es fest anpackst. Es könnte etwas robuster gefertigt sein, dafür würde ich auch locker das doppelte Gewicht in Kauf nehmen. Der Schließmechanismus des Batteriefachs erscheint indessen auch nach etlichen Benutzungen noch so robust wie zu Beginn.


PASSEND DAZU


Die übersichtliche, gut verständliche Kurzanleitung ist wie ein Mini-Stadtplan gefaltet und kaum größer als eine Handfläche. Eine microSD-Karte mit einer Kapazität von 2 Gigabyte wird mitgeliefert. Darauf ist der Audio-Editor Steinberg WaveLab LE 7 gespeichert, Du hast also gleich eine Software zur Nachbearbeitung deiner Aufnahmen parat. Außerdem findet sich ein SD-Adapter in der Packung: Steck die microSD-Karte hinein, um auch mit Geräten darauf zugreifen zu können, die nur einen normalen SD-Kartenschacht bieten. Eine AA-Batterie ist ebenfalls enthalten.

Optionales Zubehör

So ist alles vorhanden, um sofort Aufnahmen zu machen, prima. Ich möchte noch auf das optionale Zubehörpaket verweisen – es beinhaltet Tragetasche, Windschutz, Dreifuß, Mikrofonklammer-Adapter, USB-Kabel und -Netzteil. Der Preis ist fair: 24,90 Euro kann man gut und gerne ausgeben, um den Zoom H1 gehörig zu erweitern.

Zoom H1 Testbericht
Für den Zoom H1 steht das hauseigene Zubehörpaket Zoom APH-1 optional zur Verfügung

Aufnahmeoptionen des Zoom H1

Die WAV-Aufnahme lässt sich mit hochauflösenden 24 Bit und 96 kHz realisieren. MP3 steht selbstverständlich auch zur Verfügung, wobei die Bitrate für alle denkbaren Anwendungen zwischen 48 und 320 kb/s einstellbar ist – Ersteres reicht für schnelle Sprachnotizen aus, während Letzteres an die Qualität einer Audio-CD heranreicht.

À propos CD-Qualität: Bei Nutzung einer 32-Gigabyte-microSD und WAV mit 16 Bit/44 kHz kannst Du ca. 50 Stunden aufzeichnen. Im Falle von MP3 mit guten 128 kb/s sind es gewaltige 555 Stunden…theoretisch, denn zuvor quittiert die Batterie ihren Dienst – zwischen neun und zehn Stunden Daueraufnahme sind mit einer Ladung zu erwarten, was für die meisten Anwendungen mehr als genug sein dürfte.

In der Praxis

Das Gerät ist mit 116 Gramm (inklusive Batterie) extrem leicht und lässt sich auch mit kleinen Händen bequem greifen – einen noch mobileren, handlicheren Recorder mit Mikrofonen von vergleichbarer Qualität gibt es derzeit nicht. Auch ist die Bedienung erfrischend schnörkellos und wenn es schnell gehen muss, kannst Du nichts falsch machen: Das einzige Bedienelement auf der Oberseite ist der Aufnahmeknopf. Er ist von einem ca. zwei Millimeter breiten Ring mit geriffelter Oberfläche umgeben und sitzt in einer kleinen Mulde, was für eine sehr gute Haptik sorgt.

Das Display darüber zeigt die wichtigsten Dinge an: Eingangspegel, verbleibende bzw. verstrichene Aufnahmezeit, Dateiformat, Batteriestand und ggf. das aktive Low-Cut-Filter. Zwischen Display und den Mikrofonen findest Du eine LED, die bei Übersteuerungen in einem kräftigen Rot aufleuchtet.

An der rechten Seite sitzen dann alle übrigen Knöpfe. Sie sind sehr klein und lassen sich nicht immer bequem drücken, aber mit etwas Beharrlichkeit ist auch das machbar. Das Verstellen der Eingangsverstärkung ist mit 100 Schritten sehr fein abgestuft möglich. Allerdings hätte ich hier lieber ein Drehrädchen gehabt, das sich wesentlich schneller justieren lässt.

Zoom H1 Testbericht
Die Bedienelemente am Zoom H1

Schön, dass es einen Knopf zum Löschen verpatzter oder nicht benötigter Aufnahmen gibt – so lässt sich gleich wieder Platz auf der SD-Karte schaffen und Ordnung bewahren; versehentliches Löschen ist praktisch ausgeschlossen, da Du anschließend noch den Record-Knopf drücken musst. Mit maximal 99 Markern pro WAV-Datei gibt es stets genug Spielraum zum Markieren neuer Abschnitte in der Aufnahme und sonstigen »Lesezeichen«.

Leichte Handhabung

Wie bei allen portablen Recordern, MP3-Recordern und Diktiergeräten solltest Du während der Aufnahme möglichst stillhalten – das Bedienen der Knöpfe und Reibungen der Hand am Gehäuse werden recht stark mitaufgenommen. Weiterhin ist neben der Aktivierung des Tiefpassfilters ein Windschutz sehr zu empfehlen, sonst besteht auch bei einer leichten Brise die Gefahr, dass lautes »Rumpeln« mit hohen Pegelausschlägen zu hören ist. Daher solltest Du den Kauf des oben erwähnten Zubehörpakets in Erwägung ziehen.

Der Zoom H1 ist aufgrund seiner Kompaktheit und seiner einfachen Bedienung wie geschaffen für den Einsatz als Diktiergerät. Auch für Interviews taugt das Gerät sehr gut, sofern Du die im vorigen Absatz geschilderten Dinge beachtest – selbst am weit ausgestreckten Arm kannst Du das federleichte Gerät sehr lange mühelos auf deinen Gesprächspartner richten und der Auto-Leveler sorgt in der Regel zuverlässig dafür, dass alles laut genug eingefangen wird.

Klangqualität des Zoom H1

Der Zoom H1 ermöglicht für einen Recorder dieser Preisklasse hochqualitative Aufnahmen. Der Bass kommt auch in tieferen Lagen noch gut zur Geltung und auch die Höhen an der Grenze des menschlichen Hörvermögens werden eingefangen. Es gibt keine nennenswerten Überbetonungen in bestimmten Tonhöhen. Das Klangbild ist erfreulich ausgewogen und gaukelt nicht wie andere Field Recorder übertrieben brillante Höhen oder hohe Mitten vor, um kurzfristig Eindruck zu schinden. Die Detailfreude der Aufnahmen ist sehr überzeugend für ein so günstiges Gerät.

Shaker

Stimme

Das Stereopanorama wird deutlich abgebildet. Hier machen sich die X/Y-Mikrofone mit ihrer 90°-Anordnung bezahlt: Die Aufnahmen breiten sich nicht nur von links nach rechts aus, sondern werden auch in ihrer Tiefe gut wiedergeben – weiter entfernte und nahe Schallquellen klingen entsprechend klar voneinander separiert. Alles in allem bin ich rundum zufrieden mit den klanglichen Kompetenzen des Zoom H1.

Anschluss an den Computer

Auf einem PC oder Mac kannst Du sofort auf die eingesteckte microSD-Karte zugreifen, um Dateien auf deinen Computer zu überspielen oder bei Bedarf zu löschen, um wieder Platz zu schaffen. Du brauchst also kein separates Kartenlesegerät – eine höchst willkommene Neuerung im Vergleich zu Version 1 des Geräts. Dank USB 2.0 geht der Dateitransfer angenehm schnell vonstatten.

Die Nutzung als USB Audio Interface ist möglich – Stereo-Aufnahmen und -Playback sind direkt in der DAW oder dem Audio-Editor möglich. Wer ein einfaches USB-Mikrofon für Internetradiosendungen, Lets-Play-Aufnahmen, Skype-Konferenzen in guter Klangqualität und mehr sucht, wird hier fündig.

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Zoom H1 Test-Fazit

Der Zoom H1 überzeugt in fast allen Disziplinen. Er wiegt nur einen Hauch mehr als die AA-Batterie, die zum Betrieb nötig ist. Passend dazu ist es sehr handlich, auch mit kleinen Händen kannst Du das Gerät stets fest umgreifen und auch mal schnell in der Hosentasche verstauen.

Zoom H1 Testbericht
Der Zoom H1 wohl der attraktivste Kompakt-Recorder für knapp 100 Euro

Während der Aufnahme behältst Du auf dem hintergrundbeleuchteten Display alle nötigen Informationen im Auge. Und das Wichtigste – den Aufnahmestart – kannst Du in hektischen Situationen gar nicht verfehlen, denn das einzige Bedienelement auf der Oberseite ist der große Record-Knopf.

Leichtgewicht, Kompaktheit, einfache Bedienung und die automatische Pegelregulierung sorgen dafür, dass der H1 sehr gut als Diktiergerät und für Interviews taugt – für Letzteres bietet sich der Wind- und Popschutz im Zubehörpaket für 20 Euro an. Darin finden sich auch ein Dreifuß und ein Mikrofonklammer-Adapter zur Aufnahme von Konzerten, Bandproben & Co. Schließlich ist eine Tragetasche sowie ein USB-Kabel und -Netzteil enthalten.

Die Aufnahmequalität ist tadellos für einen so günstigen Recorder. Der Frequenzumfang reicht relativ weit in den Bass- und sehr weit in den Höhenbereich hinein, während sich das Klangbild ausgewogen zeigt. Alles, was von einem fortgeschrittenen portablen Recorder erwartet wird, ist an Bord: ein Eingang mit Plugin-in-Power für externe Mikrofone & Zuspieler, ein regelbarer Kopfhörerausgang zum Monitoring sowie ein Lautsprecher für das schnelle Gegenhören von Aufzeichnungen. Auch brauchst Du kein separates Kartenlesegerät, denn seit Version 2 fungiert der H1 als solches am PC oder Mac.

Nur die Knöpfe an der rechten Geräteseite trüben den sonst so positiven Gesamteindruck – sie sind sehr klein und nicht akkurat bzw. schnell bedienbar. Speziell zum Regeln der Eingangsverstärkung hätte ich einen klassischen Drehregler bevorzugt. Zudem gibt es auch in dieser Preisklasse Voice Recorder mit robusterem Gehäuse.

Im Gesamtbild sind das jedoch nur kleine Schrammen und so kann ich meinen Zoom H1 Testbericht mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten beschließen. Ein höchst empfehlenswertes Gerät für alle, die einen superkompakten Begleiter für Aufnahmen in guter bis sehr guter Qualität bei sich tragen möchten.

Features Zoom H1 Review

  • Hersteller:   
  • Portabler Voice Recorder / Diktiergerät
  • X/Y-Stereomikrofon (90°)
  • Max. Schalldruck: 120 dB SPL
  • Low Cut, Auto Level, Marker
  • WAV: 16/24 Bit & 44,1/48/96 kHz
  • MP3: 48 - 320 kb/s & 44,1 kHz
  • Speicherung auf microSD (16 MB – 2 GB) oder microSDHC (4 – 32 GB)
  • Mic/Line-Input: 3,5 mm (Plug-in-Power)
  • Ausgang: 3,5 mm Stereo
  • Lautsprecher integriert
  • Mini-USB-Buchse (USB 2.0)
  • Batterie: 1 x LR6/Ni-MH AA bzw. optionales Netzteil AD-17
  • Batterieleistung: 9,5 (WAV) bis 10 (MP3) Stunden
  • Maße: 44 x 136 x 31 mm
  • Gewicht: 60 g (ohne Batterie)
  • Erhältlich in Schwarz und Silber

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