Yamaha MX61 BU Testbericht
Synthesizer-Wundertüte
Von Felix Baarß am 17. Februar 2017
Yamaha MX61 BU Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Sample-basierter Synthesizer mit 61 Tasten. Klanglich präsentiert sich der Yamaha MX61 BU opulent: Bestückte 2 Parts mit je einem von gut 1.100 feinen Klängen aller Art und nutze die gelungenen Effekte. Via USB landet das Ganze vollkommen ungetrübt in deiner DAW - vorzugsweise Cubase, das sich in vielen Funktionen ansteuern lässt. Das Ganze steckt in einem kompakten, sehr leichten Gehäuse und ist einfach zu bedienen. Beim Poti-Drehen sind Klangabstufungen zu hören und das Display könnte besser sein.
PRO
- Über 1.100 Klänge aller Art in guter bis exzellenter Qualität
- Einfache Bedienung mit Sofortanwahl aller Klangkategorien
- 4 Potis für alle wichtigen Klangparameter (Filter, Hüllkurve, Effekte etc.)
- Gelungene Effekte aller Art
- Ausgefeilter FM-Synthesizer mit 4 Operatoren als iOS App
- Ansteuerung von DAWs (v.a. Cubase) & virtuellen Instrumenten von Steinberg
- Kompakte, sehr leichte Bauweise
CONTRA
- Stufeneffekte beim langsamen Schrauben an den Potis
Für wen?
Ambitionierte Einsteiger und Fortgeschrittene, die vielseitige Keyboard- und Synthesizerklänge mit bühnentauglichen Bedienung schätzen.
Was ist es?
Der Yamaha MX61 BU ist ein digitaler, sample-basierter Synthesizer mit 61 Tasten. Es ist auch eine Version mit 49 Tasten zu haben, die ansonsten funktional identisch ist. An Bord sind gut 1.100 Klänge – von Pianos, E-Pianos und Synthesizern, Saiteninstrumenten, Holz- und Blechbläsern, Drums und mehr. Sie stammen aus der Klangbibliothek des hauseigenen Synthesizer MOTIF XS.
Zwei Parts können gleichzeitig (Layer) oder auf zwei Tastaturabschnitte aufgeteilt (Split) erklingen. Dabei ist eine Polyphonie von maximal 128 Stimmen möglich. Zahlreiche Effekte pro Part sowie Hall- und Chorus-Effekte plus ein 5-Band-EQ für das Gesamtsignal stehen zur Verfügung. Ein Arpeggiator versetzt die Klänge anhand von diversen voreingestellten Phrasen automatisch in Bewegung. Anschlüsse für ein Sustain-Pedal und einen Fußschalter sind an Bord.
Außerdem ist ein Audio- und MIDI-Interface für Windows, Mac OS & iOS integriert. Das Gerät kann also MIDI-Daten senden und empfangen (via USB oder die DIN-Buchsen) sowie digitale Klänge aus dem Computer ins Analoge verwandeln und über die Audioausgänge ausgeben.
Mitgeliefert werden Lizenzen für die DAW-Software Steinberg Cubase AI, eine iOS App zur FM-Synthese sowie zwei Instrumenten-Plugins für Windows & Mac OS X (Synthesizer und Hammond-Orgel).
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Als das Yamaha MX61 BU Review verfasst wurde, war das Instrument zum Straßenpreis von 699,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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Yamaha MX61 BU Test
Erster Eindruck
Das Instrument ist mit nicht einmal fünf Kilogramm erstaunlich leicht und somit gut transportabel. In meinen Augen gibt es viele Instrumente, die optisch ansprechender sind, aber das ist a) stark subjektiv und b) zweitrangig für die Wertung im Yamaha MX61 BU Testbericht.
Verarbeitung
Wichtiger ist, dass die Verarbeitung in Ordnung geht und die Haptik überzeugt. Alle Knöpfe haben einen superklaren Druckpunkt, die Drehregler laufen mit angenehmem Widerstand und das Datenrad rotiert mit klar spürbarer Schritt-Rasterung.
Tastatur des Yamaha MX61 BU
Ein schnelles, ziemlich virtuoses Spiel ist möglich – dafür sorgt der gut bemessene Tastenwiderstand. Das Klappern hält sich in akzeptablen Grenzen. Die Umsetzung der Anschlaghärte in unterschiedlich laute/scharfe Töne überzeugt. Hier und da werden die allerzartesten Tastendrücke nicht registriert, aber insgesamt stimmt die Dynamik, die ich dieser Klaviatur entlocken kann.
Im Großen und Ganzen ist die Tastatur so gut wie bei praktisch allen (preislich und funktional) vergleichbaren Instrumenten.
Display
Das Display ist beleuchtet und vermittelt stets die wichtigsten Informationen – in der Regel die beiden aktiven Parts. Es ist sehr klein und kommt mit der klassisch-groben Segmentdarstellung daher.
Nur eine transparente Kunststofffolie dient als Schutzabdeckung. Bei 700 Euro hätte man ruhig ein OLED-Display verbauen können, aber gut, die Konstruktion basiert eben praktisch 1:1 auf dem vor Jahren erschienenen MX49 bzw. MX61.
Anschlüsse für Audio
Das Wichtigste und ein paar Extras sind an Bord: Hinaus geht es über ein Paar großer Klinkenbuchsen (2 x Mono für links und rechts) und einen Kopfhörerausgang (große Stereo-Klinke). Letzterer ist nicht separat regelbar, der Regler wirkt also stets auf beide genannten Output-Wege. Hinein führt eine kleine Stereo-Klinkenbuchse – praktisch zum schnellen Anstecken von MP3-Player, Smartphone & Co. für Begleitklänge.
MIDI & Pedale
Die MIDI-Ein- und Ausgänge über klassische DIN-Buchsen sind prima, doch im dritten Jahrtausend ist auch MIDI via USB längst üblich – der Yamaha MX61 BU versteht sich auf beides. Auch die zwei Pedalanschlüsse für Fußschalter und Haltepedal sind guter Standard in dieser Klasse.
USB für Sticks
Und schließlich kannst Du dir noch weitere klangliche Unterstützung holen, wenn Du an die mit »To Device« beschriftete USB-Buchse einen Stick mit Audio- oder MIDI-Dateien anschließt – für Audio-Playback oder vorprogrammierte Rhythmen/Melodien.
Grundlagen der Bedienung
Die Anwahl der Klänge und Spielmodi geschieht wie bei den meisten Keyboards und Performance-Synthesizers. Vereinfacht gesagt über …
- Ein Datenrad (»Jog-Wheel«)
- Pfeiltasten + Knöpfe für Bestätigen, Abbrechen & Co.
- 16 Bank-Taster + Knöpfe für Layer, Split, Arpeggiator & Co.
All diese Bedienelemente verrichten ihren Job sehr zuverlässig. Mir persönlich sind weiche Tasten lieber, weil schneller und müheloser bedienbar – allerdings haben solche Taster nicht so eine eindeutige haptische Rückmeldung. Geschmackssache.
Die Menüstruktur ist flach gehalten, stets kommt man mit einem Klick auf die oberste Ebene zurück – hier kann man sich nicht verlieren. Insofern kann ich dieses kleine Kapitel zur Bedienung des Yamaha MX61 BU zufrieden beschließen. Die Bedienelemente zur Klangformung findest Du weiter unten in einem Extrakapitel beleuchtet.
Klänge des Yamaha MX61 BU
Kurzum: Die Qualität und Vielfalt der gut 1.100 Klänge auf Sample-Basis (hier wie üblich »Voices« genannt) überzeugt mich fast durch die Bank. Sie können auf der Bühne bestehen, über weite Strecken auch im Studio, gleich mehr dazu.
In allen Kategorien finden sich vertraute Klänge – »Brot-und-Butter-Sounds«, überwiegend in beliebigen Tonhöhen spielbar. Zum Festhalten deiner Kreationen stehen 128 Speicherplätze für normale Stimmen und 8 für Drum/Percussion Kits zur Verfügung.
So setzen sich die Klänge zusammen, nach Häufigkeit absteigend geordnet:
- 138 multiinstrumentelle Sequenzen aller Art
- 122 synthetische und akustische Bässe
- 98 Gitarren
- 91 Synthesizer-Leads
- 89 Synthesizer-Pads & Chöre
- 81 String-Sounds
- 71 synthetische Sequenzen
- 69 Orgeln
- 68 Blechblasinstrumente
- 64 E-Pianos und sonstige Tasteninstrumente
- 61 Drum & Percussion [Kits]
- 53 Saxofone & Holzblasinstrumente
- 51 Percussion-Instrumente [chromatisch]
- 49 Soundeffekte
- 37 Instrumente aus aller Welt
- 25 akustische Pianos
Einschätzung der Klänge
Die akustischen Pianos stellen die kleinste Kategorie, aber da die 25 Konzertflügel- und Klavierklänge durchweg fein sind, zählen sie zu meiner Lieblingssparte. Hier ist Yamaha in Sachen Authentizität und Seele ganz vorne mit dabei, was Instrumente unter 1.000 Euro betrifft.
Die E-Pianos sind ebenfalls technisch sauber und authentisch, stimmungsvoll und abwechslungsreich noch dazu. In derselben Kategorie stecken Clavinets, die mir etwas zu synthetisch klingen.
Ebenfalls nicht ganz so überzeugend, aber nach ein paar Justierungen an den Parametern brauchbar sind die Zugriegel-Orgeln, die teils mit einem schönen Rotationslautsprecher-Effekt daherkommen. Blasinstrumente sind in meinen Ohren ohnehin erst bei Kalibern wie dem Yamaha Montage 8 [Testbericht] richtig gut (hier empfinde ich sie zumindest bei sparsamer Spieltechnik als passabel).
Was die Klänge elektronischer Natur betrifft, bin ich wieder sehr angetan – die synthetischen Pads sind warm, weich, aber nicht verwaschen, Bässe superkernig und druckvoll. Für mich persönlich ist es ein Fest, dass gerade die letztgenannte Kategorie so gut gefüllt ist, siehe Liste oben.
Sequenzen, Loops und Beats
Mit satten 138 Voices ist die größte Kategorie relativ komplexen Loops für elektronische Musik vorbehalten. Hier gibt es keine Dynamikabstufungen oder unterschiedliche Tonhöhen, die einzigen Eingriffsmöglichkeiten über die Klaviatur besteht in einer beliebigen gedrückt gehaltenen Taste, um den Loop in der gewünschten Dauerhaftigkeit abzuspulen.
Das geht voll in Ordnung, denn diese Sequenzen sollen als inspirierende Grundlage oder zum parallelen Spiel einer normalen Voice mit der anderen Hand im Split-Modus dienen. Und das tun sie ganz hervorragend. Mal originell und gewitzt, mal im gut produzierten Brot-und-Butter-Stil, stets dienlich für Songwriting in der elektronischen und elektroakustischen Musik.
Klangbeispiele vom Yamaha MX61 BU
Bass
Pad
Sequenziertes Pad
Synthetisches Drum Kit
E-Piano
Konzertflügel
Effekte
Gerade bei den E-Pianos und elektrischen Orgeln sind oft Effekte (Leslie-Lautsprechersimulation, Verzerrer etc.) bereits in die Wellenformen »eingebrannt«. Die sind richtig gut – Gott sei Dank, denn erst sie formen bei den genannten Klangkategorien den eigentlichen Charakter.
Ansonsten gibt es für den Gesamtsound Chorus- und Halleffekte in guter Qualität sowie natürlich das resonante Tiefpassfilter. Auch die Einstellungen dieser Effekte sind in den Presets gut abgeschmeckt worden, meist musste ich höchstens etwas am Hall schrauben und schon passte es.
Weiterhin finden sich Insert-Slots für bis zu vier von 48 Effekttypen – Emulierte Gitarrenverstärker Delays und vieles mehr, ebenfalls sehr überzeugend in Sound und Konfigurierbarkeit. Zum Schluss dient ein 5-Band-EQ zum Abschmecken des Master-Signals. Bestens!
FM Essential – FM-Synthesizer für iPhone & iPad
Die App »FM Essential« bietet Yamaha eine ausgefeilte App für FM-Synthese mit vier Operatoren. Sie emuliert diverse legendäre FM-Synthesizer – der japanische Hersteller hat herausragende Instrumente dieser Art wie den DX7 herausgebracht und weiß wie kein anderer Bescheid.
Dies ist eines der stark beworbenen neuen Features im Vergleich zum normalen MX49 bzw. MX61. Zu Recht, denn das klangliche Potential von FM Essential ist immens – FM-Synthese ist naturgemäß rein digitaler Natur, kann also auf Smartphones und Tablets makellos und dank der Leistung moderner Mobilgeräte in sehr komplexer Form realisiert werden. Ein gefundenes Fressen für alle, die auf aparte elektronische Klänge im Stil der 80er stehen.
Schade ist nur, dass die App nicht für Android zur Verfügung steht.
Hüllkurve & Modulation
Jeweils vier von insgesamt zwölf Parametern kannst Du jederzeit mit vier Potis justieren, um Klänge nach Belieben zu formen. Welche vier das sind, schaltest Du mit einem Knopf um:
- Reihe 1 – Effekte: Filter-Cutoff, Filter-Resonanz, Chorus-Stärke und Reverb-Stärke
- Reihe 2 – Lautstärke-Hüllkurve: Attack, Sustain, Decay, Release
- Reihe 3 – Basics: Lautstärke, Panning, zuweisbarer Parameter 1, zuweisbarer Parameter 2
Dazu kommen noch das Modulationsrad sowie – wenn vorhanden und angeschlossen – ein Fuß-Controller und ein Sustain-Pedal. Der jeweils vom Mod-Wheel modulierte Parameter ist für meine Begriffe bei allen Klängen sinnvoll gewählt worden. Bei Synth-Pads ist es beispielsweise auch mal ein behutsamer Filter (unabhängig vom eigentlichen, Poti-gesteuerten Tiefpassfilter).
All das erlaubt prinzipiell sehr ausdrucksstarke Performances auf der Bühne. Natürlich kannst Du dich auch beim Producing mit Händen und Füßen austoben.
Filter
Allerdings fällt gerade insbesondere beim Filter-Cutoff auf, dass das behutsame Schrauben an den Potis zu recht grob abgestuften Klangverläufen führt. Selbst bei minimalen Werteänderungen von ±1 ist ein klarer »Treppeneffekt« zu hören, wodurch langsame Modulationen des Filter-Cutoffs nicht wirklich organisch ertönen. Schade angesichts des tollen Klangfundaments.
DAW-Controller für Cubase
Der Yamaha MX61 BU lässt sich gut in die hauseigene DAW-Software von Steinberg (siehe z.B. unser Cubase 9 Pro Testbericht) sowie in diverse Plugins des Hauses integrieren. Im Lieferumfang findest Du einen Lizenzcode für Cubase AI, eine abgespeckte Version dieses Musikprogramms. Außerdem bekommst Du den »Remote Editor« zur Zuweisung der Bedienelemente zu den Parametern virtueller Instrumente. Der ist etwas altbacken und mit winziger Schrift gestaltet, aber tut seinen Job.
Nach dem Druck auf die Taste »DAW REMOTE« können viele Funktionen von Cubase direkt über den Yamaha MX61 BU gesteuert werden. Dazu gehört das Starten und Stoppen des Projekts, das Einfügen und Editieren neuer virtueller Instrumentenspuren, das Aktivieren des Lese- und Schreibmodus‘ von Automationsspuren und vieles mehr.
Eine Record-Taste zum Aufnahmestart gibt es hingegen nicht. Immerhin kannst Du den Part-Tasten zusätzliche Funktionen zuweisen, um diese Funktionalität im Nachhinein hinzufügen.
Andere DAWs lassen sich nicht so nahtlos und nur mit funktionalen Einschränkungen ansteuern. Nun gut, der Yamaha MX61 BU wird auch nicht als Controller beworben.
Audio Interface
Jeweils zwei Ein- und Ausgänge stehen in deiner DAW zur Verfügung, um Klänge per USB vom und zum Gerät zu transferieren. Die Wandlung geschieht mit maximal 24 Bit & 44,1 kHz – vollkommen ausreichend für guten Sound. Unter Windows läuft die Einbindung wie üblich mit einem ASIO-Treiber für Windows und Core-Audio-Kompatibilität für Mac OS.
Die Latenz des ASIO-Treibers (mit minimalem Puffer von 64 Samples) wurde in meinen Host-Programmen unter Windows mit 5,5 ms Input- und 7,5 ms Output-Latenz angegeben. Mangels zweier Klinkeneingänge konnte ich keinen Roundtrip-Latenztest für die tatsächliche Latenz absolvieren, aber die erwähnten Werte klingen realistisch – beim Spielen ist auch dann keine störende Verzögerung festzustellen, wenn das in der DAW angekommene Signal abgehört wird. Wenn Du auf dieser Spur noch Insert-Effekte im Einsatz hast, die keine oder nur eine geringfügige Latenz draufaddieren, bleibt alles im grünen Bereich.
Dabei traten erst bei sehr hoher CPU-Belastung (~90%) auf dem delamar Audio PC Störgeräusche und Aussetzer auf. Abhilfe schaffte der nächsthöhere Puffer (96 Samples), was zu Latenzangaben von 6,2 ms (Input) und 8,2 ms (Output) führte. Das ist immer noch gut für ein integriertes Audio Interface in einem Instrument der Mittelklasse.
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Yamaha MX61 BU Test-Fazit
Der Yamaha MX61 BU ist ein Synthesizer, der sich auf das Wesentliche konzentriert: viele gute Klänge und Effekte aller Couleur – hier profitierst Du direkt von den hochwertigen Samples der großen Bruderserie Motif XS. Per Split oder Layering kombinierst Du die beiden Parts und für deine kompletten Performances stehen 128 Speicherplätze zur Verfügung. Die Klänge sind sehr direkt wählbar dank Datenrad und dedizierter Tasten für die 16 Klangkategorien.
Außerdem lassen sich die Klänge jederzeit direkt in ihren Kernparametern modellieren – mit vier Potis und einem Umschalttaster für drei Bedienzeilen lässt sich an zwölf Stellschrauben drehen. Vom Filter und den Send-Effekten der Parts über die Hüllkurve bis hin zu Lautstärke, Panning und zwei frei zuweisbaren Parametern. Bei Bedarf würzt Du die Sounds mit zahlreichen Insert-Effekten (vier pro Part), die ebenfalls gut gelungen sind.
Als Bonus gibt’s »FM Essential«, eine iOS App für FM-Synthese mit vier Operatoren. Wirklich klangstark und spielerisch nutzbar. Schade, dass die App nicht für Android zu haben ist.
Gerade für Cubase-Nutzer könnte die Möglichkeit der DAW-Steuerung ein wichtiges Argument sein. Die meisten wichtigen Funktionen des Sequenzer-Alltags sind hier zugänglich und nach kleinem Konfigurationsaufwand rüstest Du die Dinge nach, die fehlen (z.B. eine Record-Funktion).
Auf der Sonnenseite ist noch die angenehm kompakte Bauweise für ein 61-Tasten-Instrument zu erwähnen. Das passt auch ins kleine Homestudio und findet auf einem beliebigen Keyboardständer Platz. Dieser wird bei einem Gewicht von nicht einmal 5 Kilogramm auch kaum belastet, genau wie dein Rücken beim Transport.
Nicht so gut gefallen mir die deutlichen Stufeneffekte beim genüsslichen Schrauben am Filter. Der starke Eindruck von der oft exquisiten Sample-Grundlage wird dadurch etwas getrübt. Zudem ist das Segment-Display für heutige Verhältnisse sehr spartanisch, weil klein, grob aufgelöst mit einer Abdeckung aus einem elastischem Kunststoffplättchen versehen. Hier hätte ich mir ein OLED-Display gewünscht – kein kühner Traum in dieser Preisklasse.
Alles in allem hat das Instrument jedoch locker eine sehr gute Wertung verdient. Vor allem die verblüffend vielen und dabei überwiegend starken Sounds und Effekte sowie die einfache, direkte Bedienung führen im Yamaha MX61 BU Testbericht zu viereinhalb von fünf Punkten. Wer keinen »echten« digitalen Synthesizer mit integrierter FM-Synthese, Wavetables & Co. bzw. ausgefeilte Arrangement-Optionen wie bei großen Workstations erwartet, kann zugreifen. Ein ähnliches Instrument – ebenfalls für 700 Euro, mit 61 Tasten und Sample-basiert – ist der Roland JUNO-DS.
Features Yamaha MX61 BU Review
- Hersteller: Yamaha
- Sample-basierter Synthesizer
- 61 Tasten
- Pitch- und Modulationsräder
- 4 Drehregler für 12 Klangparameter
- Polyphonie: 128 Noten
- 2 Parts mit je einer von gut 1.100 Stimmen bzw. 61 Drum Kits
- 128 Performances speicherbar
- Effekte: Reverb, Chorus und 5-Band-EQ + Insert-Effekte pro Part
- Arpeggiator
- AUX-Eingang (3,5 mm Stereo)
- Ausgänge
- 2 x Line (6,3 mm Mono – L/R)
- 1 x Line für Kopfhörer (6,3 mm Stereo)
- Eingänge für Fußschalter & Sustain-Pedal
- MIDI In & Out (DIN, 5-polig)
- USB Audio Interface (24 Bit & 44,1 kHz) für Windows, Mac OS & iOS
- MIDI In & Out via USB
- Maße: 984 x 299 x 112 mm
- Gewicht: 4,8 kg
- Software-Lizenzen im Lieferumfang
- DAW-Software: Steinberg Cubase AI
- Virtuelle Hammond-Orgel: Yamaha YC-3B
- Virtueller Synthesizer: Steinberg Prologue
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