Yamaha Montage 8 Test
Großer Synthesizer & Workstation – jetzt mit OS v2.0
Von Felix Baarß am 22. November 2016
Yamaha Montage 8 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Opulenter Synthesizer für Instrumentenklänge aller Art und FM-Synthese.
Das klangliche Potential des Yamaha Montage 8 (und seiner zwei kleinen Geschwister) ist gewaltig. Die Instrumentenklänge sind durchweg überzeugend, die FM-Synthese ist mächtig wie nie und das Modulationssystem sorgt für ungeheure Bewegung. Auf der Bühne kommen der unmittelbare Parameterzugriff und die Live-Set-Funktion gelegen, während im Studio der 32-kanalige USB-Output das Multitrack-Recording aller Parts ermöglicht.
PRO
- Mächtige Klangerzeugung mit 16 Parts
- Tolle Instrumentenklänge in allen Kategorien
- Sehr gute Klaviatur mit Hammermechanik
- Nahtloser Wechsel zwischen Presets mit Überschneidungen
- Super Knob & Motion Control für spaßiges Morphen
- Live Sets zur Planung eines Bühnenprogramms mit bequemem Soundwechsel
- USB-Output auf bis zu 32 Kanälen (z.B. für alle 16 Stereo-Parts)
- <span class="fat">OS v2.0:</span> Import von Multi-Part-Performances von MOTIF (XS & XF) und MOXF
- <span class="fat">OS v2.0:</span> Workflow-Verbesserungen für Controller-Zuweisung & Co.
CONTRA
- Menüstruktur teils komplex
Für wen?
Profis im Bühnengeschäft und alle, die eine voll ausgestattete Synthesizer-Workstation suchen. Nun auch für Umsteiger von MOTIF und MOXF.
Was ist es?
Der Yamaha Montage 8 ist ein großer digitaler Synthesizer mit 88 hammermechanischen Tasten und Aftertouch. Er will gleichermaßen für Bühne und Studio geeignet sein. Die 256-stimmige Klangerzeugung mit 16 Parts beruht auf einer Engine zur Verarbeitung von über 5 GB Samples (Instrumente aller Couleur) und komplexer FM-Synthese – für beide Sektionen stehen 128 Stimmen zur Verfügung.
Für ausdrucksstarke Performances gibt es den »Super Knob« – einen großen, je nach Modulation farbig pulsierenden Drehregler zum Verstellen von mehreren Parametern gleichzeitig.
Vier analoge Ausgänge plus eine Kopfhörerbuchse und ein analoger Eingang (Mic/Line) sind an Bord. Das USB Audio Interface dient zur Ausgabe von bis zu 32 Spuren (44,1 kHz) bzw. 8 Spuren (192 kHz).
Yamaha Montage 8: Feature Highlights
- Digitaler Synthesizer
- 88 Tasten mit Hammermechanik und Aftertouch
- Polyphonie: 256 Stimmen
- Engines: AWM2 (Samples) + FM-X (FM-Synthese)
- Display: Touchscreen, farbig
- »Super Knob« zur Steuerung mehrerer Parameter
- 8 Endlos-Drehregler mit LED-Kränzen + 8 Fader
- Eingänge für Sustain-, Expression- und Switch-Pedale
- Als DAW-Controller nutzbar
Für Umsteiger: Formate importieren
Die Sounddaten des MOTIF XF (User Voices, User-Arpeggien und User Waveforms) können hier verwendet werden. Wer umsteigt, kann seine Klangbibliothek importieren – gute Nachrichten für alle, die viel Geld in Libraries gesteckt, eigene Arpeggien konstruiert und Klänge modelliert haben.
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Mit dem Firmware-Update lassen sich jetzt Multi-Part-Performances aus dem MOTIF XS oder XF laden. Mehr dazu im Kapitel »MOXF-Dateien + Spieldaten für MOTIF XS & XF laden«.
Außerdem findet sich auf yamahasynth.com ein Tool zur Umwandlung von Sounds der folgenden Formate in das für den Yamaha Montage:
- DX7
- DX7II
- TX802
- TX216/816
Yamaha Montage 6 – Modell mit 61 Tasten für Live-Musiker
Mit dem Yamaha Montage 6 steht auch eine 61-Tasten-Version der hier getesteten Workstation zur Verfügung. Diese unterscheidet sich lediglich in der Klaviatur vom 88-Tasten-Boliden – neben der reduzierten Tastanzahl wird beim 6er auf eine Hammermechanik verzichtet.
Die komplette Klangerzeugung, die Bedienelemente sowie die Ein- und Ausgänge sind identisch. Der Straßenpreis liegt um knapp 800 Euro niedriger.
Durch seine deutlich geringeren Abmessungen und weitaus das niedrigere Gewicht (kaum mehr als die Hälfte) steht der Montage 6 potentiell höher in der Gunst von Live-Musikern:
- Montage 8: 1.450 x 160 x 470 mm / ~29 kg
- Montage 6: 1.037 x 131 x 396 mm / ~15 kg
Auch die im Zuge des Firmware-Updates eingeführten Neuerungen sind interessant für Synthesizer-, Keyboard- und Workstation-Freunde, die nach einem gediegenen Live-Instrument.
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Yamaha Montage 8 Test
Erster Eindruck vom Yamaha Montage 8
Neben dem Yamaha Montage 8 stecken ein Kaltgerätekabel und die Handbücher in der Verpackung. Die Verarbeitungsqualität des Geräts ist gut. Auch haptisch überzeugt das Instrument mit seinen Drehreglern und Schaltern – hier gibt genug Drehwiderstand bzw. einen klaren Druckpunkt.
Mit der frisch aktualisierten Firmware 1.11 dauert der Startvorgang 18 Sekunden. Das ist deutlich kürzer als viele der Mitbewerber – auch wenn das auf der Bühne wie eine kleine Ewigkeit wirkt. Im gesamten Testzeitraum lief das System zu 100% stabil – das nährt die Hoffnung, dass nur Stromausfälle zeitweilig für Funkstille on stage sorgen werden.
Touchscreen
Der 7 Zoll durchmessende, farbige Touchscreen ist hochauflösend, blickwinkelstabil und kontrastreich. Er reagiert präzise auf Fingertippen und die Menüelemente werden dabei flink umgeschaltet. Sehr fein.
Eine Möglichkeit zum Anwinkeln des Displays wäre noch das Sahnehäubchen gewesen.
Tastatur
Das Spielgefühl der 88 Tasten überzeugt auf ganzer Linie. Ihre Maße sind voll ausgewachsen, Widerstand und Abfederung fühlen sich opulent an und die Oberfläche bieten genau den richtigen Grip. Auch Virtuosen an der Klaviatur werden hier glücklich – so erwarte ich das von den großen Workstations, Stage-Pianos und Performance-Synthesizern einschlägiger Hersteller.
Fünf Velocity-Kurven stehen zur Verfügung – für unterschiedliche Spielgewohnheiten stehen also mehrere Varianten zur Umsetzung der Anschlaghärte bereit. Beim Aftertouch muss man wie üblich recht energisch zu Werke gehen. Die dabei zu überschreitende Anpressdruck-Schwelle ist so bemessen, dass man die Aftertouch-Klänge nicht versehentlich auslöst. Sehr gut gelöst.
Nahtloses Umschalten von Klängen
Eines meiner absoluten Lieblingsfeatures: Du kannst die Presets völlig nahtlos umschalten. Dabei ist auch ein paralleles Spielen des alten und neuen Sounds möglich – ein gehaltener bzw. arpeggierter Ton/Akkord ertönt theoretisch ewig weiter, parallel triggern neuen Anschläge aber das frische Preset.
Das Ganze nennt sich »Seamless Sound Switching«. Ähnliches gibt es etwa schon bei Instrumenten von Kurzweil. Ich möchte das bitte ab sofort in jedem Synthesizer dieser Gewichtsklasse haben.
AWM2 – Klänge aus Instrumenten-Samples
Mit den Klängen aus der AWM2-Sparte bekommst Du zahlreiche Musikinstrumente (Klavier, Orgel, Gitarre, Synthesizer etc.), die über die gesamte Tastatur hinweg gespielt werden können. Das Klangmaterial wurde teilweise von der MOTIF-Reihe übernommen und ist entsprechend gut. Natürlich hat Yamaha aber auch neue Instrumente mit an Bord genommen: ein Flügel vom Typ Yamaha CFX, Orchesterinstrumente des Seattle Symphony Orchestra etc.
Der erwähnte Flügel ist in erstklassiger Qualität und mit sehr langem Ausklang (jeweils über zehn Sekunden) gesampelt worden. Es ist ein recht facettenreiches Spiel je nach Anschlagstärke möglich, da jede Taste immerhin in neun Velocity-Stufen abgenommen wurde. Deren sind es übrigens zehn bei der noch bis Ende 2016 herunterladbaren Library eines Bösendorfer Imperial Grand. Diese klingt etwas gedämpfter und intimer. Beide sind mit der Tastatur des Yamaha Montage 8 wunderbar zu spielen.
Die virtuellen Streicher des Seattle Symphony Orchetra können per Super Knob (siehe unten) stufenlos in ein Quartett verwandelt werden, Chöre werden zunehmend durch weiteren Instrumente angereichert und dergleichen. Auch hier wird klanglich sehr überzeugendes Material geboten.
Für die Erweiterung des Klangspektrums durch MOTIF-Libraries (und bald wohl auch spezielle Montage-Pakete) hast Du mit 1,7 GB Speicher eine ganze Menge Platz zur Verfügung. Schön mitgedacht.
Parts & Elements
Ein einziger AWM2-Part ist in acht »Elements« unterteilt – jeweils komplette Klangerzeugersektion mit Oszillator, Multi-Mode-Filter, Pitch- und Volume-Hüllkurven, LFO und EQ. So können beispielsweise schon mit einem einzigen Part variierende Anschlaghärten für ein differenziertes Spiel von Pianos & Co. Sorgen. Acht Elements, also theoretisch acht Velocity-Zonen pro Part, könnte eine Performance mit unterschiedlich abgestuften Klängen für jede der 128 MIDI-Velocity-Stufen ergeben!
FM-X: Ausgefeilte FM-Synthese
Hinter FM-X, dem zweiten System zur Klangerzeugung im Yamaha Montage 8, steckt die FM-Synthese. Dabei wird die Frequenz (Tonhöhe) einer Basiswellenform durch die Frequenz einer weiteren Wellenform beeinflusst. So entstehen charakteristische Klänge, bei denen vielen Hörern die 80er-Jahre in den Sinn kommen.
Hier stehen je acht Operatoren zur Verfügung – das sind die Wellenformen als Grundbausteine zur FM-Synthese innerhalb eines Parts. Dazu kommen 88 Algorithmen, die die Verschaltung dieser Operatoren untereinander bestimmen. Hier sind ein paar Beispiele im Bild:
Andere Parameter wie Pegel und Hüllkurven, die Nutzung der Filter, Effekte und EQs sowie schließlich die Kombination mit AWM2-Klängen sorgen für einen sehr reichhaltigen Klangfundus. Wer sich intensiv mit FM-X beschäftigt und so richtig eintaucht, wird eben nicht nur die sattsam bekannten Signature-Sounds aus Pop, Elektronik & Soundtracks der 80er erzeugen können, sondern in ganz neue Dimensionen vorstoßen. Und dennoch bleibt es stets unverwechselbar FM. Ergo: Ob klassische oder moderne Produktionen, ob auf bekanntem oder auf unerforschtem Terrain, der Yamaha Montage 8 liefert alles.
Da passt es doch wunderbar, dass sich der große Touchscreen bei der Bedienung als praktisch erweist. Unter anderem die Übersicht über die zahlreichen verfügbaren Algorithmen ist Gold wert.
Effekte
Um den Grundklängen aus AWM2 und/oder FM-X mehr Würze zu geben, stehen für jeden Part 2 Insert-Effekte zur Verfügung.
Dabei kannst Du aus stattlichen 76 Effekten wählen – die Kategorien reichen von Hall und Delay über Modulationseffekte bis hin zu Diversem (Vocoder, Dämpferresonanz etc.). Außerdem gibt es zwei globale Effektbusse: einer mit 12 Reverb-Typen, der andere (»Variation«) für Diverses.
Für die Bühne wird das volle Programm in durchweg guter bis sehr guter Qualität geboten. Im Studio vertraue ich dann doch lieber erlesenen Spezialisten-Plugins – durch die separate Ausgabe über mehrere USB-Kanäle kann ich dann in der DAW jeden Part mit maßgeschneiderten Effekten versehen.
Parts im Griff
Bis zu 16 Parts können gleichzeitig erklingen. Will heißen: 16 unterschiedliche Klänge mit ihren jeweils eigenen Einstellungen, siehe Tabelle unten. Zum Beispiel die komplette Instrumentierung einer Band oder alle Sounds (Drums + Synths + Vocal-Samples etc.) für elektronische Tanzmusik. Acht Parts stehen für Kombinationen von Einzelklängen zu einem opulenten Sound (Layer) oder verschiedene Klänge in unterschiedlichen Tastaturbereichen (Splits) bereit.
Für die Parts kannst Du unter anderem diese Einstellungen tätigen:
- Panning & Lautstärke
- Lautstärke-Hüllkurve (Attack, Decay, Sustain, Release)
- Filter (Cutoff, Resonanz, Hüllkurvenstärke)
- Equalizer
- 2 Insert-Effekte
- Send-Stärke zum »Variation«-Effektbus
- Send-Stärke zum Reverb-Effektbus
- Tastaturbereich → Splits & Layer nach Belieben
- Portamento
- Arpeggiator Hold → Arpeggio spielt weiter nach Loslassen der Taste
Für die Gestaltung meiner Sets vermisse ich hier nichts. Die Sektion »Home« versammelt alle oben genannten Einstellungen und mehr auf einen Blick:
Motion Control – Für Bewegung im Klang
Eines der wichtigsten Kapitel im Narrativ des Yamaha Montage 8 ist »Motion Control« – ein ganzes Ökosystem aus Werkzeugen zum Modulieren und Sequenzieren des Sounds. Der auffälligste Vertreter ist der »Super Knob«.
Super Knob
Steuere mehrere Parameter gleichzeitig, um Sounds nach Herzenslust zu »morphen« – die Hochglanz-Presets der Kategorie »Best of MONTAGE« demonstrieren das eindrucksvoll.
Das Schrauben an diesem großen, effektvoll beleuchteten Endlos-Drehregler mit LED-Kranz macht viel Spaß. Er ist alles andere als ein Gimmick, denn mit nur zwei Fingern so viel Veränderung in einem Klang zu bewirken, ist sonst einfach nicht möglich. Stark im Live-Einsatz, aber auch beim Producing »on the fly«.
Und sonst? Mit den »Motion Sequences« können die Parameter jedes einzelnen Parts separat automatisiert werden, rhythmisch unterteilt wie bei einem ausgefeilten Step-Sequencer. Zu den ansteuerbaren Parametern zählt auch die »Position« des Super Knob – am LED-Kranz ringsherum kannst Du den ferngesteuerten Parameterstand dieses Endlos-Drehreglers nachvollziehen. Das geschieht entweder nach dem internen Tempo oder synchronisiert mit einer externen Quelle.
Außerdem gibt es acht »Scenes« – speicherbare Einstellungen von ganzen Parametersätzen innerhalb einer Performance, die dann mit acht dedizierten Knöpfen sofort aufgerufen werden können.
Die Möglichkeiten der Motion Sequences sind immens und stehen den Sequenzern, Automationsspuren und internen LFOs/Hüllkurvenfolgern einer DAW praktisch in nichts nach – für komplexe, ausdrucksstarke Sounds und sich langsam entfaltende und entwickelnde Sequenzen.
Der Super Knob ist indes ein klanggestalterisch sehr mächtiges, aber einfach und spaßig bedienbares Novum – Verläufe mehrerer Parameter (auch gegenläufige) können mit einem Dreh realisiert werden. Das würde man mit zwei Händen oft gar nicht schaffen, zudem braucht man nicht so eine hohe Fingerfertigkeit. Außerdem lassen sich damit auch einfach die Anteile der Parts bequem mischen, wie bei den voreingestellten orchestralen Performances schön zu hören ist.
Alles in allem bietet der Yamaha Montage 8 viele Möglichkeiten für einen lebendigen, bewegten Sound, ob automatisiert oder manuell. Er ist gleichermaßen stark für die Bühne und das Studio gerüstet.
Live Sets – Essentiell für Auftritte
Oberhalb der Performance gibt es noch eine Ebene, die für Bühnenmusiker wie gerufen kommt – das Live Set. Sie funktionieren ähnlich wie die Set Lists eines Korg Kronos oder der Quick Access bei einem Instrument von Kurzweil. Es handelt sich um eine nach Belieben festlegbare Reihenfolge von Performances, zwischen denen Du beim Auftritt mit einem Fußschalter wechseln kannst – vorwärts oder rückwärts, je nach Konfiguration der Fußschalter-Funktionen.
Der Performance-Wechsel per pedes ist im Live-Betrieb viel stressfreier und komfortabler als die Bedienung per Hand. Denn so musst Du nicht erst irgendwelche Knöpfe drücken – der musikalische Flow (Spielen auf der Tastatur und/oder Schrauben an Reglern) wird nicht unterbrochen.
Du kannst übrigens bis zu 2.048 Live-Sets selbst anlegen, frei benennen und speichern. Das reicht für ein ganzes Musikerleben.
Bedienfreude
Wenn dir die Konfiguration der Parts oder andere Arbeitsschritte auf dem Touchscreen zu fummelig sind, gibt es eine Alternative: Zum Ansteuern und Manipulieren der Elemente auf einer Display-Seite kannst Du jederzeit Cursor-Tasten (links, rechts, hoch, runter), Datenrad und Enter-Taste nutzen. Das fand ich manchmal nützlich, da die Buttons und Sektionen auf dem Touchscreen stellenweise recht klein sind.
Außerdem gibt es noch die große Sektion mit physischen Bedienelementen links vom Touchscreen, über die wichtigsten Parametern sofort verstellbar sind. Prima: Rings um die Potis winden sich leuchtstarke LED-Kränze, die den derzeitigen Parameterstand ersichtlich machen. Analog dazu sitzt neben jedem Fader eine LED-Leiste zur Ansteige der Lautstärke. Das ist auf dunklen Bühnen unabdingbar und weitaus besser, als mit Adlerauge auf das Display zu schielen.
Die Menüstruktur könnte stellenweise etwas einfacher sein, auch wenn die Strukturierung angesichts der Komplexität und des Platzangebots auf dem 7-Zoll-Bildschirm insgesamt gelungen ist. Zusätzliche physische Buttons zum sofortigen Springen in bestimmte Sektionen (z.B. zum Mixer) hätte ich gut gefunden.
Anschlüsse
Eine der USB-Buchsen dient für Firmware-Updates, zum Aufspielen von neuen Sounds und dergleichen. Die andere stellt eine USB-2.0-Verbindung zum Computer (Windows / Mac OS X) her:
- 32 Kanäle mit 24 Bit & 44,1 kHz – z.B. alle 16 Stereo-Parts
- 8 Kanäle mit 24 Bit & 192 kHz – vier Stereo-Parts
Dabei werden auch die Klänge gewandelt und an den Rechner geschickt, die Du über den Stereo-Eingang (2 x 6,3 mm für links/rechts) einspeist. Das können Signale mit Mikrofon- oder Line-Pegel sein. Auch ein dedizierter Gain-Regler und eine Übersteuerungsanzeige sind für diesen Eingang an Bord.
Der Ansteuerung anderer Geräte sowie der Kontrolle über den Sound des Yamaha Montage 8 sind keine Grenzen gesetzt – standesgemäß finden sich ein MIDI-Buchsentrio (In, Out & Thru) im fünfpoligen DIN-Format und vier Anschlüsse für Fußschalter/-Controller. Die Klinkenausgänge sind für höchste Signalqualität gerüstet, sie können Signale symmetrisch übertragen.
Dass es neben dem Stereo-Master-Output nur zwei weitere, frei zuweisbare Ausgänge gibt, stört nicht – auf der Bühne ist das ausreichend (z.B. zur Bearbeitung eines Parts mit einem externen Effektgerät). Und im Studio können die originär digitalen Parts ja ohne Qualitätsverlust an die DAW geschickt werden, um sie von dort in weitere Bahnen zu lenken.
Sounds, Klangvielfalt und Qualität
Der Yamaha Montage 8 macht überall da eine gute Figur, wo opulente Synthesizer- und Keyboardsounds gefragt sind. Vor allem durch das breite Spektrum der Wellenformen werden quasi alle Genres abgedeckt. Nicht zuletzt die Orchesterinstrumente und Orgeln klingen hervorragend, aber auch die virtuell-analogen Synthesizerklänge überzeugen (in diesem Fall natürlich auch dank der guten Filter).
Die FM-Synthese eröffnet neue Welten für elektronische Performances. Schön, dass diese Form der Klangsynthese durch die vielen Operatoren und Algorithmen mit einem derartigen Turboboost ausgestattet worden ist – eine mehr als würdige neue Generation nach dem legendären DX7.
Technisch gesehen ist der Output an den analogen Schnittstellen sehr sauber und dynamisch. Der Kopfhörerausgang ist kräftig und reizt die Qualitäten von hochwertigen Kopfhörern weitestgehend aus.
Video mit Sounds des Yamaha Montage 6
Da die Klangerzeugung der 6er-Version identisch mit der des großen Bruders Yamaha Montage 8 ist, haben wir hier noch ein repräsentatives Demovideo mit vielen Sounds für dich:
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Yamaha Montage 8 Video + Klangbeispiele
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FM I
FM II
Beat
Pad Chop
Synthetic
Keys & Strings
Strings & Wind
Yamaha Montage OS v2.0 – Frisches Firmware Update
Mit der stark überarbeiteten Firmware »OS v2.0« sind zahlreiche neue Funktionen hinzugekommen. Wir besprechen sie in diesem aktualisierten Yamaha Montage 8 Test ausführlich. Klicke auf die folgenden Listenpunkte, um direkt zu den entsprechenden Kapiteln zu springen:
- MOXF-Dateien + Spieldaten für MOTIF XS & XF laden
- Super Knob einfach zuweisen & zum Multitalent machen
- 99 neue Performances für Yamaha Montage 8 & Co.
- Eigene Phrasen zum Vorhören von Performances erstellen
- Tempo & A/D-Part-Lautstärke konstant halten
- Sonstige Neuerungen
- Bonus-Tools für Yamaha Montage 8 (und Geschwister)
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MOXF-Dateien + Spieldaten für MOTIF XS & XF laden
Nun lassen sich auch ganze Performances von einem MOTIF XS bzw. XF oder einem MOXF laden. Wohlgemerkt Multi-Part-Performances, alle (vier) Parts können also importiert, nach Lust und Laune editiert und um zusätzliche Parts erweitert werden.
Ein toller Service für Umsteiger im Yamaha-Universum – so geht Kundenbindung. Auf eigene Faust erstellte Performances und solche von Drittherstellern (davon gibt es unfassbar viele) enden also nicht auf dem Abstellgleis der Musiktechnik.
Super Knob einfach zuweisen & zum Multitalent machen
Nach dem Druck auf den Knopf »CONTROL ASSIGN« erscheint ein Dialog-Fenster, in dem Du den gerade angewählten Klangparameter sofort mit dem Super Knob, einer Motion Sequencer Lane oder einem Envelope Follower verknüpfen kannst.
Diese kleine Änderung kann ich gar nicht hoch genug einschätzen. Speziell die Verknüpfung mit dem Super Knob ist wie eine MIDI-Learn-Funktion zur Verquickung von DAWs/Plugins und MIDI-Controllern mit Potis. Eine Konfiguration in irgendwelchen Menüs abseits des kreativen Workflows ist nicht mehr nötig.
Mehr noch: In den Part-Einstellungen kann – mit eingestelltem Display Filter »Super Knob« – nach Antippen des Plus-Symbols sofort ein weiterer Parameter zugewiesen werden.
Alles in allem begrüße ich es sehr, dass dem Super Knob mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Mit einer so flinken, fast unterbrechungsfreien Konfigurierbarkeit lassen sich auch live spontane Ideen für den Einsatz des großen Potis realisieren.
99 neue Performances für Yamaha Montage 8 & Co.
Der Hersteller hat nicht einfach »nur« ein Firmware-Update mit Features hier und Feinschliff da kredenzt: 99 neue Performances sind integriert worden. Nun sind es sage und schreibe 2.143 Stück.
Die neuen Performances sind durch und durch erstklassig. Die Mischung der einzelnen Parts ist stets gut gelungen und die Expressivität der Klänge im Allgemeinen ist sehr zu loben. Mit den Audition-Phrasen werden sie sehr gut demonstriert – das sorgt für Inspiration zum sofortigen Drauflosspielen oder eigene Klangkreationen.
3 Klangbeispiele von den neuen Performances
Bei knapp einem Fünftel der neuen Performances handelt es sich um leicht veränderte Versionen bestehender Performances (jeweils gleichnamig, aber mit dem Zusatz »2«). Beispielsweise sind bei den überarbeiteten Fassungen minimal prononciertere Anschläge zu hören und die Parameterstände sind für besser realisierbare Klangeingriffe feingetunt worden.
Eigene Phrasen zum Vorhören von Performances erstellen
Dieses Update bietet einen Anlass, um hier im Yamaha Montage 8 Review auf die sogenannten Audition-Phrasen zu verweisen. Diese lässt Du bei Bedarf erklingen, um Performances in den Sektionen Performance Play, Live Set oder Category Search vorzuhören.
Zur klanglichen Vorschau beim Durchstöbern durch die Bibliothek, vergleichbar mit der Funktion »Sound Preview« in den neueren Geräten von Native Instruments (siehe etwa NI Komplete Kontrol S49 Mk2 Test).
Mit dem Update auf das Yamaha Montage OS v2.0 kannst Du jetzt für jede Performance eine eigene Phrase kreieren. Für die bestehenden, deren Audition-Phrasen dir nicht passend erscheinen, oder für deine von Grund auf eigens erstellten Performances.
Tempo & A/D-Part-Lautstärke konstant halten
Beim Wechsel der Performance geht jetzt auf Wunsch nicht mehr das Tempo verloren. Auch die A/D-Part-Lautstärken werden beibehalten, sofern Du das wünschst. Ein weiteres Feature, das sehr gut zu Live-Szenarien passt und generell den Flow nicht unnötig unterbricht.
Sonstige Neuerungen
- Live Set-Slot als Start-Display wählbar
- Größere Schrift für Kategorie- und Performance-Namen in Category Search wählbar
- Aktualisierung von Displays während der Bearbeitung verbessert
- Verbindunglinien in der Overview-Sektion werden betont, um den aktuell bedienten Controller und dessen Ziel anzuzeigen
- 128 Songs können in Play/Rec > MIDI aufgenommen werden (vormals 64)
- Envelope-Follower-Display mit Zugriff auf Control-Assign-Displays
- Sektion Play/Rec mit Zugriff auf die Tempoeinstellungen
- Gewählter Slot im Live Set bleibt aktiv nach dem Wechsel auf eine andere Bank
Bonus-Tools für Yamaha Montage 8 (und Geschwister)
Diverse kostenlose Programme rund um den Yamaha Montage stehen zur Verfügung oder werden demnächst veröffentlicht. Die wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten.
John Melas Tools – 55 bzw. 75 Dollar
Zwei Programme für Windows & Mac OS – für diverse Zwecke:
- Verwaltung der Library
- Editierung von …
- Performances (volle oder abgespeckte Version)
- AW2-Parts
- FM-X-Parts
- Drum-Kits
» Hier ist die Website von John Melas
Ausblick: Skylife SampleRobot MONTAGE Edition – gratis
In Kooperation mit der Berliner Software-Schmiede Skylife wird es voraussichtlich noch im April 2018 eine kostenlose, angepasste Version des Programms SampleRobot geben (siehe auch unser Skylife SampleRobot Pro 5 Test).
Damit kannst Du andere Synthesizer sampeln und so aufbereiten lassen, dass sie in den Yamaha Montage 8 und seine Geschwister importiert und sofort gespielt werden können. Eine tolle Ergänzung für Live-Spieler, die das große klangliche Arsenal des Yamaha-Boliden noch erweitern wollen.
» Hier ist die Website von SampleRobot
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Yamaha Montage 8 Test-Fazit
Der Yamaha Montage 8 ist ein extrem mächtiger Synthesizer und eine Workstation für Sounds aller Art. Komplexe Klanggebäude aus 16 Parts lassen sich erstellen und dank 256-facher Polyphonie können diese auch grenzenlos ausgespielt werden. Die gesampelten Instrumente klingen sehr überzeugend (übrigens: MOTIF-Libraries sind kompatibel) und die aufgebohrte FM-Synthese ist ein Tummelplatz für elektronische Klangforscher.
Die Tastatur bietet ein ausgezeichnetes Spielgefühl – natürlich vor allem dank der Hammermechanik, die neben dem vollen 88-Tasten-Umfang das Alleinstellungsmerkmal des 8er-Modells ist.
Eines der besten neuen Features im Vergleich zur MOTIF-Serie ist für mich der nahtlose Übergang zwischen zwei Presets – das alte klingt noch aus oder spielt theoretisch endlos weiter bei gehaltener Taste, während das neue beim Anschlag weiterer Tasten parallel dazu erklingt.
Mit dem Super Knob können Sounds in zig Parameter gleichzeitig moduliert werden. Wer eine sinnvolle Zuweisung der Parameter und deren Laufrichtung beim Schrauben in die eine oder andere Richtung wählt, kann auf haptisch unmittelbare Weise sehr viel Bewegung in den Sound bringen. Außerdem kommt Bühnenmusikern die neue Live-Sets-Funktion gelegen: Per Fußschalter ist der Wechsel einer Performance nach einem zuvor festgelegten Ablaufplan möglich.
Schließlich möchte ich den maximal 32-kanaligen USB-Output loben – so lassen sich etwa alle 16 Stereo-Parts in mehr als ordentlichen 24 Bit & 44,1 kHz aufzeichnen, wobei der Yamaha Montage 8 als digitales Instrument naturgemäß keine Wandlung vollziehen muss. Das Resultat: Multitrack Recording in makelloser Qualität für Studioproduktionen.
Durch die Komplexität der Klangerzeugung sind die Menüs manchmal etwas überwältigend. Hier und da gibt es auch mit kleinen Händen nicht ganz einfach, das gewünschte Element zu treffen, zudem hätten zwei, drei dedizierte Knöpfe zum Aufrufen wichtiger Sektionen (z.B. Mixer) nicht geschadet.
Das ist letztlich aber nur ein kleines Wölkchen am strahlend blauen Himmel, der beim Yamaha Montage 8 Test über mir aufging – es ist ein klanglich über jeden Zweifel erhabenes, ungeheuer komplexes, spielfreudiges Instrument, dessen Preis voll und ganz angemessen ist. So steht unsere Maximalwertung zu Buche: exzellente fünf von fünf Punkten.
Update: Mit dem Update auf die Firmware-Version Yamaha Montage OS v2.0 können nun auch Multi-Part-Performances vom MOTIF XS & XF sowie MOXF importiert werden. Ein herausragendes Feature im Lichte der zahlreichen Musiker, die im Besitz dieser Instrumente und womöglich auch von entsprechenden Erweiterungspaketen mit Sounds von Drittherstellern sind.
Dazu serviert der japanische Traditionshersteller zahlreiche Workflow-Optimierungen, insbesondere rund um die Verknüpfung des Super Knob und anderer Controller mit Klangparametern. Außerdem sei auf die praktischen Hilfsprogramme verwiesen – die John Melas Montage Tools (Library-Verwaltung und Performance-Editierung) sowie die Skylife SampleRobot MONTAGE Edition (Sampeln anderer Synthesizer und Import in den Montage).
Features Yamaha Montage 8 Review
- Hersteller: Yamaha
- Digitaler Synthesizer
- 88 Tasten mit Hammermechanik, anschlagdynamisch mit Aftertouch
- Engines: AWM2 (Samples) + FM-X (FM-Synthese)
- Polyphonie: 256 Stimmen (je 128 für AWM2 & FM-X)
- Wellenform-Speicher: ~5,5 GB
- Display: Touchscreen, farbig
- »Super Knob« zur Makro-Steuerung mehrerer Parameter
- 8 Endlos-Drehregler mit LED-Kränzen
- 8 Fader
- Touch Strip
- Pitch-Bend- und Modulationsräder
- Line-Eingang, Line-Ausgang und Kopfhörerausgang
- MIDI IN, Out & Thru + MIDI per USB
- Eingänge für Sustain-, Expression- und Switch-Pedale
- Als DAW-Controller einsetzbar
- Import von Multi-Part-Performances des MOTIF (XF & XS) und MOXF
- Maße: 145 x 16 x 47 cm
- Gewicht: 29 kg
PASSEND ZUM Yamaha Montage 8 Test