Yamaha HS4 Test
Studiomonitor für den Schreibtisch
Von Thorsten Sprengel am 15. April 2024
Yamaha HS4 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der Yamaha HS4 ist ein aktiver 2-Wege Studio Monitor, der sehr kompakt ist. Mit einem Grenzschalldruck von 102 dB kann er ordentlich laut werden. Er kann tiefe Frequenzen bis zu 60 Hz wiedergeben. Mit seiner kompakten Größe und seinem leichten Gewicht eignet er sich vor allem für Produzenten, die wenig Platz haben oder ihn flexibel einsetzen möchten.
PRO
- Kompakte Bauweise
- Leicht
- Neutraler, ausgewogener Klang
- Top Verarbeitung
- Raumanpassung
- Viele Anschlüsse
- Auch in Weiß verfügbar
CONTRA
- Bässe könnten kräftiger sein
Für wen?
Produzenten und Musiker mit wenig Platz
Was ist es?
Der Yamaha HS4 im Test ist ein kompakter, aktiver 2-Wege Studiomonitor. Er verfügt über den typischen 4,5-Zoll „White Cone“ Tieftöner und einen 1-Zoll Hochtöner, der aus einer Gewebekalotte besteht.
Der Lautsprecher ist als Stereopaar konzipiert, wobei die linke Box leistungsstarke Class-D-Endstufen mit jeweils 2 x 26 Watt integriert hat. Die rechte Box ist als Passivlautsprecher ausgelegt und wird von der linken Box gesteuert (und verkabelt).
An der Rückseite beider Boxen befinden sich Bassreflexöffnungen mit der sogenannten „Twisted Flair“-Technologie. Mit dieser werden unerwünschte Strömungsgeräusche verhindert und eine Basswiedergabe runter bis zu 60 Hertz ermöglicht.
Durch die Funktionen Room Control und High Trim kann der Monitor präzise an die jeweilige akustische Umgebung angepasst werden. Der Bass kann dabei unterhalb von 500 Hz um zwei oder vier Dezibel abgesenkt werden.
PASSEND DAZU
- Yamaha HS3 Test: Klein, aber kraftvoll
- Aktiv- oder Passiv-Lautsprecher?
- Highlights im Studiomonitore Test & Vergleich
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- Ratgeber Studiomonitore: Der ultimative Guide für Lautsprecher
Ebenso besteht die Möglichkeit, den Hochtonbereich oberhalb von 2 kHz um zwei dB zu erhöhen oder abzusenken.
5 Yamaha HS4 Features
- Aktiver 2-Wege Studio Monitor
- 4,5-Zoll Tieftöner
- 1-Zoll Hochtöner
- Ausgangsleistung: 26 W + 26 W
- Frequenzgang: 60 – 22.000 Hz
Der Yamaha HS4 ist in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich. Du kannst selbst wählen, welche Farbe besser in dein Studio passt.
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Yamaha HS4 Test
Erster Eindruck
Genau wie bei den (noch kleineren) Yamaha HS3 bin ich erstaunt, wie kompakt die Yamaha HS4 sind. Sie sind zwar im Vergleich natürlich etwas größer – aber immer noch so klein, um auf jeden Schreibtisch zu passen.
Die Boxen kommen mit passendem Zubehör. Dazu gehören ein Mini-Cinch-Kabel in Stereo, ein Verbindungskabel für die linke und rechte Box sowie mehrere Anti-Rutsch-Pads zum Aufkleben.
Die Pads sind notwendig, da die Monitore ohne diese auf glatten Oberflächen stark rutschen. Ein stabiler Halt ist ohne Pads schwer zu gewährleisten. Mit den Pads stehen sie aber sehr gut auf jeder Oberfläche.
Durch seine kompakte Größe und sein leichtes Gewicht von etwas mehr als 3 kg pro Box eignet sich der Studiomonitor vor allem für die flexible Produktion unterwegs oder für kleine (Home-)Studios.
Lies auch: Homestudio-Lautsprecher im Überblick
Design & Verarbeitung
Das Material des Monitors gefällt mir. Es fühlt sich angenehm an, ist leicht angeraut, gut greifbar und es kommen nicht so einfach Fingerabdrücke darauf.
Auch die Verarbeitung überzeugt, es gibt keine scharfen Kanten oder ähnliches.
Die Hoch- und Tieftöner werden von Gehäuseabdeckungen gehalten, die fest mit mehreren Schrauben montiert sind.
Der Hochtöner wird dabei von insgesamt acht Schrauben gehalten. Vier davon stehen bei meinem Testgerät etwas weiter heraus. Das gefällt mir nicht ganz so gut, fällt aber nicht weiter ins Gewicht.
Die Membran des Tieftöners ist weiß gehalten. Damit hebt sie sich bei meinem weißen Testmodell im Vergleich zum Gehäuse nicht zu sehr ab. Bei den schwarzen Modellen bildet die weiße Membran einen schönen Kontrast zum schwarzen Gehäuse.
Insgesamt gefallen mir gerade die Lautsprecher in der Farbe Weiß sehr gut.
Anschlüsse im Yamaha HS4 Test
Die rechte Box ist passiv, um die Verkabelung vor allem unterwegs übersichtlich zu halten. Alle Anschlüsse (inklusive Netzanschluss) befinden sich an der linken Box.
Auf der Rückseite dieser befinden sich unter anderem zwei XLR/Klinke-Kombibuchsen zum Anschließen von Mikrofonen oder Instrumenten mit Line-Pegel. Das ist nicht selbstverständlich bei Studiomonitoren dieser kompakten Größe.
Für Computer, Mobilgeräte und andere Audiogeräte gibt es zwei Cinch-Buchsen und eine Stereo Miniklinken-Buchse. Das bietet dir vielfältige Möglichkeiten, Audiosignale in die Lautsprecher zu leiten.
Auf der Vorderseite befindet sich leicht zugänglich ein Kopfhöreranschluss, wenn Du mit Kopfhörern abhören möchtest.
Lesetipp: Kauftipps für Studiomonitore
Bedienelemente
Genau wie die Anschlüsse befinden sich sämtliche Bedienelemente an der linken Box. An der Vorderseite findet sich zudem ein kombinierter Power-Schalter/Lautstärkeregler.
Wenn Du diesen ganz nach links drehst, schaltest Du den Monitor aus. Wenn der Monitor eingeschaltet ist, leuchtet ein LED-Ring um den Lautstärkeregler. Dieser zeigt an, dass der Studiomonitor eingeschaltet ist.
Auf der Rückseite befinden sich Bedienelemente, die nicht so oft genutzt werden. Neben einem Haupt-Power-Schalter gibt es Raumanpassungs-Wahlschalter für Room Control & High Trim.
Raumanpassung
Room Control kann auf aus, -2dB oder -4dB eingestellt werden. Bei Aktivierung wird der Bass unterhalb von 500 Hz um 2 oder 4 dB abgesenkt. High Trim hat die Positionen +2dB, aus und -2dB, um den Hochtonbereich oberhalb von 2 kHz um 2 dB anzuheben oder abzusenken.
Abhängig von der Akustik deines Raumes kannst Du die Lautsprecher mit den Funktionen Room Control und High Trim anpassen. Besonders in kleinen Studios können Reflexionen zu einer ungleichmäßigen Wiedergabe von tiefen Frequenzen führen, insbesondere wenn die Monitore nahe an einer Wand platziert sind.
Das Ergebnis ist oft ein unnatürlicher, ungleichmäßiger und matschiger Klang. Dies kann mit den Room Control und High Trim Einstellungen der Yamaha HS4 Studiomonitore umgangen werden.
Klang im Yamaha HS4 Test
Beim Klang des Yamaha HS4 darfst Du dich nicht vom Äußeren täuschen lassen. Trotz seiner kompakten Größe hat der Studiomonitor nämlich einiges auf dem Kasten.
Laut Hersteller hat der Lautsprecher einen maximalen Grenzschalldruckpegel von 102 dB. Das sind nochmal 2 dB mehr als beim kleineren Bruder, dem HS3. Und das bedeutet, dass der Studiomonitor für seine Größe eine erstaunlich hohe Lautstärke erreichen kann.
Dabei verliert er zwar bei besonders hoher Lautstärke etwas an Klangleistung, aber das fällt nur leicht auf.
Frequenzgang
Im Vergleich zu den kleineren HS3 kann der Yamaha HS4 auch im Bezug auf den Frequenzgang noch eine Schippe drauflegen. In den Höhen kommen beide bis zu 22.000 Hz, in den Tiefen schafft es der HS4 aber ganze 10 Hz weiter runter bis auf 60 Hz.
Das ist ein sehr weiter Frequenzbereich für einen kompakten Studiomonitor.
Dabei ist der Frequenzgang sehr flach, was einen neutralen und ausgewogenen Klang ermöglicht. Dadurch eignet sich der Studiomonitor gerade auch für die Arbeit im (Home-)Studio.
Wer viel elektronische oder basslastige Musik macht (oder hört), muss dann eher zu einem größeren Modell aus der Reihe greifen. Für Video Editoren, Content Creator und die meisten Musiker könnte dieses Modell aber schon genug Bassleistung mitbringen.
BILDSTRECKE
Höhen & Mitten
Der Klang des Yamaha HS4 konnte mich unter anderem mit brillanten, aber nicht spitzen Höhen überzeugen. Die Mitten waren knackig und sauber.
Wenn Du Musik mit Schwerpunkt auf den Höhen und Mitten produzierst, kannst Du mit diesem Studiomonitor nichts falsch machen.
Bässe
Um die Basswiedergabe bis 60 Hz zu ermöglichen, hat der Hersteller auf der Rückseite beider Boxen sogenannte Twisted Flare Port Bassreflexöffnungen angebracht. Dadurch werden die Luftströme bei der Basswiedergabe kontrolliert und Strömungsgeräusche unterdrückt.
Das Besondere bei der Twisted Flare-Technologie ist, dass die Bassreflexöffnungen nicht wie normalerweise üblich rund sind. Stattdessen sind sie sternförmig mit abgerundeten Kanten. Diese sind mir bisher nur bei Yamaha begegnet.
Insgesamt klingen die Bässe druckvoll und straff. Sie sind zu keiner Zeit überbetont. Dröhnende Bässe suchst Du bei dem Yamaha HS4 aber auch eher vergeblich. Dafür ist der Studiomonitor schlicht zu kompakt.
Benötigst Du dröhnende Bässe für deine Produktionen, solltest Du besser nach größeren Lautsprechern oder einem zusätzlichen Subwoofer schauen.
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Yamaha HS4 Test-Fazit
Mit etwas über 250 Euro gehört der Yamaha HS4 noch nicht zu den preiswertesten Studiomonitoren in seiner Größe. Aber der Preis ist gerechtfertigt. Die Boxen sind erstklassig verarbeitet und in dem kompakten Gehäuse steckt viel Power.
Der Lautsprecher kann sehr laut werden und klingt dabei trotzdem noch gut. Insgesamt ist der Klang sehr ausgewogen und neutral – ideal für die Abhöre im Studio. Gerade in kleineren Studios ist der Yamaha HS4 eine Bereicherung.
Auch wenn Du ihn nah an eine Wand stellst, kann er dank Raumkorrektureinstellungen wie Room Control und High Trim ohne Klangeinbußen überzeugen. Du kannst ihn aber auch einfach transportieren und flexibel dort einsetzen, wo Du ihn gerade brauchst.
Wenn Du dröhnende Basse für deine Produktionen brauchst, bist Du mit größeren Studiomonitoren oder einem zusätzlichen Subwoofer besser beraten. Wenn Du nicht viel Platz zur Verfügung hast, kann ich dir den Studiomonitor uneingeschränkt empfehlen.
Im Vergleich zu seinem kleineren Bruder – dem HS3 – hat er auch etwas mehr Wumms. Im Yamaha HS4 Test bekommt der Studiomonitor 4,5 von 5 Sternen von mir.
Features Yamaha HS4 Review
- Hersteller: Yamaha
- Aktiver Studiomonitor
- 2-Wege Bassreflex
- Tiefmitteltöner: 4,5-Zoll (White Cone)
- Hochtöner: 1-Zoll (Kalotte)
- Frequenzgang: 60 – 22.000 Hz
- Ausgangsleistung: 26 W + 26 W
- Max. SPL: 102 dB
- Klanganpassung: Room Control, High Trim
- Eingänge: 2 x XLR/Klinke-Kombibuchsen, 2 x Cinch, Stereo-Miniklinke
- Abmessungen (B x H x T): 150 x 240 x 213 mm (linke Box), 150 x 240 x 203 mm (rechte Box)
- Gewicht: 3,7 kg (linke Box), 3,1 kg (rechte Box)
- Lieferumfang inkl. Stereo-Mini Cinch-Kabel, Lautsprecherkabel und Anti-Rutsch-Pads
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