Yamaha CSP 150 Test
Smartes Piano für smarte Pianisten
Von Markus Galla am 14. November 2020
Yamaha CSP 150 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Smartes Digitalpiano im Klaviergewand.
Das Yamaha CSP 150 ist mehr als das Auge vermutet. In Verbindung mit der Smart Pianist App ist es Klavier, Keyboard, Lehrer und Recorder.
PRO
- Klang
- Qualität und Vielzahl der Sounds
- Qualität und Vielzahl der Styles
- Tastatur
- Smart Pianist App
- klangvolles Lautsprechersystem
- Anschlussmöglichkeiten
- Integriertes USB Audio-Interface
CONTRA
- Taktarten werden bei der Akkorderkennung nicht berücksichtigt
Für wen?
Einsteiger und Fortgeschrittene
Was ist es?
Yamaha verspricht mit dem Yamaha CSP 150 Digitalpiano „eine neue Welt des Klavierspiels“ – so heißt es zumindest in der Bedienungsanleitung. Durch die geschickte Kombination von Smart Device in Form eines iPads oder Android Tablets und des E-Pianos schafft Yamaha ein herausragendes Bedienkonzept, wie es kaum ein anderes Instrument bietet, ohne die Optik des Instruments selbst durch ein großes Touch Display und viele Bedienelemente zu zerstören.
5 Features: Yamaha CSP 150
- Verbindung mit Smart Devices
- Smart Pianist App mit vielen Eingriffsmöglichkeiten in den Klang
- Klavier Tutor für das Erlernen des Klavierspiels
- Viele Sounds, Styles und Songs
- Klassische Klavieroptik
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Yamaha CSP 150 Test
Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano: Zeitlos schön
Das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano wird von der Spedition fertig aufgebaut angeliefert und ist durch seine schöne Schellack-Optik ein echter Hingucker in jedem Wohnzimmer. Yamaha bietet neben der als „Polished Ebony“ bezeichneten Optik noch die Varianten „White“ und „Black“ an. Diese sind preislich etwas günstiger als das PE-Modell.
Der Spieltisch wird durch zwei Beine vorne unterstützt und verfügt über eine ausziehbare Abdeckung. Die Tastatur besteht aus synthetischem Elfenbein und vermittelt sofort ein angenehmes Spielgefühl. Kein Wunder, dass die Clavinova CSP-Serie mit dem begehrten Red Dot Design Award 2019 ausgezeichnet wurde.
Dem Design ist es auch geschuldet, dass das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano nur mit wenigen Bedienelementen auf der Oberfläche daher kommt: Ein Function-Taster, ein Betriebsschalter sowie ein Lautstärkeregler – das war’s. Ansonsten verrät nichts, dass wir es hier mit einem digitalen Instrument zu tun haben.
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Graded Hammer Tastatur
Die Gewichtung ähnelt der eines hochwertigen Konzertflügels: Hoher Widerstand in den tiefen Lagen, geringerer Widerstand in den hohen Lagen. Es wurde auch nicht vergessen, den Druckpunkt einer Flügeltastatur zu simulieren. An einem richtigen Flügel bewegen sich die Hämmerchen mit hoher Geschwindigkeit nach dem Anschlag von den Saiten weg, damit diese frei schwingen können.
Mehr zum Thema im E-Piano Guide – dein ultimativer Digitalpiano Ratgeber
Die Mechanik, die diese rasend schnelle Bewegung ermöglicht, sorgt bei leichtem Tastaturanschlag für einen spürbaren Druckpunkt. Yamaha hat dieses Verhalten simuliert, auch wenn die Klangerzeugung natürlich elektronisch ist und nicht wirklich Hämmerchen und Saiten daran beteiligt sind. Nichtsdestotrotz ist die Druckpunktsimulation an dem exzellenten Spielgefühl des Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano maßgeblich beteiligt.
Anschlüsse des Yamaha CSP 150 Digitalpiano
Das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano kommt mit einer Vielzahl an Anschlüssen daher. Diese verteilen sich auf das gesamte Instrument und sind für das Auge unsichtbar angebracht. Um die genaue Lage zu ermitteln, empfiehlt sich ein Blick in das Benutzerhandbuch. Unterhalb des Instruments befindet sich auf der linken Seite eine kleine Konsole mit zwei Kopfhörer-Anschlüssen, einem Mic-/Line In-Anschluss samt Volume-Regler und Umschalter der Empfindlichkeit sowie eine Aux In-Buchse (Stereo-Miniklinke) für den Anschluss eines Zuspielers, dessen Signal dann über die eingebauten Lautsprecher wiedergegeben werden kann.
Auf der anderen Seite finden wir zwei Aux Out-Ausgänge (Klinke) für den Anschluss an einen externen Verstärker. Die Aux Pedal-Buchse (Klinke) ermöglicht den Anschluss eines weiteren Fußpedals oder Expression Pedals. Drei MIDI-Anschlüsse im DIN-Format (IN, OUT, THRU) zeigen, dass Yamaha die altehrwürdige Schnittstelle trotz USB nicht vergessen hat. Die USB-to-Device Buchse dient dem Anschluss des in Deutschland optionalen USB-WLAN-Adapters.
Zwei weitere Anschlüsse dienen der Verbindung mit einem Computer oder einem Smart Gerät: USB-to-Host verbindet das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano mit einem Computer oder Android Tablet, während der iPad-Anschluss (USB) die direkte Verbindung mit einem Apple iPad gestattet.
Kleines Detail mit großer Wirkung
Ein winziges Detail, das aber eine große Wirkung erzielt, sind die ausklappbaren Notenblattklammern, die in die Notenablage eingelassen sind. Klappt man diese vier Klammern aus, rutschen Notenblätter nicht von der Notenablage. Auch sperrige Notenbücher (warum gibt es überhaupt Notenbände mit Klebebindung?) bleiben endlich damit auf der Ablage stehen, ohne zuzuklappen. Ein Hoch auf die Yamaha-Ingenieure für dieses kleine, aber sehr hilfreiche Detail.
Ein Instrument – zwei Weltklasse Flügel
Ein großer Vorteil von Digitalpianos ist die klangliche Varianz durch Auswahl verschiedener Samples/Piano-Modelle. Das Yamaha CSP 150 PE kommt mit zwei erstklassigen Flügel-Sounds daher: Dem hauseigenen Yamaha CFX-Flügel und dem Bösendorfer Imperial Flügel.
Damit werden Pianistenträume wahr, denn diese sündhaft teuren Instrumente sind im Original privat kaum zu finanzieren. Spielbar sind diese mit maximal 256-stimmiger Polyphonie – abreißende Töne bei ausladendem Pedalspiel gehören damit der Vergangenheit an.
Das Keyboard im Klavier
Neben diesen zwei großen Konzertflügeln stehen elf weitere Grand Pianos zur Auswahl, die Klangvarianten darstellen und sich durch VRM Modelling den eigenen Wünschen anpassen lassen. Bei den Upright Pianos ist ebenfalls ein VRM-Modell enthalten, die übrigen sieben Varianten sind als Natural Voices ausgezeichnet.
Doch damit nicht genug: 692 Voices und 29 Drum/SFX-Kits stehen zur Auswahl und ein Blick auf die Liste zeigt auch deutlich, woher Yamaha die Sounds bezieht: Natural Voices, Cool Voices, Sweet Voices , Super Articulation Voices – das sind die Begriffe, die ins Auge springen und jedem Yamaha Keyboarder mit S-Klasse oder Tyros Keyboards [Klick zum Testbericht] ein Begriff sind.
Hier ist wirklich jede Kategorie vertreten, die man von diesen Instrumenten kenne und die meisten Sounds dürften Keyboardern bekannt vorkommen.
Doch nicht nur die Sounds sind den bekannten Yamaha Keyboards entnommen, sondern auch die zusätzlichen Funktionen wie Split-Modus, Layer-Modus, Styles, MIDI Recorder, Audio Recorder (mit Time Stretch, Pitch Shift und Melody Suppressor), Registrierungsspeicher und vielem mehr. Alle Funktionen aufzuzählen, würde den Rahmen des Testberichts sprengen.
Im Testzeitraum war es nicht möglich, das Instrument in all seinen Facetten kennenzulernen. Das ist zugleich das spannende am Yamaha CSP 150 PE: Das Instrument weiß immer wieder neu zu begeistern und wird nicht so schnell langweilig.
Yamaha CSP 150: Voluminöser Klang
Ein großes Problem von Digitalpianos ist in der Regel die mangelhafte Klangfülle bei der Lautsprecherwiedergabe. Während bei einem Flügel oder Klavier der gesamte Korpus mitsamt dem Resonanzboden am Klanggeschehen beteiligt ist, kommen bei einem Digitalpiano schnöde Lautsprecher zum Einsatz. Das führt oft dazu, dass der Klang dünn und wenig raumfüllend ist. Über Kopfhörer hingegen sieht das meistens anders aus – hier klingt alles druckvoll und dynamisch und man kann sich vorstellen, wie gut der Klang im Raum sein könnte.
Das gilt insbesondere für das Modell des Yamaha CFX-Flügels, welches nämlich mit binauralem Sampling aufgenommen wurde. Bei dieser Form der Aufnahme, welche vor allem durch den Neumann Kunstkopf bekannt geworden ist, sind zwei Mikrofone innerhalb eines künstlichen Kopfes an die Stellen im künstlichen Gehörgang integriert, an denen normalerweise das Trommelfell sitzt.
Alternativ kommen Trennscheiben zwischen den Mikrofonen zum Einsatz, die einen ähnlichen Effekt simulieren. Welches Verfahren Yamaha genau eingesetzt hat, wird verschwiegen. Allerdings lässt sich das Ergebnis hören: Der Kopfhörerklang des Yamaha Flügel-Samples ist plastisch und der Pianist scheint mitten im Klangfeld des Flügels zu stehen. Beeindruckend.
Das Yamaha CSP 150 PE besitzt für eine klangvolle Lautsprecherwiedergabe ein 2 x 30 Watt starkes Lautsprechersystem. Per Acoustic Optimizer werden unschöne Gehäuseresonanzen eliminiert. Das VRM Modelling von Saitenresonanzen und Pedalresonanzen sorgt für einen fülligen Klavierklang ohne Abstriche. Per Smart Pianist App können die meisten VRM Modelling Parameter wie Resonanzen, Stimmung, Öffnungswinkel des Deckels, Brillanz, das Anschlagsverhalten, das Halbpedalverhalten und vieles mehr angepasst werden.
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Effekte des Yamaha CSP 150
Für einen räumlicheren Klang sorgen insgesamt 58 Reverb Presets. Ein Master EQ ist ebenfalls vorhanden. Dieser ist mit fünf Presets und einem User-Preset für eigene Anpassungen ausgestattet. Für angeschlossene Mikrofone steht ein Vocal-Harmony-Effekt mit 44 Typen bereit. Auch das kennt man ansonsten eher von den Yamaha Keyboards. Der Vocal-Harmony-Effekt klingt sehr gut und bereichert, dezent eingesetzt, den eigenen Gesang.
Features mit und ohne App
Schon zu Beginn des Testberichts habe ich erwähnt, dass Yamaha für das Bedienen des Instruments auf ein vorhandenes Smart Device samt Smart Pianist App setzt. Anders als bei anderen Instrumenten gibt es kein Display und nur wenige Bedienelemente, darunter einen mit „Function“ bezeichneten Taster. Über diesen lässt sich das Instrument auch ohne angeschlossenes Tablet eingeschränkt bedienen. Das ist auch gut so, denn vielleicht möchte man auch einfach nur Klavier spielen und nicht erst ein Tablet anschließen.
Wie auch bei anderen Instrumenten erfolgt die Bedienung über das gleichzeitige Drücken des Function Tasters und einer der 88 Tasten. Welche Taste was genau macht, verrät die gut gemachte Bedienungsanleitung. Auswählen lassen sich:
- einige Preset Sounds
- Songs
- Begleit-Styles
- das Metronom
- das Tempo (inklusive Tap-Tempo Funktion)
- einige Hall-Typen
- die Anschlagsempfindlichkeit
- der MIDI-Kanal, auf dem das Instrument sendet
- Transposition
- Fine-Tuning
- das Zurücksetzen des Instruments auf die Werkseinstellung
Um es vorweg zu nehmen: Spaß macht es nicht, das Instrument auf diese Art und Weise einzustellen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich der Nutzen auf das Aufrufen der Preset-Sounds beschränkt, da man ansonsten stets das Manual zur Hand haben müsste. Merken kann sich die Funktion der 88 Tasten kein Mensch. Ohne Smart Pianist App nutzt man das Instrument am Besten wie ein gewöhnliches Klavier. Aber genau das ist eben das Konzept hinter dem Yamaha CSP 150 PE: Von außen normales Klavier, von innen aber weit mehr.
Der Clou ist jedoch die automatische Akkorderkennung samt Notendarstellung
Handhabung mit Smart Pianist
Die Smart Pianist App ist für iOS und Android erhältlich. Erst diese App offenbart den tatsächlichen Funktionsumfang des Instruments. Um das Tablet mit dem Instrument zu verbinden, wird entweder ein USB-WLAN-Dongle (in Deutschland leider nicht mitgeliefert) benötigt, oder einfach ein passendes USB-Kabel für das jeweilige Device. Mangels USB-WLAN-Dongle habe ich auf ein Lightning-Ladekabel von Apple zurückgegriffen und mein iPad Pro mit dem Instrument verbunden.
Etwas suchen musste ich die Anschlussbuchse: Die Anschlüsse für die Kommunikation mit einem Computer oder Smart Device sind nämlich links und rechts in die Notenablage integriert. Das ist sehr praktisch, weil man so das Gerät entweder auf das Digitalpiano oder die Notenablage stellen kann und nur ein kurzes Kabel erforderlich ist. Hier hat Yamaha gut vorausgedacht!
Sobald die App installiert und gestartet ist, sucht sie nach einem Instrument. Einige Sekunden später sind mein iPad und das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano miteinander verbunden und es kann losgehen.
Der Aufbau der App ist logisch und jeder, der schon einmal ein Keyboard von Yamaha bedient hat, wird sich sofort zurechtfinden. Die einzelnen Menüs sind deutlich benannt: Piano, Voice, Style, Song. Die einzelnen Sektionen sind nahezu selbsterklärend. Es gibt aber auch eine eigene Bedienungsanleitung nur für die Smart Pianist App, die mehr ins Detail geht als die Bedienungsanleitung des Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano.
MIDI per App am Yamaha CSP 150
Wer möchte, nutzt die App zum Abspielen von Standard MIDI-Files im XG, XS, GM, GS Format. Bis zu 16 Spuren sind möglich. Auch das Aufzeichnen des eigenen Spiels geht über die App. Sie möchten zu einer Audio-Aufnahme spielen? Auch kein Problem. Per Smart Pianist kann direkt auf Audio-Aufnahmen auf dem Smart Device zugegriffen werden. Sogar das Verändern der Tonhöhe oder des Tempos sind möglich.
Der Clou ist jedoch die automatische Akkorderkennung samt Notendarstellung. Das hilft Einsteigern beim Herausfinden der Akkorde ihrer Lieblingshits. Das alles funktioniert ähnlich gut wie die meisten Software Tools. Die Taktarten werden nicht immer zuverlässig erkannt. Eine Möglichkeit, diese nachträglich zu editieren, konnte ich nicht finden. So wird aus einem 3/4- oder 6/8-Takt stets ein 4/4-Takt. Hier hoffe ich auf Abhilfe durch ein Firmware Update oder ein Update der Smart Pianist App. Die Darstellung der Akkorde in Smart Pianist ist identisch mit der am Yamaha Genos [Test].
Smart Pianist als Lehrer
Die Smart Pianist App kommt mit einem integrierten Klavier Tutoren daher, der einen ersten Einblick in die Welt des Klavierspielens gestattet. Integriert sind einfache klassische Stücke wie bekannte Pop Songs. Das Yamaha CSP 150 PE verfügt über sogenannte Streaming Lights oberhalb jeder Taste, die anzeigen, welche Taste wann angeschlagen werden muss.
Am Tablet lässt sich zudem in der Notendarstellung verfolgen, was gerade vor sich geht. Genauer gehe ich auf die Lernfunktion am Beispiel von Smart Pianist in einem separaten Artikel auf delamar.de ein. Nur soviel sei gesagt: Ersetzen kann so ein Tutorensystem den Lehrer natürlich nicht. Es macht aber Spaß, als Einsteiger wie Fortgeschrittener mit diesem System zu spielen und motiviert vielleicht, es dann im Anschluss mit einem Lehrer zu versuchen.
Das Yamaha CSP 150 PE in der Praxis
Das Digitalpiano inspiriert und verführt zum täglichen Spielen. Welches bessere Kompliment könnte man einem Instrument machen? Das liegt zum Einen an der fantastischen Tastatur und zum Anderen am Klang. Die hohe Dynamik der beiden Flügelklänge lädt geradezu zum Spielen von „klassischer“ Klavierliteratur ein. Obwohl ich in Besitz eines akustischen Klaviers bin, habe ich seit dem Musikstudium selten intensiv darauf geübt. Gerade das intensive Üben schwieriger Passagen mit entsprechend vielen Wiederholungen ist eine Zumutung für andere Personen im Haushalt, so musikalisch diese auch sein mögen. Der Klang eines akustischen Klaviers füllt immer das gesamte Haus.
Piano für Kinder: Akustisches Klavier oder Digitalpiano?
Das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano kommt mir diesbezüglich mit dem exzellenten Kopfhörerklang sehr entgegen. Schwerere Passagen eines Chopin Nocturnes wurden über Kopfhörer immer und immer wieder geübt, ohne dass es zu einer Gehörermüdung kam. Gleichzeitig wurden die Nerven der Familie geschont.
Am Ende einer längeren Übungs-Session durften diese sich dann aber über das Ergebnis und den schönen Lautsprecherklang freuen. Auch über Lautsprecher gespielt ist das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano weit weniger „durchdringend“ als ein akustisches Klavier oder gar ein Flügel. Schließt man die Tür, bleibt der Klang größtenteils im Raum, ohne dass die Klangfülle am Instrument selbst leidet.
Die Tastatur gestattet es Einsteigern wie Fortgeschrittenen, die dynamische Spielweise des Klavierspiels zu erlernen. Während die Tastatur und Dynamik bei vielen Digitalpianos aus der Sicht des Klavierlehrers zu fehlerhaften Spieltechniken führt, muss man dem Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano hier eine gute Umsetzung bescheinigen. Die ganze Bandbreite von ppp bis fff lässt sich problemlos abrufen, wenn man auch am oberen Ende der Skala nicht den Druck und die Fülle eines akustischen Klaviers oder Flügels erreicht.
Die drei Pedale orientieren sich an der Pedalfunktion eines Flügels. Haltepedal (Forte-Pedal), Sostenuto-Pedal und Soft Pedal (Leisepedal). Das Sostenuto-Pedal hält nur gedrückte Tasten fest, während nachfolgend gespielte Töne nicht nachklingen. Das Soft Pedal simuliert die Verschiebung der Tastatur und Mechanik eines Flügels, was einen sanfteren und leiseren Klang zur Folge hat. Dieses Pedal kann zum Beispiel beim Nutzen von Orgel Voices zum Beispiel dazu genutzt werden, die Rotor-Geschwindigkeit des Leslie Effekts umzuschalten. Auch andere Funktionen sind möglich.
Besonders gut gefällt mir auch, das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano wie ein Keyboard zu nutzen. Dabei stehen die üblichen Funktionen wie Split und Layer zur Verfügung. Viel mehr Spaß macht es aber, die pianistische Spielweise beizubehalten und dennoch die Begleitautomatik zu steuern. Diese erkennt zuverlässig die gespielten Akkorde durch Analyse der Töne aus rechter und linker Hand. Stellt man das Tablet auf die Notenablage, kann durch einfaches Tippen in der Styles-Sektion der Style gestartet und gestoppt werden. Vier Variationen samt Fills stehen zur Verfügung.
Die Bandbreite ist sehr groß und es macht Spaß, zu den Styles zu spielen. Auch das Spielen zu den gut gemachten Playbacks bekannter Pop Songs bereitet viel Freude. Wer will, schaut auf die Smart Stream LEDs über den Tasten, um sich durch den Song leiten zu lassen und die richtigen Tasten zur richtigen Zeit zu treffen. Gerade für Anfänger ist das eine große Hilfe.
Aufnahmefunktion am Yamaha CSP 150
Besonders genossen habe ich die einfachen Aufnahme-Möglichkeiten, von denen zwei verschiedene zur Verfügung stehen: Audio-Aufnahme und MIDI-Aufnahme. Bei der MIDI-Aufnahme werden lediglich Steuerdaten auf bis zu 16 MIDI-Spuren aufgezeichnet. So können nach und nach komplexe Arrangements mit allen zur Verfügung stehenden Sounds des Yamaha CSP150 PE Digitalpiano entstehen. Auch die Begleitspuren der Styles können aufgezeichnet werden. Ich habe die MIDI-Aufnahme oft beim Üben einfach mitlaufen lassen, um mir das Gespielte dann in Ruhe noch einmal anzuhören. Eine Nachbearbeitung der Aufnahmen in einer DAW (= Digital Audio Workstation) am Computer ist natürlich ebenso möglich wie das nachträgliche Verändern der Klangfarben.
Die zweite Möglichkeit ist die Audio-Aufnahme. In diesem Fall werden keine Steuerdaten aufgezeichnet, sondern direkt das Gespielte als stereofone Audiodatei. Diese kann dann in einen Computer übertragen und zum Beispiel auch auf CD gebrannt werden. Aufgezeichnet wird im WAV- oder AAC-Format.
Für die Aufnahme der Hörbeispiele habe ich die MIDI-Aufnahme genutzt, um die beiden Flügel-Sounds besser miteinander vergleichen zu können. Das MIDI-File wurde dazu mit dem Yamaha CSP 150 eingespielt und anschließend in Ableton Live importiert und dort abgespielt. Per USB wurde dann das Ergebnis mit dem jeweils eingestellten Flügel-Sound wieder in Ableton Live aufgenommen.
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Yamaha CSP 150 Test-Fazit
Dem Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano mit einem einzelnen Testbericht und drei bis vier Wochen Testzeitraum gerecht zu werden, ist eigentlich unmöglich. Zu umfangreich sind die Features des Instruments. Auf den ersten Blick verrät das Instrument nichts von dem, was unter der Haube an hochwertiger Technik verbaut ist. Erst in Verbindung mit einem Smart Device wie einem Android Tablet oder Apple iPad hat man Zugriff auf die Vielzahl an Funktionen, die das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano mitbringt. Statt das Design mit vielen Bedienelementen und einem großen Touch Display zu zerstören, setzen die Yamaha Ingenieure auf ein eher klassisches Klavierdesign und lagern die Bedienstruktur des Instruments einfach auf ein Smart Device aus, welches sowieso fast in jedem Haushalt vorhanden ist. Clever gedacht. Dass trotzdem das Instrument in den Grundfunktionen als Digitalpiano bedienbar bleibt, ist ein zusätzlicher Bonus. Die hochwertige Tastatur und die sehr guten Flügel-Sounds machen das Yamaha CSP 150 PE Digitalpiano zu einem erstklassigen Begleiter für Klavierschüler und gestandene Pianisten gleichermaßen. Die weiteren Sounds, Styles und Funktionen sorgen für einen langen Spielspaß und gerade Freunde moderner Popmusik und Unterhaltungsmusik werden ihre Freude am Instrument haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unter diesen Aspekten als sehr gut zu bewerten.
Features Yamaha CSP 150 Review
- Hersteller: Yamaha
- Digitalpiano im Klavier-Design
- GH3X (Graded Hammer 3X) Tastatur mit 88 Tasten und synthetischem Ebenholz und Elfenbein Überzug
- Smart Pianist App für die Bedienung und intensivere Eingriffe in Klang und Funktion
- 256 Stimmen für vollgriffiges Spiel mit Pedal ohne abreißende Töne
- Drei Pedale (über Smart Pianist App konfigurierbar)
- Yamaha CFX und Bösendorfer Imperial Flügel Samples
- Yamaha CFX mit binauralem Sampling für erstklassige Kopfhörerwiedergabe
- Dual-, Layer- und Split-Funktion
- 692 Voices + 29 Drum/SFX Kits, darunter 14 VRM Voices, 113 Super Articulation Voices, 27 Natural! Voices, 27 Sweet! Voices, 63 Cool! Voices, 69 Live! Voices, 30 Organ Flutes! Voices
- 470 Styles, darunter 396 Pro Styles, 34 Session Styles, 4 Free Play Styles, 36 Pianist Styles
- Chord Detection über die gesamte Tastatur oder im Lower-Bereich im Split-Betrieb
- Jeder Style mit INTRO (1x), ENDING (1x), MAIN (4x), FILL IN (4x)
- 58 Effekt-Presets, Master-EQ mit 5 Presets und einem User-Speicher, Vocal Harmony Processor mit 44 Presets
- 403 Preset Songs aus allen Stilen, darunter viele bekannte Hits
- 16 Spur MIDI-Sequencer integriert mit Kompatibilität zu XG, GM, GM2, GS
- Audio-Recorder/Player mit Timestretching, Pitch Shifting, Melody Suppressor und Akkorderkennung/Audio-to-Score-Funktion
- Notendarstellung und Lernfunktion in der Smart Pianist App
- Stream Lights (vierstufig) zweigen, wann welche Taste gedrückt werden muss
- Anschlüsse: 2x Phones, 2x Aux Out (Klinke), Aux Pedal (Klinke), Mic In (Klinke), Aux In (Stereo Miniklinke), MIDI IN/OUT/THRU, USB-to-Device, USB-to-Host, iPad USB
- Kraftvolles Lautsprechersystem mit zwei 16 cm Speakern und 2 x 30 Watt Verstärkerleistung
- Acoustic Optimizer für das Vermindern von Korpusresonanzen
PASSEND ZUM Yamaha CSP 150 Test