Xfer Records Serum Test
Mächtiger Wavetable-Synthesizer für Sounddesigner
Von Hubert Karwowski am 15. März 2022
Xfer Records Serum Test-Fazit
5
DELAMAR
SCORE
Virtueller Wavetable-Synthesizer mit erstklassigem Klang und umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten Xfer Records Serum Synthesizer ist ein hervorragender Wavetable-Editor, dessen intuitive und übersichtliche Bedienoberfläche sowie die unzähligen Modulationsmöglichkeiten einfach einladen, sich kreativ auszutoben.
PRO
- erstklassiger Sound
- hervorragender Wavetable-Editor
- Import eigener WAV
- umfangreiche Modulationsmöglichkeiten
- sehr komplexe Sounds
- aufgeräumte und intuitive Bedienoberfläche
- übersichtliche Darstellung der Modulationsketten in der Matrix
- sehr gute Effektpalette
- CPU-Leistung
CONTRA
- kein Arpeggiator
- Modulationsfenster nicht skalierbar
Für wen?
Fortgeschrittene Sounddesigner
Was ist es?
Xfer Records Serum ist ein übersichtlicher Wavetable-Synthesizer mit zwei mächtigen und – in den Worten von Xfer Records gesprochen – ultra-sauberen Oszillatoren zur Sounderzeugung. Bereits diese wissen mit ihrem Klang und ihren vielfältigen Einstellmöglichkeiten zu überzeugen. Auch in Sachen Schnittstellen zeigt sich Xfer Records Serum sehr anwenderfreundlich und unterstützt die VST-, AU und AAX-Schnittstelle und lässt sich somit auf Windows und Mac betreiben.
Mit wenigen Handgriffen ertönen schnell fette und morphende Sounds, die weiter mit zuschaltbaren SUB (Subbass), Noise, Envelopes, LFOs (Low Frequency Oscillator) und diversen Built-In Effekten ins Unermessliche moduliert und automatisiert werden können. Der Kreativität und Fatness sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Mit über über 450 Presets kommt Xfer Records Serum ab Werk. Diese finden sich in den folgenden Kategorien wieder:
- Bass
- Bass (Hard)
- FX
- Leads
- Misc
- Plucked
- Seq
- Synth
Vor allem Musikproduzenten aus dem Bereich EDM, Techno, Psytrance, Dubstep werden hier schnell fündig. Auch Einsteigern ist mit diesem umfangreichen Presetpaket geholfen und sie werden schnell ihre Freude am Serum haben. Zudem zeigt sich Xfer Records Serum im Test sehr übersichtlich und kommt mit hilfreichen visuellen Werkzeugen, sodass man schnell zu gewünschten Ergebnissen kommt.
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- Xfer Records LFO Tool: Komplexer LFO für Lautstärke, Panning und Filter
- SSL Nucleus: High-End DAW Controller und USB Audio Interface
5 Features im Xfer Records Serum Test:
- Wavetable-Editor
- ultra-saubere Oszillatoren
- vielfältige Modulation
- Eingebaute Effektreihe
- 450+ Presets und 144 Wavetables
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Xfer Records Serum Test
Erster Eindruck
Beim Start des Xfer Records Serum Test erscheint die Standardoberfläche, die Osc-Sektion. Der Anwender wird in eine blau-graue, neongrün-leuchtende Welt mitgenommen, die sich vor allem durch Übersichtlichkeit auszeichnet. Das Fenster ist beliebig groß aufziehbar, was ein unbeschwertes Arbeiten ermöglicht.
Mit der links oben liegenden Leiste kann man schnell zwischen den verschiedenen Bereichen Osc, Fx, Matrix und Global wechseln. Im Osc-Bereich befinden sich die zwei Oszillatoren, die Kraftwerke dieses gewaltigen Klangerzeugers.
Einblick in die Wavetable-Klangsynthese
Die jeweiligen Darstellungsfenster der Oszillatoren zeigen die Wellenform des erzeugten Klangs an. Mit einem Klick auf das Darstellungsfenster lässt sich zwischen der 2D- und 3D-Ansicht wechseln. Letztere zeigt sehr schön, was tatsächlich bei der Klangerzeugung eines Wavetable-Sythesizers vonstattengeht – der Klang wird nämlich von einer Kette von verschiedenen Wellenformen erzeugt. Eine tolle Idee, die sich Xfer Records hierbei einfallen hat lassen und damit dem Anwender einen zusätzlichen Blick auf die Klangsynthese ermöglicht. Auch Anfängern dürfte dies einem besseren Verständnis dienen, wie ein polyphoner Wavetable-Synthesizer funktioniert.
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Alles auf einen Blick
Rundum die Oszillatoren befinden sich eine Vielzahl von Bearbeitungsmöglichkeiten. SUB (Subbass), Noise, Filter, Hüllkurven, LFOs, Voicing – alles ist auf Anhieb zu finden und den Oszillatoren zuschaltbar. Dies trägt zu einem schellen und angenehmen Workflow bei und erlaubt den Fokus auf das Wesentliche beizubehalten – dem Sound. Lediglich die Möglichkeit die Modulationsfenster für ein präziseres Arbeiten zu vergrößern hat mir persönlich gefehlt.
Ebenso ist der Effektbereich sehr aufgeräumt und intuitiv zu bedienen.
Xfer Records Serum Test: Herz des Wavetable-Monsters
Bereits optisch lässt Xfer Records Serum durchblicken: Es ist enorm viel möglich. Steigt man tiefer in den Wavetable-Synthesizer ein, so merkt man schnell, es ist noch viel mehr möglich.
Die Oszillatoren
Je Oszillator lassen sich verschiedene Wellenkurven in den Kategorien Analog, Digital, Spectral und Vowel wählen. Mit Unisono sind bis zu 16 Stimmen pro Oszillator zuschaltbar, die in Verbindung mit dem Detune- und Blend-Regler bereits erste druckvolle und satte Sounds erklingen lassen. Mit Phase, Rand, WT-Pos, FM (Sub) und Pan sind weitere Einstellmöglichkeiten auf Serums Oszillatoren gegeben. Vor allem der WT-Pos, was für Wavetable-Position steht, ist in Kombination mit einem LFO ein überaus mächtiges Werkzeug.
Der Wavetable-Editor
Mit einem Klick auf das Bleistift-Symbol im Wellenform-Fenster erscheint der Wavetable-Editor. Hier bekommt der Anwender den Blick auf die verschiedenen Wellenformen, die das Wavetable formen und bekommt nicht nur Möglichkeit Anzahl und Reihenfolge der einzelnen Wellenformen zu ändern, sondern ganze Wavetables individuell zu kreieren. Mit bis zu 256 Wellenformen lassen sich Wavetables pro Oszillator basteln und mit dem WT-Pos-Regler zwischen den einzelnen Wellenformen morphen. Wenn das einem Sounddesigner nicht das Herz hochschlagen lässt!
Und damit ist mit den Highlights lang noch nicht Schluss. Mit dem Wavetable-Editor von Xfer Records Serum lassen sich ganz einfach per Drag & Drop Audio-Dateien importieren und ihre Wavetables generieren. Es ist nicht nur ein großer Spaß, verschiedene Sprach- oder Instrumentensamples durch Serums Oszillatoren und Modulatoren zu schicken, sondern eröffnet ebenso neue kreative Möglichkeiten bei der Musikproduktion. Einfach souverän, was Xfer Records hier auftischt.
Serums Werkzeugkasten für Klangbearbeitung
Folgende Bearbeitungs – und Modulationswerkzeuge stellt Serum bereit:
Manch einem könnte ein Arpeggiator unter der Auflistung fehlen, jedoch trumpfen die vorhandenen Werkzeuge mit ihren umfangreichen Möglichkeiten ganz schön auf. Im Filter findet sich nicht nur die bereits im Xfer Records LFO-Tool zu findenden Filtertypen, sondern noch viele Weitere. Die Entscheidungsfreiheit den Filter auf beide oder nur auf einen der Oszillatoren wirken zulassen sowie ein separater Mix-Regler für den Intensitätswert sind sehr praktische Einstellmöglichkeiten des Filters.
Die Matrix – Komplexität in übersichtlichem Format
Richtig interessant wird es mit den Verkettungsmöglichkeiten. So lässt sich schnell und intuitiv ein LFO auf den WT-Pos-Parameter, oder ein Envelope auf den Filter legen. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt und der Sound kommt dabei so richtig in Bewegung. Wird es einem zu unübersichtlich hinsichtlich der Modulationsketten, so punktet auch hier Serum mit einer weiteren Darstellungsweise. In der Matrix findet man alle seine Modulationen wieder und kann diese ansteuern.
Vier Makros für einen mächtigen Dreh
Ein weiteres Highlight sind die vier Makros, mit denen sich schnell und einfach Modulatoren auf ein Midi-Instrument mappen lassen. Ein sehr hilfreiches Utensil bei der Erstellung von Automatisationen oder bei Live-Performances.
Xfer Records Serum Effekte
Im Xfer Records Serum Test sind zudem zehn Effekt-Module verbaut. Spätestens jetzt wird klar, Xfer Records hat bei der Entwicklung vom Serum an alles gedacht. Hier eine Auflistung von Serums Effekten:
- Reverb
- EQ
- Distortion
- Flanger
- Phaser
- Chorus
- Delay
- Compressor
- Filter
- Hyper/Dimension
Mit diesem soliden Effektkasten lassen sich die Sounds noch breiter und fetter gestalten oder gar neue charakterstarke Färbungen dem Sound hinzufügen. Zudem lässt sich die Reihenfolge der Effekte beliebig anordnen und lädt zum Experimentieren ein, auf welche Weise die Effektreihe auf den Klang wirken soll.
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Xfer Records Serum Test: Klang und Presets
Xfer Records verbaut in Serums Oszillatoren eine fortschrittliche Aliasing-Technologie, was sich beim Anspielen eines Sound bemerkbar macht. Der Klang ist sehr voll und sehr sauber, schon fast klinisch. Auch wenn es möglich ist den Oszillatorentyp auf analog zu stellen, sollte man nicht unbedingt einen analogen Sound erwarten. Serum klingt sehr modern und digital, was auf jeden Fall kein Nachteil ist, denn die ultra – sauberen Oszillatoren haben es wirklich in sich.
Aber hör gerne selbst hinein:
Mix mit Sounds aus den Kategorien Bass, Pad, Fx, Lead
Mix mit Sounds aus den Kategorien Bass (Hard), Pads, Plucked, Seq
Xfer Records Serums Klang wie auch seine Presets sind ganz klar für die Genres EDM, Techno, Psytrance, Dubstep bestimmt. Aber auch Musikproduzenten aus den Bereichen Chill Out, Ambient und Hip Hop werden mit Serum ebenso etwas anfangen können. Wie bereits erwähnt, kommt Serum mit über 450 Presets ab Werk an. Wem das noch nicht reicht, der kann auf der Herstellerseite mit unzähligen Presetserweiterungen aufrüsten.
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Xfer Records Serum Test-Fazit
Im Xfer Records Serum Test hält der virtuelle Wavetable-Synthesizer nicht nur was er verspricht, sondern übertrifft meine Erwartungen. Mit dem erstklassigen und brillanten Oszillatoren und den zahlreichen Bearbeitungsmöglichkeiten ist Serum ein beachtlicher Klangerzeuger, der Seinesgleichen sucht. Der Wavetable-Editor ist lässt keine Wünsche offen.
Die Übersichtlichkeit der Bedienoberfläche wie auch die verschiedenen Darstellungsweisen des Wavetables tragen nicht nur zu einem flüssigen Workflow, sondern auch zu einem besseren Verständnis über die Wavetable-Klangsynthese bei. Obwohl Xfer Records mit Serum sich an fortgeschrittene Sounddesigner und Produzenten richtet, werden Laien hier ebenso auf ihre Kosten kommen.
Mit den unzähligen Verkettungsmöglichkeiten der Modulatoren lässt sich hier sehr schnell ein fetter individueller Sound basteln. Die Effektreihe, die Modulationsmatrix und die Makros runden das Paket ab und lassen nichts vermissen. Die CPU-Auslastung für einen Wavetable-Sytnhesizers dieses Kalibers ist relativ gering und lief an meinem PC flüssig. Es finden sich aber auch CPU-hungrige Presets, die die Rechenleistung deutlich beanspruchen können.
Mit dem Xfer Records Serum bekommt man einen der momentan besten virtuellen Synthesizern auf dem Markt, der sich vor allem in den Genres EDM, Techno, Psytrance, Dubstep heimisch fühlt. Für alle, die sich selbst überzeugen möchten, bietet Xfer Records auf seiner Seite eine kostenlose Demoversion an.
Features Xfer Records Serum Review
- Hersteller:
- Wavetable-Editor
- Import von Audiodateien
- Ultra-saubere Oszillatoren
- Vielfältige Modulation
- Manipulation des Wavetables in Echtzeit
- Vielfältige Filtertypen
- Eingebaute Effektreihe
- Erweitertes Unisono
- 450+ Presets und 144 Wavetables
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