Vox MV50 Rock Test
Winziger Amp mit Marshall-Sound

Vox MV50 Rock
Wie der Vox MV50 Rock im Review abschneidet, liest und hörst Du jetzt ... unsere Erfahrung mit dem ultrakompakten Gitarrenverstärker + 6 Klangbeispiele

Michael Fendt Von Michael Fendt am 07. September 2017

Vox MV50 Rock Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Superkompaktes, leichtes Gitarrenverstärker-Topteil mit einem Kanal und neuartiger Verstärkertechnologie.

Das extrem kleine und federleichte Topteil Vox MV50 Rock liefert recht authentischen, Marshall-typischen Rocksound, denn die neuartige Verstärkertechnologie »Nutube« bildet Röhrenverhalten gut nach. 50 Watt werden geboten – zwar »nur« an 4 Ohm, aber auch das ist aller Ehren wert. Der Amp ist denkbar simpel aufgebaut, bietet aber zeitgemäß-nützliche Extras wie eine Kopfhörerausgang. Tauglich für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis, sowohl zum Üben als auch zum Recording und für kleinere Gigs.

zum detaillierten Vox MV50 Rock Testfazit

PRO

  • Sehr klein und leicht
  • Klanglich sehr nahe am (Marshall-)Röhrensound
  • Etwas flexiblere Klanggestaltung als beim AC-Modell
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

CONTRA

  • Nur an 4 Ohm werden 50 Watt erreicht

Für wen?
Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis an der Gitarre, die einen tragbaren Amp für rockige Sounds suchen.

Preis: 239,00 Euro
UVP: 239,00 Euro

Was ist es?

Der Vox MV50 Rock ist ein Gitarrenverstärker mit einem Kanal und neuartiger Verstärkertechnologie namens »Nutube« (Details siehe nächstes Kapitel). Es handelt sich um ein Topteil – Du müsstest es also klassischerweise noch an eine Gitarrenbox anschließen. Hier hast Du die Wahl zwischen Modellen mit 4, 8 oder 16 Ohm, resultierend in 50, 25 oder 12,5 Watt. Auch ein Line- bzw. Kopfhörerausgang mit Cabinet-Simulation zum stillen Üben ist an Bord.

Der Name des Vox MV50 Rock ist Programm, wobei man durchaus noch ein »Hard« im Namen hätte unterbringen können – eher schon etwas heißer im Gain-Bereich, orientiert sich der Kleine an einem großen Marshall JCM 800. Die Einstellmöglichkeiten sind einfach gehalten: Neben den Reglern für Gain (Vorverstärkung) und Ausgangslautstärke gibt es nur noch eine Höhenblende an der Vorderseite.

Du kannst den Verstärker mühelos überall mithinnehmen und in jedem Rig unterbringen – das Gerät ist extrem kompakt und leicht (Maße & Gewicht im Infokasten). Das ist natürlich nur mit einem externen Netzteil möglich. Es arbeitet mit 19 Volt Gleichspannung und 3,43 Ampere, der Stromverbrauch ist entsprechend niedrig.

Vox MV50 Rock: Features

  • Röhrenverstärker für Gitarre (Topteil)
  • Leistung (RMS)
    • 50 Watt @ 4 Ω
    • 25 Watt @ 8 Ω
    • 12,5 Watt @ 16 Ω
  • Vorverstärker vom Typ »Nutube 6P1« (Alternative zur Röhrentechnik)
  • Line-Ausgang mit Cabinet-Simulation
  • Lautsprecherausgang mit Impedanzumschaltung
  • Maße: 135 x 75 x 100 mm
  • Gewicht: 540 g
  • Netzteil mitgeliefert

Geschwistermodelle + die passende Box

Das Modell stammt aus einer Dreierserie – die zwei anderen Modelle kommen im selben Format daher, sind grundsätzlich genauso aufgebaut und weisen ebenfalls die Nutube-Technologie auf. Dabei ist der MV50 Clean für ebensolche Klänge konzipiert, während der Vox MV50 AC [Test] dem legendären hauseigenen Vox AC30 nacheifern will.


PASSEND DAZU


Weiterhin bietet der Hersteller bietet mit der Vox BC108 eine passende kleine Gitarrenbox separat an.

Video zum Vox MV50 Rock vom Hersteller

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Vox MV50 Rock Test

Vorverstärkung à la »Nutube« und Endstufe

Der Vorverstärker erzeugt den Klang über eine sogenannte »Nutube 6P1«. Dieses elektronische Bauteil versucht den klassischen Röhrensound überzeugend zu reproduzieren – es soll sich ähnlich verhalten wie eine Vakuumröhre vom Typ 12AX7. Wie gut das gelingt, erfährst Du im unten im Praxisteil vom Vox MV50 Rock Review.

Vox MV50 Rock Test
Nutube – Die Verstärkertechnologie
im Vox MV50 Rock

Die Technologie ist nicht so fragil wie eine echte Röhre, benötigt eine geringere Spannung (5–80 Volt) und soll durchschnittlich 30.000 Arbeitsstunden durchhalten. Witzig: Das Ganze beruht auf der Technologie »Vacuum Fluorescent Display« (VFD), mit der früher die Displays von Taschenrechnern hergestellt wurden.

Am Ausgang kommt schließlich eine gewöhnliche Class-D-Transistorendstufe zum Einsatz.

Bedienelemente

Die Front beherbergt drei Regler in Chickenhead-Form. Einen für Gain (Vorstufenverzerrung), einen Tonregler (Höhenblende) und einen für die Lautstärke. Die Kappen dieser Regler sitzen etwas wackelig, aber damit kann man sich arrangieren. Komplettiert wird die Vorderseite durch den üblichen Klinkeneingang für Instrument und eine analoge VU-Anzeige für den Ausgangspegel. Einfach und klar.

Chickenhead-Regler + VU-Meter vorne am Vox MV50 Rock
»Gestatten, Vox MV50 Rock mein Name … ich bin noch kleiner, als es hier aussieht!«

Auf der Rückseite setzt sich das reduzierte Konzept fort. Neben dem Ausgängen und dem Netzteilanschluss finden sich zunächst Schalter für An/Aus, die gewünschte Impedanz und den Stromsparmodus bei Bedarf. Wenn Letzterer aktiviert ist, schaltet das Gerät nach 15 Minuten automatisch aus, sobald eine Weile kein Eingangssignal registriert wurde – praktisch und zeitgemäß.

Abgerundet wird die Einstellungsmöglichkeit durch einen einfachen 2-Wege-EQ-Schalter: Mit der Einstellung »Deep« bekommst Du mehr Bass, was sich für kleinere Boxen eignet. Bei großen Boxen empfiehlt es sich, stattdessen die neutrale »Flat«-Einstellung zu wählen.

Rückseite des Vox MV50 Rock mit Ausgängen, Impedanzwahlschalter & Co.
Hinten am Vox MV50 Rock findest Du unter anderem die Outputs und den 2-Wege-EQ für den Boxensound

In der Praxis mit dem Vox MV50 Rock

Da ich eher bei der Marshall-Fraktion zuhause bin, sagt mir der Vox MV50 Rock gleich von Beginn an eher zu als die AC-Variante. Ich spiele einen Marshall 2203, also liegt der Vergleich mit dem Kleinen nahe – ab in den Proberaum.

Die 12,5 Watt an einer Marshall-Box mit 16 Ohm sind schon überraschend laut, aber in einem Rockband-Kontext zu schwach. Natürlich ist es nicht Sinn der Sache, diesen Mini-Amp in Kombination mit einer 4x12er-Box zu spielen. Warum sollte man an Gewicht und Größe des Verstärkers sparen, wenn die Box dann wiederum riesig und schwer ist? Dennoch haben die wenigsten Gitarristen, die ich kenne, 4- oder 8-Ohm-Cabinets zuhause herumstehen.

Vox BC108 + Vox MV50 Rock
Passt zum Vox MV50 Rock: Vox BC108

Von der Leistung abgesehen besticht der Vox MV50 Rock zunächst mit einfacher Zugänglichkeit, die wenigen Einstellungsmöglichkeiten lenken nicht vom Wesentlichen ab. Mit dem Ton-Regler habe ich stets schnell meinen Sound gefunden.

Außerdem sorgt der Flat-/Deep-Schalter für einen schönen Schub von unten, den kleine Boxen – wie die rechts abgebildete Vox BC108 – sehr gut gebrauchen können.

Sound im Test

Der Clean-Sound überzeugt mich hier eher als beim AC. Ich meine, etwas mehr Dynamik, röhrentypisches Verhalten und Lebendigkeit zu hören. Am Ende sind es nur Nuancen, aber die wollte ich nicht unerwähnt lassen.

Im ersten Klangbeispiel habe ich nach 17 Sekunden einen Clean-Boost hinzugeschaltet – das Resultat ist schon nah an der Vakuumröhre. Das zweite Soundbeispiel bekommt den Boost nach zwölf Sekunden. Hier komprimiert der Klang schön, wird dichter und etwas lauter. Genauso sollte es sein.

Insgesamt überraschend gut – Proberaumtest bestanden.

Klangbeispiele vom Vox MV50 Rock

Clean via Sennheiser MD 421| mit Clean-Boost bei 0:17

Gain | mit Clean-Boost bei 0:12

Dirty mit Clean-Boost

Rock Dirty

Rock Riff Tone Variation

Variation on the fly via Sennheiser MD 421

Klangbeispiele vom Hersteller

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Vox MV50 Rock Test-Fazit

In seiner Gewichtsklasse sucht der vollanaloge Vox MV50 Rock seinesgleichen. Die Nutube-Technologie schafft es mit sehr geringem Gewicht und einer Lebensdauer, die die der Vakuumröhre bei weitem übertrifft, dem Original sehr nahe auf die Pelle zu rücken.

Das Gitarrenverstärker-Topteil besticht durch seine Einfachheit. Wenig Möglichkeiten bedeuten hier einen schnellen Weg zum Wunschsound, auch dank praxistauglichem Tone-Regler. Klangvielfalt bekommt man hier nur bedingt geboten, auch weil ein FX Send/Return und ein zweiter Kanal ausgespart wurden.

In der Kombination mit der separat erhältlichen Box vom Typ Vox BC108 ist das Ganze durchaus interessant für den Working Musician. Ob ein Metal-Gitarrist hier seine Befriedigung findet, wage ich zu bezweifeln.

Meinen Segen bekommt das kompakte Kraftpaket, wenn man mal vom externen Netzteil und den etwas fragil wirkenden Potis absieht. Auch zu bedenke wäre, ob man mit 12,5 Watt an 16 Ohm genügend Luft bewegen kann. Hier kann ich nur empfehlen, den Amp mal im Laden anzuspielen.

Alles in allem schätze ich den kleinen Racker als gut ein, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Ergo: vier von fünf Punkten im Vox MV50 Rock Test auf delamar. Für weniger als 250 Euro bekommst Du hier viel Sound, immer und überall. Empfohlen für alle Gitarristen, die rockigen Sound suchen – von Amateur bis Profi und sowohl zum Üben über Kopfhörer daheim als auch zum Recording oder für die Bühne.

Features Vox MV50 Rock Review

  • Hersteller:   
  • Gitarrenverstärker (Topteil) mit einem Kanal
  • Analoger Preamp mit neuartiger Technologie (»Nutube«)
  • Class-D-Endstufe
  • Leistung: 12,5–50 Watt
  • Regler: Gain, Tone, Volume
  • EQ-Schalter mit 2 Einstellungen zur Abstimmung auf verschiedene Boxen
  • Line-/Kopfhörerausgang mit Cabinet-Simulation
  • Stromsparfunktion (abschaltbar)
  • Ausgangsimpedanz wahlweise 4, 8 oder 16 Ohm
  • Maße: 135 x 75 x 100 mm
  • Gewicht: ~0,5 kg
  • Externes Netzteil mitgeliefert

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