Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Testbericht
Donnerwetter!
Von Felix Baarß
Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Test-Fazit
5
DELAMAR
SCORE
DSP-Monster für Plugins von Universal Audio. Das portable Gadget befeuert Unmengen von UAD-Plugins, bleibt dabei stets stabil und bietet ein sehr gutes Software-Kontrollpaneel. Jackpot!
zum detaillierten Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Testfazit
PRO
- Enorm viel Leistung
- Jederzeit stabiler Betrieb
- Aufgeräumtes, informatives Software-Kontrollpaneel
- Gute konstruierte Hardware
CONTRA
- Externes Netzteil
Für wen?
Profimusiker und -produzenten, die auch im mobilen Einsatz höchste Ansprüche an die Rechenleistung für ihre virtuellen Effekte stellen.
Was ist es?
Der Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO liefert die Rechenleistung für eine Vielzahl hauseigener Audioeffekte – Nachbildungen bewährter und begehrter analoger Effektgeräte und Bandmaschinen der vergangenen Jahrzehnte, die den Sound unzähliger Hitproduktionen prägten.
Zur Verbindung mit deinem Apple-Computer wird die Thunderbolt-Schnittstelle genutzt. Die hier getestete, leistungsstärkste Variante hat acht Prozessoren und versetzt dich in die Lage, außerordentlich viele Effekte gleichzeitig zu nutzen.
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 1.499,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.
Video – Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO
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Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Test
Erster Eindruck
Das Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO kommt samt Zubehör gut gepolstert in einer schicken Box daher. Ein Thunderbolt-Kabel musst Du separat erwerben oder vorrätig haben, um das Gerät in Betrieb nehmen zu können.
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Das schwarze Metallgehäuse macht einen sehr guten Eindruck – es ist an vielen Stellen verschraubt oder vernietet und Kühlungsöffnungen sind zur Genüge vorhanden. Der An/Aus-Schalter ist angenehm schwergängig und verharrt sicher in seiner Position.
Das Netzteil hätte ich lieber intern verbaut gesehen. Ein Blick durch die Kühlrippen lässt vermuten, dass eventuell genug Platz gewesen wäre, um sich den kleinen Stolperstein unter dem Schreibtisch zu sparen … wobei jedoch möglicherweise die Wärmeentwicklung zu hoch ausfallen würde.
Zur Not wäre für mich auch ein etwas größeres Gehäuse akzeptabel gewesen. Immerhin setzt man für die Verbindung von Netzteil und Steckdose auf ein standardisiertes Kaltgerätekabel, das obendrein im Lieferumfang zu finden ist und im Notfall meist sehr schnell ersetzt werden kann.
Nach dem Einschalten blinkt die »Host«-Anzeige im Display, um nach erfolgreicher Thunderbolt-Verbindung mit unserem MacBook schließlich permanent zu leuchten. Da das Gerät über zwei Thunderbolt-Anschlüsse verfügt, kannst Du es übrigens per »Daisy Chaining« als beliebiges Glied einer Kette mehrerer in Reihe geschalteter Thunderbolt-Geräte nutzen.
Löblich: Wie Du auch in folgendem Video siehst, wird gleich im Anschluss an die Treiberinstallation nach der aktuellen Firmware gesucht und gegebenenfalls ein Update angeboten.
Kontrollpaneel
Die Software ist zunächst sehr unscheinbar – wie Du auf dem Bildschirmfoto siehst, kommt sie im Minimalmodus als dreizeilige Auslastungsanzeige daher. Nach dem Klick auf den blauen »UAD-2«-Knopf öffnet sich das Kontrollpaneel.
Der erste Reiter umfasst alle wichtigen Informationen auf einen Blick – die Versionsnummer der installierten UAD-Software, die durch die Plugins verursachte Latenz und schließlich die zugrundeliegende UAD-Hardware. In unserem Fall eben die Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO.
Es geht detailliert zur Sache: Die Zahl der durch das Gerät versorgten Plugins wird angezeigt, ebenso die Auslastung der Kerne, was Prozessorleistung, Speicherbelegung und die zugewiesene Anzahl der Plugins pro Kern angeht.
Weiterhin beinhaltet das Kontrollpaneel eine Auflistung aller installierten Plugins, jeweils inklusive Aktivierungsstatus. In der hier uns zur Verfügung stehenden Variante »Core« sind neun Plugins enthalten, von denen wir einige zum Test der Performance herangezogen haben.
Es folgen die Konfigurationsoptionen. Hier kann die Limitierung der DSP-Belastung herabgesetzt oder über die empfohlene 100%-Marke hinaus erweitert werden. In letzterem Fall ist mit Aussetzern und anderem unvorhersehbarem Verhalten zu rechnen. Das Bild wird durch diverse Optionen für mehr Kompatibilität mit gewissen DAWs und die Bedienweise der Plugin-Drehregler abgerundet.
In der Praxis
Das Wichtigste zuerst: Auch im Stresstest unter Extrembedingungen wurden alle UAD-Plugins zuverlässig befeuert. Bis zu einer Auslastung von knapp unter 100% hatte ich es nie mit Klangfehlern, instabilem Betrieb oder sonstigen Ungereimtheiten zu tun. Die Belastung wurde immer sehr gleichmäßig auf alle Kerne des Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO verteilt.
Vom vergleichsweise hungrigen Plugin Fairchild 670 konnte ich 40 Instanzen laden, vom etwas betagteren RealVerb Pro deren 72 und nach der sage und schreibe 100. Instanz des Pultec EQ zeigte die DSP-Auslastung gerade einmal 77%. So lassen sich auch die komplexesten Projekte stemmen.
BILDSTRECKE
Wird das gesetzte Limit überschritten, schaltet die Software eigenmächtig ein oder mehrere UAD-Plugins ab, um den Wert wieder zu unterschreiten. Das wird durch eine aufpoppende Nachricht quittiert. Gut, dass diese Sparmaßnahmen auch auf den graphischen Oberflächen der betroffenen Plugins angezeigt werden (in der Statusleiste erscheint »DISABLED«).
Das Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO wird schnell recht warm, aber noch lange nicht in beunruhigendem Ausmaß, wenn ich mir die Temperaturen einiger Laptops und anderer elektronischer Geräte vor Augen halte. War also kein Zufall, dass das Netzteil extern verbaut wurde.
Kurz: Alles, wirklich alles läuft bestens. Meine Erwartungen an ein derart spezialisiertes, im Anschaffungspreis nicht unerhebliches Gerät an der Spitze des Produktportfolios wurden erfüllt.
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Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Test-Fazit
Der Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO – der ungeheure Name deutet an, welches Biest dich hier erwartet – überzeugt vollends in allen kritischen Disziplinen. Die gebotene Leistung ist gewaltig, konkrete Beispiele anhand einiger bewährter und aktuellerer UAD-Plugins findest Du im Praxiskapitel. Extrem aufwändige Projekte lassen sich mühelos stemmen auch dann wird in fast allen Fällen noch ein beträchtliche Leistungsreserve vorhanden sein.
Ebenso wichtig: Der Betrieb verlief bei meinen Tests (auch unter Extrembedingungen mit zig Plugin-Instanzen) stets stabil. Dabei wurden die Berechnungen auf alle Kerne gleichmäßig verteilt, während das robust gefertigte Gehäuse zwar sehr warm, aber nicht besorgniserregend heiß wurde.
Die gut strukturierte Steuer- und Analysesoftware liefert alle Infos und Kontrollmöglichkeiten zentralisiert. Sie läuft bei Bedarf in einem minimalistischen Modus mit kleinen Auslastungsanzeigen.
Wenn überhaupt, dann gehört nur das externe Netzteil in meinen Augen auf die Contra-Liste im Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Testbericht. Sehr gerne sähe ich es intern verbaut und würde dafür sehr wohl auch ein größeres Gehäuse in Kauf nehmen. Aber das sieht der geneigte Leser vielleicht auch schon ganz anders.
Das ändert nichts an meiner Wertung – fünf von fünf Punkten und damit das Maximum für dieses exzellente, tragbare Kraftwerk für Plugins.
Features Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Review
- Hersteller: Universal Audio
- DSP-Beschleuniger für UAD-Plugins
- 2 Thunderbolt-Anschlüsse
- 8 SHARC-Prozessoren
- Kombinierbar mit anderer UAD-2-Hardware
- Für Mac OS X 10.8 und höher
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