Universal Audio Apollo Testbericht
Audio Interface und UAD in einem
Von Carlos San Segundo
Universal Audio Apollo Test-Fazit
5
DELAMAR
SCORE
Audio Interface mit integrierter DSP-Karte. In diesem Audio Interface werden hochqualitative Wandler und geringste Latenz mit der DSP-Funktionalität einer UAD2 vereint.
PRO
- Top-Wandler/Klangqualität
- Durchdachtes Konzept
- Hohe Qualität auch mobil
- Console Recall
CONTRA
- Nur Mac OS X Treiber derzeit
- Mixer-Software noch ausbaufähig
Für wen?
Ambitionierte Produzenten aus dem Homerecording sowie semiprofessionelle und professionelle Tonstudios.
Was ist es?
Bei der Hardware Universal Audio Apollo handelt es sich um ein Audio Interface, das im 19-Zoll-Format auf einer Höheneinheit (1HE) daherkommt. Es bietet acht analoge Eingänge sowie 14 analoge und zehn digitale Ausgänge für seinen Nutzer.
Das Alleinstellungsmerkmal bei der UA Apollo ist die integrierte UAD2-DSP-Karte (bei unserem Testgerät im Übrigen eine UAD2 Quad), mit der die so genannten UAD-Plugins in Echtzeit bzw. mit geringer Latenz in der Musikproduktion genutzt werden können. Herauszuheben ist hier, dass die wegen ihrer Klangqualität beliebten Plugins nun mit einer angekündigten Latenz von nur zwei Millisekunden bereits auf dem Aufnahmeweg in die Musiksoftware genutzt werden können.
Spannend genug, der Sache mal so richtig auf den Grund zu gehen.
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Universal Audio Apollo Test
Das amerikanische Unternehmen Universal Audio ist vielen jüngeren Produzenten vor allem wegen der DSP-Karten UAD und UAD2 bekannt. Diese brachten bereits seinerzeit eine Klangqualität auf den Audio Computer, die ihresgleichen suchte. Auch in der heutigen Produktionsumgebung werden die Karten (der inzwischen zweiten Generation) gerne eingesetzt und immer noch aufgrund der hervorragenden Klangqualität der Plugins sehr geschätzt.
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Weniger bekannt mag unter den jüngeren Produzenten sein, dass das Unternehmen schon früher herausragende Hardware wie beispielsweise die Kompressoren LA2A und 1176LN im Portfolio hatte. Und so finden sich diese beiden Klassiker auch bei den mitgelieferten Plugins als Emulation. Im eigenen Online-Shop können weitere Effekte anderer großer Marken, darunter Studer, Roland oder Ampex, hinzugekauft werden.
Mit der Universal Audio Apollo bringt der Hersteller also ein neues Konzept auf den Markt, das die Tradition hochqualitativer Hardware fortsetzen soll und die beliebte UAD-DSP-Karte mit einem waschechten Audio Interface vereint. Kein Wunder also, dass mit »Apollo« ein Name aus der griechischen Mythologie gewählt wurde, nämlich der Name des Gottes der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs.
Dann schauen wir mal, ob der Hersteller tatsächlich den Olymp erklettern kann…
Technologie
Das Audio Interface ist in zwei unterschiedlichen Versionen als Duo oder Quad im Fachhandel verfügbar. Beide Varianten haben identische Ein- und Ausgänge, auch werden die gleichen Wandler verwendet. Der Unterschied findet sich in der integrierten UAD-Karte, die mit zwei, respektive vier Sharc-DSPs ausgelegt wurde. Bei der Quad-Variante können also mehr Plugins simultan verwendet werden.
Angeschlossen wird die UA Apollo wahlweise über eine FireWire 800 oder über den noch nicht so weit verbreiteten Anschluss Thunderbolt. Hierfür muss ein optionaler Einschub erworben werden, der derzeit noch nicht im Handel verfügbar ist. Nach Aussagen des Herstellers kann aber Mitte 2012 mit einer Auslieferung gerechnet werden. Ein zweiter FireWire-Anschluss erlaubt das Anschließen weiterer Geräte (beispielsweise externer Festplatten), kann diese aber nicht mit Strom versorgen. Ein zusätzlicher USB-Anschluss hätte sicherlich nicht geschadet, um das Audio Interface noch flexibler einsetzen zu können.
Apropos Jahres: Derzeit stehen leider nur Treiber für Mac OS X zur Verfügung, wer seine Musikproduktion mithilfe eines Windows-PCs macht, muss sich bis dahin gedulden.
Die Wandler des Universal Audio Apollo Audio Interfaces arbeiten mit 24 Bit und bis zu 192 kHz Samplerate. Die Taktung kann intern, über ADAT, S/PDIF oder Word Clock (zuschaltbarer Abschlusswiderstand) erfolgen.
Bedienelemente
Das UA Apollo ist als 19-Zoll-Gerät mit einer Höheneinheit ausgelegt und hat eine Einbautiefe von etwa 34 Zentimeter. Das Faceplate ist in schlichtschönem Silber gehalten und überhaupt ist die gesamte Hardware hervorragend verarbeitet. Der Netzschalter befindet sich freundlicherweise auf der Vorderseite und wurde vom Hersteller schwergängig genug ausgelegt, um das versehentliche Trennen vom Strom im Tonstudiobetrieb zu verhindern. Fein.
Vorne links finden sich zwei Hi-Z-Eingänge für den Anschluss von Gitarre oder Bass, die für die Verwendung mit unsymmetrischer 6,3-mm-Klinke ausgelegt sind. Intern sind diese Eingänge auf die Kanäle 1 und 2 geroutet, sie verwenden dieselben Wandler wie auch die Mikrofon- bzw. Line-Eingänge auf der Rückseite. Sobald vorne eine elektrische Gitarre angeschlossen wird, schaltet die UA Apollo automatisch auf Hi-Z um und die Einstellungen für Mic/Line sowie der etwaige Stereolink der ersten beiden Kanäle werden daraufhin ignoriert.
Es folgt ein großer (Endlos-) Drehregler, mit dem das Gain am jeweils ausgewählten Preamp eingestellt werden kann. Durch einen kurzen Druck auf den Regler wird der jeweilige Kanal ausgewählt, es stehen vier analoge Preamps zur Verfügung. Der Drehregler ist gerastert und erlaubt die Einstellung der Verstärkung in 1-dB-Schritten von 10 bis 65 dB. Der grüne LED-Ring um den Regler herum gibt ein visuelles Feedback über den Grad der Vorverstärkung des gewählten Kanals. Für einen Überblick und eine exakte Anzeige muss ein Blick in die mitgelieferte Mixersoftware geworfen werden.
Für die Kanäle 5 bis 18 kann keine Verstärkung eingestellt werden, hierfür müssen die Ausgangsregler der jeweils angeschlossenen Geräte genutzt werden. Für diese kann aber zumindest eingestellt werden, ob die Geräte mit +4 dBu oder -10 dBV arbeiten (bei den Kanälen 1-4 wird +4 dBu vorausgesetzt).
Rechts neben besagtem Drehregler finden sich sechs Knöpfe, mit denen die Einstellungen am Vorverstärker getätigt werden. So kann zwischen Mikrofon- und Line-Eingang umgeschaltet werden, was mit einem leisen Klick in der Hardware und dem Aufleuchten der entsprechenden LED quittiert wird. Mit weiteren Knöpfen können Phantomspeisung, Phase oder Stereolink der Kanäle 1+2 bzw. 3+4 eingeschaltet werden. Dann steht noch ein High-Pass-Filter für Mic-, Line- und Hi-Z-Eingang bereit, der bei 75 Hz mit 12 dB/Oktave eingreift. Im Gegensatz dazu kann die Funktionalität der Dämpfung von -20 dB nur für den Preamp eingestellt werden (Pad).
Visuelles Feedback
Die wichtigsten Informationen werden vorne mittig aufbereitet. Für alle der eben aufgezählten Knöpfe steht eine LED bereit, die Auskunft über den Status des einen gewählten Kanals von 1 bis 4 gibt. Für die visuelle Wiedergabe der anliegenden Pegel stehen für jeden der acht Kanäle LED-Anzeigen mit zehn Elementen vorbei, die typisch von Grün nach Gelb zu Rot bei Clipping codiert ist – diese sind also jederzeit auf einen Blick zu erfassen.
Es folgen drei LEDs, die die interne oder externe Taktung bzw. den Verbindungsstatus zum Audio Computer anzeigen. Dann kommt wieder eine Reihe mit zehn LEDs, die den Pegel am Ausgang der Wandler wiedergeben und zwar Pre-Fader. Eingestellt wird der tatsächliche Pegel am Ausgang dann über den folgenden Drehregler, der ebenfalls gerastert ist und praktischerweise mit einem Druck den Ausgang stummschaltet.
Das Mute wird durch einen roten LED-Kranz um den Regler auch visuell wiedergegeben – eine gute Erinnerung daran, falls man mal vergessen haben sollte, dass man stummgeschaltet hat. Die Stummschaltung betrifft allerdings nicht die beiden folgenden Kopfhörerausgänge, die mit eigenem Volumenregler daherkommen. Sehr schön, dass das amerikanische Unternehmen gleich zwei davon anbringt, denn viele Projektstudios integrieren den Aufnahmeraum und die Abhöre in einem einzigen Raum. Die Kopfhörerverstärker arbeiten gut und klingen auch so, haben aber vergleichsweise zu wenig Dampf, um hochohmige Kopfhörer richtig laut zu machen. Klanglich sind sie gut, fein.
Eingänge/Ausgänge
Und damit kommen wir schon auf die Rückseite, auf der sich die restlichen Eingänge sowie die Ausgänge des UA Apollo finden. Es stehen insgesamt acht analoge Eingänge zur Verfügung, die symmetrisch als 6,3-mm-Klinkenbuchse ausgelegt sind. Die ersten vier Eingänge können auch für ein Mikrofon genutzt werden, hierfür stehen vier XLR-Buchsen bereit.
Ausgangsseitig finden sich hinten acht analoge Ausgänge, die symmetrisch ausgelegt sind und jeweils mit einer 6,3-mm-Buchse ausgestattet wurden. In der Mixersoftware lässt sich für jeweils ein Paar festlegen, ob sie mit +4 dBu oder -10 dBV arbeiten sollen.
Und dann sind da noch die beiden Monitorausgänge, die typischerweise für den Anschluss von beispielsweise aktiven Lautsprechern genutzt werden können. Diese beiden 6,3-mm-Buchsen sind ebenfalls für den symmetrischen Betrieb ausgelegt und gänzlich unabhängig von den anderen acht analogen Ausgängen.
Auf der digitalen Seite stellt uns die UA Apollo zwei ADAT-Ein- und Ausgänge zur Verfügung, mit denen acht Kanäle mit digitalem Audio genutzt werden können. Für Sampleraten ab 88,2 kHz müssen beide genutzt werden und das angeschlossene Gerät S/MUX unterstützen, bei 176,2 kHz und höher können nur noch vier Kanäle (zwei pro ADAT-Anschluss) übertragen werden. Bis zu 48 kHz spiegelt der zweite Ausgang den ersten, so dass diese Signale wiederum an anderer Stelle genutzt werden können.
Zusätzlich stehen ein S/PDIF-Ein- und Ausgang zur Verfügung, der ebenfalls bis 24 Bit und 192 kHz arbeiten kann. Ein interessantes Feature, das ich mir an meinem RME schon oft gewünscht habe: Am Eingang kann eine Sample Rate Conversion eingestellt werden, so dass das anliegende Audiosignal in ein passendes konvertiert wird. Nice.
Zwar an dieser Stelle nicht ganz passend, aber dennoch erwähnenswert, da auf der Rückseite angeschlossen, ist das externe Netzteil. Dieses wurde vom Hersteller bewusst aus dem Gehäuse genommen, um Einstreuungen im Signalweg sowie die zusätzliche Hitzeentwicklung zu verhindern. Es ist mit einem verriegelbarem XLR-Stecker versehen, so dass die Stromzufuhr nicht versehentlich im Tonstudiobetrieb getrennt werden kann.
Software beim UA Apollo
Die Schaltzentrale kommt dann in Form der Mixer-Software mit dem bezeichnenden Namen »Console« und dieser ist Programm. Sie ist schön übersichtlich im Stile eines analogen Pults gehalten und bietet fast alles, was das Musiker- und Produzentenherz begehren könnte. Alle Einstellungen, die an der Frontplatte des UA Apollo getätigt werden können, sind hier auf einen Blick erfassbar und änderbar. Auf jede Einzelheit will und kann ich im Rahmen dieses Testberichts gar nicht eingehen, doch einige herausstechende Merkmale sollen genannt werden.
UAD-Plugins in den jeweils vier Inserts können wahlweise für das Recording oder nur zum Monitoring genutzt werden. Bei erstgenannter Variante werden die anliegenden Audiosignale durch das Plugin geroutet, bearbeitet und das bearbeitete Audiosignal auch in der DAW aufgenommen. Das bietet sich bestens an, um jedwede Bandsättigungseffekte bereits bei der Aufnahme zu nutzen – ganz wie früher mit den alten Bandmaschinen. Bei der zweiten Variante lassen sich die eingeschliffenen Effekte zwar hören, werden aber nicht aufgenommen – gut für alle, die sich nicht gleich festlegen wollen oder dem Sänger einen Hall auf den Kopfhörer mitgeben, der nicht aufgezeichnet werden soll.
Neben Monitor- und Kopfhörerausgängen stehen zwei AUX-Busse zur Verfügung, die auf jeden analogen oder digitalen Ausgang gelegt werden können. Für diese Busse und alle Eingänge stehen vier Inserts bereit. Leider lassen sich keine Plugins auf die Summe legen, um beispielsweise ein schnelles Probe-Mastering zu testen – hier ist man auf die DAW-Software angewiesen. Ein Mono-Schalter sorgt für das schnelle Abhören in mono zur Kontrolle. Kopfhörer, Busse und Monitor können unterschiedliche Mischungen bereitstellen.
Leider lassen sich die Kanäle der Mixersoftware nicht umbenennen, was bei der Verwendung aller analogen und digitalen Eingänge dann doch zu etwas Unübersichtlichkeit führt. Sicherlich wird der Hersteller dies in einer zukünftigen Version noch ändern.
Was ich in der Console auch vermisst habe, ist ein Feature, das mir meine RME bietet: In der dort mitgelieferten Software kann ich nämlich auch alle Schallquellen aus verschiedenen Softwarequellen sehen und routen. Bei der UA Apollo erhalte ich hier nur die Ansicht der Lautstärke in den beiden VU-Meter-Anzeigen für den Master.
In der Praxis
Kommen wir zu dem Teil, in dem sich ein Audio Interface wie das UA Apollo dann wirklich behaupten muss: die Praxis im Tonstudio. Der Hersteller verspricht eine Latenz von unter zwei Millisekunden und zu spüren ist in der Tat nichts – weder beim Singen noch beim Spielen von Gitarre. Sehr nice. Messen konnte ich in diesem Fall leider nicht, da unsere Messsoftware nur auf Windows-Rechnern funktioniert.
Das Audio Interface eignet sich mit den geringen Latenzen auch bestens für das Tracking von Gesang im Tonstudio, wenn die Sängerin gerne etwas Hall auf die Ohren möchte. Und das geht mit dem UA Apollo eben auch in feinster Klangqualität in Form der EMT- oder Lexicon-Hall-Plugins (sofern diese zusätzlich erworben werden). Selbst beim Monitoring per DAW-Software macht das Interface mit Latenzen von knapp unter 10 Millisekunden noch eine gute Figur.
In Sachen Stabilität der Treiber gibt sich das UA Apollo keinerlei Blöße, Abstürze oder ähnliches hatte ich keine. Natürlich können auch andere UAD2-Karten (nicht UAD1) simultan genutzt werden, um die Processing-Power zu erhöhen und mehr Plugins in der DAW-Software simultan zu nutzen.
In Sachen Plugin-Nutzung ist mir dann auch etwas aufgefallen, das noch zu verbessern wäre: Ab einer Nutzung der DSP-Power von etwa 75% kam beim Starten weiterer Plugins die Meldung, dass Plugins ausgeschaltet wurden – angeblich stünde nicht genügend Leistung mehr zur Verfügung. Dabei war es unerheblich, ob das neu hinzugeladene Plugin normalerweise 10% oder 1% der Leistung gebraucht hätte. Das Verhalten kenne ich ähnlich von der UAD2, doch da beginnt es erst bei noch stärkerer Auslastung. Noch unangenehmer ist dabei allerdings die Tatsache, dass ich visuell nicht herausfinden konnte, welche Effekte nicht mehr aktiv waren. Verhindern lässt sich das meistens, indem die Plugins nicht im laufenden Betrieb (Aufnahme/Wiedergabe) eingesetzt werden. Kein Beinbruch, aber noch ausbaufähig.
Ebenfalls erwähnt werden sollte die Standalone-Funktionalität des Audio Interfaces. Beim Ausschalten merkt es sich nämlich die Konfiguration der Eingänge und das Routing, so dass es auch ohne angeschlossenen Host-Rechner beispielsweise noch als Preamp genutzt werden kann. Natürlich liegen die UAD-Plugins auf einem Computer und können daher im Standalone-Betrieb nicht genutzt werden. Interessanterweise gibt es aber ein kurioses Zwischenstadium: Wird die Stromzufuhr zum Audio Interface nicht unterbrochen, nachdem die Plugins geladen wurden, kann der Host-Rechner auch abgestöpselt oder heruntergefahren werden – die Effekte lassen sich dann auch weiterhin nutzen.
Mein persönliches Killer-Feature der UA Apollo für mich ist das Plugin »Console Recall«. Dieses wird einfach irgendwo in eine Session in der DAW-Software geladen und sorgt bei erneutem Aufrufen des Projekts (in der DAW-Software!) dafür, dass auch die Mixer-Software Console richtig konfiguriert wird. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber anderen Interfaces, bei denen das Routing der Hardware manuell geladen werden muss. Und wehe, wenn das nicht im Vorfeld gesichert wurde. Very nice!
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Universal Audio Apollo Test-Fazit
Mit dem UA Apollo ist dem amerikanischen Hersteller tatsächlich ein echtes Highlight geglückt. Die Klangqualität der Wandler ist hervorragend und die Preamps zeichnen etwas „spritziger“ und gleichzeitig genauer als andere, vergleichbare auf – wenn auch sie nicht zu 100 Prozent neutral arbeiten und eine leichte Kolorierung angenehmer Art in der Aufnahme zu hören ist.
Die Idee, eine UAD2-DSP-Karte mit einem Audio Interface zu koppeln, ist gerade für all die Projektstudios interessant, die auch mobil sein müssen und dabei nicht auf die hervorragende Klangqualität der UAD-Plugins verzichten möchten.
Die Bedienung der UA Apollo ist intuitiv gehalten und mit der Mixer-Software Console sollte sich jeder Produzent sofort zurechtfinden, der nicht gestern erst mit der Musikproduktion begonnen hat. Ein herausstechendes Feature dieses Audio Interfaces ist auch das Plugin »Console Recall«, das das Routing der Mixer-Software innerhalb eines Projekts in der DAW-Software laden kann – das spart im Tonstudio eine Menge Zeit.
Für einen aktuellen Straßenpreis von 2.499,- Euro erhältst Du ein exzellentes Audio Interface nebst einer integrierten UAD2 Quad Karte, die alleine schon knapp 1.500,- Euro kosten würde. Wer es etwas preiswerter möchte, kann auf die Variante Duo zurückgreifen, die für 1.999,- Euro erhältlich ist. Allein die Grundausstattung mit Plugins ist mit den Kompressoren LA-2A und 1176LN sowie dem Equalizer Pultec EQP-1A eher mau gehalten. Hier sollte jedem Käufer klar sein, dass zu einem späteren Zeitpunkt noch Budget für den Zukauf weiterer Effekte fällig wird.
Alles in allem hat der amerikanische Hersteller ein tolles Audio Interface auf den Markt gebracht, das gerade im ambitionierten Homerecording sowie im semiprofessionellen und voraussichtlich auch im professionellen Umfeld auf großen Anklang stoßen wird. Von meiner Seite aus gibt es fünf von fünf möglichen Punkten im Universal Audio Apollo Testbericht – trotz der benötigten hohen Anfangsinvestition.
Features Universal Audio Apollo Review
- Hersteller: Universal Audio
- Audio Interface
- FireWire 800
- 18 Eingänge
- 24 Ausgänge
- 4 Preamps
- UAD2-Karte
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