Two Notes Torpedo Reload Testbericht
Silent Recording & Reamping Zentrale

Two Notes Torpedo Reload Testbericht
Alle Details samt Klangbeispielen hier und jetzt im Two Notes Torpedo Reload Testbericht auf delamar - wem hilft dieses Werkzeug auf die Sprünge und wie gut macht es das?

Markus Hohmann Von Markus Hohmann

Two Notes Torpedo Reload Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Reaktive Loadbox mit Reamping-Funktion für professionelle Gitarrenaufnahmen ohne Lautstärke.

Eine professionelle, reaktive 150-Watt-Loadbox mit integrierter Reamping/DI-Funktion. Gepaart mit der virtuellen Speaker-Simulation können professionelle Aufnahmen geräuschlos und/oder bei schlechter Raumakustik erreicht werden.

zum detaillierten Two Notes Torpedo Reload Testfazit

PRO

  • Reaktive Loadbox
  • Integrierte Solid State Endstufe
  • Match Funktion
  • Klangneutralität der Re-Amp DI`s
  • Torpedo Wall of Sound III Plugin inklusive

CONTRA

  • Fehlende Splitterfunktion

Für wen?
Alle, die professionelle Gitarrenaufnahmen geräuschlos verwirklichen wollen.

Preis: 699,00 Euro
UVP: 831,81 Euro

Was ist es?

Das Two Notes Torpedo Reload vereint die Funktionalität einer Loadbox sowie die einer Reamping-DI-Box in einem Gerät. Nebenbei bemerkt: Eine Loadbox dient dazu, den Gitarrenverstärker voll aufzudrehen und dennoch nur leise zu spielen. Die Leistung wird dabei in Wärme umgewandelt.

Die Reamping-Funktionalität des Reampings kannst Du nutzen, um bereits gemacht saubere Gitarrenaufnahmen wieder an einen Amp zu schicken (und diesen mit Mikrofonen aufzunehmen). Damit bietet sich dieses Gerät als integrierte Komplettlösung für komfortable Gitarrenaufnahmen mit Röhrenamps im Home- bzw. Projektstudio an.

Das Gerät ist derzeit für 699 Euro im einschlägigen Fachhandel erhältlich.


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Two Notes Torpedo Reload Test

Röhrenamp im Studio einbinden

Wenn der Gitarrist mit seinem 100 Watt Röhrenamp den perfekten Gitarrentrack einspielen will, hört der Spaß auf. Zu laut für die Nachbarn, die Mikrofonierung wird ohne akustisch entkoppelte Regie zum Try & Error, von nachträglichem Reamping für einen besseren Gesamtmix ganz zu schweigen.


PASSEND DAZU


Die All-in-one Lösung für all diese Probleme will nun der französische Hersteller mit dem Two Notes Torpedo Reload realisiert haben. Diesem liegt eine Volllizenz für das hauseigene Plugin „Wall of Sound III“ bei, einer Boxen- und Endstufensimulation. Hören wir uns das Teil mal näher an.

Two Notes Torpedo Reload Testbericht
(Fast) alles zum Reamping wurde im Two Notes Torpedo Reload unter einen Hut gebracht

Solidität zum Anfassen

Das Two Notes Torpedo Reload ist solide und hochwertig verarbeitet. Frontseitig finden sich sauber eingefräste Lüftungsschlitze in der dicken Aluminiumfrontplatte. Diese entlassen die Luft, die der studiotauglich leise Lüfter rückseitig zur Kühlung anzieht.

Die reaktive Loadbox setzt bis zu 150 Watt Röhrenpower in Wärme um, welche eine aktive Kühlung bedingt. Die Potis am Gerät drehen sauber und gleichmäßig mit präzise regelbarem Widerstand.

Die großen Gummifüße bieten dem edel wirkenden Gerät sicheren Stand auf dem Studiotisch oder im Side-Rack.

100% Leistungsreduktion

Der rückseitige Speaker In nimmt die Last des Röhrenamps auf. Das Gerät ist schaltbar zwischen 4, 8 und 16 Ohm, was frontseitig per LED bestätigt wird. Wer möchte, kann dennoch seine Gitarrenbox anschließen und verwenden. Zwei Buchsen für den Speaker Out leiten das Amp-Signal bei Bedarf an eine Gitarrenbox weiter.

An dieser Stelle treffen wir auf das erste Geheimnis des Two Notes Torpedo Reload: Die Verstärkerleistung für angeschlossene Boxen kommt nicht vom Poweramp des Röhrenverstärkers. Dessen Last wird immer zu 100% in Wärme gewandelt und sieht so immer dieselbe reaktive Last der integrierten Loadbox.

Two Notes Torpedo Reload Testbericht
Die Rückseite des Two Notes Torpedo Reload

Gitarrenbox für die Bühne nutzen

Stattdessen sorgt ein dedizierter Solid State Amp für den richtigen Pegel: frontseitig regelbar auf bis zu 70 Watt an 4 Ohm (50 Watt/8 Ohm; 25 Watt / 16 Ohm). Der Hesteller nennt dieses aufwendige Verfahren „RE-ACT“, um zuvor „verbrannte“ Röhrenleistung wieder neu (und im Studio oder Zuhause gewünscht leiser) zu verstärken.

Daraus ergibt sich ein überzeugender Vorteil: Die Lautstärke einer etwaig angeschlossenen Gitarrenbox kann stufenlos über den frontseitigen „Speaker“ Regler bestimmt werden. Dabei wird die auf die Röhrenendstufe wirkende und somit klangbeeinflussende reaktive Last nicht geändert, was wiederum dem Sound zugute kommt.

Perfekte Reproduzierbarkeit

Der Regler „Contour“ arbeitet in Zusammenhang mit dem Regler „Speaker“ und hilft, relative Bass- und Höhenanteile beim Abhören unter geringer Lautstärke zu beeinflussen. Sozusagen ein Korrektiv für den „Fletcher Munson“ Effekt.

Genau wie der Regler „Speaker“ hat auch dieser keinen Einfluss auf die DI-, REPLAY- und LOADBOX-Outputs. Das garantiert reproduzierbare Recording-Sounds bei jeder (oder keiner) Lautstärke, auch bei eventuell später benötigtem Reamping.

Anders ausgedrückt: Der Sound am rückseitigen Ausgang „LOADBOX“ ist völlig unabhängig von der Lautstärke (und/oder Gitarrenbox am Speaker Ausgang). Sehr gut, sehr praxisdienlich.

Reamping deluxe mit dem Two Notes Torpedo Reload

Für das Reamping braucht es ein direktes DI-Signal der Gitarre. Dieses wird beim Reamping in den Gitarrenamp eingespeist. Daraus resultieren zwei Herausforderungen: Das direkte Signal muss gesplittet (geteilt) werden, um es einerseits als DI Spur aufnehmen zu können. Andererseits brauchst Du einen Sound zum Spielen, also muss es gleichzeitig in einen Amp gegeben werden.

Problem eins: Splitter wirken sich auf den Klang aus. Das hochohmig angeschlossene Instrument wird beim Two Notes Torpedo Reload als symmetrisches DI-Signal rückseitig zur Aufnahme ausgegeben. Um es durch den Verstärker abzuhören, muss das Signal durch die Soundkarte durchgeschliffen werden.

Das durchgeschliffene Signal wird dann am Eingang „REPLAY“ wieder eingespeist und am Ausgang „REPLAY“ für den Röhrenamp bereitgestellt. Somit entfällt der Splitter. In einem solchen Setup ist die Signalgüte auf Gedeih und Verderb der Audioqualität (und Latenz) des verwendeten Audio Interfaces ausgeliefert.

Ich hätte mir gewünscht, dass das am Instrumenteneingang anliegende Signal zusätzlich zum DI-Out auch am Replay Out direkt anliegen kann – ohne Umwege über das Audio Interface. Das geht leider nicht, könnte aber einen Grund haben…

Die MATCH-Funktion

Der Grund könnte in der Lösung von Problem 2 liegen: Die Gewährleistung gleicher Ausgangslautstärke der Gitarre direkt und der DI-Aufnahme der selbigen. Hier kommt die sogenannte „MATCH“ Funktion ins Spiel.

Das rückgeführte DI-Signal kann mit der Instrumentenlautstärke über einen Regler abgeglichen werden. Fütterst Du beide Eingänge gleichzeitig mit entsprechendem Signal, werden über drei LEDs die Lautstärkeunterschiede angezeigt. Sind beide gleich laut, bezeugt die mittlere LED dies.

Das Ganze funktioniert ausgesprochen gut, schnell und leicht. Perfekt, wenn schon vor der Aufnahme das direkte Gitarrensignal mit dem rückgeführten „live“ Signal aus der DAW abgeglichen wird. Somit wird gewährleistet, dass die Signalqualität bei Direktaufnahme des Amps identisch mit der Signalqualität des aufgezeichneten DI-Signals für später vorzunehmendes Reamping.

Virtuelle Boxensimulation

Das Two Notes Torpedo Reload hat keine integrierte Boxensimulation in der Hardware. Jedoch wird dem Paket eine Volllizenz für das hauseigene „Torpedo Wall of Sound III“ Plugin beigelegt. Hier findest Du 24 Boxensimulationen inklusive, weitere können im „Instore“ hinzugekauft werden.

Das Ganze ergibt durchaus Sinn: das Gerät ist für den Studioeinsatz konzipiert, nicht für die Bühne. Wieso also die Boxensimulation teuer in Hardware „gießen“, wenn der Audio PC ohnehin parat steht?

Das Plugin bietet die Simulation diverser Endstufentypen, diese lassen wir jedoch abgeschaltet. Die virtuellen Boxen können mit einer Vielzahl virtueller Mikrofone im ebenso virtuellen Raum frei positionierbar „abgenommen“ werden. Es unterstützt auch Multi- und Stereo-Mikrofonierung, EQing und Kompression. Das Plugin gibt es für Windows und Mac auf den üblichen Plugin-Schnittstellen.

Two Notes Torpedo Reload Testbericht
Der passende Software-Kompagnon für das Two Notes Torpedo Reload

Signalwege & Verkabelung beim Two Notes Torpedo Reload

Hier möchte ich mich kurz halten mit dem Verweis auf unseren Silent Recording Workshop, der eben mit dem Two Notes Torpedo Reload durchgeführt wurde und die Verkabelung in der Tiefe erklärt und des Weiteren mit Soundbeispielen unterfüttert ist.

Bei vollständiger Integration zwischen DAW und Röhrenamp können bis zu drei Signalwege gleichzeitig aufgenommen werden:

  • DI-Signal der Gitarre
  • das LOADBOX-Signal, das den Output des Röhrenamps auf Line-Level bereitstellt
  • die direkt mikrofonierte reale Gitarrenbox – soweit vorhanden und gewünscht

Klangqualität ohne Brummen

Zum Sound: Ohne Fehl und Tadel. Das Two Notes Torpedo Reload bleibt neutraler Vermittler zwischen Amp und Recording-Applikation. Es klingt nicht. Es rauscht nicht. Ganz im Gegenteil sogar: Etwaige Brummschleifen – wo auch immer im Signalweg auftretend – können durch drei Ground Lift Schalter am DI-Out, LOADBOX-Out und REPLAY Signalweg unterdrückt werden.

Unerwünschte Verzerrungen und Overloads im Signalweg würden die Clip LEDs für Instrument, REPLAY und Speaker aufzeigen, der LOADBOX Ausgang kann im Falle des Falles mit einem 15db PAD Schalter bedämpft werden. Durchdacht.

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Two Notes Torpedo Reload Test-Fazit

Das Two Notes Torpedo Reload inklusive der virtuellen Speaker-Simulation ermöglicht eine Flexibilität beim Aufnehmen von Gitarre, wie sie bisher nur Amp-Modeler bieten konnten. Silent Recording, zeitversetztes Reamping, spätere Nachbearbeitung mit dem Plugin – alles ist möglich. Und das geht mit jedem Vollröhrenamp mit bis zu 150 W Ausgangsleistung. Das Gerät ist die kompromisslose Antwort auf die Nische: Flexibles (Silent-)Recording und Reamping mit (wattstarken) Vollröhrenverstärkern. Das kann es perfekt, reproduzierbar kontrolliert und stressfrei.

Two Notes Torpedo Reload Testbericht
Das Urteil im Two Notes Torpedo Reload Testbericht auf delamar

Dieses Gerät mag vielleicht nicht die günstigste Möglichkeit sein, um Reamping und Silent Recording mit dem geliebten Röhrenamp durchzuführen. Aber es ist die beste und umfassendste Möglichkeit, die ich kenne. Der Reload ist kompromisslos und stressfrei.

Die Features und Einsatzmöglichkeiten sind definitiv für den Einsatz im Home- und Projektstudio ausgelegt. Natürlich lässt sich damit auch der geliebte 100 Watt Vollröhrenamp in der Mietwohnung zum Gitarre effektiv üben verwenden, aber für nur diesen Verwendungszweck erscheint das Torpedo Reload doch etwas „oversized“ – von der Ausstattung wie auch vom Preis. Es ist eben weit mehr, als „nur“ eine (sehr gute reaktive) Loadbox.

Wer bisher extra fürs Recording wegen der offensichtlichen Flexibilität auf den einen oder anderen Amp-Modeler geschielt hat, dem eröffnet das Two Notes Torpedo Reload dieselbe Flexibilität, ohne beim Sound irgendwelche Kompromisse eingehen zu müssen.

Natürlich wäre eine Splitfunktion mit DI-Signal für DAW und AMP gleichzeitig schön gewesen. Es hätte aber auch das konsequente Konzept der Reproduzierbarkeit des identischen Sounds von Direkt- und Reamping-Signal widersprochen.

Gerne vergebe ich sehr gute viereinhalb von fünf möglichen Punkten im Two Notes Torpedo Reload Testbericht. Das Gerät schrammt nur sehr knapp an der vollen Wertung vorbei.

Features Two Notes Torpedo Reload Review

  • Hersteller:   
  • Reaktive Loadbox
  • Integriertes Reamping DI Kit
  • Match Funktion
  • Integrierte Solid State Endstufe
  • Torpedo Wall of Sound III Plugin inklusive

PASSEND ZUM Two Notes Torpedo Reload Test


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