Thomann DP-51 Test
Günstiges Einsteigerdigitalpiano
Von Markus Galla am 22. Dezember 2022
Thomann DP-51 Digitalpiano Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Günstiges Digitalpiano mit kräftigem Lautsprechersystem. Das Thomann DP-51 richtet sich an Klavieranfänger.
PRO
- Gute Tastatur
- Ivory Touch-Oberfläche
- Gutes und kräftiges Lautsprechersystem
- Gute Verarbeitung
- Grundklang Piano klingt gut
- USB-MIDI vorhanden
CONTRA
- Klavier-Sound klingt wenig dynamisch
Für wen?
Einsteiger
Was ist es?
Das Thomann DP-51 Digitalpiano bietet Einsteigern ein Instrument im Klavierdesign und Hammermechanik-Tastatur. Die Tasten besitzen ein Ivory Touch-Finish, was das Spielgefühl eines hochwertigen Flügels nachahmen soll.
40 Klangfarben und eine 128-stimmige Klangerzeugung, drei Pedale, MIDI Ein- und Ausgänge sowie USB-MIDI runden die Ausstattung des Thomann DP-51 Digitalpianos ab. 50 Styles mit verschiedenen Piano-Begleitungen und ein Song Recorder sind ebenfalls enthalten.
Die 5 wichtigsten Features im Thomann DP-51 Test
- 88 Tasten mit Hammermechanik und Ivory Touch
- 128-stimmige Klangerzeugung mit 40 Klangfarben
- 50 Styles und 60 interne Songs
- 3 Pedale
- MIDI In/Out sowie USB-MIDI
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Thomann DP-51 Digitalpiano Test
Thomann DP-51: Günstiger Einstieg ins Klavierspiel?
Das Thomann DP-51 Digitalpiano ist beim ersten Kontakt sehr gut verarbeitet. Das mit knapp 60 kg in dieser Preiskategorie vergleichsweise sehr schwere Instrument besitzt ein wuchtig wirkendes Gehäuse aus Holzimitat.
Durch die zwei Beine unterhalb des Spieltisches wirkt das Thomann DP-51 noch mehr wie ein richtiges Klavier. Der integrierte Deckel schützt das Instrument bei Nichtgebrauch vor Staub.
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Das Instrument wird in Einzelteilen in einem einzigen riesigen Karton verpackt angeliefert und muss zunächst montiert werden. Das geht aufgrund des Gewichts des Spieltisches nur mit zwei Personen. Nach circa 30 Minuten ist das Instrument fertig aufgebaut.
Die Anschlüsse
Die Anschlüsse befinden sich entweder hinten am Spieltisch oder darunter. Zu ersteren gehören ein Aux In, Aux Out (beide Klinke), zwei MIDI DIN-Buchsen (IN/OUT), der USB-to-Host Anschluss, sowie der Anschluss für das externe Netzteil.
Unter dem Spieltisch entdecke ich die zwei Kopfhöreranschlüsse sowie den Anschluss für das Dreifach-Pedal.
Ein Piano – drei Ausführungen
Das Thomann DP-51 Digitalpiano gehört aufgrund des Gehäuses schon zu den größeren und wenig platzsparenden Modellen. Es nimmt aufgebaut ungefähr genauso viel Platz in Anspruch wie ein akustisches Klavier.
Neben einem weißen Modell gibt es noch ein Modell mit schwarzem Klavierlack und eines in mattschwarzer Optik.
Notenhalterung im Thomann DP-51 Test
Die Notenhalterung lässt sich nach hinten klappen. Eine Kante vor der Halterung verhindert das Abrutschen der Noten. Sie ist leider etwas zu hoch geraten, sodass beim Blättern schnell die Seiten unten beschädigt werden. Das ist etwas schade.
Zudem gibt es beim Blättern ein lautes und unschönes kratzendes Geräusch, was Anfänger aber weniger stören dürfte.
Drei Pedale
Die Pedaleinheit mit drei Pedalen (Soft, Sostenuto, Sustain) dahingegen sitzt bombenfest unterhalb des Spieltischs. Das ist ein großer Vorteil gegenüber vielen Stagepianos, bei denen die Pedaleinheit lose auf dem Boden steht und dann beim Gebrach hin und her rutscht.
Das linke Soft-Pedal nimmt etwas die Lautstärke des Klangs zurück. Das mittlere Pedal hält die gerade gedrückten Tasten, während im Anschluss gespielte Töne nicht gehalten werden. Das rechte Pedal ist das klassische Haltepedal und sorgt für ein langes Ausklingen der Töne auch nach dem Loslassen der Tasten.
Thomann DP-51: Digital statt analog
Dass es sich um ein Digitalpiano und nicht um ein akustisches Instrument handelt, wird spätestens nach dem Hochschieben des Deckels klar. Unter dem Deckel befindet sich die Tastatur mit 88 Kunststofftasten mit Ivory-Feel Beschichtung.
Die Tastatur ist mit einer Hammermechanik versehen, die ein authentisches Spielgefühl vermitteln soll. Ein Triple Sensor-System soll für eine akkurate Umsetzung der Spieltechnik in Klang sorgen.
Zahlreiche Taster und Schalter sowie ein kleines Display säumen die Oberfläche des Thomann DP-51 Digitalpianos. Oberhalb der Tastatur befindet sich zudem eine Beschriftung. Dies deutet darauf hin, dass eine ganze Reihe von Funktionen in Verbindung mit der Tastatur aufgerufen werden können.
Das Lautsprechersystem
Ein kräftiges Lautsprechersystem sorgt für einen ordentlichen Klang.
Auf der Front entdecke ich zwei Lautsprecher, zwei weitere sind unter dem Spieltisch versteckt. Bei den zwei Speakern unterhalb des Spieltisches handelt es sich um Tieftontreiber, während die dem Spieler zugewandten Lautsprecher auf der Front Hochtontreiber sind.
Bedienmöglichkeiten und Display im Thomann DP-51 Test
Über das Bedienpanel und die Tastatur lassen sich alle Funktionen des Digitalpianos sowie die Sounds und Styles aufrufen. 40 Sounds gibt es, zehn davon lassen sich über die Taster direkt anwählen.
Die oberste Reihe der Direktwahltaster lässt sich nicht so gut ablesen, da sie teilweise durch den eingeschobenen Deckel verdeckt wird.
Das kleine LC-Display zeigt den gerade aktivierten Sound mit seiner Programmnummer an. Zum Herausfinden der zugehörigen Nummer eines gewünschten Sounds musst Du in der Bedienungsanleitung nachsehen.
In diesem Zusammenhang stört mich etwas, dass man Direktwahltaster anstelle von Sound-Kategorien verwendet hat. Das ist aber Geschmackssache.
Über den Voice Demo-Taster kannst Du dir kurze Demo-Passagen mit dem gewählten Sound anhören. Lower ermöglicht das Einstellen eines Sounds für die linke Tastaturhälfte im Split-Modus, während Dual das Layern von zwei Klängen vorsieht.
Der Twinova-Modus
Twinova ist eine spannende Funktion für das gemeinsame Spielen am Instrument. Die Tastatur wird zwar aufgetrennt, beide Hälften spielen allerdings mit dem gleichen Klang und der gleichen Oktavlage. So können zum Beispiel Lehrer und Schüler gemeinsam auf der gleichen Tonhöhe spielen und üben. Das ist sehr praktisch.
Weitere Funktionen
Per Shift-Taste gelangt der Spieler an die Funktionen der zweiten Ebene oder ruft Funktionen im Zusammenhang mit der Tastatur auf.
Auf der linken Seite des Instruments stehen dir einige Laufwerkfunktionen zum Steuern des integrierten Song Recorders sowie der Styles zur Verfügung. Auch das Tempo stellst Du hier ein oder aktivierst die zwei Demo-Songs.
Programm- oder Parameteränderungen können entweder mit den Pfeiltasten vorgenommen werden oder aber über die Tastatur im Zusammenspiel mit dem Shift-Taster.
Einige spannende Funktionen werden über die linke Tastaturhälfte aufgerufen, darunter zum Beispiel die Pedalresonanz, verschiedene Hall-/Echo-/Chorus- und Equalizer-Presets oder auch das Metronom.
Per Touch-Funktion stellst Du die Empfindlichkeit der Tastatur ein. Zur Auswahl stehen Off (keine Anschlagdynamik), Soft, Normal und Hard. So kannst Du das Instrument an die eigene Anschlagstärke anpassen. Ebenfalls anpassen kannst Du den Split-Punkt, die Transposition und das Fine-Tuning.
Ein Volume-Regler, ein Brilliance-Regler sowie der Betriebsschalter runden die Bedienoberfläche ab.
Styles des Thomann DP-51 Digitalpianos
Wer beim Lesen des Wortes „Styles“ eine Begleitautomatik wie bei einem Keyboard erwartet, wird enttäuscht. Das ist aber auch nicht nötig, schließlich handelt es sich bei dem Thomann DP-51 um ein Digitalpiano und nicht um ein Keyboard.
Es handelt sich bei den Styles des Thomann DP-51 Digitalpianos ausschließlich um sogenannte Piano-Styles, also Klavier-Begleitmuster. Die Steuerung erfolgt wie bei einem Keyboard über das Spielen der Akkorde.
Die 50 Styles sind in der Bedienungsanleitung zu finden. Die Auswahl entspricht dem, was man auch an einfachen Keyboards findet. Von 8 Beat über Walzer, Polka, Pop, Blues, lateinamerikanische Rhythmen bis zum Jazz stehen viele verschiedene Piano-Begleitmuster zur Auswahl.
Sound-Qualität des Thomann DP-51 Digitalpianos
Kommen wir zur Klangqualität des Thomann DP-51. Der Piano-Sound gefällt beim ersten Anspielen. Allerdings fällt schon nach kurzer Zeit auf, dass man sich nicht die Mühe gemacht hat, mehrere Samples pro Taste anzulegen.
Spielt man etwas sanfter, wird das Sample nur leiser wiedergegeben. Haut man hingegen richtig in die Tasten, erhöht sich die Lautstärke. Das und der recht deutlich geloopte Ausklang des Samples, der dazu noch sehr statisch klingt, führen zu einem etwas leblosen Gesamtklang.
Wenn man eher in den popmusikalischen Spielarten zu Hause ist, fällt das nicht weiter ins Gewicht. Bei klassischer Musik wird ein fortgeschrittener Spieler Probleme mit der Umsetzung verschiedener dynamischer Techniken bekommen. Auch aus diesem Grund eignet sich das Digitalpiano eher nur für Anfänger.
Der Grund-Sound weiß aber durchaus zu gefallen und gerade das kräftige und angenehm klingende Lautsprechersystem bringt diesen gut zur Geltung. Immerhin kann man mit dem Brilliance-Regler die tonale Qualität etwas der zu spielenden Literatur anpassen.
Zusätzliche Sounds
Als Bonus hat das Digitalpiano weitere Sounds verbaut. Für ein Digitalpiano in dieser Preisklasse ist das nicht vorauszusetzen. Leider sind die Sounds von eher durchschnittlicher Qualität. Richtige Perlen finden sich nicht. Manche Flöten klingen nett und das erste der zwei E-Pianos ist ganz brauchbar.
Der Rest ist allerdings sehr lieblos gehalten. Erneut hört man deutlich, wo die Samples geloopt sind beziehungsweise ab welcher Taste ein neues Sample im Mapping beginnt. Manchmal ist auch die Hüllkurve nicht den Instrumenten entsprechend programmiert.
Manche Samples klingen manchmal auch leicht verstimmt. Ich hätte mir lieber weniger Sounds und stattdessen einen Piano-Sound mit mehreren Samples pro Taste gewünscht – vor allem auch, um die Triple Sensor-Technologie auszunutzen.
Tastatur
Sehr gut spielbare Tastatur mit Triple-Sensor
Die in dieser Preisklasse wirklich sehr gut spielbare Tastatur hätte einen dynamisch spielbareren Piano-Sound verdient. Die Tastatur lässt sich durch die Ivory Touch-Oberfläche schön griffig spielen und hat eine gute Repetition.
Die Gewichtung ist angenehm und für Anfänger nicht zu schwer, aber auch nicht so leichtgängig wie bei so manch anderem günstigen Digitalpiano.
Thomann DP-51 Test: Recorder
Mit dem integrierten Recorder des Thomann DP-51 Digitalpiano lassen sich bis zu fünf Songs aufzeichnen. Abgelegt werden die Songs im internen Speicher des Pianos. Eine einfache Möglichkeit zum externen Speichern scheint es nicht zu geben.
Wer seine Songs in irgendeiner Form weiterverarbeiten möchte, muss den Weg über MIDI und einen MIDI-Sequencer gehen.
Aufgenommen werden kann das eigene Spiel mit und ohne Begleitmuster. An Funktionen stehen Start, Stopp sowie eine Löschfunktion zur Verfügung. Wer mehr editieren möchte, muss auf einen Computer mit Sequencer-Software zurückgreifen.
USB-MIDI
USB-MIDI zum direkten Anschluss an einen Computer
Über die USB-Schnittstelle lassen sich einfach MIDI-Daten an einen Computer übertragen. Dazu reicht ein USB-Kabel und eine Sequencer-Software. Ein Treiber wird nicht benötigt. Kompatibel ist das Thomann DP-51 mit Windows und Mac Computern.
Ein kurzer Test mit Ableton Live an einem MacBook zeigte keinerlei Verbindungsprobleme. Das Digitalpiano wurde sofort als MIDI-Gerät erkannt und mit der Aufnahme konnte ich auf Anhieb beginnen.
Nun bietet es sich natürlich an, den Audioausgang des Computers mit dem AUX IN des Instruments zu verbinden. Dafür benötigst Du ein passendes Adapterkabel. Sowohl der AUX IN als auch der AUX OUT sind als einzelne TRS-Klinkenbuchsen ausgeführt und nicht als zwei getrennte TS-Klinkenbuchsen für das rechte und linke Signal.
Auch für den Anschluss des Digitalpianos an eine externe Lautsprecheranlage benötigt man also ein Kabel von Stereoklinke auf zweimal Monoklinke. Bluetooth besitzt das Instrument leider nicht. Zum Nutzen eines Smart-Geräts als Zuspieler kannst Du auf die Kabellösung und den AUX IN zurückgreifen.
Alternativen zum Thomann DP-51 Digitalpiano
Konkurrenz bekommt das Thomann DP-51 Digitalpiano aus dem eigenen Haus. Das Thomann DP-95 ist nicht nur etwas günstiger, sondern es verfügt über 500 Klangfarben, echte 200 Styles mit Drums und allem, was dazu gehört, sowie ein großes Klartext-Display.
Verzichten muss man auf die Ivory Touch-Beschichtung. Der Sequencer fasst nur drei Songs anstelle von fünf. Auch das Lautsprechersystem ist etwas abgespeckt (2 x 25 W + 2 x 20 W). Dafür kommt das Thomann DP-51 einem teuren Digitalpiano näher, während das DP-95 näher an einem Keyboard ist.
Wenn Du mehr Wert auf den Klavierklang legst, kannst Du dir Anfänger Digitalpianos von Yamaha – wie das Yamaha YDP-145 Arius – oder Kawai – wie das Kawai KDP-120 R – anschauen. Diese kosten allerdings mindestens 200 Euro mehr.
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Thomann DP-51 Digitalpiano Test-Fazit
Das Thomann DP-51 Digitalpiano ist ein günstiges Einsteigerinstrument. Es bietet für Anfänger eine gute Alternative zu einem Keyboard mit viel zu leichtgängiger Tastatur und weniger Tasten samt nicht so gutem Piano-Sound.
Allerdings muss dir klar sein, dass das Digitalpiano wirklich ein reines Einsteigerinstrument ist. Hast Du ein bestimmtes Spiellevel erreicht, reicht es nicht mehr aus und Du benötigst ein anderes teureres Instrument.
Für ein Digitalpiano in dieser niedrigen Preisklasse bietet das Thomann DP-51 viele Funktionen und einen guten Klaviersound. Auch die integrierten Lautsprecher sorgen mit ordentlich Leistung für einen kräftigen Klang.
Einzig der wenig dynamisch klingende Sound stört etwas beim Spiel. Die Zusatzsounds sind eine nette Dreingabe für ein Digitalpiano zum ersten Experimentieren mit anderen Klängen. Du darfst hier nur keine Topsounds erwarten.
Der aktuelle Verkaufspreis für das weiße Modell liegt bei 629 Euro. In der matt-schwarzen Ausführung müssen 20 Euro mehr investiert werden.
Für die Klavierlack-Ausführung (schwarz glänzend) musst Du einen deutlichen Aufpreis bezahlen: Diese kostet satte 779 Euro. Von dieser Variante möchte ich eher abraten, da hier das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zur Konkurrenz nicht mehr so toll ausfällt.
Aber bei den anderen beiden Modellen ist das Preis-Leistungsverhältnis top. In unserem Thomann DP-51 Test bekommt das Digitalpiano deshalb eine gute Wertung.
Features Thomann DP-51 Digitalpiano Review
- Hersteller: Thomann
- 88 gewichtete Tasten mit Hammermechanik und Triple-Sensorik
- 40 Sounds, 50 Piano-Styles, 60 interne Songs
- 128-stimmige Polyphonie
- Reverb, Chorus, EQ
- einfacher Sequencer
- Dual Mode, Split Mode
- Metronom
- Transpose-Funktion
- Lautsprecher: 2x 25 W, 2x 40 W Woofer
- 3 Pedale
- Kopfhörerausgang
- AUX-Ein- und Ausgang
- MIDI-Ein- und Ausgang, USB-MIDI
- Abmessungen (B xT x H): 1400 x 490 x 915 mm
- Gewicht: 59 kg
- Farbe: Weiß matt, auch gegen Aufpreis erhältlich in matt-schwarz und Klavierlackoptik
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