TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver Testbericht
Oktavpedal für abgefahrene Sounds
Von Henry Kresse am 26. Dezember 2016
TC Electronic Sub 'N' Up Octaver Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Vielseitiges Octaver-Pedal für Signalmischungen mit einer hohen und zwei Suboktaven.
Bass, noch mehr Bass und Höhen in sehr guter Qualität, dazu noch die experimentellen TonePrint-Sounds – der TC Electronic Sub 'N' Up Octaver hat eine Menge zu bieten. Die Verarbeitung ist wie immer erstklassig. Bis auf leichte Unstimmigkeiten der hohen Oktave im polyphonen Betrieb wird für gut 100 Euro außerordentlich viel geboten.
zum detaillierten TC Electronic Sub 'N' Up Octaver Testfazit
PRO
- Mehrstimmige Tonerzeugung
- Überwiegend starke Effektqualität
- Extrem kurze Latenz / Tracking
- Wahlweise True Bypass oder Buffered Bypass
CONTRA
- Bei Akkorden in der hohen Oktave klanglich verbesserungswürdig
Für wen?
Vor allem Gitarristen in Drone, Industrial, experimentellerem Rock, Jazz & Co., aber auch Keyboarder und Soundtüftler an anderen Instrumenten.
Was ist es?
Der TC Electronic Sup ‚N‘ Up Octaver ist ein hauptsächlich für E-Gitarren konzipiertes Bodeneffektgerät, das den Ton deines Instruments um eine oder mehrere Oktaven nach oben und/oder unten transponiert. Die dergestalt verstimmten Signale können dann in beliebiger Stärke zum Originalton hinzugemischt werden.
Beim vorliegenden Gerät kannst Du vier Signalanteile über die folgenden Regler nach Belieben miteinander vermischen (hier aufsteigend nach Tonhöhe sortiert):
- SUB 2 = -2 Oktaven
- SUB = -1 Oktave
- DRY = Das Originalsignal
- UP = +1 Oktave
Im deutschen Fachhandel für Musikalien ist das Gerät zum Straßenpreis von 113,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) erhältlich.
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TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver Test
Konstruktion
Der TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver steckt in einem bombensicheren Gehäuse, mit dem die Klinkenanschlüsse fest verschraubt sind.
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Zur Stromversorgung dienen die üblichen 9 Volt Gleichspannung. Entweder über ein Netzteil oder über eine Batterie – dieses, jene oder beide Utensilien musst Du separat erwerben, falls Du da nichts vorrätig hast. Das Batteriefach lässt sich mittels der großen Räderschraube an der Gehäuseunterseite öffnen.
Dank True-Bypass-Schaltung wird das Gitarrensignal beim Tritt auf den Fußschalter vollständig aus dem Signalweg entfernt. Alternativ ist aber auch ein sogenannter »buffered bypass« möglich, was den etwaigen Qualitäts- und/oder Intensitätsverlust des Signals bei langen Kabelwegen ausgleicht.
Die USB-Buchse kommt zum Einsatz, wenn Du das Geräts auf den neuesten Stand der Entwicklungen bringen willst – auf der Herstellerseite findest Du Infos, wenn eine Aktualisierung vorliegt.
Alle Potis sind felsenfest montiert und weisen einen leichten Widerstand auf. So lassen sie sich angenehm regeln und verstellen sich nicht schon beim kleinsten versehentlichen Stoß. Der Fußschalter erweist sich als sehr stabil gebaut. Eine LED zur Anzeige des Betriebszustandes ist vorhanden.
Modi
Beim TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver gibt es die folgenden drei Betriebsmodi, anwählbar über einen kleinen Schalter zwischen den zwei oberen Potis:
- CLASSIC = besonders für einzelne Noten (monophone Klänge) geeignet
- POLY = besonders für Akkorde (polyphone Klänge) geeignet
- TONEPRINT = Modus für TonePrint-Klangvoreinstellungen
Was die im Einzelnen bedeuten und wie gut sie umgesetzt worden sind, erfährst Du jetzt gleich im nächsten Abschnitt …
In der Praxis mit dem TC Electronic Sub ‚N‘ Up
Ich habe unseren Probanden zwischen eine Paula-Kopie mit meinen heißgeliebten Fat Cats, einen Marshall und eine 4x12er-Box geklemmt. Los geht’s …
Classic
Dieser Modus ist bestens für einzelne Noten und Riffs gedacht. Und das klappt prima: Ich wurde schlagartig in die 80er versetzt. So klingt es ein bisschen wie ein BOSS OC2, nur in geil. Nichts Harsches, alles sehr analog anmutend.
Was hier nur bedingt funktioniert, sind Akkorde. Aber keine Bange, dafür wechselt Du einfach in den nächsten Modus …
Poly
Hier kannst Du komplette Akkorde in drei Oktaven wiedergeben, bis hin zu den schrägsten Jazzakkorden. Die ersten cleanen Akkorde im Poly-Modus waren schon mal beeindruckend. – das Tracking ist kaum wahrnehmbar. Vergleichbares kenne ich nur von wesentlich teureren Rack-Geräten.
Beim UP-Signal (+1 Oktave) ist der Sound etwas digital und spröde. Das stellt für mich den einzigen Kritikpunkt am TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver dar. Der soll hier nicht unter den Teppich gekehrt werden, auch nicht mit dem Hinweis, dass man das bei Reglerstellungen von »vor 12 Uhr« kaum noch hört.
Die beiden Suboktaven klingen auch bei höheren Einstellungen sauber und absolut nicht blechern. Allerdings solltest Du Lautsprecher verwenden bzw. dich an PA-Anlagen tummeln, die auch wirklich tiefe Frequenzen darstellen können. Sonst matscht es – das liegt dann aber nicht am Pedal. Ich habe das mit einem Bass direkt an einem Audio Interface ausprobiert: einwandfreier Tiefbass. Ich würde für Gitarre eine 2x12er-Box und eine 1x15er-Box vorschlagen. Dann gibt’s gewaltig was in die Magengrube.
TonePrint
Da wir es mit einem Gerät aus der »Toneprint«-Serie des Herstellers zu tun haben, kannst Du zahlreiche von der Community, diversen Stars an Gitarre und Bass oder dir selbst erstellte Klangvoreinstellungen auf das Gerät laden. Das gelingt drahtlos per iOS-App (erfolgreich mit meinem iPhone getestet) bzw. aus der Software für Windows & Mac OS heraus via USB-Kabel.
Ich liebe diese Funktion. Da geht einiges von der Orgel über Abgefahrenes wie ein frequenzabhängiges Tremolo bis hin zu Moog-ähnlichen Klanggebilden mit viel Modulationsmöglichkeiten. Wenn es das jetzt noch in Stereo geben würde, wäre das sehr cool. Da aber Bassoktaven das Hauptbetätigungsfeld des TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver sind, ist Mono absolut angesagt. Wenn man auf Stereo gehen will, kommt halt ein Chorus oder Reverb dahinter, dann läuft auch das. Das lädt zum Ausprobieren ein.
Um einen Eindruck zu bekommen, solltest Du dir die Demos auf der TC-Webseite zu Gemüte führen. Oder – und das ist ja noch viel bequemer und authentischer – Du hörst einfach die … ↓
Klangbeispiele vom TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver
Clean | Originalsignal
Clean | Classic-Modus
Clean | Classic-Modus mit Bassakzent
Clean | Polyphonic-Modus
Clean | TonePrint-Orgelsound
Verzerrt | Classic-Modus
Clean + Verzerrt | Polyphonic-Modus
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TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver Test-Fazit
Du vermisst den OC2-Sound, möchtest aber dennoch polyphone Akkorde oktavieren? Du willst schnell mal einen Hammond-Sound aus den Saiten zaubern? Dann kannst Du den TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver gut gebrauchen. Ich bin mit dem Teil sehr zufrieden und ich werde noch viele Stunden damit Spaß haben. Eventuell kann ich mir den Keyboarder sparen.
Die Effektqualität spielt ganz oben auf der Skala mit. Das Pedal braucht sich vor den Platzhirschen wie Eventide nicht unbedingt zu verstecken. Im Gegensatz zum OC2 funktioniert das Tracking und die Latenz liegt deutlich unter der Wahrnehmungsschwelle.
In der Preisklasse muss man lange nach solcher Qualität suchen. Außerdem gibt’s die TonePrints, die dir spätestens mit der Editor-Software eine verblüffend große klangliche Palette eröffnen.
Nur die im Poly-Modus etwas harsch und digital klingende UP-Signal (+1 Oktave) verhindert denkbar knapp, dass der Kandidat die Maximalwertung bekommt. Alles in allem ist es also ein sehr gutes Gerät – das heißt viereinhalb von fünf Punkten im TC Electronic Sub ‚N‘ Up Octaver Testbericht auf delamar.
P.S.: Wer Interesse an einem Austausch von TonePrints und Technischem zu den Pedalen des Herstellers hat, kann sich bei mir via Facebook melden. Vielleicht können wir dann eine Gruppe erstellen, in denen sich Gleichgesinnte tummeln. :)
Features TC Electronic Sub 'N' Up Octaver Review
- Hersteller: TC Electronic
- Octaver-Pedal für Gitarre & Bass
- Grundton, hohe Oktave und zwei Suboktaven stufenlos mischbar
- Input & Output in Mono (je 6,3 mm)
- 3 Modi: klassisch, polyphone und TonePrint
- Wahlweise Buffered oder True Bypass
- Stromversorgung via Netzteil oder Batterie
- USB-Buchse für Firmware-Updates
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