TC Electronic Flashback Delay Testbericht
Das Delay Effektpedal
Von Jens Geilich
TC Electronic Flashback Delay Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Mit diesem robust gebauten Effektpedal für Delay und Looping kann der geneigte Gitarrist nichts falsch machen
Dieser Bodeneffekt ist robust gebaut, bietet Stereo-Delay und 40 Sekunden Looping und ist obendrauf noch preiswert zu haben. Must-Have!
PRO
- hohe Qualität der Effekte
- sehr umfangreich und variabel
- robuste Verarbeitung
- True-Bypass und Analog-Drive-Through
- innovative Funktionen und Bedienung (Looper, Toneprints und Audio-Tapping)
CONTRA
- —
Für wen?
Gitarristen, live oder im Tonstudio
Was ist es?
Das TC Electronic Flashback Delay ist eines der insgesamt fünf neuen Toneprint-Pedals des Herstellers, die im handlichen Bodentreter-Format für Gitarristen gedacht sind. Mit dieser neuen Serie bringt die dänische Effektschmiede seit kurzem ihre bekannten und geschätzten Gitarreneffekte aus ihren 19-Zoll Effektgeräten jetzt auch in kompakter Form für dein Floorboard auf den Markt.
Lies auch: Pedalboard selber bauen
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TC Electronic Flashback Delay Test
Die Effekte von TC Electronic gehören bereits seit Jahrzehnten zum State-Of-The-Art in der Welt der Gitarristen und darüber hinaus. Dementsprechend finden sich die hochqualitativen Produkte der Dänen in fast jedem EFX-Rack berühmter wie manchmal auch berüchtigter Gitarristen.
Lange Zeit lagen diese hochqualitativen Effekte allerdings nur als 19-Zoll-Geräte oder verbaut in Multieffektgeräten wie beispielsweise dem G-Major, dem G-Force oder dem G-System vor. Seit wenigen Monaten sind mit der Toneprint-Serie die legendären Effekte von TC Electronic endlich auch als einzelne kompakte Effektpedals zu wirklich erschwinglichen Preisen auf dem Markt.
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Ich konnte es kaum erwarten, diese Pedale zu testen. Beginnen werde ich mit dem Flagschiff der Toneprint-Serie, einem Stereo Delay Pedal plus Looper: dem Flashback Delay Testbericht.
Anschlüsse und Stromversorgung
Das TC Electronic Flashback Delay ist ein Stereo-Delay Effektpedal und verfügt dementsprechend – zwecks Einschleifen in den Effektweg deines Gitarrenverstärkers – über jeweils zwei Ein- und Ausgänge. Die Stromversorgung läuft entweder mittels einer 9V-Blockbatterie oder einem (optional erhältlichen) 9V-Netzteil.
Außerdem wurde das Flashback vom Hersteller mit einer USB-Schnittstelle ausgestattet. Damit lassen sich die sogenannten Toneprints in das Gerät laden (mehr dazu weiter unten). Ein USB-Kabel wird übrigens mitgeliefert.
Robustes Gehäuse und road-taugliche Verarbeitungsqualität
Was sofort nach dem Auspacken des Flashback auffällt, ist die sehr gute Verarbeitungsqualität des Effektpedals. Das Gehäuse ist aus solidem Aluminium gefertigt und auch der Fußschalter ist aus Metall. Für ein Bodeneffektgerät ist diese Robustheit auch von Nöten, wird es doch im Laufe der Zeit ganz schön mit den Füssen bearbeitet.
„Plastic-Fantastic“ ist hier ebenso unerwünscht wie mittlerweile leider weit verbreitet. Nicht so beim Flashback Delay. Es ist hier unbedingt positiv herauszustellen, dass man im Hause TC Electronic auf eine äußerst robuste Bauweise und damit auf Road-Tauglichkeit setzt.
Hier darf also nach Lust und Laune getreten werden, ohne dass Du Angst um das Pedal haben müsstest.
Die Regler
Die vier Regler des TC Electronic Flashback Delay sind sehr übersichtlich angeordnet und trotz der insgesamt kompakten Bauweise des Pedals sehr gut zu bedienen.
Mit Hilfe des Delay-Reglers lassen sich die Echozeiten von 20 Millisekunden bis zu 7 Sekunden stufenlos einstellen. Mit dem Feedback-Regler bestimmt man die Wiederholungsrate des Echos, also wie oft ein Eingangssignal in der Echofahne wiederholt wird.
Der FX-Level-Regler blendet das Effektsignal ein bzw. aus. Mit dem vierten Drehregler wählst Du zwischen den neun verschiedenen Delay-Typen, dem Looper oder der Toneprint-Funktion. Selbst der kleine und im ersten Moment etwas zart wirkende Dreifach-Kippschalter zur Auswahl von entweder Viertel- oder gepunkteter Achtelnote sowie Viertel- plus gepunktete Achtelnote macht auf mich einen vergleichsweise stabilen Eindruck.
Ebenso positiv hinsichtlich der hohen Verarbeitungsqualität zu bemerken ist die solide Unterbringung der 9-Volt Batterie im Gehäuse des Geräts. Diese wird gebraucht, wenn das Flashback mal nicht mit dem (optionalen) Netzteil befeuert werden soll.
Die Einfach-Verschraubung auf der Bodenseite des Flashback ist (wie das gesamte Gehäuse) aus Metall und lässt sich leicht mit Hilfe eines Zwei- oder Fünf-Cent-Stücks auf- wie zuschrauben. Das ist top sollte der Schraubenzieher mal nicht schnell bei der Hand sein.
Wie oft habe ich hier bei anderen Pedalen der Mitbewerber schon diverse Plastik-Klick-Verschlüsse gesehen, die schon nach wenigen Batteriewechseln den Geist aufgegeben haben und abgebrochen sind. Ist das Gerät aufgeschraubt, so verbirgt sich dort noch ein kleiner Schalter, mit welchem der so genannte True-Bypass eingeschaltet (Werkeinstellung) bzw. ausgeschaltet wird.
Neun Delay-Typen auf einen Streich
Das Flashback ist im Mono- wie Stereobetrieb einsetzbar und verfügt über neun (!) verschiedenen Delay-Typen. Da dürfte nun wirklich für jeden Geschmack und Bedarf etwas dabei sein. Die einzelnen Delay-Typen werden mithilfe des unteren rechten Reglers an- bzw. ausgewählt.
Obwohl es sich dabei um einen gerasterten Drehregler handelt, musst Du bei der Auswahl des jeweiligen Delay-Typs nicht viel Kraft aufwenden, um durch die einzelnen Delay-Typen zu schalten. Das macht den schnellen Wechsel des Delay-Typs auch im Live-Einsatz sehr einfach und komfortabel.
Hier nun eine kurze Übersicht der verschiedenen Delay-Typen den Flashback:
- Beim 2290 handelt es sich um das berühmte wie legendäre, gleichnamige digitale Delay von TC Electronic (The Edge von U2 lässt grüßen). Dieses eignet sich hervorragend für cleane Sounds.
- Für den eher vintagemäßigen Geschmack und sehr gut für verzerrte Lead-Sounds hält das Flashback ein Analog-Delay, ein LoFi-Delay sowie ein sehr dynamisches Tape-Echo bereit.
- Das Dynamic Delay ist ein „geducktes“ Delay. Das bedeutet: Während Du spielst, wird der Echo-Effekt stark unterdrückt, um dann in den Spielpausen voll zur Entfaltung zu kommen. Dieses Delay eignet sich dementsprechend für schnelle, stark verzerrte Gitarrensoli.
- Das Mod-Delay addiert dem Echo einen dezenten Choruseffekt zu. Dieser Delay-Typ eignet sich hervorragend für cleane und gezupfte Passagen oder eingefadete Chords.
- Das Ping-Pong-Delay verteilt die Effektfahne im Stereopanorama – entsprechend der Einstellungen abwechselnd mal auf den linken und mal auf den rechten Kanal. Dieser Delay-Typ wirkt natürlich erst im Stereobetrieb sehr eindrucksvoll. Im Monobetrieb gibt´s leider nur Ping oder Pong ;-)
- Das Slap-Delay addiert dem Eingangssignal ein sehr kurzes Echo (max. 300 Millisekunden) hinzu, was sehr gut zum Country-Fingerpicking passt. Aber auch bei Funk-Rhythmen sowie bluesigen Licks und Riffs klingt es saugut.
- Das Reverse-Delay gibt das gespielte Eingangssignal in der Echofahne einfach rückwärts abgespielt wieder. Das kommt wirklich sehr abgedreht rüber. Richtig abgefahren wird es, wenn Du in diesem Delay-Typ den FX-Level voll reindrehst und den Feedback-Regler komplett rausnimmst. Dadurch wird das Eingangssignal völlig still gestellt und es ist nur das gespielte Lick, allerdings rückwärts zu hören.
Innovative Tap-Funktion und True-Bypass
Das TC Electronic Flashback Delay ist trotz der kompakten Bauweise mit einer Tap-Funktion ausgestattet. Während hierzu normalerweise ein zweiter Fußschalter erwartet werden sollte, mit dessen Hilfe das Spiel- bzw. Songtempo „eingetappt“ wird, wurde beim Flashback auf einen solchen verzichtet.
Stattdessen steht eine sehr smarte „Auto-Tapping“-Funktion zur Verfügung. Hierzu hältst Du einfach den Fußschalter gedrückt und stellst dann das Tempo durch zwei- bis dreimaliges Anschlagen der Saiten ein. Der Ausgang ist dabei selbstverständlich gemuted. Eine wirklich sehr geniale und innovative Funktion, ist man als Gitarrist doch eher mit der Anschlaghand als mit dem Fuß „in time“.
Das Flashback verfügt über ein so genanntes True-Bypass und ein Analog-Drive-Through. Ohne an dieser Stelle zu sehr in die technischen Details zu gehen: Das heißt, ist das Pedal nicht in Betrieb, wird das Gitarrensignal nicht durch die komplette Elektronik des Geräts, sondern an dieser vorbei geleitet. Dadurch bleibt das trockene Signal im Bypass-Betrieb des Flashback weitestgehend unberührt.
Alles in Allem bietet das Gerät dadurch einen wirklich hochqualitativen Sound – mit oder ohne angeschalteten Effekt.
Nicht nur zum Üben: 40-Sekunden-Looper
Das Flashback besitzt neben den neun Delay-Typen auch eine Loop-Funktion. Hier kannst Du mit dem Pedal bis zu 40 Sekunden (!) aufnehmen und anschließend abspielen lassen. Gesteuert wird das Ganze mit dem Fußschalter.
Dabei kannst Du unbegrenzt overdubben, also dem bereits aufgenommenem Signal weiter „Spuren“ hinzufügen. Das ist wie einen zweiten Gitarristen für die Rhythmusparts in-the-box mit dabei zu haben. Sehr hilfreich, um die neuen Licks über eine Rhythmusgitarrenspur zu üben oder gar kurze Ideen auf die Schnelle festzuhalten.
Wie die Profis klingen: Die Toneprint-Funktion
Wer kennt das nicht: Du lauschst einem prominenten Vertreter des gepflegten Gitarrenhandwerks und bist fasziniert von seinem Delay-Effekt. Dann geht das Herumaschrauben am eigenen Effektgerät los, um die Effekteinstellungen meist mehr schlecht als recht zu kopieren.
Diese Situation hatten die Macher des TC Electronic Flashback Delay (sowie der anderen Toneprint-Pedals) sicherlich vor Augen, als sie den Pedalen die sogenannte Toneprint-Funktion verpasst haben.
Was sind Toneprints?
Nun, es handelt sich dabei um vorprogrammierte Presets, die TC Electronic zusammen mit namenhaften Vertretern des virtuosen Gitarrenspiels erstellt haben (z.B. von und mit Ron „Bumblefoot“ Thal, John Petrucci, Steve Morse, Paul Gilbert, Steve Stevens, Guthrie Govan uvm.).
Auf der Webseite von TC Electronic liegen bereits eine ganze Menge dieser Toneprints zum Download bereit und lassen sich mit Hilfe der USB-Schnittstelle des Flashback-Pedals und dem mitgelieferten USB-Kabel schnell und bequem auf das Gerät übertragen. Übrigens: laut TC wächst diese Liste an Toneprints ständig weiter und Du kannst dir sehr unterhaltsame Videodokumentationen über die Entstehung sowie Erstellung diverser Toneprints anschauen.
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TC Electronic Flashback Delay Test-Fazit
Nun, ich denke schon beim Lesen des gesamten Testberichts hast Du bereits einen guten Eindruck davon bekommen, ob sich der Kauf eines TC Electronic Flashback Delay für dich lohnen wird. Dennoch hier nochmals eine Zusammenfassung für Kurzentschlossene:
Wer auf der Suche nach einem hochqualitativen wie kompakten und robusten Delay-Pedal für sein Floorboard ist, der wird hier fündig – so viel ist klar. Und es wird definitiv keiner enttäuscht werden bei all dem, was hier geboten wird.
Das Gerät kann mit insgesamt neun verschiedenen Delay-Typen, einem eigenen Looper mit 40 Sekunden Speicher und der innovativen Toneprint-Funktion aufwarten. Letztere dient zum Laden und Verwenden prominent-programmierter Presets und dürfte für sich genommen allein schon spannend sein.
Das Flashback Delay bietet meiner Ansicht nach alles, was der geneigte Gitarrist im Tonstudio oder live auf der Bühne braucht. Und das alles dann noch zu einem wirklich erschwinglichen Preis von 149,00 Euro … was will man mehr?
Von mir gibt es nicht nur einen, sondern gleich alle beiden Daumen rauf! ROCK ON!
Features TC Electronic Flashback Delay Review
- Hersteller: TC Electronic
- 9 unterschiedliche Delay-Typen
- Tempo-Eingabe über AudioTapping
- Stereo-Ein- und -Ausgänge
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