Tascam DR-100 MK2 Testbericht
Portabler Recorder mit XLR-Inputs und Fernbedienung

Tascam DR-100 MK2 Testbericht
Voilà, unser Tascam DR-100 MK2 Testbericht

Oliver Olbrich Von Oliver Olbrich

Tascam DR-100 MK2 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Portabler Recorder mit XLR-Inputs.

Robuster Field Recorder mit XLR-Eingängen, Phantomspeisung und Fernbedienung für bequeme Aufnahmen.

zum detaillierten Tascam DR-100 MK2 Testfazit

PRO

  • Sehr guter Klang
  • Schalter für wichtige, oft genutzte Einstellungen
  • Alternative Energiespeisung über Batterie und Akku
  • Verschiedene Fernbedienungsvarianten
  • Sehr robustes Metallgehäuse
  • Angenehme Größe

CONTRA

  • Pegelregler
  • Zwei Betriebsarten für Standardmodus (MP3) und HS-Modus (96 kHz)

Für wen?
Alle, die hochwertige mobile Aufnahmen mit einem tragbaren Recorder machen möchten

Preis: 399,00 Euro
UVP: 449,00 Euro

Was ist es?

Der Tascam DR-100 MK2 ist ein mobiler Recorder. Geräte wie dieses sind geeignet, um ohne großes Equipment hochwertige Aufnahmen zu machen. Dazu bietet der Recorder auf sehr kompaktem Raum zahlreiche Möglichkeiten an. Über zwei XLR-Eingänge kannst Du hochwertige Mikrofone anschließen. Ein Stereo-Line-Eingang ermöglicht es, Aufnahmen von anderen Geräten mit Line-Ausgang zu machen. So kannst Du dich zum Beispiel an den Mischer in einem Club hängen und den Live-Mix vom des DJs aufnehmen. Falls Du keine externen Geräte, Mikrofone oder ähnliches benutzen willst, kannst Du auf die internen Mikrofone zurückgreifen.

Aufnahmen können in einer Qualität von bis zu 96 kHz und 24 Bit gemacht werden, bei der Aufzeichnung im MP3-Format reicht die Auflösung bis 320 kb/s. Gespeichert wird alles auf einer SD-Karte. Über ein USB-Kabel kannst Du diesen Field Recorder mit dem Computer verbinden und die Aufnahmen überspielen.

Tascam DR-100 MK2 Testbericht
Voilà, unser Tascam DR-100 MK2 Testbericht

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Tascam DR-100 MK2 Test

Lieferumfang

Der Field Recorder ist gut verpackt in der Redaktion eingetroffen. Nach dem Öffnen wurde ich von zahlreichen Add-ons positiv überrascht.


PASSEND DAZU


So ist im Lieferumfang neben einem Windschutz, einer Art Neoprenschutzhülle und diversen Kabeln auch eine Fernbedienung enthalten. Diese kann mit einer zusätzlichen Vorrichtung an deinen Gürtel oder sonstige Kleidungsstücke gesteckt werden. Außerdem beherbergt der Clip noch ein weiteres Gimmick, doch dazu später mehr. Daneben wurden dem Gerät noch ein 67-seitiges deutsches Handbuch, ein Akku und eine 2-GB-Speicherkarte (die sich schon im Gerät befindet) beigelegt. Was Du nicht finden wirst, ist eine CD. Software gibt es also keine, da die SD-Karte auch leer ist.

 

Erster Eindruck

Das Gerät erscheint sehr solide, das Gehäuse wurde aus Aluminium gefertigt und wirkt dadurch im Vergleich zu so manch anderem Konkurrenzprodukt sehr stabil. Dazu tragen auch die abgerundeten Ecken bei. Die Buttons haben einen guten Druckpunkt und lassen sich ebenso wie das Jog-Wheel und alle anderen Schalter gut bedienen. Auch die Positionierung der Bedienelemente macht einen guten ersten Eindruck.

Gummifüße sorgen für einen guten und gedämpften Stand. Die Mikrofone sind durch zwei Metallbügel geschützt. Sehr lobenswert ist das Nutzen alternativer Energien. Seitlich befindet sich ein Schubfach für einen Lithium-Ionen-Akku, der über 1800 mAh verfügt. Sollte diese Quelle versiegen, können aber auch zwei AA-Batterien in ein Fach an der Unterseite eingelegt werden. Ein Anschluss für ein Netzteil ist ebenfalls vorhanden. Dazu kannst Du vom Hersteller optional den Adapter PS-P520 erwerben.

Wenn Du lange Aufnahmen machen möchtest, und damit meine ich wirklich lange Aufnahmen, kann kannst Du mit dem BP-6AA ein optionales externes Batteriepack kaufen. Dieses wird von unten in das ¼-Zoll-Gewinde geschraubt und ist somit fest mit dem DR-100 MK2 verbunden. In den Eingang, an den normalerweise der Netzstrom angeschlossen wird, kann dann ein Kabel gesteckt werden. In das Batteriepack passen sechs AA-Batterien, das sollte eine Weile halten.

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Das optional erhältliche Batteriemodul

Nicht so gut gefällt mir der Pegelregler. Er befindet sich an der Seite und hat erst mal auch einen guten Widerstand. Er ist mit Gummi beschichtet und verhindert so erfolgreich, dass Du beim Drehen abrutschst. Allerdings kann der Regler immer nur ein kleines Stück weit gedreht werden, dann muss nachgegriffen werden. Stellt man für eine Situation den Pegel nur einmal ein, dürfte das nicht stören. Versucht man aber, live mitzuregeln, wird man so etwas behindert. Auch dass das Pegelrad für den zweiten Kanal im ersten Pegelrad eingebaut ist, vereinfacht das Aussteuern nicht. Möchte man den zweiten Kanal nur etwas nachregulieren, ist die Gefahr groß, dass man den ersten Kanal versehentlich verstellt.

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Die rechte Seite mit den Lautstärkereglern

Ein Kopfhörerausgang und ein Stereo-Line-Ausgang (3,5 mm Klinke) stehen auf der linken Gehäuseseite zur Verfügung. Einen Stereo-Line-Eingang (3,5 mm Klinke) leistet den beiden Eingängen Gesellschaft. An der Geräteunterseite befinden sich zwei XLR-Eingänge, die über einen Schalter zwischen Mic/Line geschaltet werden können. Dass man auf den Einbau von Kombibuchsen (XLR/Klinke) verzichtet hat, finde ich etwas schade, kann aber durch einen entsprechenden Adapterstecker ausgeglichen werden.

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Auf der linke Seite finden sich die meisten Anschlüsse des Geräts

 

Bedienung

Auf dem Gerät ist eine übersichtliche Zahl an Knöpfen und Schaltern verteilt. Neben den Knöpfen für Play, Stop, Aufnahme, Menü etc. gibt es den I/O-Loop-Button, mit dem man sehr flott eine Stelle im Soundfile loopen kann. Ein weiterer Knopf ermöglicht das Taggen und das schnelle Löschen von Soundfiles. Über das Taggen können Files markiert werden, die wichtiger oder besser sind als andere. So lassen sich diese später schneller wiederfinden. Der PB Control Button ermöglicht, die Playback-Geschwindigkeit zu verändern. Dazu kann in den Einstellungen noch festgelegt werden, ob sich mit der Geschwindigkeit auch die Tonhöhe ändern soll/darf oder ob sie immer gleich bleiben soll.

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Surprise, surprise - die Vorderseite

Neben dem Record-Button befindet sich ein Knopf, mit dem die Aufnahme ab einem bestimmten Pegel automatisch gestartet wird. Fällt der Pegel dann während der Aufnahme unter einen bestimmten Wert, stoppt die Aufnahme wieder; wahlweise kannst Du sie dann auch pausieren lassen. Bei Nutzung als Diktiergerät, beim Mitschnitt von Konferenzen oder Ähnlichem kannst Du dir so Arbeit sparen. Bei Pausen, in denen keiner redet, wird auch nichts aufgenommen. Erst wenn jemand etwas sagt, schneidet das Gerät wieder mit. Um diese Funktion zu aktivieren, muss entgegen der Beschreibung im Handbuch erst Auto, dann zusätzlich Record gedrückt werden.

Sehr gut gefällt mir das Konzept von Tascam, wichtige Einstellungen über Schalter schnell tätigen zu können. So gibt es auf der Vorderseite einen Schalter, mit dem die vier möglichen Eingänge ausgewählt werden können. XLR, UNI (interne gerichtete Mikrofone), OMNI (interne ungerichtete Mikros) und Line2.

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...und die Rückseite

Auf der Rückseite des DR-100 MK2 befinden sich Schalter für die Mikrofonverstärkung in drei Stufen, Phantomspeisung, Autopegel/Limiter und den internen Lautsprecher. Gerade wenn Du öfter in sich verändernden Situationen aufnimmst, sind diese Schalter Gold wert, da sie dir viel Zeit und Fummelei ersparen. Die Gefahr, dass die Schalter in der Hektik versehentlich verstellt werden, ist von Tascam sehr gut entschärft worden – auf der Rückseite sind diese so weit in das Gehäuse eingelassen, dass sie unter der Oberfläche verschwinden.


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Software

Die Steuerung der Software-Einstellungen erfolgt über ein zweifarbiges (Bernstein/schwarz) Display, das ca. 4,7 cm breit und 2,4 cm hoch ist. Es arbeitet mit 128×64 Pixeln und ist gut lesbar. Das Menü wird in Form einer Liste dargestellt und die angezeigten dargestellten Menüpunkte führen jeweils nur zu einem Unterpunkt – schön, dass Tascam auf eine weitere Verschachtelung verzichtet hat.

Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich das Zurückgehen im Menu. Hat man eine Einstellung gemacht, kommt man mit  

Fernsteuerung

Wie bereits erwähnt, liegt dem Tascam DR-100 MK2 eine Fernbedienung bei. Ich bin davon wirklich begeistert, denn so sind der Positionierung des Geräts im Raum kaum Grenzen gesetzt. Bei Aufnahmen von Konzerten, Veranstaltungen oder anderen Events, bei denen es auf den bestmöglichen Klang ankommt, ist es sinnvoll, erst einmal eine geeignete Position zu suchen – eine Stelle, an der der Klang möglichst sauber ist und nur minimal durch Flatterhall oder andere akustische Probleme gestört wird. Diese Stellen befinden sich aber oft nicht da, wo man sie gerne hätte. Tascam hat hier wirklich ein dickes Argument auf seine Seite gebracht.

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Im Lieferumfang: Die Fernbedienung mitsamt Verbindungskabel und Clip

Mit einem Stativ und dem ¼-Zoll-Gewinde, das an der Unterseite des DR-100 MK2 angebracht ist, kann das Gerät sehr frei im Raum aufgestellt werden. Wer die lustigen Gorillapod-Stative von Joby kennt, weiß, dass man damit sehr flexibel ist. Eine Lampe, eine Pflanze – alles Mögliche kann genutzt werden, um das Gerät zu montieren.

Mit der Fernsteuerung, die übrigens primär über Infrarot arbeitet, kannst Du dann die Aufnahme starten, stoppen, spulen, Markierungen setzen und vier Sonderfunktionen nutzen (automatische Aufnahme, Trittschallfilteränderung, I/O Loop und Beleuchtung abschalten). Im Test hat das ganze wunderbar funktioniert. Vor allem die automatische Aufnahmefunktion klappt über die Fernsteuerung besser als über das Gerät selbst, da nur ein Knopf gedrückt werden muss.

Tascam hat sich nicht lumpen lassen und noch einen Clip für den Gürtel mit in die Packung gesteckt, an dem Du die Fernbedienung befestigen kannst. Dann kannst Du den Clip und den Tascam DR-100 MK2 über ein Miniklinkenkabel verbinden. Der Infrarotstrahl wird dann vom Clip umgewandelt und über das Kabel weitergegeben. Dadurch kannst Du den Recorder aus allen Richtungen bedienen (nicht nur von vorne wie mit der IR-Fernbedienung), auch schlechte Lichtverhältnisse stören nicht.

Damit nicht genug: Wer den Tascam DR-100 MK2 lieber mit den Füssen steuern möchte, etwa weil er bei der Aufnahme die Hände voll hat, kann sich das RC-3F optional bestellen. Dabei handelt es sich um einen Dreifach-Fußschalter, mit dem Du beispielsweise Aufnahmen starten und pausieren oder Markierungen setzen kannst. Leider sind die Einstellungen nicht ganz frei wählbar, stattdessen gibt es vier Voreinstellungen, die jedoch die wichtigsten Anwendungsgebiete abdecken sollten.

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Der separat erhältliche Fußschalter

 

Klang

Klanglich bewegt sich dieser portable Recorder auf sehr hohem Niveau. Sowohl die internen Mikros als auch die XLR-Eingänge liefern einen sehr klaren und sauberen Klang. Die Auflösung geht dabei sehr hoch, wodurch die Aufnahmen sehr crisp wirken. Im Vergleich empfinde ich den Roland R-26 als minimal feiner. Dafür kann der Tascam DR-100 MK2 mit einem etwas besseren Raumbild punkten. In einem ca. fünf Meter breiten und vier Meter langen Raum konnte ich mit dem Gerät von Tascam Bewegungen im Stereobild besser nachvollziehen.

Der Frequenzgang ist recht flach, wenn auch ein Hauch von Anhebung im Bass und Höhenbereich zu hören ist. Die gemachten Aufnahmen klangen damit sehr gut und wer nicht vorhat, seine Sounddaten zu überarbeiten, wird sich darüber freuen.

Wer gerne mit 96 kHz Aufnahmen machen möchte, muss das Gerät in einen HS-Modus schalten. Das geschieht beim Einschalten. Danach sind allerdings keine Aufnahmen mehr im MP3-Codec möglich. Dass diese Einstellung nicht im laufenden Betrieb gemacht werden können, ist etwas schade, stört allerdings auch nur dann, wenn man die Qualität der Aufnahme immer wieder verändert.

Zunächst haben wir die Aufnahme über die XLR-Eingänge getestet, einmal mit dem Tascam DR-100 MK2 und zum Vergleich mit dem Roland R-26. Ohren gespitzt!

Tascam DR-100 MK2


Roland R-26


Die Aufnahmen sind hier im komprimierten MP3-Format mit 320 kb/s eingebettet – als guter Kompromiss aus Klangqualität und schnellen Ladezeiten für alle.

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Tascam DR-100 MK2 Test-Fazit

Der Tascam DR-100 MK2 ist wirklich ein heißes Kistchen. Durch das Alugehäuse kommt das mobile Aufnahmegerät äußerst robust daher, kleinere Stürze sollte das Gerät ohne Schäden überstehen. Die eingebauten Mikros sind sehr gut und sorgen für sehr brauchbare Aufnahmen. Dabei ist besonders das Raumbild hervorzuheben, Bewegungen sind klar nachvollziehbar. Auch was Brillanz und Auflösung angeht, gibt der Recorder ein sehr gutes Bild ab.

Die Bedienung wird durch zahlreiche dedizierte Schalter vereinfacht, etwa für die Eingangswahl, die Phantomspeisung oder den Limiter. Andere Einstellungen können über das Menu getätigt werden, das nach kurzer Eingewöhnung gut zu bedienen ist. Von den mobilen Recordern, die mit Phantomspeisung und XLR-Eingängen aufwarten, gehört dieser zu den kompakteren und er liegt gut in der Hand.

Ein besonderes Highlight sind die verschiedenen Arten der Fernsteuerung. Damit ist das Gerät sehr mobil und es lassen sich Aufnahmen aus den am besten klingenden Positionen machen. Für die, die vorhaben, Konzerte oder Ähnliches mitzuschneiden, ist das ein Vorteil gegenüber allen Produkten ohne Fernbedienung.

Nicht so gut gefallen hat mir der Pegelregler, der an der rechten Seite angebracht ist. Es können immer nur kleine Veränderungen vorgenommen werden, dann musst Du wieder nachfassen. Da beide Regler ineinander montiert sind, kann es passieren, dass Du beim Einpegeln des einen Kanals den anderen aus Versehen auch verstellst. Außerdem finde ich es ein wenig umständlich, dass man für einen Wechsel des Aufnahmeformats (MP3 vs. WAV mit 96 kHz) beim Einschalten des Geräts zwischen zwei Modi auswählen muss.

Alles in allem hat mir das Gerät sehr gut gefallen. Für einen Straßenpreis von 399,00 Euro ist die Qualität der Verarbeitung und der Aufnahmen gerechtfertigt. Mit dem Bonus für die Fernbedienung komme ich im Tascam DR-100 MK2 Testbericht auf viereinhalb von fünf Punkten.

Features Tascam DR-100 MK2 Review

  • Hersteller:   
  • Portabler Recorder
  • WAV (24 Bit/96 kHz) / MP3 (320 kb/s)
  • 4 interne Mikrofone
  • Zwei XLR-Inputs + Phantomspeisung
  • Duales Batterie- und Akkufach
  • Aufnahme auf SD/SDHC
  • Fernbedienung über Kabel und IR

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