TASCAM DR-07X Test
Bester universeller Field Recorder für Stereoaufnahmen

TASCAM DR-07X Test
Im TASCAM DR-07X Test: Der neue Standard für Audio Recorder zur Stereoaufnahme? Gleich herausfinden!

Felix Baarß Von Felix Baarß am 06. März 2019

TASCAM DR-07X Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Tragbarer Audio Recorder zur Stereoaufzeichnung. Mit dem TASCAM DR-07X bekommst Du einen sehr gelungenen portablen Recorder - kompakt und bezahlbar, aber erstaunlich funktionsreich und flexibel. Das gibt's sonst nur bei den Großen. Die internen Nierenmikros sind gut und Du kannst die Breite des Stereopanoramas mit zwei kleinen Handgriffen variieren. Hervorragend: die Batterielaufzeit, gerade bei bewährten 44,1 kHz. Nutze das Gerät bei USB-Anbindung als Interface bzw. USB-Mikrofon, als Kartenleser oder nur für Strom. Der Deckel des Batteriefachs könnte fester sitzen, ansonsten ist alles im grünen Bereich.

zum detaillierten TASCAM DR-07X Testfazit

PRO

  • Qualitativ gute, vielseitige Aufnahmen mit den integrierten Mikros
  • Überraschend profigerechte Funktionalität für einen Recorder dieser Art
  • Geringer Energiebedarf: ~17,5 h aufnehmen in CD-Qualität
  • 3 USB-Modi: Strom, Audio Interface, microSD-Kartenleser

CONTRA

  • Abdeckung des Batteriefachs könnte fester sitzen

Für wen?
Alle, die einen sehr flexiblen, kompakten und leichten Stereo-Recorder für Aufnahmen in guter Qualität suchen.

Preis: 159,00 Euro
UVP: 159,00 Euro

Was ist es?

Der TASCAM DR-07X ist ein tragbarer Field Recorder zur Stereoaufzeichnung über a) zwei integrierte Mikrofone mit Nierencharakteristik oder b) ein externes Mikro bzw. Zuspieler. Als Formate zur Speicherung auf einer eingelegten microSD-Karte stehen WAV und MP3 bereit.

Für die Verhältnisse eines so kompakten, erschwinglichen Recorders bietet er eine Vielzahl von fortgeschrittenen Funktionen. So etwa ein Diktatmodus für Transkriptionen, Punch-In-Aufnahme und Overdubbing, automatischer Aufnahmebeginn beim Überschreiten von Pegel X, Limiter, Halleffekte für das Monitorsignal und mehr, einen chromatischen Tuner und mehr.

Du kannst das Gerät auch als Audio Interface (Windows, macOS, iOS) verwenden. Alternativ dient es allein zur Stromversorgung (hierfür sind sonst 2 AA-Batterien bzw. ein optionales Netzteil nötig) oder als SD-Kartenleser am Computer. Im Überblick:

Die wichtigsten Features – TASCAM DR-05X

  • Mobiler Stereo-Audio-Recorder
  • Aufzeichnung mit 2 Mikros (Nierencharakteristik, AB- oder XY-Ausrichtung) oder Stereo-Line-Eingang
  • WAV (max. 24 Bit & 96 kHz) / MP3 (max. 320 kbit/s & 48 kHz)
  • Speicherung auf microSD-Karte (bis zu 128 GB)
  • Playback via Kopfhörer-/Line-Ausgang oder Lautsprecher
  • Strom: 2 AA-Batterien / USB / Netzteil PS-P520E (optional)
  • Laufzeit: ~17,5 h mit Alkaline-Batterien (WAV, 16 Bit & 44,1 kHz)
  • Extras wie Diktatmodus, Auto-Pegel, Overdubbing, Stimmgerät etc.
  • USB Audio Interface (Windows, macOS, iOS)
  • Stativgewinde (¼″)
  • Abmessungen: 68 × 158 × 26 mm
  • Gewicht inkl. Batterien: 171 g

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TASCAM DR-07X Test

Erster Eindruck

Der TASCAM DR-07X ist ein Leichtgewicht – mit eingelegten Batterien zeigt die Waage lediglich 171 g. Das kommt auch daher, dass das Gehäuse aus Kunststoff gefertigt wurde. Es ist verhältnismäßig gut verarbeitet, wobei der Deckel des Batteriefachs etwas fester schließen könnte. Für häufige »Off-Road-Aufnahmen« gibt es sicherlich robustere Kandidaten, aber für alles andere ist das gute Stück gerüstet.


PASSEND DAZU


Nach wenigen Augenblicken ist die Inbetriebnahme erledigt. Zunächst wählst Du eine Sprache für die Menütexte auf dem Display (Deutsch ist vorhanden), dann Datum & Zeit, bei Bedarf schließlich noch den Windows-Treiber (ASIO).

Stereo-Mikrofon - TASCAM DR-07X Review
Der TASCAM DR-07X – hier mit klassischer XY-Ausrichtung für die Mikrofone

Bedienung des TASCAM DR-07X

Informatives Display

Der beleuchtete LCD-Bildschirm ist für die verwendete Technologie recht hoch aufgelöst. Das macht man sich konsequent zunutze: Jederzeit hast Du alle wichtigen Einstellungen und Werte im Auge.

Dieses Display ist ausreichend blickwinkelstabil und vernünftig lesbar. Natürlich wäre OLED-Technik schön gewesen, aber auch teurer.

Physische Bedienelemente

Die dedizierten Buttons für Record und Stop sind stets gut zu erreichen. Mit Letzterem kannst Du auch aus einem Menü zur Haupansicht zurückkehren – so geht eingängige Bedienung. Ferner findet sich ein Steuerkreuz mit …

  • Play-Button (►) zum Abspielen, Bestätigen etc.
  • 4 Taster zur Aussteuerung und Menünavigation
  • 4 flache Knöpfe dazwischen für …
    • Menü anzeigen bzw. verlassen
    • Quick-Menü (mehr dazu weiter unten)
    • Playback wiederaufnehmen
    • Marker kreieren/navigieren

Die Haptik gefällt mir, da sich die Druckpunkte der Buttons sehr klar abzeichnen. Nach kurzer Zeit wirst Du die einzelnen Taster eindeutig mit den Fingern aufspüren und bedienen können. Sehr bald hast Du die Grundlagen erfasst, zuerst wären das je zwei Buttons für Plus und Minus bei Vorverstärkung und Abhörpegel.

Quick Menu
Quick-Menü für vorhandene Aufnahmen

Quick-Menü für kontextabhängige Funktionen

Je nach Kontext werden Zusatzfunktionen in einem Extramenü angezeigt, das per QUICK-Knopf angezeigt wird. Wenn Du weder aufnimmst, noch abspielst, sind das etwa die drei Befehle a) Löschen, b) Teilen und c) Pegelabgleich. Eine sinnvolle Lösung, um typische Arbeitsschritte schnell zu realisieren, ohne dass dafür weitere physische Knöpfe oder Einträge in überfüllten Menüs nötig sind.

Klangqualität

Was die Qualität des Sounds betrifft, überzeugt der TASCAM DR-07X rundherum für seinen Preis. Anders als beim ansonsten identischen 05X-Modell weisen die integrierten Elektret-Kondensatormikrofone eine Nierencharakteristik auf und sind schwenkbar. Sie zeichnen detailfreudig und ausgewogen auf. Das Rauschen des Vorverstärkers ist nicht der Rede wert, auch weil dank hoher Empfindlichkeit oft gar nicht so viel Gain nötig ist.

Interessant sind die Änderungen im Stereopanorama beim Wechsel zwischen der AB- und der XY-Ausrichtung. In meinem kleinen Test kommt das zur Geltung:

AB-Ausrichtung

XY-Ausrichtung

USB für Strom, Interface & SD-Kartenzugriff

Zur digitalen Anbindung findet sich eine microUSB-Buchse vor. Sehr fein: Gleich nach dem Anstecken des TASCAM DR-07X an den Computer zeigt das Display einen Auswahldialog für drei Verbindungsarten:

  • Nur Stromzufuhr
  • Audio Interface
  • Lese-/Schreibgerät für die microSD-Karte

Letzteres ist für mich ein erheblicher Komfortaspekt: Ich entschlacke meinen Schreibtisch und freue mich erst recht, wenn ich bislang noch gar keine Möglichkeit zum Zugriff auf (micro-)SD-Karten hatte.

Mein Wunsch wäre ein USB-C-Anschluss gewesen – die Steckverbindung ist einfach stabiler als microUSB. Über ein USB-Kabel im Lieferumfang hätte ich mich auch gefreut. Aber das ist nichts Dramatisches und sei nur erwähnt, weil ich sonst so gut wie keine Kritik am TASCAM DR-07X äußern muss.

Verwendung als Audio Interface

Mit meinem Windows-Rechner nutzte ich den von TASCAM zur Verfügung gestellten ASIO-Treiber. Bereits in der mir vorliegenden Version 1.00 erwies sich dieser als stabil und performant. À propos: Als Puffer lassen sich 64, 128, 256, 512 und 1024 Samples wählen. Hier wird man immer eine gute Balance aus reibungslosem Betrieb und geringer Latenz finden.

ASIO-Treiber für Windows - TASCAM DR-05X Review
ASIO-Treibereinstellungen für Windows

Nur die Ausschläge der Pegelanzeige sind im Audio-Interface-Modus merklich verzögert (gefühlt um eine Drittelsekunde), aber das ist halb so wild: Die Pegelbalken auf dem Aufnahmekanal meiner DAW erscheinen sehr pünktlich. Der geringen Latenz sei Dank.

Großer Mehrwert beim TASCAM DR-07X

Dieser tragbare Audio Recorder wartet mit einem erstaunlichen Funktionsreichtum auf. Die für diese Größe und den Preis sehr zahlreichen Extrafeatures funktionieren, wie ich mir sie vorstelle und bieten genug Spielraum für Feintuning. Somit sticht der TASCAM DR-07X aus dem Feld seiner Mitbewerber hervor. Hier sind die wichtigsten Dinge, sortiert nach Recording, Playback & Co.:

In puncto Aufnahme

  • Automatisches Gain in 3 Arten
  • Aufnahmestart bei Überschreitung bestimmter Pegel
  • Low-Cut-Filter: 40, 80 oder 120 Hz
  • Vorgezogene Aufnahme (2 s)
  • Selbstauslöser
  • Overdubs
  • Punch-In Recording mit Undo
  • Halleffekt (6 Arten) im Monitorsignal

In puncto Playback

  • Diktatmodus
  • Wiedergabegeschwindigkeit variabel
  • Wiedergabeliste
  • Playback-EQ
  • Playback mit Pegelabgleich
  • Halleffekt (6 Arten) im Monitorsignal

… & Co.

  • Marken schreiben/anspringen
  • Chromatischer Tuner
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TASCAM DR-07X Test-Fazit

Der TASCAM DR-07X taugt für richtig gute Aufnahmen mit seinen zwei flexiblen Nierenmikrofonen – je nach Ausrichtung mit mehr oder weniger breitem Stereobild. Das unterscheidet ihn auch vom 05X mit seinen festen Kugelmikrofonen.

Wie dieser punktet das 7er-Modell mit seinem starken Funktionsumfang. So ist etwa eine vorgezogene Aufnahme möglich (zwei Sekunden sollten genug Puffer bieten, um nichts zu verpassen). Weiterhin gibt es einen Aufnahmestart, wenn Pegel X überschritten wird, einen Diktatmodus mit voreingestelltem EQ für bessere Sprachverständlichkeit und vieles mehr. In dieser Quantität und Qualität kennst man derartige Extrafunktionen sonst nur von großen, teuren Recordern.

Ein weiterer Trumpf ist die starke Batterielaufzeit. Bei Aufnahmen in bewährter CD-Qualität sind es mit Alkaline-Batterien mehr als 17 Stunden.

Nicht zu unterschätzen ist die Flexibilität der USB-Anbindung. So liefert diese entweder nur Strom, macht das Gerät zum Audio Interface (mit gutem ASIO-Treiber für Windows) oder verwandelt es in einen microSD-Kartenleser für den Rechner.

Einzig die Abdeckung der Batterieschächte könnte etwas fester sein, um unseren Kandidaten noch etwas Outdoor-tauglicher zu machen.

Die Klangqualität und -flexibilität sowie die in vielen Belangen profitaugliche Ausstattung sind letztlich so überzeugend, dass ich meinen TASCAM DR-07X Test mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten beschließe. Noch mehr als das 20 Euro günstigere 5er-Modell ist der 7er ein kompakter Könner für Aufnahmen in den unterschiedlichsten Szenarien.

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Features TASCAM DR-07X Review

  • Hersteller:   
  • Mobiler Recorder für 2-Spur-Aufnahmen
  • Aufzeichnung über integriertes Stereomikrofon oder Stereo-Line-Eingang
  • 2 Elektret-Kondensatormikrofone mit Nierencharakteristik (AB- oder XY-Ausrichtung)
  • Formate & Auflösung
    • WAV: 16 / 24 Bit & 44,1 / 48 / 96 kHz
    • MP3 mit 32–320 kbit/s und 44,1 / 48 kHz
  • Speichermedium: microSD-Karte, bis 128 GB
  • Stromversorgung: 2 × AA-Batterie / USB / Netzteil PS-P520E (optional)
  • Laufzeit: ~17,5 Stunden (Alkaline-Batterien, WAV, 16 Bit & 44,1 kHz)
  • Mic-/Line-Eingang: 3,5 mm Stereo mit Plug-in-Power
  • Kopfhörer-/Line-Ausgang: 3,5 mm Stereo
  • Lautsprecher integriert
  • ¼″-Gewinde für Stative
  • Erweiterte Funktionalität
    • Automatische Aussteuerung: Pegelabsenkung, Auto-Pegel, Limiter
    • Pegelgesteuerte Auto-Aufnahme
    • Vorgezogene Aufnahme: 2 Sekunden
    • Selbstauslöser
    • Overdubbing
    • Diktatmodus
    • Tiefenfilter: 40 / 80 / 120 Hz
    • Marken setzen/aufsuchen
    • Variable Abspielgeschwindigkeit
    • Wiedergabeliste
    • Wiedergabe-Equalizer
    • Wiedergabe mit Pegelabgleich
    • Halleffekt bei der Aufnahme oder Wiedergabe
    • 6 Halleffekte
    • Chromatische Stimmung von Instrumenten
  • Mehrsprachige Bildschirmtexte, auch auf Deutsch
  • Wichtige technische Daten
    • Übertragungsbereich: 20–40.000 Hz (+1/-3 dB)
    • Verzerrung (THD): ≤0,05 %
    • Fremdspannungsabstand: ≥92 dB
  • Fungiert als USB Audio Interface unter Windows, macOS & iOS
  • Maße: 68 × 158 × 26 mm (inkl. überstehende Komponenten)
  • Gewicht mit Batterien: 171 g

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