Steinberg Cubase 11 Pro Test
Was Du vor dem Kauf wissen musst
Von Carlos San Segundo am 11. November 2020
Steinberg Cubase 11 Pro Test-Fazit
5
DELAMAR
SCORE
Steinberg Cubase 11 Pro ist eine der umfangreichsten DAWs, die aktuell am Markt erhältlich sind. Mit der aktuellen Version werden weitere Verbesserungen in grafischer Oberfläche, Workflow sowie neue Features wie der Skalenassistent eingeführt.
PRO
- Ausgereifte Produktionsumgebung mit allen notwendigen Features
- Verbesserungen im Workflow
- Schöner neuer Audio-Export mit Warteschlange
- Der Skalen-Assistent kann kreativ eingesetzt werden
- Einfacher Slicing-Modus bei der Sampler-Spur
- Neue Plugins runden das Paket weiter ab
- Abgespeckte Version SpectraLayers One
CONTRA
- —
Für wen?
Producer, Audio Engineers und alle, die eine allumfassende DAW suchen.
Was ist es?
Steinberg Cubase 11 Pro ist eine der umfangreichsten DAWs für die Musikproduktion, die Du aktuell am Markt kaufen kannst. Cubase bietet ein volles Set an Features für alle, die Musik produzieren oder mit MIDI bzw. Audio in Echtzeit arbeiten möchten.
Zu den Highlights gehören neben den grundlegenden Features zur MIDI- und Audiobearbeitung ein umfangreiches Set an virtuellen Instrumenten, eine gewaltige Sound- & Sample-Library und viele kreative Werkzeuge. Allein was die Features angeht, gehört dieses Musikprogramm zu den best-ausgestatteten am Markt.
Neben der Version im Steinberg Cubase 11 Pro Test, bietet der Hersteller mit Artist 11 und Elements 11 abgespeckte Versionen. Diese sind für einen kleineren Preis zu haben. Im Zentrum des aktuellen Updates steht eine allgemeine Leistungsverbesserung, neue Features und Plugins, sowie neue Sounds und ein verbesserter Workflow.
Cubase 11 Pro Features (für das Update)
- Erweitere Export-Funktion
- Equalizer Plugin mit dynamischen Funktionen
- Scale Assistant
- Sampler Track 2 mit Slicing Funktion
- SuperVision Metering
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Steinberg Cubase 11 Pro Test
Update von Cubase 11 Pro im Test
In diesem Review werde ich mich auf die neuen Features der DAW-Software konzentrieren. Wenn Du mehr über die Funktionen wissen möchtest, die es schon zuvor gab, empfehle ich dir unsere Cubase Tests der Vorgängerversionen.
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Der Hersteller hat die neue Version als inspirierendes und produktiveres Update angekündigt. Auch soll es Verbesserungen in der Anpassbarkeit an die eigenen Bedürfnisse gegeben haben. Gehen wir mal alle neuen Features der Reihenfolge mal durch.
Updates beim Audio Export
Für mich das Highlight-Feature dieses Updates, denn es erleichtert den Workflow beim Exportieren der Songs. Zum einen kannst Du jetzt auf eine Warteschlange zurückgreifen und alle Spuren bzw. Stems nacheinander in einer Stapelverarbeitung exportieren lassen.
Die große Zeitersparnis entsteht schließlich aber dadurch, dass Du die Aufträge beliebig kombinieren kannst. So wäre es zum Beispiel denkbar, alle Einzelspuren in mono, gewisse Spuren in stereo und dann einige Stems sowie den gesamten Mixdown zu exportieren. Mit wenigen Klicks kannst Du damit verschiedene Edits wie den Full Mix, Minus Lead Vocals, nur Instrumental und die Stems für Drums, Instrumente und Vocals bouncen.
Zusammen mit der neuen Funktion für Export-Presets ein echter Hammer für den Workflow.
Es gibt auch neue Optionen für die Behandlung der exportierten Spuren. Bisher war es nur möglich, diese auf Soundcloud hochzuladen (hat das jemand tatsächlich genutzt?). Bei den neuen Optionen kannst Du entscheiden, die Exports als neue Spuren in das bestehende Projekt zu laden (gab es auch schon), ein neues Projekt mit den Spuren zu erzeugen (klasse!) oder die exportierten Spuren einfach in den Pool zu übernehmen.
Wenn Du mehrere Spuren simultan exportieren möchtest, kannst Du in Cubase 11 Pro entscheiden, ob diese mit den Insert- und Strip-Effekten, zusätzlich mit Gruppen und Sends, zusätzlich mit Gruppen, Sends und Master-Kanal oder gänzlich trocken gebounced werden sollen. Das ist ebenfalls eine echte Erleichterung, die Du mit der Warteschlange für noch mehr Zeitersparnis kombinieren kannst.
Die besten Tricks: Cubase 11 Tutorial
Workflow-Verbesserungen im Key Editor
Sehr schöne Änderungen hat es im Key Editor gegeben. Mit einem Doppelklick auf einzelne Noten lassen sich diese jetzt löschen. Zusätzlich kannst Du dir in Cubase 11 Pro nun die globalen Spuren auch im Key Editor anzeigen lassen. Zu den globalen Spuren gehören beispielsweise Tempo Track, Marker oder angelegte Lineale.
Das mag auf den ersten Blick nur eine kleine Änderung sein, dafür aber sehr nützlich.
Weiterhin kannst Du nun Rampen und Kurven bei den CC und Pitch Bend Spuren erzeugen, den Pitch Bend Verlauf auf Halbtöne festsetzen oder auch Bearbeitungen der CC-Daten von einem MIDI-Track auf einen anderen kopieren.
Skalen-Assistent sorgt für Virtuosität
Der neue Skalen-Assistent ist ebenfalls ein echtes Highlight in diesem Update. Mit ihm kannst Du dafür sorgen, dass Du immer die richtigen Noten in deinen Melodien verwendest.
Entweder legst Du selbst eine Tonart fest oder Du lässt den Skalen-Assistenten der Akkordpsur folgen. Jedenfalls sorgt er nach seiner Aktivierung dafür, dass Du über dein MIDI-Keyboard keine falschen Noten mehr spielen kannst.
Auch kannst Du ihn dazu verwenden, deine bestehenden Melodien kreativ zu verändern und in neue Skalen zu übertragen. Wie das geht, siehst Du unten im Video.
Neue Plugins im Cubase 11 Pro Test
Das Equalizer Plugin Frequency hat ein Update erhalten und kann jetzt mit dynamischen Funktionen aufwarten: Alle acht Bänder können einzeln dynamisch agieren. Dazu gibt es eine überarbeitete Sidechain-Architektur mit nunmehr acht Inputs, die ebenfalls in diesem Plugin zur Verfügung steht.
UPDATE:
Neu ist das Plugin SuperVision. Es handelt sich hierbei um einen voll anpassbaren Multimeter Audio Analyzer, der bis zu neun Slots für Pegel, Spektralanalyse, Phase und Wellenform-Analyse bietet.
Das Plugin Imager ist ein Tool zur Stereoverbreiterung, das mit bis zu vier Frequenzbändern arbeiten kann. Der Hersteller hat mitgedacht und liefert für jedes Band einen eigenen Korrelationsgradmesser, um die Monokompatibilität zu überprüfen.
Ebenfalls neu ist das Kompressor-Plugin Squasher, das mit drei Bändern daherkommt und sowohl die Upward- als auch Downward-Kompression beherrscht. Gerade auf Gruppen oder auf der Summe lassen sich damit respektable Ergebnisse in der Dynamik erzeugen.
Neue Funktionen bei der Sampler Spur
Bei der Sampler Spur gibt es jetzt den Slicing-Modus, der mich an das alte Programm ReCycle erinnerte. Lädst Du hier beispielsweise einen Drum Loop, so wird dieser im Slicing-Modus automatisch an den Transienten (einzelnen Anschlägen) getrennt.
Die einzelnen Slices sind automatisch auf MIDI-Noten gemappt, die Du jetzt von deinem Pad Controller oder MIDI-Keyboard aus triggern kannst. Das ist eine sehr schnelle und kreative Methode, um aus einem bestehenden Loop neue Beats zu kreieren.
Naturgemäß funktionieren Perkussion und Drums hier am besten, aber grundsätzlich kannst Du auch instrumentale Loops laden und gegebenenfalls die Warp-Anker versetzen.
Außerdem finden sich zwei globale und unabhängige LFOs im Filter wieder, mit denen Du einige ganz interessante Filterverläufe zaubern kannst. Im Pitch-Bereich der Sampler Spur in Cubase 11 Pro findet sich jetzt zudem ein Glide-Regler für Legato-Sounds in mono, der ähnlich denen bei Synthesizern funktioniert.
Diesen verwendest Du natürlich am besten mit melodischem Material.
Neu: SpectraLayers One
Als schöne Dreingabe im Cubase 11 Pro Test darf die Standalone Application SpectraLayers One gelten. Hierbei handelt es sich um eine abgespeckte Version der Software, die die Bearbeitung von Audiodateien auf spektraler Ebene zulässt.
Die Spekralbearbeitung birgt einige interessante Möglichkeiten, die hier zu weit gehen würden. Für die meisten Käufer wird aber sicherlich die 3D-Ansicht der Wellenform bzw. deren Frequenzverteilung über die Zeitachse von Interesse sein.
Update: Mit SpectraLayers One kannst Du den „Gesang entmischen“ – also den Gesang aus einer bestehenden Stereospur extrahieren. Das passiert recht zuverlässig und gibt allen Remixern dieser Welt ein richtig cooles Tool an die Hand.
Updating im Cubase 11 Pro Test
Am Rande soll noch bemerkt werden, dass das Updaten selbst reibungslos verlaufen ist. Es ist nicht notwendig, alle Sound Libraries neu zu installieren. Die neue und die alte Cubase Version leben zudem friedlich nebeneinander und können beide genutzt werden.
In meinen Tests konnte ich keinerlei Probleme beim Laden alter Projekte entdecken – alles bestens. Außerdem ist es dieses Mal auch gelungen, meine Einstellungen aus der Vorgängerversion komplett zu übernehmen (inklusive Tastaturkürzel).
Sonstige Neuerungen
- Es gibt stolze sechs neue Sound- und Loop-Sets, die sich unterschiedlichen Musikstilen wie Hiphop, Synthwave oder EDM verschrieben haben. Die Sounds kommen in üblicher Klangqualität daher und sind sehr willkommen.
- Bei der Notationsfunktionalität von Cubase 11 Pro gibt es zwei neue Schriften und eine Änderung, die aufhorchen lässt: Mit der neuen Version kannst Du mehrere MIDI-Spuren simultan im Notationseditor öffnen und bequem bearbeiten, wie es bereits vom Key Editor bekannt ist. Der Hersteller weist auf weitere kleinere Verbesserungen im Workflow, die ich aber (mangels Erfahrung mit diesen Tools) nicht einschätzen kann.
- Dann gibt es noch Eucon-Integration für die neuesten Avid-Controller, das Remote-Recording-Plugin VST Connect SE 5 mit einer größenveränderbaren und HiDPI-kompatiblen Benutzeroberfläche sowie eine Unterstützung für 5.1 Surround Sound für den MultiTap Delay Effekt.
- Dann kommen noch veränderbare DPI in der graphischen Darstellung in Windows 10, eine bessere Skalierbarkeit der Fenster und eine optimierte Performance für Metal-GPUs (Grafikkarten).
- Für Audiorechner mit mehr als CPU-Kernen sollen jetzt zudem verbesserte Performance der Echtzeitbearbeitung mit diesem Update kommen, das konnte ich aber während meines Cubase 11 Tests nicht überprüfen.
Steinberg Cubase 11 Test Video
Alle neuen Cubase 11 Pro Features im Überblick
- Audio Export mit Warteschlange
- Skalen-Assistent im Key Editor
- Verbesserungen im Key Editor bei CC-Daten und Pitch Bend
- Globale Spuren sichtbar im Key Editor
- Plugins: Frequency 2, Squasher, SuperVision, Imager
- Verbesserung bei der Notation
- 6 neue Sound- und Loop Sets
- MultiTap Delay mit Surround Support
- Variable DPI in Windows 10
- Mehrfaches Side-Chain (8x)
- Eucon Support für die letzten Avid-Konsolen
- VST Connect SE 5
- Apple Metal Acceleration
- SpectraLayers One
BILDSTRECKE
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Steinberg Cubase 11 Pro Test-Fazit
Absolut betrachtet kommt bei diesem Cubase 11 Pro Test das raus, was ich auf Basis meiner Erfahrung der letzten Jahre schon erwartet hatte: eine ausgereifte DAW-Software, die (fast) nichts zu wünschen übrig lässt. Es gibt kaum ein anderes Musikprogramm am Markt, das derart ausgereift und üppig ausgestattet angeboten wird. Was das angeht, kann ich auch die neue Version nur empfehlen.
Cubase 11 ist ziemlich flexibel und kann sowohl kreativ als Tool zum Producing, als auch als virtuelle Bandmaschine genutzt werden.
Die neuen Features sehen auf den ersten Blick nicht besonders groß aus, doch der neue Audio Export ist sehr mächtig mit seiner Warteschlange. Beim Exportieren vereinfacht er das Anfertigen von Stems und unterschiedlichen Edits deiner Songs.
Auch im Key Editor hat es einige kleinere Verbesserungen im Workflow gegeben, es gibt neue Plugins, die das Paket abrunden und sogar eine neue Software zur Spektralbearbeitung von Audio.
Summa summarum würde ich sagen: Das Angebot ist absolut gesehen eine Empfehlung wert, trotz des gehobenen Preises für die Pro-Version. Ob sich das Update lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Da hat es bereits größere Sprünge in der Geschichte von Steinberg gegeben. Von Version 10 bzw. 10.5 ab ist der Sprung überschaubar.
Insgesamt gibt es von meiner Seite eine sehr gute Wertung in diesem Steinberg Cubase 11 Pro Test.
Features Steinberg Cubase 11 Pro Review
- Hersteller: Steinberg
- DAW Software für Windows & Mac OS
- Unbegrenzte Audio-, Instrumenten- und MIDI-Spuren
- Virtuelle Mixer-Software mit Channel Strip, VCA-Fadern, Lautheitsanzeige, etc.
- Engine mit 64-Bit-Fließkommaberechnung
- Sample-Rate von max. 192 kHz
- 5.1 Surround Flexibles Routing
- Automatischer Latenzausgleich
- Max. 256 physikalische Ein- und Ausgänge nutzbar
- Viele Audio- und MIDI-Effekte
- VariAudio 3: Töne in monophonen Aufnahmen transponieren und Tonhöhenverläufe formen,
- Zahlreiche VST-Instrumente (z.B. HALion Sonic SE E, Groove Agent SE 5, Retrologue 2)
- Kompositionshilfen wie Akkordspur, Chord Pads und Chord Assistent
- Auto-Tuning, Formantverschiebung etc.
- Note Expression (Musikalische Artikulationen pro MIDI-Note)
- MPE (MIDI Polyphonic Expression)
- VST Connect SE 4 & VST Transit: Musikalischen Kooperation »über die Cloud«
- Im Update
- Erweiterte Audio Export Funktion
- Sampler Track 2
- Scale Assistant
- Erweiterter Key Editor
- Globale Spuren
- Frequency 2
- Squasher
- Score Editor
- Sechs neue Loop- & Sound-Sets
- SuperVision Metering
- Imager
- MultiTap Delay Surround Support
- Variable Auflösung für Windows 10
- Multiple Side-Chain
- VST Connect SE 5
- Verbesserung der Nutzeroberfläche
- SpectraLayers One
PASSEND ZUM Steinberg Cubase 11 Pro Test
- Steinberg Cubase Elements 13 Test
- Steinberg Cubase Artist 13 Test
- Steinberg Cubase Pro 13 Test
- Steinberg Cubase 12 Test
- Cubase 10 Pro Test