Steinberg CMC TP Testbericht
Kleiner Transport Controller
Von Carlos San Segundo
Steinberg CMC TP Test-Fazit
3.5
DELAMAR
SCORE
Modularer Controller für die DAW-Software Cubase.
Kleiner Transport-Controller für die Steuerung der DAW-Software Cubase mit kleinen Tasten.
PRO
- Übersicht
- Funktioniert problemlos
- Transportabel
- Intuitiv bedienbar
CONTRA
- Im Dunkeln schlecht lesbar
- Kein USB-Hub integriert
Für wen?
Produzenten im Bereich Homerecording, die einen gut ausgeleuchteten Schreibtisch haben.
Was ist es?
Der Steinberg CMC TP Controller ist eine kleine Hardware mit diversen Bedienelementen zur Fernsteuerung der DAW-Software Cubase. Das hier getestete Modell nennt sich Transport Controller (Steinberg CMC TP) und soll vor allem die Funktionen des Transports (Play, Stop, Rec, etc.) anbieten.
An einen Audio Computer angeschlossen wird dieser DAW-Controller über einen USB-Anschluss auf der Unterseite. Für den Betrieb ist eine kurze Treiberinstallation notwendig. Danach wird der Controller sofort in Cubase gefunden und ist betriebsbereit.
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Steinberg CMC TP Test
Erste Erkenntnisse
Ich habe diesen kleinen Controller als ersten für einen Test ausgewählt, weil ich mir von diesem Modell die besten Ergebnisse für meinen eigenen Workflow verspreche. Gerade die Kontrollen für die Bedienung eines Sequencers wie Cubase sind oft genutzte Werkzeuge und eine taktile Unterstützung in diesem Bereich begrüßenswert.
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Sobald der CMC TP Controller an einen USB-Port angeschlossen wird, leuchtet oben rechts eine kleine, weiße LED. Diese gibt die Funktion des Geräts an und ändert die Farbe nicht, wenn ich Cubase 6 starte. Stattdessen leuchten nach dem Laden eines meiner Projekte die beiden Tasten für „Loop“ und „Stop“ in blau, respektive gelb sowie der Touch Slider, der bei diesem Controller horizontal angeordnet ist.
Alle anderen Tasten bleiben leider dunkel, was in einer gedimmten Umgebung wie meinem Tonstudio dazu führt, dass die Beschriftung kaum lesbar ist. Das ist umso mehr schade, als dass die portablen CMC Controller sich eigentlich bestens für eine Live-Performance im dunklen eignen könnten.
Details
Die Hardware selbst ist in etwa so lang wie eine handelsübliche Computertastatur, zehn Zentimeter breit und etwa 15 Millimeter hoch. Damit lässt sich der Controller bestens neben die Tastatur stellen, wobei ich (als Rechtshänder) hier die linke Seite wähle, da sich die Maus auf der anderen befindet. Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt und scheint ordentlich verarbeitet worden zu sein.
Das USB-Kabel wird auf der Unterseite in eine Aussparung eingesteckt, die sich unterhalb einer Klappe befindet. Das Kabel sitzt etwas locker, was aber kein Problem darstellt, da der Hersteller sinnvollerweise an eine Kabelführung gedacht hat. Ein versehentliches Lösen des Kabels ist nicht zu befürchten. Fein.
Zum Lieferumfang des CMC TP Transport Controller gehören das Gerät an sich, ein USB-Kabel (nice!), eine CD-Rom mit Treibern, eine Lizenz mit Cubase AI6 und eine umständlich gefaltete Quickstartanleitung in sieben Sprachen. Beinahe hätte ich den wenig vertrauenserweckenden Kunststoff-Clip vergessen, der für das Verbinden zweier Geräte gedacht ist. Dieser ist am Ende robuster als er aussieht, wobei Du die Geräte nur dann gleichzeitig anheben solltest, wenn Du alle mit einer Hand hältst.
Wer mehrere dieser kleinen Geräte kauft und diese zusammen transportieren möchte, ist am besten mit einem der vom Hersteller angebotenen Rahmen bedient. Diese liegen preislich allerdings schon in der Größenordnung eines Gerätes.
Bedienlemente
Zu meinem Erstaunen finden sich eine Menge Tasten auf dem Transport Controller wieder. Insgesamt sind es 17 Tasten und ein Touch Slider. Die Tasten sind aus Gummi und sehen aus, als könnten sie einer ruppigen Behandlung auch über einen längeren Zeitraum standhalten.
Alle Tasten sind gleich groß (im Übrigen bei allen Modellen), was wahrscheinlich dem Faktor Produktionskosten geschuldet sein wird. Beim Steinberg CMC TP Controller finde ich das ausgesprochen schade. Gerade die Tasten für Play, Stop und Record hätten wesentlich größer für meinen Geschmack sein dürfen. Diese befinden sich übrigens, zusammen mit der weiter oben erwähnten Taste für Loop, am unteren Ende der Hardware.
Darüber befindet sich eine Taste, mit der Du den Funktionsmodus des Touch Sliders wählen kannst. Zur Auswahl stehen Jog (Steuerung des Jog Wheels), Shuttle (Steuerung Shuttle-Geschwindigkeit), Locate (das Bewegen des Positionszeigers), Zoom (waagerechter Zoom) und Tap Tempo. Die Funktionen laufen eigentlich ganz gut, wobei es beim Zoom ab und an zu einer gefühlten Verzögerung kam. Warum kein vertikaler Zoom möglich ist, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Da hätte ich gerne auf die Funktion Tap Tempo verzichtet – mehr als einmal brauche ich das Tempo nicht einzustellen und hierfür hätte auch jeder andere Taster bestens herhalten können.
Bei den weiteren Tasten stehen dann die Funktionen Marker einfügen, Takt vor/zurück, Lokatoren einstellen (Shortcut „P“), springen zu linkem/rechten Locator, Spulen vor/zurück, zu Marker vor/zurück springen sowie Spur duplizieren zur Verfügung.
Für meine Arbeitsweise sind die meisten Tasten leider nicht geeignet, ich hätte mir lieber größere Tasten für Play/Stop/Record stattdessen gewünscht. Aber das betrifft eben auch nur meine Arbeitsweise, andere Produzenten nutzen vielleicht ja genau diese Funktionen in Cubase.
Fortgeschrittene Bedienung
In meiner Beschreibung oben habe ich eine Taste ausgelassen: Shift. Drückst Du diese gleichzeitig mit anderen, so kannst Du bei vielen Funktionen beispielswese die Feineinstellung nutzen. So beim Scrollen oder dem Zoom mit dem Touch Slider. Bei anderen Tasten erschließt sich durch Shift eine neue Funktion. So kannst Du mit Shift+Play das ausgewählte Event spielen (Shortcut „Shift+G“ auf der Computertastatur).
Vier Bedienelemente lassen sich zudem mit eigenen Funktionen belegen. Hierzu wechselst Du in Cubase in das Menü Geräte/Geräte konfigurieren/Fernbedienungsgeräte/Steinberg CMC TP. Hier können die Funktionen nach Lust und Laune eingestellt werden.
Das ist auf jeden Fall sehr begrüßenswert, wobei es sicherlich nicht geschadet hätte, wenn der Hersteller das für alle Tasten ermöglicht hätte. So sind die meisten Funktionen eben vorgegeben und passen für dich – oder eben nicht.
In der Praxis
Die Verwendung des Steinberg CMC TP Controller ist schnell erlernt. Wer bereits eine Weile mit Cubase arbeitet, erkennt die Symbole auf den Tasten und braucht keinen Blick in die Bedienungsanleitung (ein PDF im Übrigen) werfen.
Die Arbeit mit dem Touch Slider fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Gerade die Zoomfunktion hat Potenzial für mehr, arbeitet aber relativ ungenau und etwas unwirsch. Am Ende habe ich den Touch Slider doch lieber zum Bewegen des Positionszeigers verwendet.
Als Fernbedienung lässt sich dieser Controller-Zwerg leider nicht verwenden, da er a) kabelgebunden und b) auf maximal fünf Meter Kabel (Beschränkung USB) festgelegt ist. Wer sowohl Regie als auch Aufnahme in einem einzigen Raum vereint, der kann natürlich auch am anderen Ende des Raumes die wichtigsten Funktionen erreichen. Andererseits geht das mit einer handelsüblichen Tastatur genauso gut und kostet weniger.
Eine Sache, die erst beim Nutzen mehrerer Controller aus der Serie klar wird: Jeder Controller braucht einen eigenen USB-Port, um an den Audio Computer angeschlossen zu werden. Und das bedeutet Kabelgewirr auf dem Schreibtisch. Die Anschaffung eines USB-Hubs wird also schnell notwendig. Hier wäre vielleicht ein „Master“-Controller mit integriertem Hub besser gewesen, an dem sich dann die anderen anschließen lassen.
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Steinberg CMC TP Test-Fazit
Die Stärke beim Steinberg CMC TP liegt ganz klar in der Modularität des gesamten CMC-Systems begründet. Durch die Kombination mehrerer Einheiten aus der Serie kann sich der geneigte Nutzer seinen Controller für Cubase nach eigener Wunschvorstellung zusammensetzen. Bis zu sechs dieser kleinen Geräte lassen sich im Übrigen mit Cubase gleichzeitig betreiben, mehr als genug.
Die Funktionen sind schnell gelernt, der Steinberg CMC TP wird damit gut bedienbar. Während meiner Tests gab es nichts in Sachen Stabilität zu monieren, fein. Der Controller ist mit seinen Abmessungen sehr portabel gestaltet und aufgrund seiner flachen Bauweise passt er in jede Laptoptasche.
Für die Verwendung im dunklen Club zum Live-Act fehlt leider noch eine stetige Hintergrundbeleuchtung hat der Hersteller inzwischen ein Update herausgebracht, mit dem die LED stetig schwach leuchten. Allerdings würde ich davon ausgehen, dass der geneigte Nutzer nach einer gewissen Zeit sich das Layout auch einfach gemerkt haben wird und überhaupt nicht mehr hinschauen muss.
Der Hersteller hat es leider versäumt, die große Stärke dieser Reihe, die Modularität, mit der Integration eines USB-Hubs zu perfektionieren. Sehr schade aus meiner Sicht – wer aber mit den vielen USB-Kabeln klar kommt, der darf auf die Wertung noch getrost einen halben Punkt drauflegen.
Der Steinberg CMC TP Controller hält, was er verspricht – eine nahtlose Integration in Cubase. Von mir gibt es eine gute Wertung mit 3,5 von fünf Punkten.
Features Steinberg CMC TP Review
- Hersteller: Steinberg
- modularer Controller für Cubase
- 4 frei belegbare Tasten
- Stromversorgung über USB
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