Soundcraft Ui16 Testbericht
Digitalmixer mit Software-Steuerung
Von Alexander Cevolani
Soundcraft Ui16 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Digitalmixer für PC, Smartphone oder Tablet.
Mixing 2.0: Das Soundcraft Ui16 überzeugt als Digital-Mischpult mit komfotabler Bedienbarkeit.
PRO
- Durchdachtes Konzept
- Verarbeitung der Hardware
- Bedienbarkeit der Software
- Funktions- und Effektvielfalt
- Sauber arbeitende Preamps
CONTRA
- —
Für wen?
Alle, die ein vielseitiges und mobil zu bedienendes Digital-Mischpult für den Live- und Probenraum-Einsatz suchen.
Was ist es?
Mit dem Soundcraft Ui16 präsentiert der Hersteller einen höchst interessanten digitalen 16-Kanal-Mixer für den Live-Einsatz als Stagebox, das jedoch auch im Band-Probenraum oder im Studio seine Berechtigung als Signalzentrale findet. Der Clou: Du kannst ihn im 19’’-Format komplett per WiFi-Funk vom PC, Tablet oder Smartphone aus steuern. Mit zwölf analogen Vorverstärkern bietet das Ui16 genug Inputs für die meisten Bandprojekte.
Die Effektpalette reicht dank des integrierten DSP-Chips vom 120-Band-Realtime-Analyzer für den Main-Mix über Equalizer, Kompressor, Hall, Delay, De-Esser bis hin zum Amp-Modeling für die Saitenfraktion. Damit sparst Du dir sogar das Effektrack oder die teils komplizierte Einbindung externer Plugins.
Das Soundcraft Ui16 ist zum Straßenpreis von 599,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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Soundcraft Ui16 Test
Eingänge
Der Soundcraft Ui16 misst 4 HE im 19″-Format, wiegt jedoch weniger als zunächst erwartet. Trotzdem wirkt der Rackmixer hochwertig verarbeitet und macht mit seinem Aluminiumgehäuse einen durchweg robusten Eindruck.
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Zu den 16 Eingangskanälen zählen zunächst die zwölf Mic/Line- bzw. Mic-Inputs mit Neutrik-Buchsen. Zwei davon liegen in Form von Hi-Z-Eingängen für hochohmige Instrumente wie E-Gitarren oder -Bässe vor. Dazu kommen ein Stereo-RCA-Line-Eingang als klassischer Zuspieler in Cinch-Ausführung sowie ein 2-Track-USB-Player. Letzterer dient Dir ebenfalls als Zuspieler von USB-Speichergeräten.
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Ausgänge und Bedienelemente
Ausgangsseitig findest Du den Stereo-Master-Out als XLR- oder Klinkenbuchsen, vier AUX-Ausgänge als XLR sowie einen USB-Stereo-Recording-Ausgang, mit dem Du den Live- oder Probenraum-Mix direkt mitschneiden und abspeichern kannst. Zum parallelen Abhören direkt am Soundcraft Ui16 kannst Du zwei Kopfhörer anschließen.
An der Gehäuseseite finden sich zudem ein Ethernet-Anschluss für die kabelgebundene LAN-Ansteuerung sowie ein HDMI-Ausgang für den Anschluss eines separaten Bildschirms. Falls Du mit einem Desktop-Rechner arbeitest oder Dir das Laptop-, Tablet- oder Smartphone-Display mal zu klein wird. Gut mitgedacht, Soundcraft!
Der Soundcraft Ui16 kommt mit lediglich drei physischen Reglern aus: Masterlevel (MIX L / MIX R) und Kopfhörerlevel. Leider sind die beiden Kopfhörerausgänge somit nicht separat in der Lautstärke regelbar. Sämtliche weiteren Funktionen des Mischpults kannst Du über die browserbasierte Software steuern. Mit ihr bekommst Du Zugriff auf die Input Gains, Kanalfader, Aux Sends, Effekte usw.
Anschluss gesucht
Für den Soundcraft Ui16 Testbericht habe ich den WiFi-Zugriff mit folgenden Geräten getestet: Apple iPhone 5 (iOS 8.3), Google Nexus 5 (Android 5.1), Apple iPad 4, Macbook Air sowie mit einem Desktop-PC mit Windows 8. Letzterer wurde zudem auch per LAN-Kabel angeschlossen.
Sobald Du das Mischpult einschaltest, leuchtet dir das blaue WiFi-Lämpchen entgegen. Das Netzwerk steht also bereit und wird direkt in den WLAN-Einstellungen auf meinen Geräten angezeigt. Per Passwort verbinden, Browser öffnen und schon wird man automatisch mit dem User Interface verbunden – keine umständliche Adressierung über IP-Adressen o.ä. notwendig. So muss das sein!
Software & Bedienung des Soundcraft Ui16
Je nachdem, ob Du ein Smartphone oder ein Tablet bzw. einen Laptop verwendest, wird ein auf die jeweilige Bildschirmgröße hin optimiertes GUI geladen. So kannst Du die Funktionen auch auf 3,5″- und 4″-Smartphones gut bedienen.
Das virtuelle Mischpult bietet alle Funktionen, die Du auch von einem gut ausgestatteten Hardware-Vertreter kennst: Mute, Solo, Pan, Polaritätsumkehr, Phantomspeisung, Aux etc. Äußerst praktisch ist zudem die Möglichkeit, die klassische Kanalfader-Ansicht in die Pegel-Ansicht mit VU-Pegeln oder wahlweise Gain-Reduction-Pegeln umzuschalten. So erkennst Du auf einen Blick, auf welchen Kanälen Signale anliegen.
Sehr schön: Sobald eine Signalquelle im laufenden Betrieb angeschlossen wird, erkennt die Control Software diese und macht Sie im virtuellen Mischpult verfügbar. Dies gilt ebenso für die analogen XLR- und Klinkeneingänge wie für die USB-Datenverbindungen.
Zum Einpegeln einer Band auf der Bühne kannst Du dir zudem alle Input Gains als Fader anzeigen lassen. So hast Du alle Kanäle bequem auf einer Oberfläche parat. Auch mit den Aux Sends für die Erstellung von unterschiedlichen Monitormixen ist dies möglich.
Nachdem ich sämtliche Geräte durchprobiert habe, stelle ich fest: Am intuitivsten gerät die Bedienung über ein ausreichend großes Tablet. Insbesondere das Einstellen der Effekte, wie zum Beispiel die Filtergüte der EQs macht enorm Spaß und geht beinahe spielerisch von der Hand. Nichts ruckelt oder hängt. Generell reagiert der Soundcraft Ui16 dank der DSPs ohne spürbare Verzögerung auf Änderungen im Software Interface. Ganz egal, ob ich den Input Gain justiere, Kanäle stumm schalte, Pannings vornehme oder Effektparameter ändere.
Mittels Snapshots kannst Du zudem alle Einstellungen speichern und per Knopfdruck bei der nächsten Show wieder aufrufen. So ersparst Du dir lästige Grundeinstellungen, wie das Benennen der Kanalfader oder die Zuweisung von Aux Sends für den Monitormix deiner Band.
Effekte
Neben den Effekten, die in jedem Kanal als Inserts zur Verfügung stehen (EQ, De-Esser, Kompressor, Noise Gate), hält der Soundcraft Ui16 drei Lexicon-DSP-Effekte parat: Reverb, Delay und Chorus. Du kannst sie über die FX Sends ansteuern. Zudem kannst Du einen vierten DSP-Prozessor nutzen, den Du zusätzlich als Reverb oder Delay bestücken kannst. Dies verschafft dir deutlich mehr Optionen für den Live-Mix, indem Du beispielsweise dem Sänger einen unabhängigen, angepassten Hall geben kannst.
Nur für die beiden Hi-Z-Eingangskanäle 1 und 2 steht das Digitech Amp Modeling bereit. Hier kannst Du aus einer Auswahl an Gitarren- und Bass-Verstärkern wählen und diese bei Bedarf mit Boxensimulationen kombinieren. Über weitere Parameter wie Gain, Level, Bass, Mid und Treble passt Du den Sound an Deine Vorstellungen an. Die Amp-Modellierungen klingen größtenteils sehr gut und erinnern sofort an ihre analogen Vorbilder.
An die klangliche Raffinesse eines Spezialisten wie Guitar Rig oder das Eleven Rack von Avid reichen sie jedoch nicht heran. Trotzdem muss man Soundcraft beglückwünschen, dass sie Bands und FOH-Mischern diese Option quasi »on top« zur Verfügung stellen.
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Soundcraft Ui16 Test-Fazit
Mit dem Soundcraft Ui16 wird eine All-in-one-Lösung für Bands und FOH-Mischer geboten. Sowohl Hardware als auch Software wissen voll zu überzeugen. Besonders Letztere beeindruckt durch die Funktionsvielfalt und die durchdachte Steuerung. Nur sehr selten hatte ich das Bedürfnis, im Handbuch nachzuschauen. Die Bedienung ist selbsterklärend und das ist es doch, was im hektischen Live-Alltag zählt: Es muss einfach passen.
Bei aller Freude über die Bedienung sollen auch die klassischen inneren Werte nicht unerwähnt bleiben: Die Preamps klingen gut und bringen jede Signalquelle sauber auf ihren Arbeitspegel. Zudem ist das Mischpult-Rack vorbildlich verarbeitet.
Der Clou ist natürlich die Ansteuerung sämtlicher Funktionen über Smartphone, Tablet oder den Computer. Dass diese derart reibungslos verläuft, ist nicht selbstverständlich und weiß zu beeindrucken. Denn nichts ist schlimmer, als kurz vor dem Konzert festzustellen, dass die Verbindung von Software und Hardware nicht funktioniert…
Da praktisch alles in Butter ist, erhält dieser Digitalmixer im Soundcraft Ui16 Testbericht auf delamar die volle Punktzahl: 5 von 5 Punkten.
Features Soundcraft Ui16 Review
- Hersteller: Soundcraft
- Digitaler 16-Kanal-Mixer
- Steuerung über Tablet, Smartphone oder PC
- 12 Soundcraft-Preamps
- DSP-Prozessoren
- WiFi- und Netzwerkanschluss
- Lexicon-Effekte & Digitech-Amp-Modeling
- 2-Track-Playback und -Recording über USB
- Einstellungen komplett speicherbar
- Bildschirmanschluss über HDMI
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