Sony PCM M10 Testbericht
Portabler Recorder für Fortgeschrittene
Von Felix Baarß
Sony PCM M10 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Dieser tragbare Recorder überzeugt mit guter Klangqualität und vielen Extras. Gelungener Field Recorder mit exzellenter Klangqualität und allem, was zum Recording benötigt wird.
PRO
- Stereomikrofone mit hoher Aufnahmeempfindlichkeit
- Rauscharme Aufzeichnung mit weitem Frequenzgang
- Auflösungen von bis zu 96 kHz und 24-bit
- Gute Verarbeitung
- Lange Batterielaufzeit
- Umfangreiche Extras mitgeliefert
CONTRA
- Ungünstig platzierter und wackeliger Lautstärkeregler
- Integrierter Lautsprecher ziemlich leise
Für wen?
Alle, die unterwegs in hoher Qualität aufnehmen wollen.
Was ist es?
Der Sony PCM M10 ist ein portabler Recorder (oft „Field Recorder“ oder „Handheld Recorder“ genannt) mit zwei Kodensatormikrofonen für Stereoaufnahmen. Ein kleiner Lautsprecher ist ebenfalls an Bord. An Speicher sind 4 GB integriert, per Speicherkarte auf 16 GB erweiterbar; über eine USB-Verbindung lässt sich der portable Recorder als externer Datenträger an den Computer anschließen, um Audiodateien direkt zu transferieren.
Unkomprimierte Aufnahmen (PCM) mit bis zu 96 kHz und 24-bit sind möglich (CD-Qualität ist 44,1 kHz/16-bit), während für die Aufzeichnung als MP3 Qualitätsstufen von 64, 128 und 320 kBit/s verfügbar sind. Du kannst deine Aufnahmen mit Effekten wie Tonhöhenänderung, Limiter und Hochpassfilter versehen.
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Sony PCM M10 Test
Lieferumfang
In der Packung befindet sich neben dem Sony PCM M10 selbst eine Fernbedienung, die mit dem M10 verkabelt wird, anstatt Funksignale zu senden (wenn Du diese nutzt, hast Du keine Geräusche von der Handhabung des Geräts auf dem Recording). Dazu kommen das Netzteil, ein USB-Kabel, vier Batterien und ein Trageriemen. Weiterhin enthalten: zwei CD-ROMs – die digitale Bedienungsanleitung sowie der Wave-Editor Sony Sound Forge Audio Studio 9 LE – ein ganzer Stapel von gedruckten Bedienungsanleitungen in diversen Sprachen sowie der Garantieschein.
PASSEND DAZU
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Ein veritables Komplettpaket. Bis auf die optional erhältlichen Goodies wie Tragetasche und Dreifußständer (Stativgewinde auf der Rückseite des Geräts) bleibt nichts zu wünschen übrig.
Verarbeitung
Der Sony PCM M10 ist in ein Gewand aus Aluminium und Kunststoff gekleidet. Das Gehäuse gefällt auf Anhieb: Es gibt keine Spalten zwischen den einzelnen Segmenten und die Verbindungssteifigkeit ist ausgezeichnet. Der Druckpunkt der runden Hauptfunktionstasten an der Vorderseite ist ziemlich fest – besser als zu leichtgängig. Nur der Lautstärkeregler ist etwas wackelig. Das geschützte, weil größtenteils abgedeckte Drehrädchen für den Aufnahmepegel an der rechten Seite des portablen Recorders hat einen angenehmen Widerstand.
Display
Die Elemente auf dem Display werden noch mit der altbewährten monochromen (schwarz-weißen) Technologie dargestellt, wie Du sie aus einfachen Digitaluhren kennst. Man könnte auch mit einigem Recht behaupten, dass eine modernere Displaytechnologie bei einem tragbaren Recorder Kokolores wäre. Die Hintergrundbeleuchtung lässt mit dem Druck auf dem „Display“-Knopf aktivieren, wenn sie nicht beim Drücken der Aufnahme- und Abspieltasten automatisch eingeschaltet wird.
Erste Schritte
Zum Einschalten des Geräts musst Du einen kleinen Schieberegler für etwa eine Sekunde nach unten ziehen. Das Ausschalten funktioniert genauso. Die Tastensperre („Hold“) wird aktiviert, indem dieser Schalter in die andere Richtung gedrückt wird, wo er fest einrastet.
Bei neuen Gadgets experimentiere ich von jeher einfach drauflos, ohne in die Bedienungsanleitung zu schauen. So zeigt sich am besten, wie intuitiv die Bedienung ist. Beim Sony PCM M10 begann ich damit, die Ordnerliste zu studieren. Es gibt zehn Ordner – in einen davon steigst Du zunächst ein, um darin Aufnahmen zu tätigen oder bestehende Aufnahmen abzuspielen bzw. zu verwalten. Das ist kein Muss, Du kannst auch einfach nur auf Aufnahme drücken und der Recorder nutzt einfach den ersten verfügbaren Ordner.
Während der ersten Aufnahme fiel mir die Hintergrundbeleuchtung der Aufnahme- (rot) und Pausentaste (gelb blinkend) angenehm auf. Ebenso nett sind die kleinen „Ohren“ des M10, in denen für das linke und rechte Mikrofon jeweils zwei kleinen Leuchten aufblinken, wenn ein Pegel von -12 dB bzw. 0 dB und darüber (Übersteuerung) erreicht ist. Das ist besonders in dunklen Umgebungen besonders nützlich, wo ich sofort ein visuelles Feedback bekomme. Ja, ich kann ich auch über die kleinen Dinge freuen.
Die ungewohnt schräge Anordnung der Navigationstasten für Vor und Zurück – normalerweise die Tasten zum Spulen – erschwerte den Einstieg, irgendwann gewöhnte ich mich aber daran. Zwischenzeitlich fiel mir positiv auf, dass der Druck auf den Menüknopf den Auswahlbalken zum letztgenutzten Menüpunkt im entsprechenden Untermenü führt und nicht zur obersten Ebene zurückspringt, wenn man sich innerhalb der Ansicht einer bestimmten Funktion befindet. Nicht zu vergessen: Die Anzeigesprache lässt sich auf Deutsch umstellen. Das stimmt versöhnlich.
Zur Sache – Aufnahmen mit dem PCM M10
Im Handbuch sind Tipps zur Aufnahme verschiedener Instrumente enthalten, ob für Gitarre, Klavier, E-Piano via Line-Eingang, Jazz-Trio, Band im Tonstudio oder Chor. Sehr schön. Zudem gibt es Hinweise für die Bedienung der manuellen und automatischen Aufnahmefunktionen. Bei letzterer wird der Aufnahmepegel automatisch justiert, damit das Signal nicht übersteuert. Das klappte bei meinen Test recht zuverlässig.
Beim Aufnehmen kannst Du den erfassten Klang gleichzeitig per Kopfhörer abhören, wofür ein kleiner Klinkenausgang mit 3,5 mm zur Verfügung steht. Als Alternative zu den integrierten Mikrofonen lässt sich ein separates Mikrofon über eine Klinkenbuchse, ebenfalls mit 3,5 mm, anschließen. Ein weiterer Eingang ermöglicht die Einspeisung von Geräten mit Line-Pegel. Wenn die Aufnahmen im Kasten sind, kannst Du den Sony PCM M10 per USB an deinen Audio Computer anschließen, wo er als externer Datenträger erkannt wird – der Dateitransfer ist im Nu erledigt. Es ist also für alles gesorgt.
Eine kabelgebundene Fernbedienung bietet Zugriff auf die Aufnahmefunktion, Pause und Stopp. Zudem ist ein mit „T-Mark“ betitelter Knopf zu finden. Mit diesem kannst Du während der Aufnahme Indexmarkierungen (quasi Lesezeichen) setzen, um später schnell an bestimmte Stellen der Aufnahme zu springen – dies lässt sich etwa mit dem mitgelieferten Wave-Editor Sound Forge Audio Studio 9 LE bewerkstelligen. Zudem leuchtet eine kleine rote LED auf der Fernbedienung, wenn die Aufnahme aktiv ist. Fein.
Die Kür – Nette Zusatzfeatures
Das so genannte Cross-Memory Recording erweist sich also ungemein nützlich: Mit dieser Funktion brauchst Du bei Aufnahmen nicht zwischen dem integrierten Speicher und der eingesteckten Speicherkarte (microSD/M2) wechseln, wenn einer dieser beiden Datenträger auf einmal voll ist. Der Wechsel geschieht automatisch und unterbrechungsfrei. Ganz klar ein Killer-Feature und für den ein oder anderen womöglich Grund genug, um sich für den Sony PCM M10 zu entscheiden.
Auch sehr nett, und inzwischen Standard in vielen Geräten, ist die Funktion Pre-Recording. Sobald Du den Rec-Knopf drückst, lädt sich der fünf Sekunden Lange Buffer. Das eigentliche Recording startet ja erst mit dem Druck auf die Play-Taste. Ist Pre-Recording ein, so werden die fünf Sekunden vorne angehängt. Sehr gut für die Aufnahme von Interviews oder in der freien Wildbahn, wenn man mal nicht ganz genau weiß, wann es losgeht.
Was mich sehr erstaunt hat, ist die Empfindlichkeit der eingebauten Mikrofone. Selbst bei niedriger Sensitivität (an der Rückseite gibt es einen kleinen Schalter für hoch und niedrig) werden auch die leisesten Hintergrundgeräusche erfasst. Der Sound ist klar und sehr rauscharm. Auch in Sachen Frequenzgang deckt der PCM M10 eine große Bandbreite ab. Bässe werden sehr gut erfasst (höre auch die letzten zwei Hits unserer Geheimwaffe „Sofa“).
So gut, dass manchmal der Hochpassfilter aktiviert werden muss, um allzu tiefes Rumpeln zu verhindern. Weitere Effekte: ein Limiter zum Schutz vor Übersteuerungen und eine Tonhöhenänderung. Eine schöne Dreingabe, aber nichts Weltbewegendes.
Klangbeispiele
Hier haben wir ein paar akustische Impressionen für dich zusammengestellt:
Kranker Mann in der Küche
Laser-Drucker
Malträtiertes Sofa
Darmstädter Supermarkt
Tastatur auf dem Schreibtisch
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Sony PCM M10 Test-Fazit
Der Sony PCM M10 Field Recorder punktet mit Auflösungen von bis zu 96 kHz und 24-bit für unkomprimierte WAV-Dateien und maximal 320 kBit/s bei Aufnahmen im MP3-Format. Das absolute Sahnehäubchen wäre eine Unterstützung von verlustfrei komprimierten Formaten wie FLAC – man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Die Klangqualität genügt hohen Ansprüchen. Auch tiefe Frequenzen werden gut eingefangen. Die Mikrofone sind sehr hellhörig und erfassen auch noch die entferntesten Hintergrundgeräusche. Dabei hält der M10 mit einer Batterieladung sehr lange durch.
Kein Gerät ist perfekt, auch der Sony PCM M10 hat ein paar kleine Schwachstellen: Bei der Verarbeitung des Gehäuses gibt es zwar nichts zu meckern, allerdings fühlt sich der Lautstärkeregler recht wackelig an. Zudem sind die fünf Tasten direkt unter dem Display etwas schergängig. Der integrierte Lautsprecher säuselt schüchtern vor sich hin, er hätte ruhig etwas lauter ausfallen dürfen.
Doch das ändert nur wenig am sehr guten Gesamteindruck, den ich im Verlauf meines Tests vom M10 gewonnen habe. Der Preis ist absolut angemessen, nicht zuletzt der mitgelieferten Extras wegen. Wer auf der Suche nach einem portablen Recorder für gehobene Ansprüche ist, wird hier fündig.
Weitere Modelle:
PCM-M10 + Kopfhörer ZX300 (Schwarz/rot/weiß): UVP 384,- / Street 289,-
PCM-M10 + Tasche CKS-M10: UVP 461,- / Street 289,-
PCM-M10 + Tasche CKS-M10 + ZX300: UVP 490,- / Street 319,-
Features Sony PCM M10 Review
- Hersteller: Sony
- Portabler Recorder
- WAV 96 kHz/24-bit
- MP3 320 kBit/s
- 4 GB Flash-Speicher
- auf 16 GB erweiterbar
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