Sony MDR-7510 Testbericht
Durchsetzungsfähiger Kopfhörer auf dem Prüfstand
Von Felix Baarß
Sony MDR-7510 Testbericht Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Kopfhörer für Instrumentalisten.
Dieser bequeme Kopfhörer ist basskräftig, laut und bisweilen einen Tick zu undifferenziert.
PRO
- Hohe Außengeräuschdämpfung
- Druckvoller, warmer Klang
- Sehr lautstark
- Komfortabel, auch für längere Sessions geeignet
CONTRA
- Oberer Bassbereich zu stark ausgeprägt
- Eingeengte räumliche Abbildung
- Kabel nicht abnehmbar
Für wen?
Musiker, die einen druckvollen Kopfhörer mit guter Schallisolierung brauchen.
Was ist es?
Beim Sony MDR-7510 handelt es sich einen Kopfhörer in geschlossener Bauweise und ohrumschließendem Design. Die Ohrmuscheln lassen sich auf beiden Seiten etwa vier Zentimeter weit herausziehen, was zusätzlich zum elastischen Kopfbügel aus Federstahl sicherstellt, dass er gleichermaßen für größere und kleinere Köpfe geeignet ist. Der Kopfbügel ist fast über die gesamte Breite weich gepolstert. Die Bezüge der Ohrpolster sind aus Kunstleder gefertigt.
Das Spiralkabel ist in entspanntem Zustand drei Meter lang und lässt sich auf bis zu fünf Meter Länge auseinanderziehen. Es ist einseitig an der linken Ohrmuschel angebracht und lässt sich nicht abnehmen. Der Klinkenstecker ist vergoldet. Im Lieferumfang sind ein ebenfalls vergoldeter Schraubadapter für große Klinkenanschlüsse (6,3 mm) und ein Tragebeutel enthalten.
Mit einer Nennimpedanz von 24 Ohm kann der MDR-7510 sehr laut betrieben werden und liefert daher genug Power für alle Arten von Wiedergabegeräten, auch für MP3-Player und schwächere Kopfhörerausgänge von Soundkarten, Audio Interfaces oder Notebooks.
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Sony MDR-7510 Testbericht Test
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Die Konstruktion des Sony MDR-7510 ist dem Hersteller gut gelungen. Der hochelastische Kopfbügel hält die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass er an dieser Stelle auseinanderbricht. Die Gelenke zwischen den Ohrmuscheln und dem Bügel sehen zwar etwas fragil aus, doch wie robust sie tatsächlich sind, würde sich nur nach einer Langzeitnutzung beurteilen lassen.
Der Kopfbügel ist weich gepolstert und ermöglicht dank der erwähnt hohen Elastizität eine gute Anpassung an deine Kopfgröße, ohne dass der Anpressdruck der Ohrmuscheln zu hoch wird. Letztere sind mit Kunstleder überzogen, wodurch die Wärmeentwicklung etwas höher ausfällt, als es mit Velours der Fall wäre; ich bin aber nicht die Prinzessin auf der Erbse und so gibt’s hier keine Punktabzüge.
Schließlich trägt noch das relativ niedrige Gewicht von 261 Gramm dazu bei, dass sich dieser Kopfhörer auch über lange Zeiträume angenehm tragen lässt.
Klang
Für diesen Testbericht zog ich den Sony MDR-7506 (etwa zwanzig Jahre alt aber kein bisschen müde und immer noch sehr beliebt) und den kürzlich von mir getesteten AKG K 271 MK II (ebenfalls sehr beliebt und klanglich weitgehend neutral) als Vergleichsgeräte heran.
Was mich immer wieder schmunzeln lässt, sind die Angaben der Hersteller zum Frequenzgang. Wenn dieser tief im Keller startet und 20 kHz weit übertrifft – bei diesem Modell wird ein Umfang von 5 Hz bis 40.000 Hz angegeben – sind das Angaben, die nichts über den weit wichtigeren Aspekt der Ausgewogenheit der Frequenzen über das gesamte hörbare Spektrum hinweg aussagen.
Der Bass reicht in der Tat sehr weit hinab. Kick Drums und Basslines graben sich förmlich bis zum Grundwasser durch, bis 40 Hz kommt genügend Druck. In dieser Beziehung gibt es also nichts zu beanstanden…oder doch? Doch. Denn was theoretisch eine feine Sache ist und allen Musikbegeisterten schmeckt, wird in der Praxis dadurch zunichte gemacht, dass die hohen Bassfrequenzen (um 200 Hz), bei denen es so richtig dröhnt und drückt, zu prominent vertreten sind und sich in vielen Musikstücken dreist vordrängeln. Beim reinen Musikkonsum bleibt das Geschmackssache und im Tonstudio beim Recording nicht weiter von Belang, doch für das Referenzhören sollte das im Hinterkopf behalten werden.
Beim Impulsverhalten, also der Schnelligkeit, Knackigkeit und Definiertheit der einzelnen Bassanschläge fällt eine leichte Matschigkeit auf, wodurch tiefe Rhythmuselemente etwas weichgezeichnet und undynamisch erscheinen können. Hier schlägt sich der Sony MDR-7506 für meinen Geschmack besser, auch der AKG K 271 MK II gibt da ein gutes Bild ab. Es sollte auch erwähnt werden, dass es in dieser Preisklasse noch so einige Kopfhörer gibt, die sich noch viel weniger um Impulstreue scheren. So landet das hier getestete Modell im respektablen Mittelfeld.
Die Mitten sind passabel, doch werden sie teilweise von den eben angesprochenen Hochbässen niedergeschmettert. Schade, denn die höheren Mitten tragen viel zur ordentlichen Detaildarstellung des Klangs bei und so wird das Gesamtbild wieder etwas getrübt. Zudem fiel mir auf, dass die Mitten bei hohen Lautstärken – der 7510er kann dank seiner niedrigen Impedanz unglaublich laut werden – etwas beißend klingen.
Nur einige Worte zu den Höhen: Sie spielen sich weder in den Vordergrund, noch sind sie zu schüchtern. Auch sonst gibt es keine Auffälligkeiten. So gefällt es mir, fein.
Bei der räumlichen Darstellung – hier betrachte ich gleichzeitig die Tiefenstaffelung (nah und fern erscheinende Klangelemente) und die Stereobreite – hatte ich mir nach dem Sony MDR 7506 Testbericht mehr erwartet. Klar, geschlossene Kopfhörer klingen immer etwas enger und flacher als halboffene oder offene Modelle. Doch bei diesem Modell von Sony erscheint mir der Dynamikumfang recht zusammengepresst, so dass einzelne Instrumente, die in anderen Kopfhörern gut voneinander getrennt wahrnehmbar sind, miteinander verschmelzen. Dadurch wird der Klang undifferenzierter als notwendig.
Das Gleiche gilt für die Breite des virtuellen Raumes; es spielt sich zu viel in der Mitte ab, als dass Du in dieser Beziehung einen aussagekräftigen Eindruck von deinem Mix gewinnen könntest. Für Instrumentalisten, die Kopfhörer zum Monitoring nutzen, kein Problem.
Bleibt noch die Frage der Schallisolierung. Wie es sich für einen Kopfhörer in geschlossener Bauweise ziemt, werden Umweltgeräusche gut abgeschwächt. In gleichem Maße weist der Sony MDR-7510 eine hohe Abschirmung nach außen auf. Somit lässt sich dieser Kopfhörer bestens auch zum Recording von Vocals einsetzen.
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Sony MDR-7510 Testbericht Test-Fazit
Der Sony MDR-7510 punktet mit starker Schallabschirmung, bequemem Sitz und sehr hohen Lautstärkepegeln. Wenn Du – gerade als Schlagzeuger – einen fest sitzenden und dabei angenehm zu tragenden Kopfhörer für lange Aufnahmesessions benötigst, solltest Du dieses Modell einmal ausführlich in Ohrenschein nehmen. Auch für das Monitoring anderer Instrumente oder beim Stimme aufnehmen eignet sich das hier getestete Modell bestens.
Wir haben es hier mit einem sehr bassstarken Kopfhörer zu tun, der richtig viel Druck entwickeln kann. Leider sind dem Hersteller dabei die Pferde durchgegangen, denn die oberen Basstöne fallen in Relation zu den übrigen Frequenzbereichen zu laut aus. Auch die Impulstreue ist nicht optimal gelöst, die kurzen Anschläge einzelner Tieftonereignisse könnten zackiger sein. Der Raumeindruck dürfte für meinen Geschmack etwas weiter werden, Tiefenstaffelung und Stereopanorama sind vergleichsweise stark komprimiert.
Dennoch: Der Sound ist kraftvoll, warm und durchaus sympathisch – genau richtig für Instrumentalisten oder Vokalisten bei Aufnahmen im Tonstudio. Als Referenzabhöre in Kopfhörerform würden wir dieses Modell aber nicht heranziehen wollen, da eignen sich andere Headphones besser. Die Verarbeitung ist ordentlich und der Packung liegt ein praktischer Tragebeutel bei. Rundum also ein gutes Paket.
Als Kopfhörer für Instrumentalisten finden wir vier von fünf möglichen Punkten für den Sony MDR-7510 angemessen.
Features Sony MDR-7510 Testbericht Review
- Hersteller: Sony
- Geschlossener Kopfhörer
- Ohrumschließend
- Nennimpedanz: 24 Ohm
- Einseitige geführtes Spiralkabel
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