Sonar 8 Test
Plugins und Effekte
Von Markus Fiedler
Sonar 8: Plugins und Effekte Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Die Audio-Plugins, die in der DAW Sonar 8 enthalten sind. Sämtliche Effektgattungen sind abgedeckt. Und damit meine ich, dass zu jedem Punkt in der folgenden Liste mindestens ein Plugin in hoher Qualität – also geeignet für den Studioeinsatz – zur Verfügung steht.
PRO
CONTRA
- —
Für wen?
Sonar-Anwender
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Sonar 8 Testbericht: Plugins und Effekte
Die Frage, die viele potenzielle Käufer von Sonar 8 an einen Testbericht wie diesen stellen, lautet: Sind die Plugins und Effekte gut? Oder anders gefragt: Brauche ich noch weitere Audio-Plugins?
Nein! Definitiv nicht, denn gerade das ist eine der Stärken dieses Programms für Musikproduktion. Sämtliche Effektgattungen sind abgedeckt. Und damit meine ich, dass zu jedem Punkt in der folgenden Liste mindestens ein Plugin in hoher Qualität – also geeignet für den Studioeinsatz – zur Verfügung steht.
Dynamikeffekte
- Kompressor
- Limiter
- Multiband-Kompressor
- De-Esser
- Expander
- Gate
Filtereffekte
- Filter
- Equalizer
Echoeffekte
- Nachhall / Reverb
- Faltungshall
- Delay
Phasenverschiebungseffekte
- Chorus
- Flanger
- Phaser
Klangverfärbungseffekte (Verzerrungseffekte)
- Verzerrer
- (Gitarren-) Verstärkersimulation
- Röhrensimulationen
Tonhöhenveränderungseffekte
- Pitch Shifter
- Automatische Tonhöhenkorrektur
Sonar 8 Plugins: Channel Tools
Hierbei handelt es sich um eine Stereo-Panning bzw. M/S Decoder Plugin. Mit dem Plugin sind z.B. die gleichen Effekte möglich, die man an Karaokeanlagen findet. Man kann die Mitte der Aufnahme stumm schalten. Auch die Seiten kann man stummschalten. Man kann die Breite des Stereopanoramas wählen. Allerdings kann man die Stereopanoramabreite wie bei einigen gleichartigen Effekten z.B. dem Waves S1 nicht verbreitern. Schade.
Aber hier hilft ein Workaround. Man kann auf einem weiteren Bus ein phaseninvertiertes Signal, in dem nur die Mitten vorhanden sind (MID Gain aufdrehen), erzeugen und das wieder mit ca. -6dB auf den Hauptmix einschleusen. Hier wird nun durch die Phasenumkehr in der Mitte jedes Signal eliminiert, Snare, Bass und Gesang sind kaum noch zu hören. Es bleiben die linken und rechten Seiten. Allerdings rät ein jeder Profitonmeister von solchen „Phasenschweinereien“ im fertigen Mixdown ab. Ich finde das Plug-in gut gelungen.
Allerdings scheint es etwas instabil zu sein, Cakewalk Sonar 8 stürzte zweimal im Demosong „Guilty“ beim Test des Channel Tools ab.
Sonar 8 Plugins: TS 64 Transient Shaper
Ein Effekt aus der Klasse der Dynamikeffekte (Effekte zur automatischen Laustärkenregelung). Hier vorliegend in der 64bit Version.
Transienten sind die Momente kurzer Pegelspitzen bei einem Klangverlauf, zum Beispiel die Einschwingphase einer Snaredrum. Das Gerät macht das, was es verspricht. Man kann Pegelspitzen abdämpfen. Kurze knackende Klänge können außerdem bis zur Maximallänge des Gesamtklangereignisses in der Laustärke angehoben werden. Das lässt den Klang fetter und länger erscheinen (Weight-Regler). Zur Formung eines perkussiven Instrumentes ein sehr guter und brauchbarer Effekt. Ein gutes Plugin!
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Sonar 8 Plugins: TL 64 Tube Leveler
Auch das ist ein Dynamikprozessor. Der Tubeleveler arbeitet sehr gut. Er reduziert Transienten in der Lautstärke und verhält sich dabei wie ein analoger Röhrenverstärkerschaltkreis bei einer Übersteuerung, er verzerrt das Signal ein wenig. Das schöne ist, dass diese Verzerrung nicht brachial ist, sondern sehr „weich“ einsetzt und auch ebenso den Klang etwas seidiger erscheinen lässt.
Ich will hier kein Loblied auf die guten alten Röhren singen. Tatsächlich halte ich die immer währende „Wärmedebatte“ eher für anstrengend. Es gibt viele Musikstile, die gut und gerne auf Röhren oder ähnliche Verzerrungen wie Bandsimulationen verzichten können (z.B. klassische Aufnahmen, konzertante Filmmusik). ich bin mir auch nicht sicher, ob ich prinzipiell immer eine Röhren- oder Magnetbandsimulation in einer Popproduktion als Mastereffekt nehmen würde. Es kann von Nöten sein, muss aber nicht. Die Transienten entschärfen kann man z.B. mit dem TS 64 Transient Shaper oder einem Multibandkompressor wie dem Sonitus:FX Multiband ebenfalls sehr gut. Gute Verkaufszahlen der eigenen Musik entscheiden sich im MP3-Zeitalter nicht durch Röhrenverstärker! Aber zurück zum Thema, dem Fazit: Ein guter Effekt, denn er macht das, was er verspricht. Nachteil: Sehr starke CPU-Last!
Sonar 8 Plugins: Kjaerhus Audio VC 64 Vintage Channel
Dieses Plug stellt eine Kombination aus Gate, Deesser, Kompressor und vollparametrischem EQ dar.
Sehr schön ist der Kompressor gestaltet. Hier kann man auch eine Optokompression einstellen, die es ermöglicht, eine fast unhörbare und sehr weiche Bearbeitung des Pegels zu erzeugen. Das Ergebnis ist ein um die Pegelspitzen bereinigter, ausgewogener Klang des Musikgeschehens. Insgesamt kann man weitestgehend an den Parameterwerten herumschrauben ohne Gefahr zu laufen, den Gesamtklang plötzlich zu verschlechtern. das deutet darauf hin, dass die einzelnen Parameter gut auf einander abgestimmt sind.
Schlecht finde ich einen fehlenden Releaseparameter beim Deesser. Auch die Filtergüte hätte ich gerne eingestellt. Insofern würde ich den Deesser aus dem VC64 weniger nutzen.
Einsetzbar ist der VC64 sowohl als Bearbeitung von Soloinstrumenten, als auch als Master-Plugin.
Ein gut programmiertes Plugin mit ansprechender Oberfläche, das leider auch dem PC deutlich Rechenleistung abverlangt.
Sonar 8 Plugins: LP 64 Multiband Kompressor
Ein Multibandkompressor, der das kann was er verspricht: Das Audiomaterial in mehrere Frequenzbänder aufteilen und jedes Band einzeln komprimieren. Der Einfluss auf den Gesamtklang der Aufnahme hält sich dabei in erfreulichen Grenzen. Das mag daranliegen, dass dieses Plugin trotz Nutzung von Filtern die Phasen des Musikmaterials nicht verschiebt, sondern Phasenlinear arbeitet. Leider hat er ein paar Unzulänglichkeiten. Die Attackzeiten von knapp 0ms reichen nicht ganz aus, um einen guten Deesser zu erstellen. Ich hätte gerne 0ms Attack. So kann man z.B. das höchste Frequenzband in einen Deesser umwandeln. Das geht hier leider nur bedingt.
Nachteile: Jede Parameteränderung über die grafisch dargestellten Lautstärkekurven führt zu einem Aussetzer. Ziehe ich eine Kurve längere Zeit höre ich gar nichts mehr von der Musik. Das ist nicht brauchbar. Eine Veränderung der Crossoverfrequenzen ist durch die gähnend langsame Wertänderung per Mausklick de fakto unmöglich. Die fehlende Aussteuerungsanzeige in den einzelnen Bändern nimmt mir die optische Kontrolle, was dort im einzelnen passiert. Schade. Ich finde, dieser Effekt sollte noch überarbeitet werden.
Im Vergleich würde ich dann doch lieber den Sonitus:fx Multiband für die gleiche Aufgabe verwenden.
Sonar 8 Plugins: Sonitus FX Multiband
Ein weiterer Multibandkompressor mit einer aufgeräumten Oberfläche die intuitive Bedienung ermöglicht. Er verfügt auch über eine „Vintage“ Schaltung, die das Verhalten von Optokompressoren (weichere Kompressorkurvenverläufe) simuliert. Dieser Parameter ist für jedes Band einzeln wählbar. Es gibt bei Wertänderungen keine Audioaussetzer oder ähnliches. Das Gerät hat außer den gewollten Eigenschaften keine hörbaren Auswirkungen auf den Klang des Audiomaterials. Sehr gut!
Sonar 8 Plugins: Sonitus FX Effekte
Insgesamt hinterlassen die Sonitus:FX Effekte einen professionellen Eindruck und passen sich nach meinem Dafürhalten mit Ihren klanglichen Eigenschaften gut in eine professionelle Umgebung ein.
Man findet im Sonitus:FX Ordner einen Reverb, Delay, Kompressor, Equalizer, Modulator, Phasenverschiebung, Wahwah, Gate und zwei Sourround-Tools, einen Sourround Kompressor und einen Sourround-Panner.
Sonar 8 Plugins: Voxengo Perfect Space
Der Perfect Space Effekt ist ein sogenannter Faltungshall. Dem Halleffekt zugrunde liegen verschiedene Fingerabdrücke, die von original Räumen oder auch klassischen digitalen Halleffektgeräten gemacht wurden. Ein akustischer Fingerabdruck eines Raumes ist die Aufnahme der Raumechos eines kurzen Knackens, welches man in dem jeweiligen Raum erzeugt.
Anhand der einzelnen Echos kann Perfect Space den Raum in Sonar 8 originalgetreu simulieren. Dieser Effekt eignet sich somit phantastisch für Simulationen originaler Standorte. Es gibt im Internet ein ganze Reihe an Impulsantworten herunterzuladen. Allen voran möchte ich die wirklich gelungene Kollektion des Tonstudios Echochamber nennen.
Perfect Space hat neben den selbstverständlichen Parametern (Predelay, Halllänge, Trocken, Nass) auch zusätzliche Eigenschaften, die sehr brauchbar sind: Stereopanoramabreite, Panorama, Hochpass und Tiefpassfilter, Equalizer.
Alle Parameter außer dem EQ sind über eine Hüllkurve steuerbar! Sehr gut!
Sonar 8 Plugins: Lexicon Pantheon Hall
Der Name Lexicon steht für „Halleffekt“ der Oberliga. Und so präsentiert sich auch dieser Effekt. Man erhält einen dichten Hall, der auch bei kurzen Signalen keine synthetisch klingende Hallfahne erzeugt. Für den Leadgesang und anspruchsvolle Raumsimulationen genau das richtige. Alle gewünschten Parameter sind an Bord. Einzig eine ausgefeilte Filtersektion fehlt. Da müsste man nochmal einen Filter mit den in Mastereffektkanal mit einschleifen. Sowas findet man aber bei Sonar ohne Probleme als weiteren Effekt. Verglichen mit dem Waves Trueverb würde ich den Lexicon Pantheon vorziehen. Die Hallfahne klingt besser und edler. Ein außerordentlich guter Effekt.
Sonar 8 Testbericht: Fazit
Eingangs wurde eigentlich schon alles Erwähnenswerte gesagt: Wer sich Cakewalk Sonar 8 Producer Edition zulegt, der hat alle Werkzeuge zusammen, um ad hoc Musik zu produzieren. Zwar mag das ein oder andere Plugin bzw. Audio Effekt noch besser gehen, aber diese Musikproduktionsumgebung hat es in sich.
Der Preis ist absolut konkurrenzfähig und der Gegenwert enorm. Alles weitere könnt Ihr aus dem ersten Teil „Sonar 8 Testbericht“ entnehmen.
Features Sonar 8: Plugins und Effekte Review
- Hersteller: Cakewalk
- Dynamikeffekte: Kompressor, Limiter, Multiband-Kompressor, De-Esser, Expander, Gate
- Filtereffekte: Filter, Equalizer
- Echoeffekte: Nachhall / Reverb, Faltungshall, Delay
- Phasenverschiebungseffekte: Chorus, Flanger, Phaser
- Klangverfärbungseffekte (Verzerrungseffekte): Verzerrer, (Gitarren-) Verstärkersimulation, Röhrensimulationen
- Tonhöhenveränderungseffekte: Pitch Shifter, Automatische Tonhöhenkorrektur
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