Sly-Fi OG Trifecta Bundle Testbericht
Audio Plugins der Sonderklasse
Von Henry Kresse
Sly-Fi OG Trifecta Bundle Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Drei Plugins mit eigenständigen Soundcharakter. Plugin-Bundle der Spitzenklasse. Enthalten sind ein EQ, ein Kompressor und eine Bandsättigung mit vielen Einstellmöglichkeiten.
PRO
- Soundqualität
- Einfache Bedienung
- Exzellent gemodelte Hardware
- Professionelle Werkzeuge für professionelle Tontechniker
CONTRA
- —
Für wen?
Kreative Produzenten und ambitionierte Musiker.
Was ist es?
Das Sly-Fi OG Trifecta Bundle besteht aus den drei Plugins Axis EQ, Deflector (einem Kompressor) und dem Kaya. Welche Hardware den Plugins zu Grunde liegt, wird beim Öffnen derselben relativ schnell klar, mehr dazu später. Derzeit werden die Schnittstellen AU und VST bedient. Da das Produkt erst kürzlich auf den Markt kam, werden die AAX-Versionen vermutlich noch etwas brauchen.
Das Bundle ist auf der Webseite des Herstellers für 239,- US$ erhältlich.
ANZEIGE
Sly-Fi OG Trifecta Bundle Test
Installation
Zur Lizenzierung der Plugins wird ein iLok2 benötigt. Die Installation auf Mac oder PC verläuft reibungslos. Gut für den schnellen Einstieg: Es werden jede Menge Presets mitgeliefert.
Axis
Der EQ basiert wahrscheinlich auf einem Gerät von API, doch hier wurde noch einiges verbessert. So kommt das Plugin mit drei unterschiedlichen Modi, wobei ich den UBK Mode sehr interessant finde. Des Weiteren wurde dem EQ ein Sättigungsregler verpasst, bei dem man die gemodelten optischen Verstärker in die volle Sättigung fahren kann.
PASSEND DAZU
- Brainworx bx_rockrack V3 Player: Amp-Emulation als gratis Plugin
- Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht: Vielseitiges Hall-Plugin
- Free VST Plugin: Guitar Amp Simulation
- Free Audio Plugins: Voxengo jetzt auch für Mac
- Free VST Plugins: Blue Cat’s Triple EQ
Das Plugin ist kein chirurgischer EQ, sein Metier ist mehr die Klangformung. Und das kann er definitiv. Wer auf Vintage EQs steht, ist hier genau richtig.
Mein Probemix hat alles Mögliche an Audiosignalen zu bieten. Je besser das Ausgangsmaterial ist, desto besser kann man auch mit dem Plugin zu guten Ergebnissen kommen. „Fix it in the Mix” geht hier nicht.
Jetzt zu dem UBK Mode: Einige der Bänder verschwinden und es bleiben die Bässe, Höhen und zweimal Mittel (200 – 5.000 Hz und 200 – 12.500 Hz) über.
Deflector
Der Deflector lehnt sich am Empirical Labs Distressor an, auch hier mit einigen Änderungen (die laut Gregory Scott schon in der Hardware zu finden waren). Der Kompressor ist nicht unbedingt etwas für Schöngeister, er packt richtig an. Von subtiler Kompression bis ganz böses Drücken sind alle Facetten vertreten. Und dabei bleibt dieser immer sehr musikalisch.
Im Gegensatz zu vielen anderen Plugins plättet dieser das Signal nicht etwa, er schiebt das Signal an. Der Deflector kommt mit allen üblichen Parametern eines Kompressors: Input-Lautstärke, Output-Lautstärke (Makeup Gain), Attack und Release.
Dann gibt es noch ein Schalter, der vermutlich so etwas wie eine Sättigung auf Röhrenbasis hinzu schaltet. Die Abstufung geht von Aus, 1 (Reicht eigentlich) bis 2 (fuzzy Distortion).
Es gibt zudem ein HPF-Sidechain mit High-Pass-Filter. Je nach Einstellung werden Frequenzen unterhalb von 250 Hz nicht bearbeitet, was sich im Test gerade für Funk-Bass und Kick Drums als sehr cool erwies. Eine weitere Einstellmöglichkeit ist ein Regler, der mit Push beschriftet ist. Dieser hilft, scharfe Transienten zu zähmen. Auch hier ein rundum gelungenes Produkt.
Gerade auf den Gruppen (Bussen) und bei den Vocals konnte sich der Deflector sehr hervortun.
Kaya
Bis ich das Plugin selbst ausprobiert habe, wusste ich nicht, was genau es machen sollte. Wie sich herausstellte, handelt es sich hier um eine Bandsättigung im Ampex-Stil. Natürlich wurde auch diese etwas modifiziert, das Markenzeichen dieses Audioingenieurs sozusagen.
Der Kaya kann nur den einen Trick, diesen dafür aber sehr gut. Ich bin hin und weg von den Sounds, die das Plugin mit so wenigen Parametern bietet. Selbst wenn man den mit Abuse gekennzeichneten Regler voll aufdreht und damit den Sound in die volle Sättigung fährt, bleiben alle entstehenden Verzerrungen noch sehr harmonisch.
Mit mit den drei Plugins des Sly-Fi OG Trifecta Bundle bearbeitet:
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
Sly-Fi OG Trifecta Bundle Test-Fazit
Gelungene Plugins, keine Frage. Sie klingen gut, lassen sich gut bedienen und sie werden in Zukunft meine Plugins von Waves ersetzen. Und zwar, weil sie im Gegensatz zu diesen kein sich summierendes Grundrauschen mitbringen.
Auf 16 Spuren und 6 Bussen habe ich zum Test jeweils einen Axis EQ und einen Deflector Kompressor gelegt. Kein Rauschen, nichts klingt harsch und auch alle Frequenzen über 12kHz haben sich ordentlich verhalten.
Die VST-Auslastung bei 2×16 Instanzen war nicht der Rede wert. Allein das wäre ein Grund, sich die Plugins einmal genauer anzusehen bzw. besser anzuhören. Die Ton- und Effektqualität ist großartig und der Sound kommt durch die Modifikationen mit einem ganz eigenständigen Charakter. Ich werde in meinem Setup diese Plugins sicherlich noch oft einsetzen.
So komme ich alles in allem auf sehr gute viereinhalb von fünf möglichen Punkten in diesem Sly-Fi OG Trifecta Bundle Testbericht.
Features Sly-Fi OG Trifecta Bundle Review
- Hersteller: Sly-Fi
- Plugins für Windows & Mac OS X
- VST & AU
- Kompressor
- Equalizer
- Bandsättigung
PASSEND ZUM Sly-Fi OG Trifecta Bundle Test
- HOFA IQ-Series Limiter V2 Test
- HOFA IQ-Series Transient Test
- Noiseworks GainAim Test
- D16 LuSH 2 Test
- IK Multimedia Amplitube Metal Test