Roland UA-33 Tri-Capture Testbericht
Kleines Multimedia Audio Interface
Von Felix Baarß
Roland UA-33 Tri-Capture Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Audio Interface für Karaoke, Podcast und Co.
Das Tri-Capure überzeugt unter anderem durch ein Vielfalt bei den Input-Formaten und gutem Feedback über die anliegenden Pegelstände.
PRO
- Loop-Back-Modus für Podcasting & Co.
- XLR (inkl. Phantom), Klinke (Line/Hi-Z) und Stereo-Cinch
- LEDs für Clipping & Signal für alle Inputs + 4-Wege-LEDs
- Verhältnismäßig gute Wandler & Vorverstärker
CONTRA
- Simultanes Recording aller Inputs nicht auf separaten Kanälen
- Verarbeitung hier und da ausbaufähig
Für wen?
Einsteiger und Fortgeschrittenen, die ein Audio Interface für Podcasting, Karaoke und Co. suchen.
Was ist es?
Das Roland UA-33 Tri-Capture ist ein USB Audio Interface, das sich wie z.B. auch das Tascam US-125M dank seiner Loop-Back-Funktion hauptsächlich an all jene richtet, die Karaoke singen oder Podcasts senden und gleichzeitig aufzeichnen wollen. Es bietet einen XLR-Eingang für Mikrofone, einen großen Klinkeneingang (wahlweise für Zuspieler mit Line-Pegel oder hochohmige Instrumente wie E-Gitarre bzw. E-Bass) und einen Stereo-Cinch-Eingang. Ein Stereo-Klinkenpaar für Lautsprecher und ein Kopfhörerausgang stehen zur Verfügung. Die Wandler arbeiten mit maximal 24 Bit und 96 kHz.
Im Lieferumfang finden sich neben dem Audio Interface noch ein USB-Kabel (1,5 m), die abgespeckte DAW-Software Sonar X1 LE und eine CD-ROM mit Treibern für Windows & Mac OS X.
Der durchschnittliche Straßenpreis im deutschen Fachhandel betrug zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Testberichts 139,- Euro (inkl. MwSt.).
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Roland UA-33 Tri-Capture Test
Erster Eindruck
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Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist zufriedenstellend bis gut, bis auf einen winzigen Wackler beim Zusammenpressen der zwei Gehäusekomponenten ist alles soweit in Butter. Anders als die XLR- und Cinch-Buchsen sind die Klinkenanschlüsse leider nicht fest mit dem Gehäuse verschraubt. Zwar ist das auch bei vielen kostspieligeren Audio Interfaces nicht die Regel, doch mir sind eben auch schon einige ähnlich günstige Geräte unter die Finger gekommen, die in dieser Beziehung besser aufgestellt waren. Die kleinen Reglerkappen sitzen recht gut auf ihren Drehgebern und der Drehwiderstand ist angenehm erhöht.
Die Treiberinstallation geschieht verhältnismäßig rasch und problemlos. Schade, dass die gedruckte Anleitung nicht auf Deutsch darüber aufklärt, wie bei der Installation zu verfahren ist – doch findet sich gleich vorne auf dem Titelblatt der Hinweis auf eine deutschsprachiges PDF-Manual, welches sich auf der mitgelieferten CD-ROM befindet. Fehlt noch der Hinweis auf das beiliegende Kabel, um diesen Abschnitt im Roland UA-33 Tri-Capture Testbericht zu beschließen: 1,5 Meter sind guter Standard und sollten in den meisten Situationen im Homerecording genügen.
Oberseite
Das Gerät ist so aufgebaut, dass sich an der flachen Vorderseite keine Bedienelemente finden, diese sitzen nämlich alle auf der Oberseite. Links sitzt die Kontrollsektion für den Mikrofonkanal. Hier wird der Gain-Regler durch zwei Signalleuchten komplettiert, die aufleuchten, wenn ein Signal anliegt bzw. Übersteuerungen geschehen – so gestalten sich auch die beiden anderen Eingänge. Prima, das ist nicht bei allen Interfaces dieser Preisklasse der Fall. Dann folgt noch der Knopf zum Aktivieren der Phantomspeisung.
Input 2 ist für die Einspeisung von Line-Quellen bzw. hochohmigen Instrumente, also E-Gitarren oder E-Bässen vorgesehen; hierfür steht der mit »Hi-Z« beschriftete Schalter zur Verfügung. Schließlich folgt Input 3 für die Regelung des Aux-Inputs über die Cinch-Buchsen.
Mit diesem Arsenal an Eingängen bist Du für praktisch alle Arten von Instrumenten, Mikrofonen und Zuspielern gerüstet. Für Multimedia-Anwendungen aller Art, aber auch die Musikproduktion im Speziellen, ist das nur zu begrüßen.
Die rechte Seite unterteilt sich in drei Sektionen, wobei zuerst der Schalter für die drei Aufnahme-/Wiedergabemodi zu finden ist. »MIC/GUITAR« ermöglicht die gleichzeitige Aufnahme via Input 1 & 2 auf separaten Spuren in deiner DAW-Software, der Cinch-Eingang kann dabei nicht abgehört oder aufgezeichnet werden. Das klappt nur, wenn Du in den Modus »ALL INPUTS« wechselst, allerdings werden die Signale dann zu einem einzigen Stereokanal verschmolzen (Input 1 & 2 in der Monomitte, Cinch-Inputs in Stereo).
In der Betriebsart »LOOP BACK« (nur mit 44,1 oder 48 kHz möglich) wird zu all dem noch das Signal hinzugemischt, das dein Audio PC letztendlich ausgibt. So kannst Du die direkt im Rechner erzeugten Signale als Input wiedereinspeisen, um sie zusammen mit den Klängen der eigestöpselten Instrumente/Mikrofone/Zuspieler aufzunehmen. Damit wird beispielsweise die Aufzeichnung von Podcasts in Skype während der Live-Sendung ermöglicht. Eine praktische Angelegenheit, die erstaunlicherweise längst nicht alle Audio Interfaces ohne zusätzliche Verkabelung des Outputs mit einem Input beherrschen.
Komplettiert wird die Bedienoberfläche durch einen Knopf zum Stummschalten der Lautsprecherausgänge (der Kopfhörer-Output ist davon nicht betroffen), einem Schalter zum (De-) Aktivieren des direkten Abhörens der Input-Signale und dem Regler für die Kopfhörerlautstärke. Die 4-Wege-Stereo-LEDs arbeiten im Modus »PFL« (»pre-fader-listen«), tasten den Pegel also vor der Beeinflussung durch den erwähnten Regler ab.
Rückseite
Ganz konsequent sind alle Ein- und Ausgänge an der Rückseite untergebracht, links angefangen bei der Kopfhörerbuchse, gefolgt vom Stereoklinkenpaar. Daneben sitzt der USB-Port und schließlich kommen die drei Eingänge für Cinch (Stereo), Klinke und XLR. Immerhin sind die Anschlüsse für Cinch und XLR fest an das Gehäuse geschraubt. That’s all, folks!
In der Praxis
In Abwesenheit einer Mixer-Software und nach der nochmaligen Erwähnung des mitgelieferten Sonar X1 LE will ich gleich zu meinen Praxiserfahrungen mit dem Roland UA-33 Tri-Capture kommen. Das Kontrollpaneel für den ASIO-Treiber von Roland bietet 10 Einstellungen für die Puffergröße – ich bin wagemutig und probiere natürlich gleich die niedrigste Einstellung aus.
Die kumulierte Latenz aus Eingangs- und Ausgangsverzögerung entspricht laut Loopback-Test per RightMark Audio Analzyer Pro bei 16 Bit & 44,1 kHz rund 15 Millisekunden. Ein guter Wert in Anbetracht der Preisklasse und der Tatsache, dass ich die CPU-Belastung auf meinem Testrechner (dDAW 2012) immerhin auf bis zu 65% schrauben konnte, bis die ersten Knackser und Aussetzer zu hören waren.
Die Treiber liefen während des gesamten Tests stabil und reagierten zudem schnell auf Änderungen der Puffergröße. Die Messwerte und der subjektive Klangeindruck der Wandler und Vorverstärker sind als sehr gut zu bezeichnen, Aufnahmen und Abmischungen im semiprofessionellen Rahmen sind möglich. Der Kopfhörerverstärker könnte etwas mehr Saft liefern, aber liegt noch im Rahmen.
Der Loop-Back-Modus funktioniert so, wie er soll und die Einschränkung, dass dabei nicht auf separaten Kanälen aufgezeichnet werden kann, ist angesichts der Preisklasse und den intendierten Anwendungsszenarien verschmerzbar; dennoch ist dieser Umstand eine Erwähnung wert und meiner Ansicht nach neben der verbesserungsfähigen Konstruktion der einzige halbwegs tragbare Kritikpunkt.
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Roland UA-33 Tri-Capture Test-Fazit
Mit dem Roland UA-33 Tri-Capture erhältst Du ein erschwingliches Audio Interface, das dank des Loop-Back-Modus‘ für das Senden und Aufzeichnen von Podcasts, Karaoke und ähnliche Anwendungen geeignet ist, bei dem der Output des Geräts gleich wieder eingespeist werden soll. Ich frage mich zunehmend, warum das nicht zum Standardrepertoire von Audio Interfaces gehört.
Darüber hinaus ist das hier vorliegende Gerät mit einer guten Mischung aus Inputs bestückt, die alle gängigen Formate abdeckt – XLR mit optionaler Phantomspeisung, große Klinke mit zuschaltbarem Hi-Z-Modus und Stereo-Cinch. Dazu kommt die für ein Interface dieser Preisklasse überdurchschnittlich gute Ausstattung in puncto LEDs zur Visualisierung der Pegelstände bzw. anliegender Signale.
Last, but not least: Die Vorverstärker und Wandler machen einen einwandfreien Job, so sind durchaus semiprofessionelles Recording und Mixing möglich. Sowohl die Messwerte als auch der subjektive Eindruck sind gut.
Schade, dass nicht alle drei Inputs gleichzeitig auf separaten Kanälen aufgenommen werden können, stattdessen werden sie zu einem Stereo-Kanal verschmolzen. Weiterhin kritisch anzumerken wäre von meiner Seite aus höchstens, dass die Klinkenbuchsen und das aus zwei Teilen bestehende Kunststoffgehäuse noch einen Tick robuster konstruiert sein könnten.
Ansonsten haben wir es aber mit einem schönen kleinen Audio Interface zu tun, das sich seine vier von fünf Punkte im Roland UA-33 Tri-Capture Testbericht auf delamar verdient hat.
Features Roland UA-33 Tri-Capture Review
- Hersteller: Roland
- Audio Interface
- USB 1.1
- Treiber für Windows & Mac OS X
- Eingänge: XLR, 6,3 mm, Stereo-Cinch, Phantomspeisung und Hi-Z zuschaltbar
- Ausgänge: Lautsprecher (L/R, jeweils 6,3 mm), Kopfhörer (6,3 mm)
- Loop-Back-Modus
- 24 Bit / 96 kHz
- Cakewalk Sonar X1 LE mitgeliefert
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