Rode X Streamer X Test
All-In-One Lösung für Streamer
Von Marius Schweitzer am 14. Juni 2023
Rode X Streamer X Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das Rode X Streamer X ist eine All-In-One Streaming Lösung für Streamer, Gamer, Podcaster und Content Creator. In einem kompakten Gehäuse findet sich alles, was ein angehender Streamer für seine ersten Gehversuche und weit darüber hinaus braucht.
PRO
- kompakt & portabel
- einfache Bedienung
- sehr gute Verarbeitung
- Phantomspeisung & XLR-Eingang
- Instrumenteneingang
- Control Surface für eigene Sounds
- Effekte für die Stimme
CONTRA
- UNIFY Software nur für PC
Für wen?
Streamer, Gamer, Podcaster und Content Creator
Was ist es?
Das Rode X Streamer X ist eine All-In-One Streaming Lösung für Streamer, Gamer, Podcaster und Content Creator. Es vereint ein Audio Interface mit einer Video Capture Card und einer Bedienoberfläche für Live-Streaming.
Mit der Video Capture Card sind Videoaufnahmen mit bis zu 4K mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) möglich. Ein Video-Passthrough kann ein HDMI-Signal mit bis zu 4K60 latenzfrei an einen Monitor weiterleiten.
Mit dem High-Gain Revolution Preamp und dem APHEX Audio Processing kannst Du einen klaren und sauberen Klang für deine Aufnahmen erreichen.
Über die Audio-Eingänge kannst Du beispielsweise XLR-Mikrofone, Instrumente und Kopfhörer anschließen. Mithilfe des eingebauten Drahtlos-Empfängers kannst Du die Kompakt-Funkstrecken von Rode mit dem Streamer X verknüpfen.
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Auf dem Gerät finden sich vier programmierbare SMART Pads, mit denen Du bis zu 64 Effekte, Sounds, MIDI-Befehle und weitere Funktionen auslösen kannst.
5 Features im Rode X Streamer X Test
- Audio Interface, Video Capture Card & Control Surface für Windows
- 4 programmierbare SMART Pads
- High-Gain Revolution Preamp
- APHEX Audio Processing
- Eingebauter Drahtlos-Empfänger
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Rode X Streamer X Test
Erster Eindruck
Das Streamer X ist von der Fläche her etwa anderthalb iPhones groß und damit sehr kompakt gehalten. Es steht relativ rutschfest auf meinem Desktop, durch sein geringes Gewicht verrutscht es hin und wieder dennoch etwas.
Durch die leichte Anwinkelung in Richtung Nutzer sind alle Bedienelemente und die Oberfläche immer gut zu sehen. Die Helligkeit der LEDs ist auch für einen sommerlichen Tag hell genug.
Layout im Streamer X Test
Die Oberfläche ist sehr schön aufgeräumt, so dass sich jeder sehr schnell darauf zurechtfinden dürfte. Die linke Seite dient der Bedienung der Eingangs- und Ausgangssignale. Hier finden sich zwei große Buttons für das Stummschalten des Mikrofons und das Ausschalten des Videofeeds.
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Zwei Endlos-Drehregler mit Druckfunktion dienen der Einstellung des Mikrofonpegels (links) sowie der Kopfhörerlautstärke (rechts). Mit einem Druck auf den linken Drehregler schaltest Du die möglichen Eingangsquellen durch:
- Mikrofon über XLR (48V Phantomspeisung möglich)
- Headset-Mikrofon
- Wireless Empfänger für Funkmikrofone des Herstellers
- Umschalten auf Instrumenteneingang (statt XLR, durch langes Drücken)
Vier Pads + Software
Auf der rechten Seite des Streamer X finden sich vier Pads, die über die UNIFY-Software programmiert werden können. Du kannst hier Sounds triggern, deine Stimme pitchen (und andere Effekte drauflegen), MIDI-Befehle senden und weitere Mixer-Aktionen.
Im Auslieferungszustand kommen die Pads mit einigen Soundeffekten wie Klatschen, einer Hupe oder einem Grillen-Sound, sowie den Stimmeffekten Pitch-Up und Pitch-Down und einer Taste mit einem Beep. Mit dieser Zensur-Taste kannst Du bestimmte Worte auspiepen.
Leider gibt es die UNIFY-Software zum aktuellen Zeitpunkt nur für den PC, so dass ich diese nur rudimentär am PC testen konnte. Die meisten Funktionen lassen sich jedoch auch mit der Rode Central App bearbeiten, die auch am Mac verfügbar ist.
Unterhalb der vier Pads befinden sich zwei weitere Knöpfe zum Umschalten der Bänke, so dass Du bis zu 16 Bänke mit je vier Pads belegen kannst – insgesamt also 64 Möglichkeiten, dein Streamer X nach eigenem Gusto zu belegen.
Anschlüsse im Rode X Streamer X Test
Alle Anschlüsse am Gerät finden sich auf der Rückseite. Das ist einerseits schön aufgeräumt, andererseits hätte ich mir Kopfhörer- und Headsetanschlüsse lieber an der Vorderseite gewünscht.
Die Stromversorgung geschieht wahlweise mit dem mitgelieferten Netzteil an der eigens dafür vorhanden USB-C Buchse mit dem Blitzsymbol. Du kannst den Streamer X auch direkt über den USB-1-Anschluss anschließen und über deinen Computer mit Strom versorgen.
Einen dedizierten Power-Schalter gibt es nicht. Das Gerät schaltet sich ein, sobald Strom anliegt.
USB-Anschlüsse 1+2
Beide USB-Anschlüsse (1 und 2) sind ebenfalls als USB-C Buchsen ausgelegt. Der erste dient dazu, den Rechner anzuschließen, ein entsprechendes Kabel mit SuperSpeed-Datenübergtragung liegt im Lieferumfang bei.
Sobald Du den Rode X Streamer X an deinen Rechner anschließt, stehen dir folgende Eingabegeräte auf deinem Computer zur Verfügung:
- Streamer X Main: Mikrofon oder Instrument
- Streamer X HDMI (Audio): der Ton vom HDMI-Signal
- Streamer X HDMI (Video): HDMI Video-Stream
Wie andere USB Audio Interfaces auch, kannst Du das Gerät auch als Ausgabegerät nutzen und den Sound deines Rechners über die angeschlossenen Kopfhörer ausgeben.
Lies auch: USB Audio Interfaces
Der zweite USB-C-Anschluss ist für weitere Audiogeräte vorgesehen. Hier kannst Du Audio aufzeichnen, das von mobilen Geräten oder Konsolen kommt. Wichtig zu wissen: iOS-Devices werden nicht unterstützt.
Video Capture mit dem Streamer X
Was dieses kompakte Gerät so spannend für Streamer, YouTuber und Podcaster macht, ist die integrierte Video Capture Funktionalität: mit dieser kannst Du Videosignale (wie z.B. aus deiner Spielkonsole) in den Rechner schicken.
Unterstützt werden Formate bis zu 4K mit 30 fps. In meinem Test habe ich das mit einer DSLR-Kamera erfolgreich testen können. Schließt Du hier eine Spielkonsole wie die Playstation 5 oder die XBOX ONE an, musst Du zunächst HDCP an der Konsole ausschalten.
HDCP ist ein Schutz, der gegen das digitale Kopieren von urheberrechtlich geschütztem Material (wie DVDs) schützen soll.
Simultan Spielen und Aufzeichnen
Bei der Aufnahme von HDMI-Signalen mit entsprechenden Streamer-Programmen wie OBS Studio kommt es zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Verarbeitung. Daher bietet der Rode X Streamer X einen HDMI THRU Ausgang an.
Diese Footage habe ich für den Rode X Streamer X Test mit einer DSLR-Kamera aufgenommen:
Dieser wird dazu genutzt, deinen Bildschirm oder Fernseher anzuschließen. Das HDMI-Signal wird verzögerungsfrei durchgeschleift. Obwohl das Gerät nur bis zu 30 fps aufzeichnen kann, schleift der Thru-Ausgang das vollwertige HDMI-Signal durch: bis zu 4K und 60 fps HDR, mit VRR-Unterstützung.
Kopfhörer oder Headset?
Auf der Rückseite befinden sich zwei Klinkenbuchsen (je einmal klein, einmal groß) für den Anschluss eines Kopfhörers oder eines Gaming Headsets.
In meinem Test konnte ich beides gleichzeitig anschließen und den Sound hören. Für die Lautstärke ist der rechte Drehregler auf der Oberfläche zuständig, ein Druck auf diesen schaltet beide Ausgänge stumm. Der LED-Kranz verändert dabei seine Farbe auf Rot.
Zu hören sind alle am Rode X Streamer X anliegenden Signale wie Mikrofon (oder Instrument), HDMI-Audio und ggf. das Audio aus dem Rechner.
Headset, Instrument & Mikro mit Phantomspeisung
Mit den vorhandenen Eingängen dürfte der australische Hersteller so gut wie alle gängigen Streamer-Typen abgedeckt haben. Gamer werden ihr Gaming Headset über den kleinen Klinkenanschluss verwenden. Podcaster werden glücklich mit dem XLR-Mikrofoneingang, der eine dedizierte Phantomspeisung bietet.
Und selbst ein Gitarrist, der gerne seine Inhalte auf YouTube hochlädt, kann dies über den XLR-Combo-Eingang erledigen. Hältst Du den linken Drehregler lange gedrückt, schaltet sich der Eingang von Mikrofon auf Hi-Z um und Du kannst hier deine Gitarre anschließen.
Für ein visuelles Feedback sorgt der LED-Kranz, der seine Farbe von Pink auf Cyan wechselt.
Rode Central App
Erst auf den zweiten Blick erfährst Du auf der Webseite des Herstellers, dass die UNIFY Software aktuell gar nicht für den Mac verfügbar ist. Glücklicherweise gibt es noch die Rode Central App, die ebenfalls genutzt werden kann, um den Rode X Streamer X zu konfigurieren.
Mit dieser Software lässt sich auch die Firmware des Geräts auf den neuesten Stand bringen, was mir an meinem M1 Mac leider nicht gelungen ist. Das Firmware Update habe ich an einem Windows-Rechner erfolgreich durchgeführt.
In der Central App kannst Du nicht nur die einzelnen Audiostreams im virtuellen Mixer abmischen, sondern auch die Pads mit neuen Sounds oder Effekten versehen.
Wenn Du UNIFY auf dem PC verwendest, kannst Du deine Audioquellen zusammen oder getrennt aufnehmen innerhalb der Software. Gerade die Multitrack-Aufnahme ist nützlich, wenn Du nicht streamst, sondern dein Video später noch manuell bearbeiten möchtest.
Audioeffekte für die Stimme
Was alles damit möglich ist, kannst Du beispielsweise bei unserem Test zum Rode X XDM-100 lesen (siehe Link unten). Dort ist erläutert, was die UNIFY Software alles kann – im Prinzip geht das so ähnlich auch mit der Central App (bis auf die Recording Funktionen).
Lies auch: Rode X XDM-100 Test
Besonders spannend für alle Streamer und Podcaster sind sicherlich die Effekte, die Du auf die Stimme legen kannst. Mit dabei ist alles, was Du brauchst, um deine Stimme verbessern zu können, als ob sie aus dem Radio käme.
Mit an Bord sind folgende Audioeffekte von Aphex:
- VoxLab mit Bass, Treble & Kompression/Gate
- Highpass-Filter
- De-Esser
- Noise Gate
- Kompressor
- Equalizer
- Aural Exciter
- Big Bottom
- Panning
Weitere Effekte im Streamer X Test
Darüber hinaus können die Pads auch dazu genutzt werden, bestimmte Stimmeffekte manuell an- oder auszuschalten. Hier stehen unter anderem diese Effekte zur Auswahl:
- Reverb
- Echo
- Megafon
- Robot
- Voice Disguise
- Pitch Shifter
Alles in allem findest Du alles, was Du für den Spaßfaktor in deinen Streams benötigen wirst.
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Rode X Streamer X Test-Fazit
Der Rode X Streamer X ist ein kleines Powerpaket für alle, die eine eigene Show in den Äther schicken wollen. Er eignet sich hervorragend für alle YouTuber, Podcaster, Gamer und Streamer und vereint zwei Dinge in einem kleinen, kompakten Gerät: ein gutes Audio Interface mit einer vollwertigen Video Capture Card.
Natürlich kann der Streamer X keine hochkomplexen Setups mit mehreren Teilnehmern, multiplen Spielkonsolen oder mehreren Kameras abdecken – aber das ist gar nicht sein Anspruch. Für das kleine Streaming Setup in der One-Man-Show ist es hervorragend geeignet, um alles unter einer Oberfläche zu steuern.
Die Rode Central App gibt dem Nutzer noch mehr Möglichkeiten, in das Geschehen einzugreifen und das Gerät nach eigenem Belieben einzustellen. Leider ist die UNIFY-Software bisher nur für Windows verfügbar und auch das Firmware-Update wollte unter Mac nicht gelingen.
So oder so: In Verbindung mit dem kostenlosen OBS Studio hat das hier getestete Gerät einwandfrei funktioniert (auch unter Mac) und eine sehr gute Figur abgegeben. Alles in allem gibt es von meiner Seite aus eine sehr gute Wertung im Rode X Streamer X Test.
Features Rode X Streamer X Review
- Hersteller: Rode
- Video Capture Card, Audio Interface & Control Surface in einem Gerät
- 4K30 Video Capture und 4K60 Passthrough über HDMI
- Revolution Preamp
- 4 SMART Pads
- Neutrik-Combo-Buchse
- 3,5 mm TRRS-Eingang
- Kopfhörer-Ausgang (TRS)
- HDMI Eingang & HDMI Ausgang
- Integrierter Drahtlos-Empfänger für RØDE Wireless GO II bzw. Wireless ME
- 2 x USB-C Anschlüsse
- 1 x USB-C Power Anschluss
- Phantom-Schalter
- Kompatibel mit Rode X UNIFY & Rode Central
- Lieferumfang inkl. Netzteil, Netzkabel und Hi-Speed USB-C auf USB-C Kabel (2 m)
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