Rode Rodecaster Pro II Test
Einsamer Spitzenreiter?
Von Christoph Strauss am 05. Juli 2022
Rode Rodecaster Pro II Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der Rode RODECaster Pro II ist eine All-In-One-Lösung für Musiker, Podcaster & Streamer mit integrierten Effekten. Das Gerät ist ein portables Produktionsstudio für jegliche Audioanwendungen. Eigens konzipierte Vorverstärker, hochwertige integrierte Effekte und verschiedene Anschlussmöglichkeiten bieten größtmögliche Flexibilität. Dank internen Aufnahmemöglichkeiten kann der RODECaster Pro II auch als Standalone-Gerät genutzt werden.
PRO
- Einfache Handhabung
- Viele verschiedene Anschlussmöglichkeiten
- Integrierte Effekte
- Wahlweise Stereo- oder Multitrack-Aufnahme
- Interner Sample-Speicher
- MIDI-Kompatibilität
- Flexibel einsetzbar
- Standalone-Betrieb möglich
CONTRA
- Keine MicroSD-Karte im Lieferumfang enthalten
- Kein USB-C-auf-USB-A-Adapter/Kabel
Für wen?
Musiker, Podcaster & Streamer
Was ist es?
Dieses Gerät ist eine Standalone-Lösung für Streamer, Podcaster, Content Creator und Musiker. Entsprechend wird der RODECaster Pro II als „Audio Production Studio“ beworben.
Neben Eingängen für Mikrofone, Gitarre, Bass und andere Instrumente, bietet das Gerät auch den Anschluss von zwei Rechnern simultan an.
Für die Aufnahmen können zusätzlich Bluetooth-Quellen genutzt werden, außerdem lässt sich über ein Bluetooth-Device auch das Monitoring erledigen.
5 wichtige Rode Rodecaster Pro II Features
- Wlan & Bluetooth
- Eingänge für Mikros, Gitarre & Instrumente
- Integrierte Effekte & Speicher
- Programmierbare Pads
- Multitrack-Recording
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Rode Rodecaster Pro II Test
Lieferumfang
Im Lieferumfang findest Du das Netzteil, eine Broschüre mit Informationen zum Gerät sowie ein USB-C-auf-USB-C-Kabel. Letzteres kann für die Verbindung des RODECaster Pro II mit einem Smartphone, Computer oder einer externen Festplatte verwendet werden.
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Leider liegt kein USB-C-auf-USB-A-Adapter beziehungsweise –Kabel bei. Auch auf das Beilegen einer MicroSD-Karte für das interne Recording hat der australische Hersteller verzichtet.
Erster Eindruck
Der RODECaster Pro II macht einen wertigen und robusten Eindruck. Die mattschwarze Oberfläche ist mixer-typisch gestaltet: Links unter dem Logo ist der Record-Knopf. Dieser ist von einem Kunststoffring umgeben, der ein versehentliches Aktivieren verhindert.
Rechts daneben befindet sich das 5,5-Zoll-Touchdisplay. Auf dessen Funktionen kommen wir später nochmal zurück.
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Unterhalb des Displays gibt es sechs Fader mit Solo- und Vorhörtasten. Über den Fadern ist für jeden Kanal eine Taste angebracht. Mit dieser gelangt man in das Channel-Menü. Hier lassen sich Effekte, Gain, Phantomspeisung und Phasendrehung einstellen.
Rechts oben finden sich vier Drehregler für die Kopfhörerausgänge und ein großer Multifunktions-Drehregler. Letzterer lässt sich drücken und ist für die Navigation in den Menüs bestimmt.
Smart Pads beim RODECaster Pro II
Zu guter Letzt bleiben noch die Smart Pads, acht Stück an der Zahl, zu erwähnen. Es gibt acht Bänke, sodass insgesamt 64 Slots zur Verfügung stehen. Mit den zwei Pfeiltasten unterhalb der Pads können die Bänke durchgeschaltet werden.
Im Vergleich zum RODECaster Pro können Smart Pads nicht nur Sounds abspielen, sondern in der Gerätesoftware konfiguriert werden.
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Via Pad lassen sich beim neuen Modell unter anderem Effekte triggern oder MIDI-Befehle an externe Soft- oder Hardware schicken.
Eigene Samples und Sounds können auf dem internen 4 GB großen Speicher des Rode RODECaster Pro II abgelegt werden. Alle gängigen Audioformate, von Wav über MP3 bis hin zu Flac und AAC, werden unterstützt.
Anschlüsse
Alle Anschlüsse sowie der Einschaltknopf finden sich auf der Rückseite. Neben einem MicroSD-Kartenslot gibt es zwei USB-C- und eine Netzwerkbuchse.
Außerdem gibt es vier 6,3-mm-Klinkenbuchsen für Kopfhörer. Ein zusätzlicher Stereoklinkenausgang (L/R) ist für Lautsprecher reserviert.
Hinzu kommen vier Kombo-XLR-Eingänge mit Neutrik-Buchsen für wahlweise Mikrofone, Gitarre und Bass oder Instrumente mit Klinkenanschluss und Line-Pegel.
Für die kabellose Einbindung ins Produktionsgeschehen sind ein W-Lan- sowie ein Bluetooth-Modul verbaut.
Revolution Preamps
Speziell für den Rode RODECaster Pro II hat der Hersteller sogenannte Revolution Preamps entwickelt. Sie sollen für alle Mikrofone eine unverfälschte Audioqualität garantieren.
Der Rauschpegel der Revolution Preamps liegt bei -131,5 dBV. Eine Signalverstärkung von bis zu 76 dB ist möglich, das ist mehr als genug. Eine +48V-Phantomspeisung kann für Kondensatormikrofone optional aktiviert werden.
Software im RODECaster Pro II Test
Der Touchscreen fungiert als Zentrale für die Bedienung und Verwaltung der Software. Unter der Haube werkelt ein stattlicher 1,5 GHz Quad-Core-Prozessor. Dieser sorgt mitunter für hochwertige Aufnahmen in 24 Bit/48 kHz.
Darüber hinaus gibt der Screen visuelles Feedback über Einstellungen und zeigt ein Metering der Kanäle an. Denn insgesamt stehen neun Kanäle zur Verfügung, sechs haptisch und drei virtuell. Die vorher genannten Funktionen für Smart Pads können ebenfalls über die Software eingestellt werden.
Übrigens bietet der RODECaster Pro II einige vorkonfigurierte Mikrofone im Channel-Menü an. Darunter auch das beliebte Rode NT-1A. Besitzt man eines der hinterlegten Mikrofone, kann man dieses „laden“. Eine entsprechende Konfiguration beinhaltet unter anderem eine Gain-Einstellung und die Ausgabe von Phantomspeisung.
Aphex und Voxlab
Effektseitig gibt es einige hochwertige Prozessoren des legendären Herstellers Aphex zu entdecken. Aural Exciter, Compellor und Co. wurden extra auf den RODECaster Pro II abgestimmt, um eine höchstmögliche Klangqualität zu gewährleisten.
Darüber hinaus ist Voxlab an Bord. Voxlab bietet im Prinzip drei Makros, hinter denen verschiedene Effektketten stehen. Wer zu einem schnellen Ergebnis kommen möchte oder sich vielleicht nicht so gut mit Audiobearbeitung auskennt, wird mit Voxlab bedient.
Praxis im Rode RODECaster Pro II Test
Das knapp 2-kg-schwere Gerät ist problemlos anzuschließen und die Bedienung größtenteils selbsterklärend. Das Fehlen eines USB-C-auf-USB-A-Kabels beziehungsweise einer MicroSD-Karte hat die anfängliche Freude leider gedämpft. Ersteres musste zuerst gesucht werden und letzteres hatte ich nicht zur Verfügung. Doch nach diesem kleinen Setback konnte der Rode RODECaster Pro II Test beginnen…
Nach dem Einschalten leuchtet auf dem Display das Rode-Logo auf. Anschließend wird man mit dem Schriftzug „Welcome to RODECaster Pro II“ begrüßt – und muss erst einmal ein Firmware-Update herunterladen. Dies geschieht glücklicherweise recht fix. Dank W-Lan erspart man sich außerdem das umständliche kabelgebunde Anstecken an den Router.
Show einrichten
Zu Beginn wird eine Show eingerichtet. „Show“ bezeichnet in diesem Fall ein Projekt. Sämtliche Konfigurationen, die darin vorgenommen werden, werden gespeichert. Das betrifft nicht nur die Kanalbelegung, sondern auch beispielsweise Einstellungen von Effekten.
Ein Einrichtungsassistent führt wahlweise durch das Erstellen einer Show. Mit wenigen Handgriffen konnte ich die Einrichtung genau auf mein Setup im Rode RODECaster Pro II Test ausrichten. Ein Mikrofon, einen kleinen Synthesizer, Bluetooth und USB habe ich folglich angeschlossen. Entsprechend waren Fader eins bis vier genau in dieser Reihenfolge belegt. Auf Kanal fünf habe ich mir die Smart Pads gelegt.
Applaus bitte
Die Samples und Effekte der Smart Pads sind ganz nett. Applaus, Music Bed, Airhorn, Roboter FX und Co. decken die Basics ab. Auch hier lässt sich spielend leicht die Belegung der Pad-Bänke anpassen. Ebenso einfach ist das hinzufügen anderer Effekte oder Samples. Qualitativ gibt es an den Werkssounds aber nichts zu meckern.
Recording im Rode RODECaster Pro II Test
Aufgenommen werden kann auf eine MicroSD-Karte, ein externes USB-Speichermedium oder auf einen Computer. Sogar simultane Aufnahmen auf SD-Karte und USB-Speicher sind möglich. Außerdem kann nicht nur in stereo, sondern auch Multitrack aufgenommen werden.
Wirklich super ist, dass man vor dem Recording einstellen kann, ob Pre- oder Post-Fader und Effekte aufgezeichnet werden sollen. Gerade Einsteiger, die noch etwas unsicher sind, können davon profitieren.
Die Aufnahme starte ich im Rode RODECaster Pro II Test einfach durch einen Druck auf den Rec-Knopf, der traditionsgetreu rot aufleuchtet. Die Fader haben einen angenehmen Wiederstand und lassen sich gut positionieren.
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Insgesamt ist die Haptik sehr angenehm. Die Drehregler lassen sich ohne abzurutschen bedienen. Sie sind aber auch nicht so empfindlich, dass man gefühlt Stunden verbringen muss, eine exakte Einstellung zu setzen.
Die Smart Pads sind relativ starr und lassen sich nicht wirklich wie Knöpfe oder Pads drücken. Das hat mich anfangs zugegeben etwas irritiert. Allerdings reagieren sie sehr empfindlich, sodass ein leichtes Drücken bereits einen Slot „abfeuert“. Im Nachhinein betrachtet hat mir das sehr gut gefallen. Denn dadurch werden auch störende Klick-Geräusche beim Drücken eines Pads vermieden – und sind somit auch nicht auf der Aufnahme.
BILDSTRECKE
Aufnahmequalität
Die Aufnahmequalität der Revolution Preamps ist wirklich hervorragend: klar und detailliert. Ein Rauschen war zu keinem Zeitpunkt festzustellen. Auch das Einbinden eines Smartphones via Bluetooth gelang problemlos und die Qualität war annehmbar.
Dass Bluetooth aktuell kein Hi-Res-Audio übertragen kann, ist kein Geheimnis. Daher sollte man sich davon bei einem Telefonat nicht allzu viel versprechen. Nichtsdestrotrotz ließen sich Quellen aus verschiedenen Herkünften im Rode RODECaster Pro II Test mit wenigen Handgriffen zusammenführen.
RodeCaster Pro 2 Video
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Rode Rodecaster Pro II Test-Fazit
Der Rode RODECaster Pro II ist ein wirklich gutes, portables Aufnahmestudio für Audioanwendungen jeglicher Art – und das in professioneller Klangqualität. Mit den verschiedenen Anschlussmöglichkeiten, integrierten Effekten und neun Kanälen hat man alles, was man braucht.
Die Flexibilität des RODECaster Pro II beeindruckt, denn selbst die Werkssounds der Smart Pads können direkt am Gerät bearbeitet werden. Aufnahmen, die auf einer MicroSD-Karte oder eine externe Festplatte gespeichert wurden, lassen sich ebenfalls direkt über den Touchscreen trimmen und ein-/ausfaden.
Im Allgemeinen ist die Oberfläche und Handhabung der Software intuitiv gestaltet. Ohne überhaupt auf das Handbuch zurückgreifen zu müssen, findet man sich schnell zurecht. Vor allem beim ersten Einrichten einer Show ist der Show-Assistent eine gelungene Starthilfe.
Dass weder eine MicroSD-Karte noch eine Anschlussmöglichkeit an eine USB-A-Buchse im Lieferumfang enthalten ist, ist etwas schade. Wer keinen neuen Computer mit USB-C-Buchse hat, sitzt leider erst mal auf dem Trockenen.
Für den geforderten Preis erhältst Du ein umfangreiches Aufnahme- und Produktionsstudio, das mit diesem Funktionsumfang momentan vermutlich konkurrenzlos ist. Alles in allem gibt es eine sehr gute Wertung von meiner Seite im Rode Rodecaster Pro II Test.
Features Rode Rodecaster Pro II Review
- Hersteller: Rode
- All-In-One-Lösung für Podcast, Streamer & Content Creator
- 4x Eingänge (Kombo XLR/Klinke) für Mikrofone & Instrumente
- 48V Phantomspeisung
- 8 programmierbare Pads
- Vorverstärker mit 76 dB Gain
- Simultaner Anschluss von 2 Computer/Mobile Devices
- Bluetooth für Aufnahme & Monitoring
- 9 frei belegbare Kanäle
- 6 physische Fader + 3 virtuelle Fader
- 4 GB interner Speicher
- Touchscreen mit haptischem Feedback
- APHEX Effekte: Aural Exciter, Big Bottom, Compellor
- EQ, Kompressor, Reverb, Delay, Pitch Shift, Robot Voice, Mix-Minus & Ducking
- Multitrack-Aufnahmen
- Slot für microSDHC oder microSDXC Karte
- 4x Kopfhörerausgang
- 2x symmetrische Line-Ausgänge (6,35 mm Klinke)
- Wi-Fi (802.11g/n/ac 2,4 GHz) und Ethernet (100/1000 MBit)
- Abmessungen: 305 x 270 x 60 mm
- Gewicht: 1,95 kg
- inkl. Netzteil und 3 m USB-C auf USB-C Kabel
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