RME Fireface UFX III Test
Teuer & gut
Von Daniel Weber am 03. August 2023
RME Fireface UFX III Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Das RME Fireface UFX III ist ein Audio Interface, das mit maximal 188 Kanälen umgehen kann. Die Kanäle unterteilen sich in je 12 analoge Ein- und Ausgänge und vielfältige digitale Ein- und Ausgänge. Das Audio Interface kann als standalone Mehrspur-Recorder und in Verbindung mit der passenden App als Mischer verwendet werden. Es bietet eine Menge Funktionen, ist aber dementsprechend teuer.
PRO
- Erweiterbarkeit
- Viele Anschlussmöglichkeiten
- Plug & Play
- MIDI-Kanäle mit einfacher MIDI-Überwachung
- Guter Klang
- Standalone-Betrieb als Multitrack-Recorder möglich
- Tiefgreifende Kontrolle und Fernsteuerung per App möglich
CONTRA
- Kleines Display
- Kein USB-C / Thunderbolt
Für wen?
Ambitionierte Tonstudios
Was ist es?
Das RME Fireface UFX III ist ein USB 3 Audio Interface, das maximal mit 188 Kanälen umgehen kann. Die maximale Abtastrate der Wandler liegt bei 192 kHZ, die maximale Auflösung bei 24 bit.
Du kannst dieses Gerät mit iOS, Windows und Mac verwenden, eine Treiberinstallation ist nicht notwendig (aber möglich).
Das Fireface besitzt je 12 physische analoge Ein- und Ausgänge. Die restlichen Kanäle könnten digital mit externer Hardware zugeführt werden. Vier XLR/Klinke-Combo Eingänge (Mic/Line), zwei unabhängige Kopfhörerausgänge und ein je ein MIDI-Ein- und Ausgang sind am Gerät.
Dank der integrierten DuRec-Funktion kann das Audio Interface als Standalone-Mehrspur-Recorder genutzt werden. Mit der RME TotalMix FX Software kannst Du das Routing am Interface einstellen.
PASSEND DAZU
- RME Fireface UFX II: Verfeinertes USB Audio Interface für Profis
- Focusrite Scarlett OctoPre: Preamp mit 8 Kanälen & ADAT-Outputs
- RME Fireface 802 Video: FireWire & USB Audio Interface
- Steinberg Nuage: Mischkonsole für Nuendo
- Roland UA-1010 Octa-Capture Testbericht: Audio Interface mit automatischer Einpegelung
Fünf Features im RME Fireface UFX III Test:
- Audio Interface mit 188 Kanälen
- 12×12 analoge Ein- und Ausgänge
- Mit iOS, Windows und Mac kompatibel
- Standalone Mehrspur-Recorder
- Einfaches Routing
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RME Fireface UFX III Test
Kanäle über Kanäle
RME hält sich hierzulande hartnäckig als einer der renommiertesten Hersteller für Audio Interfaces und das zurecht. Gerade die Treiber seiner Geräte waren seit jeher stabil, schnell und zuverlässig über Jahre hinweg.
Das bestätigt sich bis hierhin auch beim aktuellen Modell. Stolze 188 Kanäle können über das neue Fireface verwaltet werden. Der Vorgänger für USB 2, das Fireface UFX II, konnte im Vergleich dazu gerade einmal 60 Kanäle verwalten.
Immerhin zwölf Ein- und Ausgänge sind analog und physisch am Gerät vorhanden, die anderen benötigen externe Hardware.
Erweitern der Anschlüsse
Zum vollen Ausschöpfen der digitalen Kanäle kannst Du unterschiedliche Peripheriegeräte hinzufügen. Über MADI I/O können 64 Kanäle hinzugefügt werden, AES bietet einen weiteren Ein- und Ausgang, zwei optische Ein- und Ausgänge stehen für ADAT und S/PDIF bereit.
Die integrierten AD/DA-Wandler können auf diese Kanäle mit 24-Bit/192 kHz zugreifen und sorgen so für eine hochwertige Übertragung.
Am Rand sei noch bemerkt: Der USB 3 Treiber wurde für das Audio Interface komplett neu entwickelt.
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Bedienelemente im RME Fireface UFX III Test
Äußerlich hat sich kaum was verändert im Vergleich zum Vorgänger. Das Gehäuse ist dasselbe. Auch die Bedienelemente haben sich nicht verändert: Alles etwas überfüllt und klein, zusammengepfercht auf 1 HE im 19″ Rack.
Auf der Oberfläche finden sich Drehregler, die Du drücken kannst, diverse Funktionstaster und ein kleiner LCD-Bildschirm.
Navigation über Display
Auf dem Bildschirm wird dir unter anderem Peak/RMS-Metering für jeden Kanal angezeigt. Positiv ist, dass das überhaupt vorhanden ist, denn das ist nicht üblich und gefällt mir gut. Aber: die Anzeige ist natürlich so klein, dass sie nur einen groben Anhaltspunkt geben kann.
Darüber hinaus findest Du Clocking-Informationen und den Hauptausgangspegel auf dem Display.
Zur Navigation im Menü und zum Einstellen diverser Parameter kannst Du den großen Drehregler, einen weiteren gerasterten Drehregler und vier Funktionstasten (Mic/Gain, Record/Play, Channel/Mix und Setup/Reverb) verwenden.
Über zwei weitere drückbare Drehregler lassen sich die digital gesteuerten Mikrofonvorverstärker sowie Eingangskanäle, die Kopfhörerausgangspegel, das Mix-Routing, die Takteinstellungen, die Optimierung des integrierten DSP und vieles mehr steuern.
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LED-Statusanzeigen
Auf der rechten Seite des Geräts neben dem großen Volume-Regler befinden sich zwei Reihen mit LED-Statusanzeigen. In der linken Reihe finden sich die Sync-Anzeigen (Word Clock, AES, ADAT 1 und 2, und MADI).
In der rechten Reihe sind die MIDI-Anzeigen (Host und MIDI I/O 1 und 2). Über die Anzeigen kannst Du einfacher im Auge behalten, was gerade aktiv ist und was nicht.
Die Implementierung einer einfachen MIDI-Überwachung ist ein schönes Feature.
Anschlüsse im RME Fireface UFX III Test
Für viele Kanäle brauchst Du auch viele Anschlüsse. Die zwölf analogen Ein- und Ausgänge verteilen sich folgendermaßen:
- 4 Mic/Line Eingänge: XLR/Klinke 6,3 mm Combo
- 8 Line Eingänge: 6,3 mm Klinke symmetrisch
- 2 Line Ausgänge: XLR
- 6 Line-Ausgänge: 6,3 mm Klinke symmetrisch
- 2 Stereo Kopfhörerausgänge: 6,3 mm Klinke
Die vier Mic/Line-Eingänge haben eigene LED-Anzeigen für anliegende Signale.
Außerdem kannst Du für jeden Kanal eine +48V Phantomspeisung zuschalten und zwischen Line und XLR hin- und herschalten. Auch dafür sind eigene LEDs vorhanden.
Die beiden unabhängigen Kopfhörerausgänge kannst Du bei entsprechender Verkabelung als zusätzliche Line-Ausgänge nutzen. Das ist ein schönes und nützliches Feature.
Steuerung von Synthesizern
Die Line-Ausgänge mit Klinkenbuchse sind DC-gekoppelt: Du kannst damit Steuerspannungssignale an deine bevorzugten analogen Synthesizer weiterleiten.
In Verbindung mit der gelungenen MIDI-Implementierung wird das Audio Interface so zu einer guten Wahl für Synthesizer-basierte Studios.
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RME DURec-Funktion
Die USB 2.0 Eingangsbuchse an der Vorderseite kann für die DURec-Funktion genutzt werden. Mit dieser wird die direkte – Kanal-für-Kanal – eigenständige Mehrspur-Aufnahme auf ein FAT32-formatiertes Laufwerk oder eine externe Festplatte (bis zu 2TB) ermöglicht.
Dadurch wird das Audio Interface zu einem Standalone-Multitrack-Recorder.
Du kannst die aufgenommenen Dateien später zum Bearbeiten und Abmischen in deine DAW übertragen.
Fernsteuerung per RME TotalMix FX Software
Wer bereits im Besitz eines RME Audio Interfaces ist, kennt die RME TotalMix FX Software. Diese war eine der ersten softwaregesteuerten DSP-basierten Mixing-Applikationen überhaupt – und für mich der Hauptgrund für ein Gerät dieses Herstellers.
Inzwischen ist die Software sehr ausgereift: Du kannst sie wie einen Mixer einsetzen. Es stehen dir unter anderem DSP-basierte Low-Latency-EQs und verschiedene Effekte zur Verfügung.
Außerdem kannst Du damit das RME Fireface UFX III von jedem iOS-Gerät, PC oder Mac fernsteuern, wenn sich dieses im gleichen Netzwerk befindet. Das ist praktisch, um Einstellungen auch aus der Entfernung flexibel ändern zu können.
Optional kannst Du das Interface auch über die RME ARC USB Fernbedienung fernsteuern.
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Praxis im RME Fireface UFX III Test
Die Inbetriebnahme des Audio Interfaces verlief sehr schnell und einfach. Was die Treiber angeht, lässt der Hersteller nichts anbrennen.
Wie ich oben schon geschrieben habe, ist für mich auch die Mixersoftware ein riesiger Pluspunkt. Sie lässt sich sehr schnell erlernen und das Routing der Eingänge und Ausgänge, Submixe und Effekte ist sehr übersichtlich.
Die Vorverstärker haben sich im Test als sauber und präsent herausgestellt. Es handelt sich dabei um das gleiche Vorverstärkerdesign wie beim Vorgänger, aber mit besserer Leistung dank neu entwickelten Boards – und diese Leistung macht sich im Klang bemerkbar.
Wandlung & Klang
Die Wandlung beim RME Fireface UFX III ist natürlich und präsent, so wie es vom Hersteller gewohnt ist – konservativ bis langweilig würden es einige Nutzer nennen. Ich würde mich da eher an das Wort „neutral“ halten wollen.
Wenn ein Audio Interface preislich in die Profiliga eingreift, muss es sich auch den Vergleich mit dedizierten Wandlern gefallen lassen. Und hier bleibt natürlich noch genügend Luft nach oben.
Lesetipp: USB Audio Interface Vergleich
Das ist kaum verwunderlich, kannst Du doch für dasselbe Geld einen einfachen Zweikanal-Wandler erstehen, der weiter nichts kann als das – dafür aber eben noch mal einen Tacken besser.
Am Rande sei noch die RME SteadyClock FS Technologie erwähnt. Dank dieser verlaufen die digitalen Verbindungen synchron ohne Verzögerungen. Allerdings sind Jittereffekte für die meisten Musiker ohnehin kaum zu hören.
BILDSTRECKE
Nutzermeinungen
Da es sich noch um ein sehr neues Gerät handelt, gibt es hier noch nicht allzu viele Erfahrungsberichte und die meisten stammen von den Fanboys.
Die Nutzer loben vor allem die Wandler und stabilen Treiber, die Möglichkeiten über die App und die vorhandenen USB-Anschlüsse.
Es gibt aber genügend Stimmen, die gerne eine USB-C Verbindung und/oder Thunderbolt Verbindung an diesem Modell gesehen hätten, mich eingeschlossen. Inzwischen gibt es genügend Geräte mit USB-C, über die auch noch zusätzliche Peripherie angeschlossen oder geladen werden kann.
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RME Fireface UFX III Test-Fazit
Das RME Fireface UFX III hat im Test gezeigt, wie vielfältig es ist. Erinnert es doch etwas an die sagenumwobene eierlegende Wollmilchsau. Die Verwendung als Standalone Multitrack-Recorder ist sicher toll, wird in der Praxis der Zielgruppe vermutlich aber wenig Verwendung finden.
Als Zentrale für ambitionierte Tonstudios ist dieses Modell sicher eine Bank und bietet auf Jahre hin die für den Hersteller bewährte Stabilität und Erweiterbarkeit.
Für Anfänger ist das Audio Interface nicht geeignet und überproportioniert. Professionelle Studios werden auf ihre dedizierten Wandler kaum verzichten wollen. Bleiben also die ambitionierten Projektstudios, die von der Leistungskraft des Interfaces und seiner Möglichkeit zur Erweiterung profitieren.
Für seine Preisklasse hat das Gerät eine Menge zu bieten, keine Frage. Daher gibt es von meiner Seite aus eine gute Wertung im RME Fireface UFX III Test.
Features RME Fireface UFX III Review
- Hersteller: RME
- USB 3.0 Audio Interface
- 188-Kanäle
- AD/DA Wandler: 24 Bit / 192 kHz
- DURec - Direct USB Recording
- SteadyClock FS
- MADI I/O (64 Kanäle)
- TotalMix FX Software und App
- Integrierter DSP
- +48V Phantomspeisung
- TFT-Display
- DC-gekoppelte Analogausgänge
- USB 3 Class Compliant
- Erweiterbar mit optionaler Fernbedienung RME ARC (nicht im Lieferumfang enthalten)
- Anschlüsse:
- 4 x Mic/Line Eingänge: XLR/Klinke 6,3 mm Combo
- 8 x Line Eingänge: 6,3 mm Klinke symmetrisch
- 2 x Line Ausgänge: XLR
- 6 x Line-Ausgänge: 6,3 mm Klinke symmetrisch
- 2 x Stereo Kopfhörerausgänge: 6,3 mm Klinke
- 2 x optische Ein- und Ausgänge ADAT / S/PDIF
- AES Ein- und Ausgang XLR
- Wordclock Ein- und Ausgang BNC
- MADI Ein- und Ausgang
- 2 x MIDI Ein- und Ausgänge
- Remote Eingang für optionale RME ARC
- USB
- Abmessungen (B x H x T): 483 x 44 x 210 mm
- Gewicht: 2,8 kg
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