Reloop Jockey 3 ME Testbericht
DJ Controller für zwei Decks

Reloop Jockey 3 ME Testbericht
Hier ist unser Reloop Jockey 3 ME Testbericht

Jurij Pfeiffer Von Jurij Pfeiffer

Reloop Jockey 3 ME Test-Fazit

4

DELAMAR
SCORE

Solider DJ MIDI Controller für Traktor & Co. Dieser DJ-Controller ist gut verarbeitet und schnell einsatzbereit, schwächelt aber etwas bei der Empfindlichkeitsregelung der Jog-Wheels.

zum detaillierten Reloop Jockey 3 ME Testfazit

PRO

  • Gute Verarbeitung
  • Komfortabler Zugang zu insgesamt acht Cue-Punkten
  • Schnelles Setzen und Löschen von Samples & Cue-Punkten
  • Vorprogrammierte Effektpatterns lassen der Kreativität viel Freiraum
  • Ausgereiftes Mapping out of the box

CONTRA

  • Kippschalter für Deck 3 & 4 schlecht zu erreichen
  • Jog-Wheels benötigen lange Feineinstellung
  • Filter im Layout nicht optimal platziert

Für wen?
Alle, die schon erste Schritte in Bereich des digitalen DJings gemacht haben.

Preis: 499,00 Euro
UVP: 624,00 Euro

Was ist es?

Der Reloop Jockey 3 ME ist ein DJ MIDI Controller, der für die Fernbedienung von Native Instruments Traktor PRO und seinen vier Decks abgestimmt wurde. Der Jockey kann dabei aber auch als DJ-Controller für andere MIDI-fähige Musiksoftware genutzt werden.

Das hier getestete Gerät bietet zudem eine Standalone-Funktion, mit deren Hilfe es auch ohne Anschluss an einen Audio Computer autark betrieben werden kann.


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Reloop Jockey 3 ME Test

Einleitung

Nach einiger Wartezeit ist der Reloop Jockey 3 ME im Testlabor von delamar eingetroffen. Kein Wunder, das Gerät ist gefragt. Letztes Jahr hat das gute Stück doch tatsächlich auf der NAMM 2011 den Award »Best of Show Controller« abgeräumt. Schon komisch, denkt sich der gestandene DJ, denn zumindest ich hatte den Hersteller Reloop noch nicht auf der Rechnung.


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Die Bewertung der Auszeichnung scheint in erster Linie auf Aussehen, Layout und Haptik zu beruhen, wir wollen uns noch zusätzlich den laufenden Betrieb anschauen und ausgiebig testen. Was steckt also wirklich dahinter? Der Geheimtipp unter den Controllern oder doch nicht?

Reloop Jockey 3 ME Testbericht
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Auspacken & Anfassen

Der Reloop Jockey 3 ME besteht nahezu komplett aus solidem Metall und bringt dadurch knapp 11 Pfund auf die Waage. Der Controller macht einen hochwertigen Eindruck und fühlt sich sehr wertig an. Das Gehäuse ist stabil, macht sich aber durch das hohe Gewicht im Equipment-Bag deutlich bemerkbar.

Die Drehregler gefallen mir vom Feeling sehr gut. Ein leichter Widerstand ist bei den EQs zu spüren, genau wie es sein soll. Der gummierte Überzug der Knobs ist ebenfalls sehr griffig und lässt auch mit einem kühlen Getränk in der Hand, mit nicht ganz trockenen Fingern, gut bedienen.

Die Fader flutschen ebenfalls ausgezeichnet. Die Pitch-Fader machen nicht den besten Eindruck, waren diese doch nach dem Auspacken schon leicht verbogen. Zurückbiegen war aber kein Problem und die Funktion war nicht beeinträchtigt.

Der Crossfader kann leicht ausgetauscht werden und demnach exzellent »getunt« werden. Die Jog-Wheels sind schön groß ausgefallen und der Widerstand lässt sich rechts und links unter dem Gerät individuell einstellen.

 

Layout

Für mich der Knackpunkt bei jedem Controller: Wie ist das Layout der Bedienelemente aufgebaut? Intuitiv bedienbar oder wird eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt, bis sich das Gerät als Ganzes erschließt? Ein DJ-Controller muss sich schließlich im Livebetrieb bewähren – dafür ist er gedacht.

Optisch wie auch haptisch ist der 2-Deck-Controller übersichtlich gehalten. Mittig befindet sich die Mixing-Sektion, während rechts und links deckbezogene Features gesteuert werden. Ungewohnt ist, dass der Filter aus dem Channel-Strip gewandert ist und unter den vier Effektreglern platziert wurde. Da hat der Platz auf der Oberfläche wohl nicht ausgereicht. Etwas ungewöhnlich für meinen Workflow, dass sich die Pitch-Fader links oberhalb der Jog-Wheels befinden. Gefällt mir nicht ganz so gut, aber das ist sicherlich Geschmacksache. Der ein oder andere wird den Sync-Button diesem Fader sowieso vorziehen.

Platztechnisch ist das Layout in Ordnung, keine Frage. Wer kräftige Hände hat, wird sich aber ein wenig mehr Abstand zwischen den einzelnen Reglern wünschen.

 

Anschlussmöglichkeiten

Hier kann das Gerät mächtig punkten, bietet es doch jede Menge Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite. Neben Master- und Booth-Ausgang bietet der Reloop Jockey 3 ME Anschlüsse für zwei analoge Geräte, die ebenfalls über den DJ-Controller gesteuert werden können. Du kannst demnach digitale und analoge Quellen (beispielsweise Plattenspieler) über diese Hardware nahtlos mischen.

Den Kopfhörer schließen wir entweder mit einem kleinen oder großen Klinkenanschluss an (3,5 oder 6,3 mm) – prima, falls der geliebte Adapter des Kopfhörers mal verloren gehen sollte. Obligatorisch natürlich der Mikrofonanschluss für die wichtigen Durchsagen während des Sets.

Und wer sich jetzt fragt, ob das Mixen von analogen Quellen auch ohne PC-Anschluss möglich ist, kann erleichtert aufatmen. Schon ein iPod, ein Mikrofon und der Jockey 3 ME reichen in Zukunft aus, um die nächste Hochzeit standesgemäß zu beschallen.


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Anschluss am Audio Computer

Unser Testsystem, basierend auf Mac OS X 10.7.2, hatte anfänglich einige Schwierigkeiten, sich mit dem DJ-Controller anzufreunden. Unter Snow Leopard wollte das Gerät leider überhaupt nicht laufen. Der Support hat mir hier vorbildlich geholfen und gemeinsam konnten wir das Gerät schließlich doch zum Laufen bringen.

Upgrade-Prozesse für die Firmware sind bei diesem Hersteller etwas komplizierter als etwa beim Mitbewerber aus Berlin gehalten (siehe auch NI Traktor Kontrol S4 Testbericht). Etwas Geduld und ein Blick ins Support-Forum helfen hier aber schnell weiter.

Nicht gerade rundum sorglos vielleicht, aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg. In der Regel installierst Du einfach die Treiber, aktualisiert gegebenenfalls die Firmware und das Gerät sollte laufen.

Reloop Jockey 3 ME Testbericht
Hier posiert der Reloop Jockey 3 ME mit dem Traktor Kontrol S4 und der Maschine

 

Workflow und Software

Dem MIDI-Controller liegt Native Instruments Traktor LE bei, das bei Bedarf mit einem Upgrade auf Traktor 2 Pro versehen werden kann (70 Euro zusätzlich). Unser Testsystem ist bereits mit Traktor Pro 2 ausgerüstet und ein Downgrade ist für den Test natürlich nicht nötig.

Im Reloop-Forum finden wir ein offizielles Mapping für Traktor 2, das sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt hat. Hier stehen Mappings für die unterschiedlichsten Belegungen zur Verfügung (zwei Decks, zwei Sample Decks bzw. vier Decks). Das Mapping ist schnell importiert, unser Audio-Routing richtig eingestellt und es kann losgehen. Dank MIDI arbeitet der Controller auch mit jedem
anderen DJ-Programm zusammen und steuert auch sonst jegliche Art von DJ-Software, die MIDI unterstützt.

Das Mapping ist durchdacht und erschließt sich jedem, der bereits mit einem Controller gearbeitet hat und die Funktionen von Traktor 2 kennt. Wir arbeiten in diesem Falle ganz klassisch mit dem Layout für 2 Decks & 2 Sample Decks, um die Funktionen von Traktor im vollem Umfang nutzen zu können.

Die Jog-Wheels sehen super aus und fühlen sich sehr gut an. Die fünf Zoll großen Scheiben sind sehr flach gehalten und der Widerstand lässt sich individuell einstellen. Die Sensitivity legt fest, wie empfindlich das Jog-Wheel reagiert. Dies wird über einen Drehregler an der Rückseite bewerkstelligt.

So richtig anfreunden konnte ich mich mit den Jogs zu Anfang leider nicht. Stellt man die Sensitivity zu hoch ein, kann es passieren, dass man das Jog-Wheel kaum berührt und schon stoppt die Musik. Macht bei Freunden einen zauberhaften Eindruck, kann im Livebetrieb aber durchaus Ärger machen.

Hat man nach einiger Zeit die richtige Einstellung gefunden, kommen die Probleme mit der Zeitverzögerung hinzu. Beatmatching oder vernünftiges Scratchen waren leider nur schwer möglich. Laut Reloop sollte sich das Problem mit dem hochauflösenden Mapping (4096 Impulse pro Rotation) zwar gelöst haben, eine leichte Verzögerung war bei meinem Testsystem allerdings noch immer zu spüren.

Vielleicht hatte ich auch einfach noch nicht den richtigen Wert für die Sensitivity gefunden? Offensichtlich ein schmaler Grat. Ich freue mich über jeden Kommentar mit Lösungsvorschlägen.
Zur Not gibt es ja noch den guten alten Sync-Knopf, der das Beatmatching automatisiert übernimmt.

Übrigens: Über das Jog-Wheel lassen sich nach einem Remap auch Effekte vernünftig steuern. Und das durchaus kreativ! Fein.

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Reloop Jockey 3 ME Test-Fazit

Der Reloop Jockey 3 ME ist ein solider DJ-Controller, mit dem der Hersteller riesige Fortschritte gemacht hat. Das Gerät ist solide und sauber verarbeitet; die Bedienung verläuft zuverlässig. Die Benutzung von Maus und Tastatur während des DJings wird überflüssig.

Die mit 4096 Impulsen hochauflösenden Jog-Wheels hinterlassen alles in Allem ein gutes Drehgefühl. Leider ist es nicht ganz einfach, mit dem Drehregler auf der Rückseite die passende Einstellung für die Sensitivität zu finden, ohne dass der Controller zu empfindlich reagiert. Dazu kommt eine leicht merkliche Zeitverzögerung, durch die das Beatmatching oder passables Scratchen unnötig erschwert wurden.

Nach einem Remapping des DJ-Controller kannst Du mit dem Jog-Wheel auch sehr kreativ Effekte in der DJ-Software kontrollieren, sehr gelungen. À propos Mapping: Es gibt zahlreiche gut durchdachte Vorlagen für die gängige DJ-Software und die für Traktor 2 hat mir gut gefallen.

Wer sich an den Workflow des Reloop Jockey 3 ME gewöhnt, hat hier ein ordentliches Gerät, um Musik in allen Hergottslagen aufzulegen. Eine Alternative (insbesondere für Traktor) könnte der Native Instruments S2 sein, der ebenfalls in einer ähnlichen Preislagen vorzufinden ist.

Features Reloop Jockey 3 ME Review

  • Hersteller:   
  • DJ Controller
  • 2 Decks
  • MIDI

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