PreSonus HP2 Testbericht
Tragbarer Kopfhörerverstärker für die Bühne
Von Felix Baarß
PreSonus HP2 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Mobiler Kopfhörerverstärker mit allen wichtigen Features für das (In-Ear-)Monitoring auf der Bühne.
Für knapp 130 Euro bekommst Du einen sehr gut klingenden, tragbaren Kopfhörerverstärker mit flexibler Signalmischung. Der PreSonus HP2 wird schwer zu schlagen sein.
PRO
- Hervorragende Klangqualität für den Preis
- Flexibel dank Mono/Stereo und Pan-/Mix-Regler
- Mobil dank Batteriebetrieb und zuverlässigem Gürtelclip
- Sehr gut verarbeitet
- Haptisch angenehme Bedienelemente
CONTRA
- —
Für wen?
Bandmitglieder, die einen tragbaren Kopfhörerverstärker für die Bühne und den Proberaum suchen.
Was ist es?
Der PreSonus HP2 ist ein tragbarer Kopfhörerverstärker, der kabelgebunden betrieben wird. Auf der Bühne will er für In-Ear-Monitoring und das Abhören über große Kopfhörer geeignet sein.
Zwei Line-Kanäle erlauben die Einspeisung von zwei Mono- bzw. einem Stereosignal. Heraus geht es über einen Kopfhöreranschluss in kleiner Klinke (3,5 mm). Du kannst die Lautstärke und die Links/Rechts-Verteilung bzw. nach Druck auf den Monoknopf das Mischverhältnis aus den Kanälen 1 und 2 regeln.
Das Gadget lässt sich an deinem Gürtel oder der Hosentasche befestigen, wobei der Batteriebetrieb (ein 9-Volt-Block) gelegen kommt. Alternativ schraubst Du es an ein Mikrofonstativ und speist es mit dem mitgelieferten, international einsatzfähigen Netzteil.
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 129,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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PreSonus HP2 Test
Verarbeitung und Bedienung beim PreSonus HP2
Die Verarbeitung ist tadellos. Mit seinem überwiegend aus Metall gefertigten Gehäuse, den zwei felsenfest sitzenden Potis und dem satt einrastenden Mono/Stereo-Schalter schindet der PreSonus HP2 Eindruck.
Die Drehregler setzen aber einen angenehmen Widerstand entgegen. Der Regler für die Lautstärke ist ungefähr in 1-mm-Schritten gerastert, während jener für das Panning stufenlos läuft.
Die Potis liegen recht eng nebeneinander, was deren Bedienung manchmal knifflig macht. Auf einem so kompakten Gehäuse wäre das jedoch kaum anders und sinnvoll zu machen, ohne die Poti-Kappen zu verkleinern. Und das wäre nicht in meinem ergonomischen Interesse.
Eingänge
Im Gegensatz zu Modellen wie etwa dem ansonsten sehr vergleichbaren Nowsonic EarIn finden sich keine XLR-Buchsen am Gerät selbst. Stattdessen gelangt das Signal vom Band-Mischpult über den Umweg einer Kabelpeitsche (Breakout-Kabel) in den PreSonus HP2.
Es ist etwa anderthalb Meter lang, vertrauenerweckend dick ummantelt und mit einer Schraubmanschette zur Arretierung an der Mini-XLR-Seite (zum PreSonus HP2 hin) versehen. Sehr gut.
Gürtelclip und Stativgewinde
An der Unterseite findest Du ab Werk einen großen, metallenen Gürtelclip angeschraubt … mithilfe eines Reduziergewindes (5/8 3/8 Zoll), das gleichzeitig zur Montage auf einem Mikrofonstativ für das kleinere Format dient.
Mit einer Münze oder einem Schlüssel bekommst Du die Schlitze des Reduziergewindes gut zu fassen und nach ein paar Umdrehungen ist es locker bzw. fest. Dank des noch ausreichend niedrigen Gewichts entsteht auch keine beunruhigende Kopflastigkeit, wenn Du das Gerät auf einem senkrecht stehenden Stativrohr montierst.
Im Batteriebetrieb
Weiterhin bietet die Unterseite Zugang zum Batteriefach, das mit einem recht gut verschließenden Kunststoffdeckel ausgestattet ist. Dieser Deckel liegt exakt unter dem Gürtelclip, so dass er sowohl bei der Stativnutzung als auch am Gürtel/an der Hostentasche durch den Clip fest angepresst wird. Für diese zusätzliche Sicherung nehme ich gerne in Kauf, dass der Batteriewechsel eben länger dauert.
Laut Hersteller soll eine Batterieladung für rund sieben Stunden reichen. Selbst wenn es nur fünf oder sechs sind – extralangen langen Konzerten und anderen Shows steht nichts im Wege. In jedem Fall warnt eine rote LED, wenn es doch mal knapp werden sollte.
Klang im PreSonus HP2 Testbericht
Beim Einschalten mit aufgesetztem Kopfhörer erschallt ein kurzes »Knack« in den Ohrmuscheln. Das ist im schlimmsten Fall ein wenig lästig. Das Ausschaltgeräusch ist kaum zu vernehmen und ungleich dumpfer.
Die Maximallautstärke ist beträchtlich – das wird auf jeder Bühne mehr als genug sein. Du musst schon aufpassen, dass deine Ohren bei längerem Lauschen nicht zu stark strapaziert werden.
Soundtechnisch wird für diese Preisklasse richtig gute Kost geboten. Ungebührliche Verfärbungen im Frequenzgang gibt es schon mal gar keine. Selbst im Vergleich zu Kopfhörerverstärkern an den Audio Interfaces im delamar-Studio gibt es kaum nennenswerte Einbußen in der klanglichen Transparenz und Räumlichkeit.
Mit diesem Gerät sollen weder audiophile Naturen ihrem Genuss frönen können, noch Mixing und Mastering realisiert werden – das sei als Erinnerung noch einmal vermerkt. Als Kopfhörerverstärker für die Bühne ist der PreSonus HP2 gut genug – so was von locker.
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PreSonus HP2 Test-Fazit
Während wir uns das Klangurteil im PreSonus HP2 Testbericht für ganz zuletzt aufbewahrt haben, soll er hier an erster Stelle stehen: Der Sound ist richtig gut für die Preisklasse. Klar, im Frequenzgang unverfälscht, rauscharm und mit nur winzigen Abstrichen in Sachen Transparenz/Räumlichkeit beim Vergleich zu guten Audio Interfaces.
Kaum weniger löblich ist die Flexibilität in Sachen Signalmischung. Nutze entweder ein Stereosignal, das sich nach links/rechts pannen lässt, oder zwei Monosignale, dessen Anteile Du mit dem Panning-Regler regulieren kannst.
Du hast die Wahl, ob das Gerät stationär oder mobil betrieben werden soll. Denn per Gürtelclip hast Du das gute Stück bei Bedarf nahe bei dir, wobei die Batterie zumindest eines der Kabel überflüssig macht. Andernfalls verwendest Du eben doch das freundlicherweise mitgelieferte, international einsetzbare Netzteil.
Verarbeitung und Haptik sind auf einem erfreulich hohen Niveau. Da wären ein Metallgehäuse, extrem stramm sitzende Drehregler, ein satt einrastender Schalter und die in allen Details sehr gut gefertigte XLR-Kabelpeitsche.
Zu beanstanden hätte ich als verwöhntes Kind höchstens, dass keine Tasche mitgeliefert wird. Einfach so in den Gigbag würde ich das Gerät nicht werfen wollen, auch wenn es wohl »nur« Kratzer davontragen würde.
Wirklich kritisieren kann man das beim geforderten Preis nicht und da sonst alles in Butter ist, rund ich meinen PreSonus HP2 Testbericht auf delamar mit exzellenten fünf von fünf Punkten ab.
Features PreSonus HP2 Review
- Hersteller: PreSonus
- Tragbarer Kopfhörerverstärker (Stereo)
- Für In-Ear-Monitoring & Abhören mit großen Kopfhörern
- Am Gürtel tragbar oder auf ein Stativ schraubbar (5/8“-Gewinde)
- Lautstärkeregler
- Panning-Regler (regelt Mix aus Inputs 1 und 2 bei Monobetrieb)
- Eingang: 2 x XLR (Line L/R) über eine mitgelieferte Kabelpeitsche
- Ausgang: TRS-Stereoklinke (3,5 mm)
- Übertragungsbereich: 30 – 20.000 Hz (±2 dB)
- Max. Eingangspegel: +4 dBV
- Ausgangsleistung: 50 mW/Kanal (<0,01% THD+N @ 20 Ω Last)
- Für Kopfhörer mit einer Impedanz von mindestens 12 Ω
- Strom via Netzteil (mitgeliefert) oder 9-Volt-Batterie
- Maße: 133 x 73 x 32 mm
- Gewicht: 0,45 kg (ohne Batterie)
- Kabelpeitsche (2 m) zur Einspeisung via XLR liegt bei
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