PreSonus Eris E4.5 Testbericht
Aktiv-passive Kompaktlautsprecher
Von Felix Baarß
PreSonus Eris E4.5 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Nahfeldmonitore für kleine Heimstudios, Wohnzimmer und mehr.
Diese kleinen Lautsprecher punkten mit einem überraschend erwachsenen Sound, guter bis sehr guter Verarbeitung und toller Ausstattung.
PRO
- Insgesamt guter, ausgewogener Sound
- Reichhaltiges, flexibles Filterangebot
- Eingang für Smartphones, MP3-Player & Co.
- Ausgang für einen Kopfhörer
- An-/Ausschalter und Lautstärkeregler an der Vorderseite
- Gut verarbeitet
- Diverse Schutzvorrichtungen
CONTRA
- Preisklassentypisch etwas »flach«
- Bass könnte tiefer reichen
Für wen?
Cutter, Musiker beim Homerecording oder in Projektstudios, DJs beim Proben daheim, Film- und Spielefreaks im Wohnzimmer oder am PC.
Was ist es?
Bei den PreSonus Eris E4.5 handelt es sich um zwei kompakte Lautsprecher für kleine Home- und Projektstudios, Videoschnittplätze, Wohnzimmer, heimische DJ-Pulte, Computer-Arbeitsplätze und dergleichen. Der in der linken Box integrierte Verstärker versorgt beide Lautsprecher – der rechte Lautsprecher ist passiv und wird über ein zweiadriges Kabel vom linken gespeist. So spricht man hier auch von einem aktiv-passiven System.
Die Tieftöner durchmessen 4,5 Zoll (~11,5 cm) und lassen Bässe bis rund 70 Hertz hinab ertönen. So bietet sich in den meisten Szenarien ein Subwoofer an, wobei der Hersteller gleich zwei passende Modelle anbietet: den Temblor T8 bzw. den T10 für Bässe bis 30 bzw. 20 Hertz. Die Ein-/Ausgänge, die Regler und Schalter zur Klangbeeinflussung und die Spezifikationen findest Du im Infokasten rechts.
Dieses Lautsprecherpaar ist zum Straßenpreis von 199,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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PreSonus Eris E4.5 Test
Lieferumfang & Verarbeitung
Gut gepolstert stecken die Boxen in der Packung, überdies beherbergt diese das Stromkabel, ein Kabel für Cinch-Miniklinke, eins für Klinke zu Klinke (ebenfalls im 3,5-mm-Format) und das Zwei-Adern-Kabel. Schließlich ein kleines gedrucktes Handbuch, Sicherheitsinformationen und selbstklebende Pads zur rutschfesteren, akustisch leicht entkoppelnden Tischaufstellung.
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Das Gehäuse ist gut verarbeitet, wie ich es vom Hersteller PreSonus gewohnt bin. Die Klinkeneingänge sind fest mit diesem verschraubt, währen sich die griffigen Filterregler als angenehm schwergängig erweisen und in der Mittelstellung sanft einrasten. Letzteres ist mir sehr willkommen, denn so spürt man sofort, wenn die akustisch (vermeintlich) neutralste Position erreicht ist, die zur Beurteilung des Frequenzgangs am wichtigsten ist.
Ein Goodie: Dokumentation
Die auf der Produkt-Website sofort zu findende Download-Sektion fördert einen interessanten Link zutage: Hier findest Du ein PDF-Dokument mit ausführlichen Informationen zur optimalen Aufstellung und Nutzung von Lautsprechern, zugeschnitten auf die Audio- und Musikproduktion. Klasse! Auch ein eingedeutschtes PDF-Handbuch ist verfügbar – das ist Hersteller-typisch gut lesbar, verständlich formuliert und mehr als ausführlich. Ach ja, zum Schluss gibt es wie gewohnt ein Kochrezept, diesmal für ein Reisdressing. :)
Anschlüsse
Mit Klinke und Cinch sind alle Eventualitäten in den vorgesehenen Szenarien (außerhalb von großen Tonstudios) abgedeckt, ohne dass Adapter verwendet werden müssen. Die durch Manschetten stabilisierten, fest mit dem Gehäuse verschraubten Klinkeneingänge hatte ich bereits lobend erwähnt. Zu ergänzen wäre nur noch, dass es dabei sich um symmetrische Eingänge handelt, was – eine ebensolche Klangquelle vorausgesetzt – für eine potentiell höhere Signalqualität mit keinen bzw. weniger Störgeräuschen sorgt.
Gehäuse & Elektronik
Das Gehäuse wurde aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) gefertigt, die mit Vinyl beschichtet sind. Guter Standard, nicht zuletzt bei so günstigen, kleinen Boxen. Die Fertigung und Zusammensetzung aller Komponenten erscheint tadellos sauber. Weiterhin bemerkenswert sind die zahlreichen Schutzschaltungen: Laut Hersteller bist Du gefeit vor Radiofrequenz-Einstreuungen, Ausgangsstromspitzen, Überhitzung, starke Einschaltgeräusche und subsonische Schwingungen. Angesichts solcher verarbeitungs- und elektrotechnischer Qualitäten gehe ich sehr beruhigt zur Beurteilung aller klanglichen Aspekte über.
Filter
Sehr erfreulich und eventuell gar ein Alleinstellungsmerkmal für so kleine, günstige Lautsprecher: Es gibt ein erstaunlich flexibles Filterarsenal zur Gestaltung der tiefen, mittleren und hohen Frequenzbereiche je nach Raumakustik und/oder persönlichem Geschmack. So finden sich zunächst Regler für die Höhen (10 kHz) und die Mitten (1 kHz), jeweils mit einem Regelbereich von ±6 Dezibel.
Weiterhin lässt sich der Bass per Schalter bei 80 oder 100 Hertz mit moderat abfallender Filterflanke (-12 dB/Oktave) absenken. Das ist insbesondere für die Nutzung eines Subwoofers sehr praktisch – an dieser Stelle sei erwähnt, dass wir das Pärchen der PreSonus Eris E4.5 auch im Verbund mit dem hauseigenen Kompagnon (siehe PreSonus Temblor T8 Testbericht) in Ohrenschein genommen haben. Und siehe da, das Hochpassfilter leistet einwandfreie Dienste, sobald der Tiefpassfilter des T8 auf dieselbe Grenzfrequenz eingestellt wird. Er liefert exakt das, was den kleinen Boxen fehlt und passt sich bestens in das klangliche Gesamtbild ein.
So weit, so üppig für Kompaktboxen, doch es kommt noch besser: Wie schon bei anderen PreSonus-Lautsprechern soll ein 3-Wege-Schalter bei problematischer Raumakustik (vor allem durch eine wandnahe Aufstellung) helfen. Dieses unter »Acoustic Space« firmierende Filter dient bei Bedarf zur durchgängigen Absenkung unterhalb von 800 Hertz um -2 oder -4 Dezibel.
Das ist natürlich kein Allheilmittel gegen Raummoden, durch die gerne mal ein charakteristisches »Wummern« in bestimmten Frequenzen entsteht. In unserer Testumgebung taugte das Ganze für eine teilweise Linderung der Problematik. Jedenfalls in der -2-dB-Einstellung, um das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.
Klang im PreSonus Eris E4.5 Testbericht
Das Eigenrauschen ist recht dezent, auch im konsequenten Nahfeldeinsatz (Hörabstand von ca. 1 m) ist es nur bei flüsterleisen Musikpassagen und im Leerlauf zu hören. Moderate Abhörlautstärken bringen den PreSonus Eris E4.5 nicht aus der Ruhe, erst bei starken Pegeln treten Verzerrungen spürbar zutage.
Das Timbre ist alles in allem als ausgewogen zu bezeichnen – Bass, Mitten und Höhen ergeben ein stimmiges Gesamtbild mit nur unwesentlichen Anhebungen in bestimmten Frequenzbereichen (zum Beispiel dezent im Präsenzbereich). Spätestens nach dem Einsatz der erwähnt flexiblen Filter ist alles in Butter für die angedachten Einsatzszenarien. Beim Basspotential ist noch Luft nach oben…pardon, nach unten natürlich. So spielt etwa der Fluid Audio F4 [Testbericht] genauso tief auf, obwohl dessen Woofer nur 4 Zoll durchmisst.
Klangliche Details kommen gut zur Geltung, was auch auf die respektable Impulstreue zurückzuführen ist. So werden kurze, zackige Anschläge im Quellmaterial auch weitestgehend so wiedergegeben.
Lediglich die Räumlichkeit fällt deutlicher hinter höherklassigen Boxen zurück, wobei das Klangbild ein wenig »flacher« (nicht so ausgeprägte Tiefenstaffelung) ausfällt und Einzelklänge nicht ganz so gut voneinander separiert lokalisierbar sind. Doch das geht in dieser Preisklasse absolut in Ordnung – mehr zu verlangen, wäre nach heutigem Stand der erschwinglichen Lautsprechertechnik realitätsfern.
Wer auf eine Tauglichkeitsurteil für bestimmte Genres besteht, soll sie haben: Für Rock, Pop und elektronische Musik aller Art sind die PreSonus Eris E4.5 (zusammen mit einem Subwoofer) bestens geeignet. Nur beim analytischen Hören und Abmischen von Aufnahmen akustischer Instrumente geht ihnen eine gewisse Feinstofflichkeit ab.
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PreSonus Eris E4.5 Test-Fazit
Die PreSonus Eris E4.5 klingen für nicht einmal 170 Euro pro Paar erstaunlich gut, durchaus erwachsen und im Timbre zur Genüge ausgewogen. Das war in dieser Qualität und diesem Preissegment nicht zu erwarten, obwohl sich heute mehr und mehr abzeichnet, dass auch kleine Boxen Großes leisten können. Vielleicht noch überraschender für so kompakte Modelle: Je zwei Drehregler und 3-Wege-Schalter mit Filtern zur Anpassung an die Raumakustik bzw. persönliche Vorlieben stehen zur Verfügung. Damit ist das Klangbild sehr weitreichend formbar und/oder anpassbar an den Betrieb mit einem Subwoofer.
Das Sortiment an Ein- und Ausgängen ist bemerkenswert, da neben einem Aux-Input für Smartphones, MP3-Player etc. auch ein Kopfhörerausgang implementiert ist. Für Ersteren wird übrigens ein Klinke-zu-Klinke-Kabel mitgeliefert. Diese Buchsen sitzen genau wie der An/Aus-Schalter und der Lautstärkeregler an der Vorderseite, was eine denkbar bequeme Handhabe im Alltag ermöglicht.
Schließlich ist die feine Verarbeitung zu loben, hier hat PreSonus vom Gehäuse über die Buchsen bis hin zu den Bedienelementen ganze Arbeit geleistet. Nicht vergessen werden sollen auch die zahlreichen Schutzschaltungen gegen Überhitzung, Stromspitzen, Radiofrequenz-Einstreuungen und mehr.
Einzig die nicht allzu differenzierte Tiefenstaffelung trübt den sonst so tollen Gesamteindruck, wobei das in dieser Preisklasse völlig in Ordnung geht. Ein Quäntchen mehr Bass hätte es aber gerne sein dürfen; der Fluid Audio F4 [Testbericht] baut in etwa auf dasselbe Tieftonfundament, aber mit einem kleineren Woofer.
Alles in allem haben wir es im PreSonus Eris E4.5 Testbericht aber zweifellos mit sehr gelungenen und dementsprechend sehr empfehlenswerten Kompaktlautsprechern zu tun. Ergo: viereinhalb von fünf Punkten – wenn Du dich in etwa zur geeigneten Zielgruppe zählst (die findest Du wie immer im Infokasten), kannst Du bedenkenlos zugreifen.
Features PreSonus Eris E4.5 Review
- Hersteller: PreSonus
- Aktiv-passive Nahfeldmonitore
- 1″-Hochtöner (Seide)
- 4,5″-Tieftöner (Kevlar)
- 25 Watt (RMS) pro Lautsprecher
- Übertragungsbereich: 70 – 20.000 Hz
- Max. Schalldruck (@ 1 m): 100 dB SPL
- Eingänge: 6,3 mm (symm.), Cinch & 3,5 mm
- Kopfhörerausgang: 3,5 mm
- Maße: 163×241×180 mm
- Gewicht des Paares: 5,9 kg
- Kabel für Boxen, Klinke-Cinch & Klinke-Klinke
- 8 selbstklebende Schaumstoff-Pads
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