Pioneer DDJ-RB Testbericht
Kleine Kiste, große Wirkung
Von Joerg Nawra
Pioneer DDJ-RB Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der DDJ-RB ist ein funktionsstarker DJ-Controller für Pioneers Software rekordbox dj. Der Pioneer DDJ-RB ist ein DJ-Controller mit zwei Kanälen zur Steuerung der hauseigenen Software rekordbox dj. Neben dem Layout im klassischen Pioneer-Look zeichnet sich das Gerät durch eine gute Verarbeitung und ein intuitives Handling aus. Die Software bietet alle Funktionen, die von einer professionellen DJ-Software erwartet werden.
PRO
- Günstiger Preis
- Übersichtliches Layout von Controller und Software
- Gewohntes Look-and-Feel
- Großer Funktionsumfang
- Gute Verarbeitung
- Stabil laufende Software
CONTRA
- Kurze Pitchfader
- Kleine Klinke am Kopfhörerausgang
Für wen?
Einsteiger aber auch fortgeschrittene DJs, die einen günstigen aber hochwertigen Controller mit sehr guter Software suchen.
Was ist es?
Bei dem hier getesteten Gerät handelt es sich um einen tragbaren DJ-Controller mit zwei Decks und integriertem Audio Interface. Pro Deck stehen je acht anschlagsdynamische Pads zum Ansteuern von Samples oder Cue-Points zur Verfügung.
Die Hardware kommt im klassischen Pioneer-Layout gehört, zum Lieferumfang gehört die Software rekordbox dj – Pioneers Antwort auf Traktor, Serato DJ und Co.
Für 249,- Euro ist der DJ-Controller ab sofort im Fachhandel erhältlich.
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Pioneer DDJ-RB Test
Erster Eindruck
Der Controller macht bereits optisch einen richtig guten Eindruck. Das typische Pioneer-Design vermittelt eine Vertrautheit und macht Lust darauf, sofort loszulegen. Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist astrein und auch die Fader und Potis wirken zuverlässig: Nichts wackelt oder schleift, alles fühlt sich einfach gut an.
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Die Abmessungen sind mit einer Größe von 48,3 x 5,8 x 27,2 Zentimetern recht kompakt gehalten. Trotzdem ist der Controller nicht mit Miniatur-Bedienelementen ausgestattet. Das Gewicht von 2,1 kg macht den Pioneer DDJ-RB zu einem durchaus transportfreudigen Controller.
Aufbau der Decks
Die beiden Decks des Pioneer DDJ-RB orientieren sich ganz klar am Aufbau anderer Controller des Herstellers, beziehungsweise den CD-Playern der CDJ-Serie. Die Jogwheels sind merklich kleiner gehalten als bei den größeren Geräten. Sie reichen dennoch aus, um komfortabel damit zu arbeiten.
Unterhalb der Jogwheels befinden sich die üblichen Tasten wie Play, Cue und Sync sowie jeweils acht Pads zum Ansteuern von Cue-Punkten, Pad FX oder dem Slicer – einem Loop-basierten Live-Remix Tool. Loops werden über zwei separate Buttons direkt neben den Pads angesteuert.
Oberhalb der Jogwheels finden sich ein einfach aufgebautes Kontrollfeld für die Effekte der Software sowie die Pitchfader zum manuellen Angleichen der Geschwindigkeit.
An dieser Stelle finde ich einen meiner wenigen Kritikpunkte: Die Pitchfader sind mit vier Zentimetern doch ein wenig kurz gehalten. Wirklich tightes Beatmatching dürfte damit schwierig werden.
Mixer-Einheit
Zwischen den beiden Decks befindet sich die Mixer-Einheit. Diese sieht klassisch nach Pioneer aus und punktet durch ihren übersichtlichen Aufbau. Am Kopfende befinden sich ein Endlosdrehregler sowie zwei Buttons zum Navigieren innerhalb der Library und zum Laden von Musikstücken in die Decks.
Darunter liegen die Lautstärkeregler für den Master- und den Kopfhörerausgang,Hinzu kommen beleuchtete Buttons zum Zuweisen der Decks auf den Kopfhörer sowie zwei fünffach-LEDs zur optischen Kontrolle des Ausgangssignals. Die LED lässt sich zwischen Master-Ausgang und den einzelnen Kanälen umschalten.
Links und rechts davon liegen die Kanalzüge zur Steuerung der beiden Decks. Diese sind mit jeweils einem Trim-Regler, einem Drei-Band-Equalizer und einem Filterregler ausgestattet. Line-und Crossfader gibt es selbstredend auch.
Ausgänge
Anschlussseitig zeigt sich der Controller von seiner minimalistischen Seite. Ein unsymmetrischer Master-Ausgang mit Cinch-Buchsen und ein 3,5mm Kopfhöreranschluss stehen ausgangsseitig zur Verfügung.
Mir persönlich hätte ein 6,3mm Kopfhöreranschluss aus Stabilitätsgründen zwar besser gefallen, allerdings macht die hier zum Einsatz kommende Miniklinke einfach mehr Sinn: Schließlich benutzt so gut wie jeder seinen Kopfhörer auch in Verbindung mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop. Wieso also zum Auflegen erstmal den großen Klinkenadapter rauskramen?
Verbindung zum Rechner & Eingang
Hinzu kommen noch ein USB-Anschluss und ein Mikrofoneingang mit 6,3mm Klinkenbuchse und Lautstärkeregler. Die auf den ersten Blick arg reduzierten Features des Mikrofonanschlusses werden übrigens auf elegante Weise gelöst: Innerhalb von rekordbox dj stehen zuweisbare Effekte sowie ein Drei-Band-Equalizer bereit, um dem Mikrofonsound das nötige Fine Tuning zu verpassen.
Mitgelieferte DJ-Software
rekordbox ist in erster Linie eine Vorbereitungs-Software für DJs, die Pioneer CDJs nutzen. Sie ist dafür gedacht, Tracks zu analysieren, Cue-Punkte zu setzen oder Playlists zu erstellen. Seit rekordbox Version 4 steht mit rekordbox dj eine vollwertige DJ-Software zu Steuerung von bis zu vier Decks mit Controllern wie dem DDJ-RZ, DDJ-RX, DDJ-RR oder dem hier vorliegenden DDJ-RB zur Verfügung.
Das Design der Software bewegt sich irgendwo zwischen der Übersichtlichkeit von Serato DJ und dem charakteristisch modernen Pioneer-Look. Die Ansicht kann entsprechend der eigenen Vorlieben zwischen zwei und vier Decks, horizontaler wie auch vertikaler Wellenform umgeschaltet werden.
Sampler & Effekte
Features wie Sampler oder die Effekteinheit können bei Bedarf per Knopfdruck ein- und ausgeblendet werden. Funktionen wie Slip- und Quantisier-Modus oder Mastertempo sind erwartungsgemäß Teil von rekordbox dj.
In den Einstellungen lassen sich zudem die Verlaufskurven von Cross- und Linefadern einstellen und – wie schon bei aktuellen DJM-Mixern – der Equalizer zwischen klassischem EQ und Isolator umschalten.
Die Analyse der Tracks funktioniert schnell und genau. Die BPM-Range der Analyse kann limitiert werden, um halbes bzw. doppeltes Tempo zu vermeiden. Zudem importiert Rekordbox dj meine bestehenden Playlists aus iTunes. Meine in Serato DJ gesetzten Cue-Punkte aber leider nicht.
In der Praxis mit dem Pioneer DDJ-RB
Nach den guten Vorzeichen überrascht mich das flüssige Auflegen mit dem Pioneer DDJ-RB nicht. Das Feeling ist ebenfalls typisch für den Hersteller. Das vertraute Look-and-Feel, das sich durch sämtliche Produkte zieht, gehört ja nicht erst seit gestern zu den größten Stärken von Pioneer.
Die Jogwheels funktionieren trotz des geringen Durchmessers von 218 Millimetern hervorragend. Der Widerstand ist genau richtig, um Tracks einen leichten Schubs zu geben, bzw. diese leicht abzubremsen.
Kleine Pads
Die Pads verrichten ihren Dienst ebenfalls tadellos. Diese sind mit einer Größe von 2 x 2 Zentimetern recht klein gehalten, was bei großen Händen schwierig werden könnten. In meiner Performance störte das nicht – Cue-Punkte und Samples werden ohne bemerkbare Latenz getriggert.
Die Funktion Pad FX, bei der ein Effekt auf ein Pad gelegt wird, macht großen Spaß und ist ein mächtiges Kreativ-Tool. Auch der Slicer, bei dem die folgenden 2 – 16 Takte eines Tracks willkürlich angetriggert werden können, birgt ein großes Potenzial.
Pitchfader
Meine anfänglichen Befürchtungen bezüglich des Pitchfaders bewahrheiten sich nur zum Teil. Die geringe Länge des Faderwegs wird dadurch ausgeglichen, dass der Pitchbereich nicht bei 8%, sondern nur bei 6% (umschaltbar auf +-10% und +-100%) liegt.
Dadurch gewinnt der Pitchfader ein wenig an Präzision. Zumindest bei Tracks mit einem Tempo unterhalb von 160 BPM. Bei schneller Musik wie Drumandbass erfordert das Beat Matching ein ziemlich gutes Fingerspitzengefühl. Aber glücklicherweise funktioniert auch der so oft verpönte Sync-Button tadellos.
Klang des Pioneer DDJ-RB
Bei diesem Gerät findest Du einen breiten, sauber übertragenen Frequenzbereich. Die Effekte klingen allesamt gut. Die Ausgangsleistung von Master-Ausgang und Kopfhöreranschluss sind eher weniger gut für den Club geeignet. Hier hätten ein paar PS mehr unter der Haube nicht geschadet, sind zu diesem Preis aber nicht zu erwarten.
Für kleinere Events oder Sessions zuhause reicht die Ausgangsleistung allemal.
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Pioneer DDJ-RB Test-Fazit
Dieser DJ-Controller lässt die meisten Mitbewerber seiner Klasse ziemlich alt aussehen. Was die Funktionen angeht, wie auch in Sachen Verarbeitung, Klang und Design. Wer bereits Hardware des Herstellers genutzt hat, wird zudem sehr schnell mit dem kompakten Pioneer DDJ-RB warm werden.
Das Konzept des Geräts konnte mich überzeugen, einzig der kurze Pitchfader kann den sonst so vortrefflichen Eindruck schmälern. Die weiter oben angesprochene kleine Buchse für den Kopfhöreranschluss nehme ich gerne in Kauf.
Der DJ-Controller erweckt den Eindruck, dass der Hersteller von Anfang an mitgedacht und auf Kompromisse weitestgehend verzichtet hat. Zumindest was die angesprochene Zielgruppe angeht. Das gilt im Übrigen auch für die mitgelieferte DJ-Software rekordbox dj, die auf dem Markt der DJ-Software ganz weit vorne mitspielen kann.
Alles in allem haben wir es hier mit einem sehr guten Controller zu tun, der folgerichtig mit viereinhalb von fünf möglichen Punkten im Pioneer DDJ-RB Testbericht dasteht. Well done.
Features Pioneer DDJ-RB Review
- Hersteller: Pioneer
- Pioneer DDJ-RB - DJ Controller
- Für 2 Decks
- Für rekordbox dj konzipiert
- Audio Interface integriert
- 16 anschlagdynamische Pads für Samples oder Cue-Punkte
- Mikrofoneingang
- rekordbox dj - DJ Software
- DJ-Software für bis zu 4 Decks
- Einstellbare Screen-Ansichten
- 18 integrierte Effekte
- Pad FX
- Slicer
- Sampler
- Sync-Funktion
- Farbige Wellenformen
- Unterstützt iTunes-Playlists
- Einstellmöglichkeiten für Cross-/Linefader, Equalizer und Mikrofon
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