Palmer PDI03 Testbericht
Lautsprechersimulator mit Splitter & mehr

Palmer PDI03 Testbericht
Darum geht es im Palmer PDI03 Testbericht auf delamar - steigen wir ein ...

Philipp Mahler Von Philipp Mahler

Palmer PDI03 Test-Fazit

5

DELAMAR
SCORE

Loadbox, DI-Box und Splitter. Hiermit kann in vielen Fällen getrost auf eine Gitarrenbox und deren Mikrofonierung verzichtet werden – die Lautsprechersimulation überzeugt. Dazu kommen feine Extras wie die vier ungefilterten Line-Ausgänge für Effektgeräte.

zum detaillierten Palmer PDI03 Testfazit

PRO

  • Überzeugende Lautsprechersimulation
  • Röhren-Amps extrem verzerrt, aber beliebig laut spielbar
  • Extrem praktisch im Bühnenalltag – Gitarrenbox und Mikrofonierung entfallen
  • Vier ungefilterte Line-Ausgänge für komplexe Effektschaltungen und mehr
  • Kein Strom nötig – passive Filterung & Lautstärkeregelung

CONTRA

Für wen?
Gitarristen und Bassisten - für Studio, Proberaum und Bühne.

Preis: 379,00 Euro
UVP: 498,00 Euro

Was ist es?

Der Palmer PDI03 simuliert Gitarrenlautsprecher – steck ihn an einen Verstärker (bis zu 100 Watt) und dreh ihn so laut auf, wie Du willst. Denn auch bei maximaler Verstärkerverzerrung kann der Sound in beliebiger Lautstärke gefahren werden, um beim Üben deine Nachbarn zu verschonen.

Außerdem kannst Du dir beim Live-Auftritt bzw. bei der Studioaufnahme die Mikrofonierung sparen: Das Gerät gibt das mit dem simulierten Lautsprecherklang gefärbte Signal mit Line-Pegel aus. Direkt zum Anschluss an Mischpult, PA-Anlage, Audio Interface & Co.

Zwei 3-Wege-Filterschalter stehen zur Verfügung. Deren Kombination ermöglichen also neun verschiedene Klangfarben – so können ein offener 2×12″-Comboverstärker und eine geschlossene 4×12″-Gitarrenbox nachgebildet werden.

Zudem gibt es vier Line-Ausgänge für das noch unbearbeitete Signal vom Verstärker. Damit kannst Du beispielsweise Effektgeräte ansteuern. Die Ausgangslautstärken des gefilterten und des ungefilterten Signals sind getrennt regelbar. Ferner findet sich ein Lautsprecherausgang, an den Du letztlich doch noch eine Gitarrenbox anschließen kannst. Für all das ist kein Strom nötig.


PASSEND DAZU


Das Gerät ist zum Straßenpreis von 379,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich. Zu haben sind Varianten für unterschiedliche Verstärkeroutputs – mit 2, 4, 8 oder 16 Ohm.


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Palmer PDI03 Test

Erster Eindruck vom Palmer PDI03

Ein robustes Chassis aus Stahlblech und Aluminium schützt die Elektronik. Alle Buchsen sind fest mit dem Gehäuse verschraubt, während die Klinkenbuchsen zusätzlich durch Manschetten stabilisiert werden. Regler und Schalter sitzen fest und fühlen sich gut an.

Die auch auf Deutsch vorliegende Anleitung in gedruckter Form enthält alles Nötige und mehr: Sicherheitshinweise, beschriftete Schemata der Gerätevorder- und -rückseite sowie Beschreibungen aller Bedienelemente und Funktionen. Gegebenenfalls illustriert durch typische Beispielszenarien für Sound X und Einstellung Y.

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Lautsprechersimulation in der Praxis

Der erste Filterschalter bietet zum einen die Einstellung »Flat«, mit der der Sound einer offenen 2×12″-Box nachgebildet werden kann. Die Schalterstellung »Deep« erzeugt einen fetteren, basskräftigeren Sound wie den einer geschlossen 4×12″-Marshallbox.

Palmer PDI03 Testbericht
Einfach und funktional

Der zweite Schalter am Palmer PDI03 erzeugt mit den Einstellungen »Mellow«, »Normal« und »Bright« leicht gedämpfte, normale oder leicht verstärkte Höhen. Soweit das Vorgeplänkel, nun zur Praxis.

Testequipment:

  • Verstärker I – Ampeg GVT52-212, Master-Regler voll aufgedreht
  • Verstärker II – Orange TH30, Master-Regler halb aufgedreht
  • Gitarre I – Gibson Les Paul
  • Gitarre II – ESP Eclipse 2

Bei meinen drei kurzen Jams hörst Du jeweils diese Filterkombinationen nacheinander:

  • Normal Normal
  • Deep Normal
  • Deep Bright
  • Deep Mellow
  • Flat Normal
  • Flat Bright
  • Flat Mellow

Ampeg & Gibson (am Ende hörst Du noch den Line-Out)

Orange & Gibson

Ampeg & ESP

Tja, was soll ich sagen? Die klanglichen Geschmacksrichtungen verschiedener Gitarrenboxen werden von den passiven Filtern sehr gut simuliert. Die Filtereinstellungen heben sich deutlich genug voneinander ab, erlauben aber gleichzeitig ein ausreichend feines »Abschmecken«, insbesondere durch das Höhenfilter.

Ein statischer Lastwiderstand wie im Palmer PDI03 »atmet« nicht wie eine Box (beim Zurückschnellen der Lautsprechermembranen wird wieder etwas Strom in den Verstärker »zurückgeschoben«), dennoch überzeugt der Sound – insbesondere bei der gegebenen Lautstärke. Auf das letzte Fünkchen Lebendigkeit verzichte ich gerne in Anbetracht der vielen Praxisvorteile, die der Palmer mit sich bringt – lies weiter.

Der Knackpunkt

Warum der ganze Zauber? An erster Stelle möchte ich die schlichte Tatsache wiederholen, dass Du mit einem Gerät wie dem Palmer PDI03 x-beliebige Röhrenamps bis zum Anschlag aufreißen und die Verzerrung genießen, aber dennoch in Zimmerlautstärke spielen kannst.

Das ist noch lange nicht alles. Beim Verzicht auf eine echte Gitarrenbox erwarten dich mehr Platz im Tourbus, das Schleppen/Rollen durch die Weltgeschichte entfällt und eine Mikrofonierung ist auch nicht mehr unbedingt nötig. Durch Letzteres sparst Du dir ja auch noch die sonst übrigen Mikros, Stative und Kabel.

Entdecke die Möglichkeiten des Palmer PDI03

Über die Line-Ausgänge kannst Du bis zu vier Effektgeräte mit dem ungefilterten Signal versorgen, um komplexe parallele Schaltungen und damit irrwitzige Sounds oder feinfühlig austarierte Mischklänge zu realisieren.

Palmer PDI03 Testbericht
Die Rückseite mit den vier »trockenen« Outputs

Weiterhin wird am Thru-Output das vom Gitarrenverstärker kommende Signal direkt ausgegeben, um zusätzlich eine Gitarrenbox zu speisen – zur Beschallung und/oder Mikrofonierung. Letztere ermöglicht ja doch noch feinere Klangabstufungen durch verschiedene Mikros und deren variable Platzierung.

Feiner Service am Rande: Für das gefilterte Signal gibt es sowohl einen trafosymmetrierten XLR-Ausgang mit zuschaltbarer Massetrennung (gegen Brummschleifen etc.) als auch einen unsymmetrischen Klinkenausgang – Du kannst beide gleichzeitig nutzen.

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Palmer PDI03 Test-Fazit

Mit dieser Kombination aus Loadbox, Equalizer, Signal-Splitter und DI-Box hat der Hersteller einen Volltreffer gelandet – ein Klassiker. Die Lautsprechersimulation klingt weitestgehend überzeugend, auch wenn sie nicht so »atmet« wie eine echte Box und eine Mikrofonierung klanglich flexibler ist. Mit den zwei Filterschaltern und insgesamt neun (sechs) Klangkombinationen gibt es dennoch genug Spielraum.

Palmer PDI03 Testbericht
Der Palmer PDI03 Testbericht überbringt eine frohe Botschaft…

Eine der Kernfunktionen ist die, die in jedem Power Soak steckt – Röhrenverstärker in moderaten Lautstärken spielen, obwohl die Verzerrung voll aufgerissen ist. Das ist vor allem zuhause beim Üben, aber freilich auch bei kleineren Konzerten in mehr oder minder dicht besiedelten Gegenden nützlich. Weiterhin ist der Veranstaltungsalltag um ein Vielfaches einfacher als die Nutzung einer womöglich monströsen 4x12er-Box samt Abnahme-Equipment.

Die Extras sind hier das Salz in der Suppe, zumindest für alle effektverliebten Musiker: Vier Line-Ausgänge mit dem ungefilterten Signal schaffen die Möglichkeit ebenso vieler Effektgeräte, um den Sound mit parallelen Schaltungen vielschichtig zu formen.

Auch nicht zu verachten: Für all das ist keine Stromzufuhr nötig, da die Filter passiv ausgelegt sind und die Basisfunktion ja im Leisermachen von wild tosenden Amps besteht.

Wer »nur« eine gute DI-Box mit Lautsprechersimulation sucht, findest eine solche auch in kompakteren, günstigeren Kisten (nicht zuletzt von Palmer). Doch wer einerseits noch eine Höheneinheit im Rack frei hat, andererseits noch den Splitter und dessen exponentielle Steigerung der Möglichkeiten für Effekte sucht, sollte zugreifen.

Ergo: In Abwesenheit jeglicher Kritikpunkte kann es im Palmer PDI03 Testbericht nur exzellente fünf von fünf Punkten geben.

Features Palmer PDI03 Review

  • Hersteller:   
  • Simulation von Gitarrenlautsprechern
  • Zum Einbau in 19″-Racks (1 HE)
  • Eingang: 6,3 mm (unsymm.)
  • Ausgänge: XLR (trafosymm.) + 6,3 mm (unsymm.)
  • Ausgangsimpedanz: 600 Ω (XLR) bzw. 10 kΩ (6,3 mm)
  • Loadbox mit 16 Ω
  • Maximale Last: 100 W
  • 3-Wege-Filter für Bässe und Höhen
  • Gehäuse aus Stahlblech und Aluminium
  • Maße: 480 x 180 x 44,5 mm
  • Gewicht: 3 kg

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