Optoma NuForce HEM4 Testbericht
Federleichte In-Ear-Kopfhörer

Optoma NuForce HEM4 Testbericht
Im Optoma NuForce HEM4 Testbericht unter der Lupe: Extrem leichte In-Ears mit analytischem Klang - erfahre jetzt, welche Qualitäten diese Ohrhörer haben (und welche nicht)

Felix Baarß Von Felix Baarß am 10. Januar 2017

Optoma NuForce HEM4 Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Fortgeschrittene In-Ear-Kopfhörer mit neutralem Sound.

Diese In-Ears klingen analytisch und detailfreudig. Sie sind federleicht und sitzen felsenfest, auch beim Joggen. Außerdem überzeugt der Lieferumfang – alles in allem ein guter Kandidat und der Preis geht in Ordnung.

zum detaillierten Optoma NuForce HEM4 Testfazit

PRO

  • Sehr trockener, dynamisch akkurater Sound
  • Überzeugende Separation der Einzelklänge im Raumbild
  • Weitgehend neutraler Frequenzgang (mit den Silikonpassstücken)
  • Hohe Ausgangsleistung
  • Abnehmbares Kabel
  • Zwei Kabel mitgeliefert
  • Extrem leichtgewichtig
  • Sehr reichhaltiger Lieferumfang

CONTRA

  • Fernbedienung könnte besser bedienbar sein
  • Sound könnte etwas höhenreicher sein

Für wen?
Musiker und Musikhörer mit gestiegenen Ansprüchen, die einen neutral klingenden In-Ear-Kopfhörer suchen.

Preis: 299,00 Euro
UVP: 349,00 Euro

Was ist es?

Der Optoma NuForce HEM4 ist ein In-Ear-Kopfhörer, umgangssprachlich auch »Ohrhörer« oder »Ohrstöpsel« genannt. Er richtet sich an Musikkonsumenten mit gestiegenen Ansprüchen, aber auch Musiker sollten mal reinhören.

So viel sei schon verraten: Jeweils zwei sogenannte Balanced-Armature-Treiber sorgen hier für einen breiten Übertragungsbereich und einen souveränen, weitgehend neutralen Sound. Die Kabel werden über dem Ohr entlanggelegt. Ein sehr reichhaltiger Lieferumfang erwartet dich – unter anderem mit Hardcase und Minitasche, zwei Kabeln und Passstücken für verschiedene Ohren.

Das Paket ist zum Preis von rund 300 Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im Elektronikfachhandel erhältlich.


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Optoma NuForce HEM4 Test

Optoma NuForce HEM4 Review
Der stattliche Lieferumfang der Optoma NuForce HEM4

Aufbewahrung

  • Große Pappschachtel mit Klettverschluss
  • Wasserdichtes Hardcase aus durchsichtigem Kunststoff
  • Kleine Stofftasche mit Reißverschluss

Letztere ist so groß und so geformt wie ein gutes altes Klapphandy der Jahrtausendwende. Es passt in jede Hosentasche, bietet genug Schutz und fasst neben dem Optoma NuForce HEM4 auch Kabel, Adapter & Co. – sehr schön!


PASSEND DAZU


Ohrpassstücke

  • 6 Paar aus Silikon – Größen XS bis XL
  • 2 Paar aus Schaumstoff aus dem Hause Comply – Größen M & L

Die S- bzw. M-Ausführungen passen mir sehr gut. Sie dichten gut bis sehr gut ab und ihre Qualität entspricht der von vergleichbaren In-Ears (siehe etwa Shure SE425 Testbericht oder RHA T20 Testbericht).

Und sonst? Neben dem obligatorischen Klinkenadapter Adapter von 3,5 auf 6,3 mm (steckbar) finden sich noch ein Kabelclip zum Anheften ans Revers und eine kleine Bürste zur Reinigung der Ohrstöpsel. Hier wurde an alles gedacht, prima.

Verkabelung & Fernbedienung

Prima: Die Verkabelung ist modular – bei einem Defekt des Klangleiters ist der Optoma NuForce HEM4 sofort wieder einsatzbereit, schon allein weil zwei Kabel (je knapp 1,4 m lang) mitgeliefert werden. Ihre Ummantelungen und die schlanken, vergoldeten Winkelstecker machen einen guten Eindruck. Die Anbindung an die Ohrstöpsel geht über vorbildlich fest steckbare Anschlüsse mit je zwei Pins.

Das geflochtene Kabel macht nicht nur mit seinem adretten Erscheinungsbild auf sich aufmerksam. Es hat auch den handfesten Vorteil, dass es deutlich weniger zum Verheddern neigt. Sehr angenehm im Alltag.

Das flache Kabel hat dafür eine Fernbedienung inklusive Mikrofon – für Play/Pause, Track vor/zurück, Anrufentgegennahme und Freisprechen. Schade, dass der Schalter recht klein ist und undefinierte Druckpunkte aufweist. Ich habe mich öfter verdrückt, als es mir lieb war.

Design & Verarbeitung

Optik ist Geschmackssache. Ich finde das mattglänzende Purpurblau ganz nett, zudem ist die Form recht ansprechend, ohne dass es mich vom Hocker haut.

Wichtiger ist für mich, dass die beiden Stöpsel des Optoma NuForce HEM4 extrem leicht sind: 5 Gramm sind außerordentlich wenig. Im Verbund mit dem erwähnten Komfort der Passstücke merkt man so praktisch gar nicht, dass man In-Ears trägt. Anders als etwa bei den ebenfalls schon erwähnten RHA T20 (die ich ansonsten sehr schätze, später mehr dazu).

Das hier verbaute Kunststoffchassis ist nicht aus einem Stück gefertigt, sondern dreiteilig und hat somit zwei kleine Nahtstellen.

Optoma NuForce HEM4 Testbericht
Die Optoma HEM4 im Klangtest – Butter bei die Fische!

Klang des Optoma NuForce HEM4

Dieser In-Ear-Kopfhörer liefert ein analytisches, über weite Strecken nüchternes Klangbild. Einleitend ist noch zu erwähnen, dass die Ausgangsleistung sehr hoch ist – Du brauchst nur sehr wenig Verstärkung an deinem Ausgabegerät.

Frequenzgang

Der Bass reicht tief hinab in den Frequenzkeller und ist dort fast ebenso stark präsent wie in den Stockwerken direkt darüber. Bei meinen Tests mit Sinuswellen waren auch die 20 Hertz in praktisch demselben Maße wie die 25, 30 und 40 Hertz zu hören. Klasse!

Die Comply-Stöpsel aus Schaumstoff sind neben ihrer sehr hohen Schallisolierung auch basskräftiger als jene aus Silikon. Mir ist das etwas zu viel des Guten – durch die betonten hohen Bässe und tiefen Mitten geraten die angrenzenden Frequenzbereiche manchmal etwas in den Hintergrund. Mit den Silikonstöpseln ist der Sound schon viel näher am Studioideal eines neutralen Frequenzgangs.

Alles in allem schätze ich das Trockene, Gemäßigte am Optoma NuForce HEM4. Der Klangeindruck ist weit vom übertrieben Hi-Fi-typischen »Smiley«-Sound entfernt – manchmal vielleicht sogar zu weit, was den oberflächlichen Spaßfaktor abkühlt.

Uneingeschränkt positiv ist, dass Sibilanten (Zischlaute in Vocals) stets gezügelt bleiben. Das ermöglicht völlig entspanntes Hören über mehrere Stunden hinweg (hierbei hilft auch der erwähnte Komfort).

Raumbild

Ich habe in dieser Preisklasse (und darunter) schon In-Ears mit einem etwas breiteren Stereopanorama gehört. Es ist alles andere als eng, aber etwas ausladender könnte es ruhig sein. Doch viel wichtiger ist dies: Die Separation einzelner Instrumente und Klänge ist über weite Strecken sehr gut. Ich konnte alle Elemente eines Mixes klar auseinanderhalten, die meisten davon sofort und ohne gespitzte Ohren.

Allerdings ballen sich die Elemente, die nicht allzu weit von der Monomitte entfernt sind, für meinen Geschmack etwas zu sehr zusammen. Das macht den Sound insgesamt etwas dichter, als ich es mir gewünscht hätte. Sicher, das ist Kritik auf hohem Niveau, aber bei 300 Euro halte ich das schon für angebracht. Letztendlich ist dieser Aspekt so moderat ausgeprägt, dass er auch Geschmackssache ist.

Impulstreue

Der Bass ist wunderbar trocken. Hier gibt es kein Wummern und keine künstliche Sättigung. Kick-Drum-Anschläge klingen pünktlich aus. Auch die Transienten in den Höhen sind sehr akkurat. Das führt wiederum zu ermüdungsfreiem Hören. Diese Impulstreue trägt maßgeblich transparenten, neutralen, analytischen Sound des Optoma NuForce HEM4 bei.

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Optoma NuForce HEM4 Test-Fazit

Der Optoma NuForce HEM4 ist ein In-Ear-Kopfhörer für alle, die ein weitgehend neutrales, analytisches Klangbild bevorzugen. Der impulstreue, dynamisch »trockene« Sound ist löblich, ebenso die gute Separation der Klänge im Raumbild. Die Klangfarbe ist über weite Strecken ausgewogen, wenngleich die Hochbässe/Tiefmitten etwas füllig sind (vor allem mit den Comply-Ohrpassstücken).

Optoma NuForce HEM4 Review
Die Optoma NuForce HEM4 sind übrigens auch in Rot und Anthrazit zu haben

Ferner kannst Du hier mit einem sehr kräftigen Output rechnen – den Lautstärkeregler an deinem Gerät wirst Du nicht sehr weit aufdrehen müssen.

Zu den baulichen Qualitäten zählt das abnehmbare Kabel. Ein geflochtenes und ein glattes mit Fernbedienung liegen bei. Außerdem überrascht das Gewicht: Fünf Gramm sind verschwindend gering, was für einen hervorragenden, dauerhaften Halt sorgt. Perfekt zum Joggen und dergleichen. Dafür verantwortlich zeichnet das aus Kunststoff gefertigte, dreiteilige Gehäuse.

Der stattliche Lieferumfang ist dem Preis angemessen. Hier wurde wirklich an alles gedacht – siehe Infokasten. Im Alltag fällt vor allem das knuffige Etui mit Reißverschluss für die Hosentasche positiv auf.

Die Kabelfernbedienung könnte ein ganzes Stück besser sein, gerade in diesem Preissegment. Wirklich zuverlässig lässt sich der kleine, im Druckpunkt schwammige Mehrwegschalter nicht bedienen. Außerdem ist mir der Sound mit den Comply-Passstücken dann doch etwas zu bauchig. Schade, denn diese dichten hervorragend ab und passen sich für 1A-Komfort bestens an meinen Gehörgang an.

Ansonsten ist alles fein – wer einen weitgehend nüchternen, trockenen Sound mit hoher Detailtreue, guter Räumlichkeit und dynamischer Akkuratesse sucht, wird hier fündig. Ist das 300 Euro wert? Nun, Modelle wie der RHA T20 [Testbericht] sind für meinen Geschmack spaßiger abgestimmt (und flexibel dank kleinen Filteraufsätzen), wenngleich nicht ganz so analytisch.

Alles in allem steht ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu Buche – so verbleibe ich im Optoma NuForce HEM4 Testbericht auf delamar bei vier von fünf Punkten. Nice one.

Features Optoma NuForce HEM4 Review

  • Hersteller: Optoma
  • In-Ear-Hörer
  • Balanced-Armature-Treiber
  • Impedanz: 38 Ω
  • Übertragungsbereich: 18 - 40.000 Hz
  • Empfindlichkeit: 110±3 dB
  • Kabel abnehmbar und mit 3,5-mm-Klinke
  • Kabel A: glatt, mit Kabelfernbedienung, 1.38 m
  • Kabel B: geflochten, 1.38 m
  • Steckadapter auf 6,3 mm (vergoldet)
  • Lieferumfang
    • Optoma NuForce HEM4
    • Wasserfestes Display-Case
    • Tragetasche mit Reißverschluss
    • Kabelclip
    • Reinigungsbürste
    • 2 Kabel + Adapter (siehe oben)
    • 5 Paar Silikon-Ohrpassstücke
    • 2 Paar Schaumstoff-Ohrpassstücke von Comply
  • Gewicht: 5 g pro Ohrstöpsel

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