Numark Mixtrack Pro II Testbericht
Aufgefrischter DJ Controller mit Pads
Von Sascha Henck
Numark Mixtrack Pro II Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
DJ Controller für zwei Decks.
Ein gelungenes Update – der kompakte Controller bietet gute Jog Wheels und lässt sich sofort mit Serato DJ Intro in Betrieb nehmen.
PRO
- Kompakt und leichtgewichtig mit vielen Features
- Haptisch gute, akkurat ansprechende Jog Wheels
- Plug & Play – sofort einsatzbereit mit Serato DJ Intro
- Buchsen für zwei Kopfhörer & ein Mikrofon
- Verlockendes Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Keine Gain-Regler
- Master-Regler ungünstig platziert
- Pads nicht anschlagsempfindlich
Für wen?
Ambitionierte Einsteiger an den Decks und Fortgeschrittene, die sofort mit Effekten und Co. loslegen wollen.
Was ist es?
Der Numark Mixtrack Pro II ist ein DJ Controller für zwei Decks, der neben den üblichen Potis für die EQs und die Effekte zusätzlich über 16 Pads zum Triggern von Samples, Loops und Cue-Punkten verfügt. Eine Soundkarte ist integriert, wobei ein Cinch-Buchsenpaar für den Main Out und zwei Kopfhörer-Ausgänge 3,5 und 6,3 mm) sowie ein Mikrofoneingang (6,3 mm) zur Verfügung stehen. Es handelt sich um einen Controller, der exklusiv zum digitalen DJing gedacht ist, dementsprechend gibt es keine analogen Eingänge für Zuspieler.
Das Gerät ist speziell auf die Software Serato DJ und das kostenlose Serato DJ Intro abgestimmt. Dort richtet es sich automatisch ein und alle Bedienelemente werden umgehend zugewiesen.
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 219,- Euro (inkl. MwSt.) erhältlich.
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Numark Mixtrack Pro II Test
Erster Eindruck
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Der Numark Mixtrack Pro II ist mit 2,1 kg etwas schwerer als sein Vorgänger. Das Gerät fühlt sich somit gleich etwas wertiger an, wobei ich dieses Gewicht noch immer als sehr transportfreundlich einschätze. Das Design dürfte für die meisten Geschmäcker ansprechender ausgefallen sein – statt des einfachen grauen Kunststoffgehäuses wurde nun eine schwarze Faceplate im gebürsteten Look verbaut. Gummifüße an der Unterseite sorgen für einen guten Halt. Die allgemeine Verarbeitung ist gut, zu den Potis und Fadern komme ich später. Alle Bedienelemente sind gut zu erreichen und mit genügend Abstand zueinander platziert worden – mit einer kleinen Ausnahme, dazu auch mehr im nächsten Kapitel.
Die Treiberinstallation lief unter Windows 7 dank des klassenkonformen Betriebs automatisch ab; mit dem Mac funktioniert das genauso. Das kostenlos herunterladbare Serato DJ Intro ist schnell installiert.
Nach dem Start stehen der Browser-Drehregler sogleich zur Verfügung und ich konnte die Stücke in die Decks laden. Wie erhofft, funktionierten auch alle anderen Bedienelemente, die zur Kontrolle der Software gedacht sind. Alles in allem ein sehr gelungener Einstieg.
Fader, Drehregler, Knöpfe und Schalter
Die Poti-Kappen für die beiden 3-Band-EQs sitzen angemessen fest auf ihren Drehgebern. Mit sattem Drehwiderstand geht es zur Sache, da macht das Schrauben richtig Freude. Wie es guter Brauch ist, rasten sie in der Mittelstellung leicht ein. Sie hätten etwas griffiger gestaltet werden können, aber das ist nichts Gravierendes.
Die Drehregler für die Effektsteuerung sitzen dagegen leicht wackelig, aber auch das beeinträchtigt die Bedienbarkeit nicht. Die Rasterung erleichtert Tempoeinstellungen für synchronisierte Delays und dergleichen, bei Filtern fühlen sie sich jedoch ein wenig grobstufig an. Prima: Es ist wirklich mehr als genug Platz zwischen den Potis, ganz gleich, wie groß deine Hände sein mögen).
Wie beim Vorgänger sind keine Gain-Regler für die Kanäle zu finden. So ist es manchmal nicht möglich, Lautstärkeunterschiede zwischen zwei Tracks direkt am Controller auszugleichen, ohne die eigentlich nicht dafür vorgesehenen Fader zu nutzen. Das muss per Software geschehen.
Mir gefällt, dass die Kappen der Fader im Gegensatz zur Vorgängerversion leicht spitz zulaufen. So lassen sie sich etwas besser greifen. Ansonsten wurde nicht viel modifiziert, nach wie vor ist der Widerstand der Kanal-Fader standesgemäß höher als der des Crossfaders. Der Crossfader ist nicht austauschbar, doch das ist in dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten.
Immer noch ungewohnt für mich: Der Master-Fader sitzt direkt zwischen den Kanalzügen. Dort behindert er ein Stück weit die Bedienung der Kanal-Fader, zudem läufst Du Gefahr, dass er im Eifer des Gefechts versehentlich verstellt wird, was mitten in einem Set heikel werden könnte.
Der Druckpunkt der Knöpfe ist sehr knackig, gut so. Kräftig fällt die Hintergrundbeleuchtung aus, so dass Du selbst bei Tageslicht (wenn auch nicht unbedingt bei direkter Sonneneinstrahlung) erkennst, was Sache ist.
Jog Wheels
Die Jog Wheels sind tadellos. Mit gut austariertem Widerstand, hoher Griffigkeit und kaum vorhandener Unwucht gelingt gekonntes Scratchen, Spulen und »Nudgen« (leichtes Abbremsen oder Beschleunigen zur Tempoanpassung) sehr gut.
Wie heute bei den meisten Controllern üblich, ist die Oberfläche berührungsempfindlich. Der dazugehörige Schalter »Scratch« erlaubt es also, in den Modus zu wechseln, der einerseits das Abbremsen und Anschubsen am Tellerrand, andererseits das Scratchen auf der schick geriffelten Oberfläche erlaubt. Das funktioniert bestens.
Pads
Die Pads sind vielseitig einsetzbar – einerseits zum Aktivieren und Deaktivieren von Effekten, andererseits zur Steuerung von Loops und Cue-Punkten, schließlich noch für das Triggern von Samples. Im Vergleich zu den Buttons, die bei DJ-Controllern sonst zum Triggern von Cue-Punkten und ggf. Samples gedacht sind, fallen die Pads erfreulich groß aus und Du kannst sie während der Performance sehr leicht treffen.
Anders als bei MPC und Co. ist hier ein (vernünftig bemessener) Druckpunkt zu spüren, der ein haptisches Feedback gibt, sobald der Trigger aktiviert wurde. Im Prinzip prima, doch sind die Pads eben nicht anschlagsdynamisch. Schade, hier wurde eine Chance vergeben, denn mit »richtigen« Pads würde der Controller auch zum Einspielen von Drums à la Maschine und MPC taugen. So, wie es hier gelöst ist, erinnert es mich ein wenig an die reinen Häuserfassaden, wie sie als Requisiten in alten Western zum Einsatz kamen. ;)
Inputs & Outputs
Gleich zwei Kopfhörerausgänge stehen zur Verfügung – eine kleine (3,5 mm) und eine große (6,3 mm) Klinkenbuchse. Sehr praktisch, wenn mal wieder der Schraub- oder Steckadapter vom DJ-Kopfhörer verschwunden sein sollte. Die Ausgänge sind nicht gerade die kräftigsten, sollten aber genug Saft liefern, wenn Du einen Kopfhörer mit relativ hoher Ausgangslautstärke nutzt, wie es ja bei DJ-Abhören üblich ist. Für jeden fortgeschrittenen DJ Controller unabdingbar: Ein Cue-Mix-Regler zum gezielten Vorhören der Kanäle bzw. des tatsächlichen Outputs steht zur Verfügung.
Zudem findet sich ein Mikrofonanschluss im 6,3-mm-Format nebst Gain-Regler. Mit dessen Hilfe dürfte das Signal jedes Mikrofons locker laut genug verstärkt werden, um sich gegen einen vollen ausgesteuerten Mix aus den Decks durchsetzen. Das Signal wird wie üblich direkt zum Hauptausgang im Cinch-Format durchgeschleift.
À propos Hauptausgang: Dessen Signal ist sehr kräftig und zeigt weiter, dass das Audio Interface auch klangqualitativ gute Arbeit leistet. Der während des gesamten Tests problemlose, störgeräuschfreie Betrieb mit einer Latenz von 128 Samples sorgt für ein sehr unmittelbares Feeling beim Scratchen und sonstigen Betätigungen der Jog Wheels.
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Serato DJ Intro
Der Controller klinkt sich nahtlos in Serato DJ Intro ein. Nahtlos in dem Sinne, dass es keinerlei Konfiguration bedarf – weder, was die Einrichtung der Audiohardware angeht, noch das Mapping der Bedienelemente betreffend. Die Möglichkeiten zur Effektsteuerung können durch die Potis und Pads an der Hardware sofort ausgeschöpft werden. Für Einsteiger perfekt und auch natürlich auch für alle anderen Nutzer sehr angenehm.
Die Software an sich halte ich im Rahmen ihrer Möglichkeiten für sehr gelungen. Mit Hoch- und Tiefpassfilter, Phaser, Flanger und Delay sind die wichtigsten Effekte in guter Qualität an Bord. Das Interface ist klar gestaltet, wobei der Fokus auf den diversen Wellenformdarstellungen zur Visualisierung der Beats liegt. In der Playlist kannst du bei Bedarf auch auf deine iTunes Library zugreifen. Dazu kommt noch das vierfache Sample-Deck, mehr braucht man nicht für Sets, die durchaus etwas kreativen Spielraum lassen.
Die von mir getestete Version 1.1.1. lieft stabil und flink.
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Numark Mixtrack Pro II Test-Fazit
Mit dem Numark Mixtrack Pro II wurde ein gelungener Nachfolger des preiswerten Controllers auf die Beine gestellt. Die Hardware versammelt viele Kontrollen für Loops, Effekte und Cue-Punkte auf einer im Verhältnis dazu kompakten Bedienoberfläche, ohne überladen zu wirken. Dabei ist das Gerät noch recht leicht.
Ein starkes Argument für den Kauf wären etwa auch die Jog Wheels, mit denen Du dein Fingerspitzengefühl erfreulich akkurat umsetzen kannst. Ebenso positiv herausheben möchte ich die Integration in Serato DJ Intro – das Gerät ist umgehend betriebsbereit und sämtliche Bedienelemente sind vom Start weg korrekt zugewiesen. So soll’s sein.
Endgültig komplettiert wird die gute Ausstattung durch die zwei Buchsen für DJ Kopfhörer und einen Mikrofonanschluss, der bei Bedarf mit genügend Gain für praktisches jedes Mikro aufwartet.
Etwas ärgerlich ist, dass es keine Gain-Regler für die einzelnen Kanäle gibt. Zudem ist der Master-Fader sehr unorthodox platziert, so dass ich den Kanal-Fadern dann und wann in die Quere kam oder die Hauptlautstärke versehentlich verstellte. Und warum sind die Pads nicht Velocity-sensitiv? Da wurde Potential verschenkt.
Nach der Abwägung aller Pro- und Contra-Punkte und im Lichte des geforderten Preises staubt der Controller eine gute Wertung ab – vier von fünf Punkten im Numark Mixtrack Pro II Testbericht auf delamar, well done.
Features Numark Mixtrack Pro II Review
- Hersteller: Numark
- DJ Controller für 2 Decks
- 16 Pads & 8 Potis für Effekte & Co.
- Ausgänge: 2x Kopfhörer, 1x Main Out
- Eingang: Mikrofon
- Für Serato DJ Intro & Serato DJ
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