Novation Bass Station 2 Testbericht
Nachfolger des analogen Kraftpakets
Von Felix Baarß
Novation Bass Station 2 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Analoger Synthesizer für Bass & Co.
Klangstarker, zur Genüge flexibler Synthesizer mit feinen Potis und hoher Portabilität – ein gelungener Nachfolger.
PRO
- Bass! Mal souverän & druckvoll, mal kreischend & berstend
- Nicht NUR Bass! Klanglich durchaus variabel
- Passabler Arpeggiator & 2 LFOs sorgen für Bewegung
- Potis mit vorbildlicher Haptik
- Portabel, weil leicht, kompakt und per USB speisbar
CONTRA
- Konfiguration der erweiterten Funktionen teils zäh
Für wen?
Alle, die einen tragbaren Synthesizer mit Fokus auf Bässen und Leads suchen.
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Novation Bass Station 2 Test
Was erwartet dich?
Zwei Dekaden nach dem Original schickt sich die Novation Bass Station 2 an, zeitgenössische Ohren flattern zu lassen und so manche Magengrube mit fetten Bässen zum Beben zu bringen. Nachdem ich die Plugin-Version des Geräts kenne und schätze, bin ich gespannt auf den Hardware-Nachfolger.
Es handelt sich um einen analogen Synthesizer, hier sind die Features in stark verknappter Form: Zwei Oszillatoren (Sinus, Dreieck, Sägezahn, Puls) plus ein Sub- (Sinus, Puls, alternativer Puls, -1 oder -2 Oktaven) und ein Noise-Generator sind an Bord. Das Filter bietet Modi für Tief-, Band- und Hochpass sowie Flankensteilheiten von 12 oder 24 dB. Zwei LFO warten auf ihren Einsatz, dazu kommen ein Arpeggiator und ein Distortion-Effekt. Die Tastatur spannt sich über zwei Oktaven und bietet Aftertouch. Via USB lässt sich das Gerät einerseits per MIDI ansteuern, andererseits kann so die Tastatur zum Einspielen von Noten in deine DAW genutzt werden.
Das Gehäuse besteht gänzlich aus Kunststoff, wodurch sich das Instrument im Verbund mit seinen relativen kompakten Maßen und der USB-Stromspeisung als sehr mobil entpuppt. Natürlich habe ich mit einem Metallchassis ein größeres Vertrauen und haptisches Vergnügen, doch PVC geht – auch in Anbetracht des Preises – in Ordnung.
Die Poti-Kappen sitzen löblich fest, sind dank Riffelung sehr griffig, bewegen sich weich und mit hohem Widerstand. Yes! Die Tasten sind nicht zu schwergängig und nicht zu lasch, Schalter und Tasten lassen sich überwiegend klaglos bedienen, nur die Soft-Touch-Buttons für Oktave hoch/runter etc. sind etwas schwammig.
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Dass der Cutoff-Regler überdimensioniert ist und an prominenter Stelle ganz rechts oben sitzt, kann ich nur gutheißen. Überdies läuft er mit einem etwas geringeren Widerstand als die kleinen Potis. Das Schrauben macht einfach Laune.
Es gibt 69 Presets, darunter in ausreichender Zahl solche, die die klanglichen Fähigkeiten des Geräts ausreizen. Die Palette ist bunter, als angesichts der Namensgebung vermutet werden könnte. Dabei neigt sich die Waage zwar oft in Richtung eines recht aggressiven Sounds, doch sind eben nicht nur Monsterbässe möglich…auch unorthodoxe Klänge und beispielsweise dank der Pitch-Hüllkurve Bassdrums und Zaps. Auch mit den weitreichenden LFO-Modulationen zu spielen, bringt Ungewöhnliches zutage.
Ein Detail ist ebenfalls erwähnenswert, um die Flexibilität zu illustrieren: Einige Potis wie jene für die Modulationstiefe sind bipolar, das heißt »auf 12 Uhr« befinden sie sich in der Nullstellung, während Du links davon in den negativen und rechts in den positiven Bereich gelangst.
Es gibt feste Zuteilungen für die beiden LFOs. So kann Nummer 1 die Tonhöhe modulieren, während LFO 2 zur Pulsweiten- und/oder zur Filter-Cutoff-Modulation dient. Dank eines Drei-Wege-Schalters wirkt sich das Verschieben der ADSR-Regler wahlweise auf die Lautstärke, den für Pitch und/oder Cutoff nutzbaren Modulationsparameter oder beide Hüllkurven gleichzeitig aus. Letzteres macht vieles einfacher, doch wer möchte, kann eben auch separate Envelopes modellieren.
Ein paar Kleinigkeiten schränken die künstlerische Freiheit bzw. den Bedienkomfort ein. Zum Beispiel das umständliche Justieren mit den Pfeiltasten, wenn die erweiterten Funktionen (z.B. Velocity → Lautstärke/Cutoff) aufgerufen werden. Letztlich überwiegen aber die positiven Eindrücke, dass alle typischen/wichtigen Bedienvorgänge reibungslos vonstattengehen und die Klangformung dann doch ausreichend flexibel ausgestaltet werden kann.
Tja, und der letztendliche Sound? Es röhrt, es schmatzt, es blubbert, brodelt, kracht und pfeift. Der Sound kann ungeheuer imposant und druckvoll werden, dank des Distortion-Reglers manchmal regelrecht brutal und mithilfe des Overdrive warm, satt und rund. Ausgezeichnet. Es bleibt noch eine gute Portion Erwähnenswertes übrig, aber hey, es ist ein Kurztest. Check die Soundbeispiele!
Filterfahrt
Filterfahrt 2
Swing
Fazit im Novation Bass Station 2 Testbericht
Für Bässe, kernige Sequenzen und Leads ist das Instrument hervorragend geeignet. Egal, ob dunkel und schiebend oder überlebensgroß, krachlawinenhaft und mit Distortion und Feedback satt, die Bass Station 2 liefert. Auch experimentellere Sounds und Perkussives lassen sich ohne weiteres synthetisieren. Bei der technischen Klangqualität (kaum vorhandenes Hintergrundrauschen, Dynamikumfang, Frequenzgang etc.) gibt’s nix zu mosern. Der Arpeggiator ist ein Segen für alle Performer, die auf automatisierte Sequenzen mit darauf aufbauender Modulation bauen. Er ist flexibel genug für die nötige Varianz im Spiel, zudem sind die LFOs ziemlich potent – besonders mit den Zusatzfeatures via Function-Taster.
Die Potis sind klasse. Sie sitzen fest, lassen sich gut greifen und setzen genügend Widerstand entgegen. Ein weiterer Pluspunkt der Hardware ist die Eignung für den mobilen Einsatz: Das Gerät ist leicht, verhältnismäßig kompakt und per USB mit Strom speisbar.
Der in diesem Kurztest für mich einzige erwähnenswerte Kritikpunkt ist die teils umständliche Bedienung der erweiterten Funktionen. Dabei stehen zur Parameterkonfiguration nur die Pfeiltasten zur Verfügung, die sonst zum Preset-Wechsel dienen. So geraten größere Wertesprünge ziemlich zäh.
Unbedingt testen, wenn sich die Möglichkeit bietet! Ich werde das Teil jedenfalls nur widerwillig hergeben…
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Novation Bass Station 2 Test-Fazit
Features Novation Bass Station 2 Review
- Hersteller: Novation
- Analoger Synthesizer
- Monophon
- 25 Tasten mit Aftertouch
- MIDI In & MIDI Out (DIN)
- MIDI I/O & Strom via USB
- Outputs: 2 x 6,3 mm
- Inputs für Sustain-Pedal & zur Filterung
- Netzteil & USB-Kabel im Lieferumfang
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