NI Kontrol S49 MK3 Test
Volle Kontrolle über dein Setup
Von Michael Kilian am 08. März 2024
NI Kontrol S49 MK3 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der NI Kontrol S49 MK3 ist ein Keyboard Controller, der für Soft- und Hardware von Native Instruments optimiert wurde.
Dank DAW-Transportsteuerung ist auch die Integration in den meisten geläufigen DAWs möglich. Die Tastatur besteht aus 49 halbgewichteten Tasten und verfügt über polyphonen Aftertouch. Die haptischen Bedienelemente inklusive großem Farbbildschirm und 4D-Encoder sorgen für einen angenehmen Workflow.
PRO
- Großes Display
- Intuitiver Workflow
- Top Verarbeitung
- Gute Integration in Native Instruments Umgebungen
- Polyphoner Aftertouch
CONTRA
- Schwächen außerhalb des Native Instruments Ökosystems
Für wen?
Produzenten, Musiker
Was ist es?
Der NI Kontrol S49 MK3 ist ein USB/MIDI Keyboard Controller mit 49 halbgewichteten Tasten. Als große Besonderheit wurde ein polyphoner Aftertouch ergänzt, den Du nach Belieben zuschalten kannst.
Mit dem Controller kannst Du DAWs, Plugins und MIDI-fähige Instrumente steuern. Als Bedienelemente finden sich ein großer hochauflösender Bildschirm und mehrere Tasten und Regler, darunter ein 4D-Encoder.
Im Controller ist eine Onboard-CPU integriert. So können beispielsweise Bildschirmgrafiken vom Controller verarbeitet und der Controller auch standalone verwendet werden.
Der Controller verfügt über die zweite Version des NKS-Formats. Dieses ermöglicht eine nahtlose Integration mit vielen Native Instruments Instrumenten und auch Instrumenten von Drittanbietern, die das Format unterstützen.
PASSEND DAZU
- DAW-Controller
- Traktor Kontrol S8: DJ Controller mit zwei Displays & ohne Jog-Wheels
- Native Instruments Komplete 10: Was ist neu im Riesenpaket?
- Native Instruments Komplete Audio 6: Audio Interface jetzt im Handel
- SSL Nucleus: High-End DAW Controller und USB Audio Interface
Im Controller sind DAW-Transportsteuerungen für Logic, Cubase, Live, Bitwig, Digital Performer und Studio One enthalten, um diese ebenfalls mit dem Controller zu steuern. FL Studio soll folgen.
Lies auch: MIDI-Controller Ratgeber
Der Controller lässt sich sowohl mit der Komplete Kontrol Software als auch mit Kontakt 7 verwenden.
5 NI Kontrol S49 MK3 Features
- USB/MIDI Keyboard Controller
- Polyphoner Aftertouch
- Großer Farbbildschirm (1280 × 480 Pixel)
- 4D-Encoder
- Onboard-CPU
Neben dem NI Kontrol S49 MK3 gibt es noch den Kontrol S61 MK3 mit 61 halbgewichtenten Tasten und den Kontrol S88 MK3 mit 88 vollgewichteten Tasten.
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NI Kontrol S49 MK3 Test
Neuer Name – bekannter Controller
Bevor ich mit meinem Test beginne, zunächst eine Aufklärung zum Namen des NI Kontrol S49 MK3. Denn auch ich habe mich zunächst gefragt, ob es sich wirklich um den Komplete Kontrol in der neuesten Generation handelt.
Die Lösung ist folgende: Der Hersteller hat sich dazu entschieden, die neuen Controller deutlicher von der ebenfalls Komplete Kontrol betitelten Software zu trennen. Aus diesem Grund fällt das Komplete im Namen der Controller ab sofort weg.
Erster Eindruck
Äußerlich gefällt mir der Controller sehr gut. Er hat eine Unibody-Aluminiumkonstruktion. Das heißt er besteht aus einem rundumschließenden Aluminiumgehäuse. Dabei ist er minimalistisch und schick gehalten.
Die Verarbeitung ist top. Es gibt keine scharfen Kanten und alles ist da, wo es sein soll. Die verbauten Metallknöpfe machen einen hochwertigen Eindruck.
Lies auch: Keyboard Controller Ratgeber
Display im NI Kontrol S49 MK3 Test
Beim Betrachten des Controllers fällt mir direkt das große, mittig platzierte Display auf. Dieses ersetzt die beiden kleineren Bildschirme der Vorgängerversion und ist vollfarbig.
Der Bildschirm ist jetzt übersichtlicher. Es werden deutlich mehr Parameter direkt auf dem Bildschirm abgebildet. Dadurch musst Du weniger auf den Computer schauen, was einen besseren Workflow fördert.
Das grafische Feedback auf dem Bildschirm ist hervorragend. Er kann benutzerdefinierte Grafiken und Farbschemata anzeigen. Selbst die Parameterbeschriftungen sind korrekt formatiert. Das ist nicht selbstverständlich und gefällt mir gut.
Die Bildschirmgrafiken werden vom Controller selbst verarbeitet. Dafür ist eine Onboard-CPU ergänzt worden. Bei der Vorgängerversion musste dies noch der angeschlossene Computer übernehmen. Der Sound wird allerdings weiterhin vom Computer erzeugt.
Bedienelemente
Um den Bildschirm herum finden sich mehrere Tasten und Regler, die zusammen mit dem Bildschirm die Bedienoberfläche des Controllers bilden. Die Regler und Tasten lassen sich über den Bildschirm unterschiedlich belegen.
Der Bildschirm dient dabei allerdings ausschließlich der Anzeige. Es ist kein Touchdisplay. Die Bedienung funktioniert trotzdem intuitiv.
Für die Steuerung erwähnt werden, muss der 4D-Encoder. Dieser bietet eine Vielzahl an Steuerungsmöglichkeiten. Du kannst ihn drehen, drücken oder wie einen Joystick neigen.
Mit den vielen Bedienelementen kommt der Controller einem analogen Workflow schon recht nah. Für Puristen fehlen dafür allerdings noch ein Paar Fader.
Auch Pads wären noch eine schöne Ergänzung. Vergleichbare Controller anderer Hersteller wie Arturia oder Novation sind in diesem Punkt etwas besser ausgestattet.
Lesetipp: MIDI Masterkeyboard
Tastatur im NI Kontrol S49 MK3 Test
Im Controller wurde eine Fatar Klaviatur verbaut. Fatar ist einer der weltweit führenden Hersteller von Keyboard Tastaturen. Die Klaviatur besteht aus 49 halbgewichteten Tasten.
Dadurch spielt sich das Instrument, als wäre es ein richtiges Keyboard. Als besonderes Extra wurde ein polyphoner Aftertouch verbaut.
Dadurch kannst Du über die Stärke deines Tastendrucks die Intensität und die Lautstärke des gewählten Klangs steuern.
Für weitere Spielmöglichkeiten finden sich je ein Pitch- und ein Modulationsrad links neben der Tastatur sowie ein Touch Strip darüber. Sowohl der Touch Strip als auch die Räder haben farbige LEDs zum direkten Anzeigen der jeweiligen Einstellungen.
Das funktioniert in der Praxis gut. Mir gefällt die Tastatur der NI Keyboard Controller immer noch besser als die der Mitbewerber wie Arturia, Novation oder Akai.
Light Guide System
Wie bei der Vorgängerversion wurde auch in das NI Kontrol S49 MK3 das Light Guide System implementiert. Dieses wurde verbessert.
Es besteht jetzt aus einer Reihe von farblich anpassbaren Lichtern über den Tasten der Klaviatur.
In den Skalen- und Akkord-Modi zeigen die Lichter beispielsweise die nächsten sinnvoll spielbaren Tasten an. Sie können bei Verwendung von bestimmten Libraries die unterschiedlichen Instrumente wie verschiedene Percussion Instrumente kennzeichnen.
In Komplete Kontrol oder Kontakt 7 können sie anzeigen, welche Tasten zur Steuerung genutzt werden können. Das Light Guide System ist nicht essentiell wichtig, aber eine schöne Ergänzung.
Lies auch: Digitalpiano oder MIDI-Keyboard
Software-Anbindung
Der Controller bietet unter anderem eine volle Unterstützung der Komplete Kontrol Software. Diese ist im Lieferumfang enthalten und kann entweder eigenständig oder in der DAW deiner Wahl verwendet werden.
Komplete Kontrol
In Komplete Kontrol lassen sich z.B. Instrumente und Effekte von Native Instruments oder von Drittanbietern laden und organisieren. Über die Software kannst Du auch Benutzer-Presets speichern und laden.
Darüber hinaus ermöglicht die Software unter anderem auch das Laden einzelner Loops und Samples. Ein Sample-Player und Editor ist ebenfalls inkludiert.
Kontakt 7
Auch in Kontakt 7 ist eine direkte Integration des Controllers möglich. Dieses findet sich nicht im Lieferumfang. Kontakt 7 bietet Browsing- und Feineinstellungs-Funktionen, die du ebenfalls eigenständig oder in deiner DAW nutzen kannst.
Du kannst Instrumente stapeln, durchsuchen und bearbeiten – wenn Du willst, direkt vom NI Kontrol S49 MK3 aus. Diese Funktionen sind besonders hilfreich, wenn Du Ensembles und Live-Performances zusammenstellen und aufbauen willst.
Tiefere Integration über NKS-Format
Mit dem Controller wurde auch die zweite Version des NKS (Native Kontrol Standard)-Formats vorgestellt. Durch dieses ist eine tiefere Integration von Instrumenten möglich, die das Format unterstützen.
Das sind hauptsächlich viele der Native Instruments Instrumente, aber auch Instrumente von Drittherstellern wie beispielsweise Arturia oder U-he. Der Controller ist auch abwärtskompatibel zu Instrumenten, die nur die erste Version von NKS unterstützen.
Mit der neuen Version von NKS können NKS-fähige Instrumente jetzt komplett über die Komplete Kontrol Software eingerichtet werden. Das erspart dir viel Zeit, da Du die Einstellungen nicht mehr manuell an jedem einzelnen Instrument vornehmen musst.
DAW-Transportsteuerung
Mit dem Controller lassen sich über passende Transportsteuerungen auch DAWs steuern. Das sind
- Logic
- Cubase
- Ableton Live
- Bitwig
- Digital Performer
- Studio One
- Pro Tools
- Fl Studio (soll folgen)
Bei der Steuerung der DAWs ist das große Display eine große Hilfe. Insgesamt funktioniert die Steuerung in Cubase 13 in meinem Test gut.
Im direkten Vergleich haben andere Controller wie der Arturia KeyLab Essential eine bessere Integration in DAWs mit mehr Möglichkeiten – aber eine schlechtere Haptik.
Der NI Kontrol S49 MK3 ist dafür im Native Instruments Ökosystem unschlagbar.
Anschlüsse im NI Kontrol S49 MK3 Test
Die Anschlüsse sind minimalistisch gehalten. Es findet sich unter anderem ein USB-C-Port mit Stromanschlussmöglichkeit. Darüber kannst Du den Controller entweder über deinen Computer oder mit einem optionalen USB-C Netzteil mit Strom versorgen.
Weiterhin finden sich sowohl ein USB-MIDI Anschluss sowie ein klassischer MIDI IN/Out-Anschluss zum Verbinden von zusätzlichen MIDI-Instrumenten.
Abgerundet werden die Anschlüsse von vier TRS-Klinken Pedaleingängen. Diese bestehen aus einem Sustain- und einem Expression-Eingang sowie zwei frei zuweisbaren Eingängen.
Lieferumfang
Genauso minimalistisch wie die Anschlüsse ist auch der Lieferumfang. In diesem finden sich ein passendes USB-C Kabel und mit Komplete 14 Select ein umfangreiches Softwarepaket inklusive Komplete Kontrol. Das Softwarepaket beinhaltet über 15.000 Sounds.
BILDSTRECKE
Praxis
In der Praxis kann der NI Kontrol S49 MK3 vor allem im Native Instruments Ökosystem überzeugen. Die Tastatur ist wunderbar spielbar.
Die Tasten lassen sich reaktionsschnell und nuanciert spielen. Es ist eine sehr direkte Steuerung von Instrumenten möglich.
Auf dem Display werden übersichtlich die meisten wichtigen Funktionen angezeigt. Du musst fast nicht mehr auf den Computer schauen. Das verbessert den Workflow.
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NI Kontrol S49 MK3 Test-Fazit
Der NI Kontrol S49 MK3 Keyboard Controller bietet im Vergleich zur Vorgängerversion einige sinnvolle Neuerungen. Am Auffälligsten ist der neue große Farbbildschirm. Dieser vereinfacht den Workflow erheblich.
Auch am Spielgefühl wurde gearbeitet. Die Tastatur lässt sich sehr gut spielen. Die größte Verbesserung ist hier die Ergänzung eines polyphonen Aftertouchs. Mit diesem kannst Du mit noch mehr Ausdruck spielen.
Die Integration im Native Instruments Ökosystem sucht ihresgleichen. Für NKS-Format unterstützende Instrumente kannst Du keinen besseren Keyboard Controller finden.
Wenn Du keine NKS-Instrumente oder -Effekte mit dem Controller verwenden möchtest, ist er zu teuer. Für diesen Verwendungszweck gibt es bessere und günstigere Geräte.
Bei der Frage nach der Größe solltest Du dich fragen, für was Du den Controller verwenden möchtest.
Der NI Kontrol S49 MK3 ist der kleinste, leichteste und auch günstigste der drei Controller der Kontrol S-Serie. Wenn diese Eigenschaften für dich entscheidend sind, bist Du mit dem NI Kontrol S49 MK3 gut beraten.
Brauchst Du mehr Tasten oder suchst nach einem noch ausdrucksstärkeren Spielgefühl, solltest Du zu einem der beiden anderen Modelle greifen.
Da mich der Controller überzeugen konnte, bekommt er von mir im NI Kontrol S49 MK3 Test eine sehr gute Wertung.
Features NI Kontrol S49 MK3 Review
- Hersteller: Native Instruments
- Keyboard-Controller
- Fatar-Klaviatur mit polyphonen Aftertouch und 49 halbgewichteten Tasten
- Vorkonfiguriertes Mapping für alle NI Komplete Instrumente sowie NKS-kompatible (Native Kontrol Standard) Instrumente von Drittanbietern
- Hochauflösendes Farbdisplay (1280 x 480)
- Aluminiumgehäuse
- Light Guide
- Arpeggiator
- 8 Encoder, 1 4D-Encoder
- 2 Modulationsräder (Pitch und Mod): mit RGB-Beleuchtung
- Staubgeschützte Buttons
- DAW-Integration in Ableton Live, Bitwig, Cubase, Digital Performer, Logic Pro, Pro Tools, Studio One und FL Studio (bald verfügbar)
- Kompatible Plugin-Formate: VST3, AAX, AU (nur Mac)
- Anschlüsse:
- USB-C mit Stromversorgung
- USB-MIDI
- 4 x Pedal-Klinkeneingänge: Sustain, Expression und 2 frei zuweisbar
- MIDI In/Out
- Abmessungen (B x T x H): 802,2 mm x 323 mm x 86 mm
- Gewicht: 5,5 kg
- Lieferumfang inkl. USB-C Kabel und umfangreiches Softwarepaket
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