MXR Analog Chorus Testbericht
Flexibles Effektpedal
Von Philipp Mahler
MXR Analog Chorus Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Analoges Chorus-Pedal mit 2-Band-EQ und Stereoausgang. Im Verbund mit dem Equalizer eröffnet sich ein breites Spektrum von fett klingenden, analogen Chorus-Sounds mit sehr guter Dynamik und extrem niedrigen Rauschwerten. Der Fußschalter schrammt knapp an der ansonsten hohen Verarbeitungsqualität vorbei.
PRO
- Hervorragender analoger Sound
- 2-Band-EQ zur weiteren Klangbearbeitung
- Niedrige Rauschwerte
- Gute verarbeitete Potis
- Fairer Preis
CONTRA
- Etwas fragiler Fußschalter
- Kein Netzteil oder Batterie mitgeliefert, Batteriefach umständlich zu öffnen
Für wen?
Alle Fans von Chorus-Sounds der ersten analogen Klassiker und Musiker, denen ein modulierter Chorus aus dem DSP zu unsexy klingt.
Was ist es?
Beim MXR Analog Chorus steckt das Wichtigste schon im Namen. Zusätzlich bietet dieses Pedal aber noch einen 2-Band-Equalizer für den Chorus-Signalanteil. Die Regelwege für Modulationstiefe und -geschwindigkeit sind recht hoch, was Flexibilität verspricht. An Bord sind zwei Ausgänge: Nutzt Du nur einen, bekommst Du Mono, bei zwei angesteckten Kabeln jedoch ein Stereosignal.
Die Stromversorgung erfolgt wahlweise per Batterie oder 9-Volt-Netzteil (nicht mitgeliefert).
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 119,- Euro (inkl. MwSt.) bei allen einschlägigen deutschen Musikalienfachhändlern erhältlich.
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MXR Analog Chorus Test
Erste Begegnung
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Mit den Maßen einer Zigarettenschachtel – das Gewicht liegt auch nicht weit darüber – wirkt das Pedal zunächst sehr handlich. Über mehr Platz auf dem Pedalboard ist man ja grundsätzlich immer froh. Zu erwähnen ist, dass sämtliche Anschlüsse links und rechts am Gehäuse sitzen. So musst Du auf Winkelstecker zurückgreifen, um nicht zu viel Platz an beiden Seiten zu verschenken.
Der Batteriebetrieb per 9-Volt-Block ist möglich, dazu muss allerdings die mit vier Schrauben gesicherte Bodenplatte abgenommen werden. Nicht sehr praktisch, zudem zeitaufwendig. Dafür besitzt die Bodenplatte vier Gummifüße, die dem Pedal einen absolut rutschfesten Stand sichern.
Potis, Schalter und LEDs
Gleich fünf Potis mit griffigen Metallknöpfen laden zum Schrauben ein. Neben den für einen Chorus üblichen Reglern für Depth (Modulationsintensität), Rate (Geschwindigkeit des LFOs) und Level (Lautstärke des Chorus-Signalanteils) findest Du einen 2-Band-EQ hinzugefügt. Die Potis laufen nicht zu weich auf ihren Achsen und hinterlassen auch sonst einen sehr robusten Eindruck.
Ein Großteil der Anbieter in diesem Sektor setzt vermehrt auf Softklickschalter, doch beim MXR M234 wird noch mit einem kräftigen Klick geschaltet! Ein Upgrade wäre mir willkommen, denn der Schalter wirkt im Gegensatz zu den Potis recht fragil.
Blindflug?!
Abschließend gilt es noch, die kräftig strahlende LED zu erwähnen. Ein zweischneidiges Schwert, denn zum einen informiert dieses kleine »Flutlicht« ohne Zweifel bestens über den jeweiligen Betriebszustand des Pedals, egal, wie dunkel es im Fußbereich auch zugehen mag. Auf der anderen Seite aber blendet die LED beim Schrauben am Gerät so stark, das man sie besser abdecken sollte, um überhaupt noch etwas zu erkennen. Anbieten würde sich dafür zum Beispiel das Gitarrenpick, so auch im Test geschehen.
Sound
Na, die Gitarre von »Purple Rain« oder »Message in a Bottle« im Ohr? Nein? Schade, denn genau so klingt der MXR Analog Chorus! Das Pedal fabriziert in allen Stufen wunderbar weiche und schwebende Chorus-Sounds, die mithilfe des EQs im Detail ganz subtil bearbeitet werden können und in ihrer Tiefe und Intensität begeistern.
So reicht das Spektrum des Pedals vom typischen »Breitmachereffekt« mit einer geringen LFO-Geschwindigkeit bis hin zum übertriebenen »Eiern« für Vibrato-ähnliche Effekte. Die dabei entstehende Dynamik ist beeindruckend, die Wellen des LFOs peitschen geradezu aus dem Speaker und sind zudem völlig frei von Nebengeräuschen.
Richtig fett wird es natürlich besonders dann, wenn man den zweiten Stereoausgang benutzt und einen weiteren Verstärker daran anschließt. Nun kennt die Breite des Signals keine Grenzen mehr, der Klang steht förmlich im Raum und fabriziert einen plastischen, ja fast schon greifbaren Sound, nach dem man verdammt schnell süchtig werden kann!
Klangbeispiele im MXR Analog Chorus Testbericht
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MXR Analog Chorus Test-Fazit
Der MXR Analog Chorus ist genau das richtige Tool für Soundfetischisten mit analogen Vorlieben. Hier erwartet sich ein warmer, weicher Sound in starker Qualität (niedriges Rauschen, hohe Dynamik).
Fast selbstverständlich, aber doch erwähnenswert ist die hohe Flexibilität der Chorus-Effekte – die Palette reicht von der leicht schimmernden, träumerischen Veredelung bis hin zu schnellen und psychedelisch (na, zumindest experimentell) wirkenden Extremverstimmungen.
Neben den für diese Vielseitigkeit verantwortlich zeichnenden Potis für Modulationstiefe und -geschwindigkeit ist ein 2-Band-Equalizer an Bord. So kann das Timbre des Effektanteils schön abgeschmeckt werden.
Abgesehen vom etwas fragil anmutenden Metallswitch und der geradezu dreist leuchtstarken LED überzeugt das Pedal in seiner Konstruktion. Und da die smoothe Wärme des Sounds von kaum einen digitalen Konkurrenten nachgebildet werden kann, solltest Du dir den Prüfling aus unserem MXR Analog Chorus Testbericht mal zu Ohren führen.
Features MXR Analog Chorus Review
- Hersteller: MXR
- Analoger Chorus
- 2-Band-EQ für den Effektanteil
- Eingang: 6,3 mm Mono
- Ausgänge: 2 x 6,3 mm (Mono oder Stereo)
- True Bypass
- Batterie & Netzbetrieb möglich
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