MOTU M4
Hochwertiges Audio-Interface zum kleinen Preis

MOTU M4 Testbericht
MOTU M4: günstiges USB-Audio-Interface mit zahlreichen Features.

Florian Friedman Von Florian Friedman am 01. Dezember 2020

MOTU M4 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Feature-reiches USB-Audio-Interface zum günstigen Preis. Das MOTU M4 überzeugt mit Klangqualität, Funktionsvielfalt und einem klasse Preis-Leistungsverhältnis.

zum detaillierten MOTU M4 Testfazit

PRO

  • Preis-Leistung
  • Farbdisplay
  • Sehr gute AD/DA-Wandler
  • Klasse Verarbeitung
  • Bedienkonzept
  • MIDI

CONTRA

Für wen?
Musiker, Tontechniker, Einsteiger, Profis

Preis: 252,00 Euro
UVP: 269,00 Euro

Was ist es?

Das MOTU M4 ist ein vergleichbar günstiges 4-Kanal-Audio-Interface mit reichlich Features, die auch professionelle Anwender zufriedenstellen. Kontakt mit dem Rechner nimmt das Gerät per USB-C auf. Ausstattung und Klangqualität liegen bei diesem Interface über dem, was man im Budget-Segment eigentlich erwartet.

5 Features: MOTU M4

  • MIDI-In und -Out
  • 2 Line-Eingänge: XLR/Klinke (6,3 mm Combo)
  • 2 symmetrische Line-Eingänge (6,3mm Klinke)
  • 4 symmetrische Line-Ausgänge (6,3 mm Klinke)
  • 4 unsymmetrische Ausgänge (Cinch)

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MOTU M4 Test

Erster Eindruck

Beim Auspacken vermittelt das MOTU M4 eine Wertigkeit, die man in dieser Preisklasse selten sieht. Das abgerundete Aluminium-Gehäuse wirkt stabil und verkraftet sicherlich auch manch grobe Behandlung. Wirklich kratzfest erscheint die Hardware allerdings nicht. Die angeschraubten Gummifüße sorgen für Rutschfestigkeit. Insgesamt kann man hier aber guten Gewissens das Prädikat „road-tauglich“ vergeben.

MOTU M2 Test: Exquisite Schnittstelle

Standalone

Stichwort „Road-Tauglichkeit“: Wer ein USB-C-Netzteil einsetzt, kann das MOTU auch stand-alone betreiben – also ohne einen Host-Rechner anschließen zu müssen. Hierfür betätigst Du die Monitor-Taste in jedem Eingang und verbindest die Main-Outs mit einem Mischpult, aktiven Lautsprechern oder einem ähnlichen Gerät mit Line-Eingang.


PASSEND DAZU


MOTUs 4-Kanal-Interface ist kein ultrakompaktes Tool – das wäre schon aufgrund der Anzahl der Regler und IOs nicht machbar gewesen. Es ist allerdings noch so dimensioniert, dass man dieses Gerät ohne weiteres aus dem Studio mit auf Reisen nehmen kann, um mit dem Laptop aufzunehmen oder zu mischen.

Bedienelemente

Die zwecks besserer Handhabung etwas aufgerauten Regler auf der Frontseite zeigen ein geschmeidiges Regelverhalten. Die XLR-Klinke-Combo-Buchsen erscheinen nicht superstabil, hier wünscht sich der professionelle Anwender als Material einen robusteren Kunststoff oder Metall. Hochwertigere Materialien als die verwendeten sind in diesem Preissegment allerdings auch eigentlich nicht zu erwarten. Sehr schön ist der großzügig dimensionierte Monitor-Poti. Überhaupt hat man den Regelelementen Platz gegönnt. Hier muss nicht gefrickelt werden, wie man es sonst von kompakten Desktop-Interfaces leider mitunter kennt.

Generell lassen sich so gut wie alle Einstellungen direkt am Gerät vornehmen. Auf extra Software muss nicht zurückgegriffen werden. Positiv erwähnenswert ist in dieser Hinsicht vor allem der Input-Monitor-Mix-Regler, über den sich das Verhältnis von Input und Playback stufenlos direkt am Gerät einstellen lässt. Hiermit setzt sich das MOTU M4 im Übrigen auch von seinem kleinen Bruder, dem M2, ab, beim dem dieses Feature nicht zur Ausstattung gehört.

Display

Ein echter Hingucker sind die Metering-Optionen des MOTU M4 – und vor allem: eine echtes Alleinstellungsmerkmal. Denn ein 160 mal 120 Pixel großes Farbdisplay mit Pegelanzeigen für sämtliche Ein- und Ausgänge sucht man in der Preisklasse dieses Geräts ansonsten vergebens. So lässt sich wirklich präzise einpegeln. Dickes Plus! Und schick aussehen tut dieses virtuelle VU-Meter auch noch. Zwar verfügt das Display nicht über Level-Ziffern an den Seiten – dafür handelt es sich hier aber endlich um ein Farbdisplay im Budget-Bereich, das groß und präzise genug ist, um auch wirklich mehr als ein bloßes optisches Gimmick zu sein. Im Vergleich zum MOTU M2 fallen die Meter etwas dünner aus, verfügen aber noch immer über eine Größe, die auch für den Blick aus einiger Entfernung auf das Display ausreicht.

MOTU M4 Testbericht
Die Rückseite des MOTU M4 bietet zahlreiche Anschlüsse.

Ein- und Ausgänge

in allem sorgt die Kombination aus hochwertigen Wandlern und Mic-Pres dafür, dass sich das MOTU M4 in seiner Liga klanglich weit oben platziert

Auch in puncto IOs muss das MOTU M4 sich wahrlich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Der Hersteller hat hier alles integriert, was man für kleinere Recording-Setups benötigt. Auf der Front des Audio-Interfaces finden sich links zwei XLR/Klinke-Kombibuchsen für Mikrofon-, Line- und Hi-Z-Signale. 48 Volt Phantomspeisung können für jeden Eingang separat aktiviert werden. Selbiges gilt fürs latenzfreie Abhören per Direct-Monitoring. Hinzu kommt anschlussseitig ein 1/4-Zoll-Klinken-Kopfhörerausgang, dessen Lautstärke sich unabhängig regeln lässt und der mit ESS-Konvertern ausgestattet wurde – und eine satte Lautstärke liefert.

Rückseitig kann der Anwender dann noch auf vier symmetrische, gleichstromgekoppelte Klinken-Outputs, vier unsymmetrische Cinch-Ausgänge (zwei Monitor, zwei Line-Out), zwei symmetrische Klinken-Eingänge sowie ein MIDI-In-Out-Pärchen zurückgreifen. Außerdem befinden sich rückseitig ein Netzschalter und die Stromversorgung via USB-C. Wünschen wird mancher sich hier vielleicht noch optische Ein- und Ausgänge, mit denen man noch mehr Performance aus dem Interface kitzeln könnte. Die Line-Ins 1 und 2 verfügen über eigene Gain-Regler an der Hardware, bei den Line-Eingängen 3 und 4 auf der Rückseite muss man auf diesen Komfort verzichten.

Klang

Kein Kriterium eines Audio-Interfaces ist wichtiger als die Klangqualität. Beim MOTU M4 kommt hier die langjährige Erfahrung des Herstellers im Profi-Bereich zum Tragen. Das M4 ist mit denselben Wandlern ausgestattet wie MOTUs Highend-AVB-Serie. Via ESS-Sabre32-Ultra-DAC wird mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit aufgelöst. Die Preamps des Geräts sind ausgezeichnet. Insgesamt lässt sich dem Audio-Interface ein organischer Sound bescheinigen, der aber nicht verfärbend wirkt, sondern das richtige Maß an Transparenz bietet. Ein wenig mehr Druck könnte man sich im Lowend wünschen, aber dies ist nicht wirklich als echter Makel einzuordnen, sondern eher Geschmackssache. Sehr überzeugend wirkten die Mitten. Insgesamt ein angenehmes Klangbild, in dem nichts wirklich über- oder unterrepräsentiert wird oder gar auffallend zerrt.

An den Haupteingängen bietet das MOTU M4 einen Dynamikbereich von 120 dB. Laut Hersteller liegt das Eingangsrauschen der Mikrofonvorverstärker bei 129,6 dBu (A-bewertet). Tatsächlich lassen sich mit Interface selbst eher pegelschwache Mikrofone rauscharm betreiben. Alles in allem sorgt die Kombination aus hochwertigen Wandlern und Mic-Pres dafür, dass sich das MOTU M4 in seiner Liga klanglich weit oben platziert.

Treiber, Latenz und Loopback

Die Installation des MOTU M4 verlief reibungslos. Treiber vom deutschen Vertrieb Klemm Music Technology heruntergeladen, installiert, Gerät angeschlossen – läuft! Das hat man leider allzu oft auch schon anders erlebt. Ist das Audio-Interface installiert, darf man sich unter anderem über den wirklich sehr schnellen USB-Treiber freuen und eine Round-Trip-Latenz von 2,5 ms genießen (Setup: Ableton Live, 96 kHz, 32 Sample-Buffer). Direct-Monitoring ist in solchen Bereichen gar nicht mehr zwingend notwendig. Für die Podcast-Generation interessant: Der Treiber des MOTU M4 bietet eine Loopback-Funktion. Auf diesem Wege lässt sich der Output des Rechners wieder in die DAW oder ein anderes Aufnahmeprogramm zurückschicken, was einfaches Podcasting und Audio-Streaming ermöglicht.

MOTU M4 im Video

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MOTU M4 Test-Fazit

MOTUs Einstieg in den Budget-Bereich ist gelungen. Das MOTU M4 bietet eine ganze Reihe von Features, die für Desktop-Studios nicht selbstverständlich sind. Dazu gehören neben dem ausgezeichneten Klang (bedingt durch hochwertige Wandler und Vorverstärker) unter anderem das große LED-Farbdisplay, der Netzschalter, die Monitoring-Knöpfe und -Regler sowie die separat schaltbare 48-Volt-Phantomsopeisung. Hinzu kommen schnelle Treiber und Funktionen wie Loopback und der mögliche Standalone-Betrieb. Eine echte Empfehlung – nicht nur für Einsteiger.

Features MOTU M4 Review

  • Hersteller:   
  • 2 x Line-Eingänge (XLR-Klinke-Combo, Hi-Z-schaltbar)
  • 2 x symmetrische Line-Eingänge (6,3-mm-Klinke)
  • 4 x symmetrische Line-Ausgänge (6,3-mm-Klinke)
  • 4 x unsymmetrische Ausgänge (Cinch)
  • 2 x Mikrofon-Preamps (48 Volt Phantomspeisung, separat schaltbar)
  • 1 x Stereo Kopfhörerausgang (6,3-mm-Klinke)
  • 1 x MIDI I/O
  • Wandlung: 24 Bit, 192 kHz
  • LCD-Pegelanzeige (160 x 120 Pixel)
  • Zubehör: MOTU Performer Lite, Ableton Live Lite, mehr als 6 GB Samples und Loops

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