MOTU M2 Test
Exquisite Schnittstelle

MOTU M2 Test
Das kompakte Audio-Interface MOTU M2 kommt nicht nur mit hervorragenden Wandlern, sondern auch mit einer ansehnlichen und zeitlosen Hülle.

Marco Sulek Von Marco Sulek am 05. November 2020

MOTU M2 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Kompaktes USB-Audio-Interface mit High-End-Wandlern. Das MOTU M2 arbeitet sauber, neutral und blitzschnell. Sein robustes Aluminiumgehäuse verspricht dabei Langlebigkeit und macht auch on tour (fast) alles mit.

zum detaillierten MOTU M2 Testfazit

PRO

  • Extrem saubere Vorverstärker und Wandler
  • Praktisches Display
  • Einfache Handhabung und Bedienung
  • Robustes und roadtaugliches Gehäuse

CONTRA

  • Eingeschränkte Routing-Möglichkeiten

Für wen?
Musiker, Produzenten, DJs, Podcaster

Preis: 190,00 Euro
UVP: 209,00 Euro

Was ist es?

Das MOTU M2 ist ein kompaktes USB-Audio-Interface für den Desktop. Es besitzt zwei Ein- und zwei Ausgänge sowie MIDI-Anschlüsse. Hiermit eignet es sich vor allem für den Einsatz im kleinen Rahmen – auch unterwegs. Für Daten sowie Stromversorgungen benötigt es dabei lediglich ein USB-C-Kabel.

Dank des farbigen und hochauflösenden LCD-Bildschirms zeigt das MOTU M2 ein- sowie ausgehende Pegel optisch an. Die Bedienung selbst erweist sich als kinderleicht. Alles lässt sich direkt am Gerät einstellen. Eine zusätzliche Software ist also nicht unbedingt nötig.

MOTU M2 Features

  • Sample-Rates: 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 und 192 kHz
  • Anschlüsse: 2 x Kombo-Ins, Kopfhöreranschluss, 2 x TRS-Line-Out, 2 x Cinch-Line-Out, MIDI-In/-Out, USB-C und Kensington-Lock
  • Systemvoraussetzungen: Windows 7/8/10 oder macOS min. 10.11; iOS-kompatibel
  • Abmessungen (B x T x H): 19,05 x 10,8 x 4,5 cm
  • Gewicht: 610 g

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MOTU M2 Test

Das MOTU M2 ausgepackt

Mit seinen 610 g fühlt sich das MOTU M2 wertig an. Zu diesem Eindruck trägt das Gehäuse aus Aluminium maßgeblich bei. Dieses ist komplett mattschwarz gehalten und ein wenig angeraut. Durch den schlichten, weißen Aufdruck wirkt es zeitlos und edel zugleich.

Die vier Potis sind ebenfalls aus Metall, mattschwarz und rundherum stark aufgeraut. Gerade dank letzterem bieten sie ausreichend Grip, um Pegel etwa mit verschwitzten Händen zielsicher anpassen zu können.


PASSEND DAZU


An der Unterseite ist das MOTU M2 Audio Interface mit zwei Gummi-Elementen ausgestattet, die insgesamt vier Füßchen besitzen. So steht das Gerät sogar auf glatten Oberflächen sicher und rutschfest.

Neben dem Audio-Interface sind ein USB-Kabel sowie eine Schnellstartanleitung enthalten. Mehr braucht es nicht. Ein großes Software-Paket steht nach erfolgter Registrierung auf der Herstellerseite zum Download bereit. Dazu gehören Performer Lite, Ableton Live Lite, über 100 virtuelle Instrumente sowie 6 GB an Loops und Samples. Top!

Auf der mitgelieferten Anleitung ist neben Anwendungsbeispielen die Einrichtung an einem Windows- oder Mac-Rechner beschrieben. Wer seine neue Klangschnittstelle lieber mithilfe von Videos aufsetzt: MOTU hat für jeden Schritt einen deutschsprachigen Clip auf die Webseite geladen. Das MOTU M2 ist übrigens auch mit iOS-Geräten kompatibel.

Handling

Eine Besonderheit am MOTU M2 ist der LCD-Bildschirm. Dieser zeigt sowohl die Eingangs- als auch die Ausgangspegel an. Und das mit seinen 160 x 120 Pixeln fein aufgelöst und in Farbe.

Bleiben die Balken im grünen Bereich, ist der Signalpegel okay. Färben sie sich nach oben hin gelb bis orange, wird’s kritisch. Clipping stellt das Audio Interface mit einer roten Fläche über dem jeweiligen Kanal dar.

Welcher Pegelwert tatsächlich anliegt, ist am Display nicht ablesbar. Das zeigen jedoch selbst High-End-Interfaces in der Regel nicht an. Sprich: Das Metering reicht allemal aus und ist ein praktisches Feature, das sich sehen lassen kann. Wer’s genau wissen will, kann ohnehin in der DAW nachsehen.

Monitore lassen sich an das MOTU M2 entweder über die symmetrischen Klinken- oder die unsymmetrischen Cinch-Buchsen anschließen. Beide Ausgänge sind dabei parallelgeschaltet. Sie geben also das gleiche Signal mit demselben Pegel aus, der über den Monitor-Poti eingestellt ist.

Für den Kopfhöreranschluss an der Vorderseite gibt es einen separaten Lautstärkeregler. Über diesen ist ebenfalls das gleiche Signal zu hören, das an den beiden Monitor-Buchsen anliegt.

Dass sich das Routing von Monitor und/oder Kopfhörer nicht ändern lässt, ist ein kleiner Wer­muts­trop­fen. So kann man beispielsweise nicht über einen Ausgang ein Reamping-Signal an den Verstärker schicken und das Ganze über die Kopfhörer kontrollieren. Wer diese Funktion unbedingt braucht, kann zum MOTU M4 greifen. Da gibt es für ein paar Euro mehr zwei getrennte Ausspielwege.

MOTU M2 Test
Über den LCD-Bildschirm am MOTU M2 werden Eingangs- und Ausgangspegel detailliert und farbig dargestellt.

Eingänge des MOTU M2

Beide Eingangskanäle des MOTU M2 sind identisch ausgestattet. Jeder davon besitzt eine Kombo-Buchse, einen Gain-Regler sowie je einen Taster für 48-Volt-Phantomspeisung („48V“) und Direct-Monitoring („MON“).

Die Gain-Regler sind hier nicht gerastert und weisen einen geringen Widerstand beim Drehen auf. Dadurch lässt sich der Vorverstärkungsgrad nicht so einfach versehentlich verstellen. Apropos: Um bis zu 60 dB lässt sich das Eingangssignal boosten.

Die Direct-Monitoring-Buttons stellen die einzige Möglichkeit dar, ins Routing des MOTU M2 einzugreifen. Ist diese Funktion aktiviert, wird das Eingangssignal hardwareseitig dem Ausgangssignal hinzugemischt. Außerdem leuchten sowohl der Taster als auch der Hintergrund der Kanalnummer auf dem Display blau.

Hält man eine MON-Taste für drei Sekunden gedrückt, wird aus den beiden separaten Eingängen ein Stereo-Eingang (zumindest aufs Direct-Monitoring bezogen). Sprich, anstatt beide Eingangskanäle auf beiden Ausgangskanälen auszugeben, ist „IN 1“ links und „IN 2“ rechts zu hören. Zudem muss man so nur eine der beiden Tasten betätigen, um Direct-Monitoring zu aktivieren.

Weitere Anschlüsse

An der Rückseite des MOTU M2 befinden sich ein MIDI-In sowie ein -Out. So lässt sich über das Audio-Interface beispielsweise ein Synthesizer ansteuern und dessen Signal direkt aufnehmen.

Alle Daten sowie die Spannungsversorgung laufen über ein USB-Kabel. Etwas ungewöhnlich, aber in weiser Voraussicht hat MOTU sich für eine USB-C-Buchse entschieden.

Im Lieferumfang ist entsprechend ein USB-C-auf-USB-A-Kabel enthalten. Freilich lässt sich genauso ein Kabel mit USB-C-Anschlüssen an beiden Seiten nutzen. Übrigens: Mit einem entsprechenden, separat erhältlichen Adapter spielt das MOTU M2 seine Stärken ebenfalls an einem iOS-Gerät aus.

Als Protokoll kommt USB 2.0 zum Einsatz. Hiermit deckt man einiges ab, denn: Dadurch kann das Audio-Interface ohne Weiteres an USB-2.0- und USB-3.0- sowie Thunderbolt-3-Anschlüssen genutzt werden.

Rückseitig ist außerdem ein Kensignton-Lock-Schloss vorhanden. Damit kann das MOTU M2 diebstahlsicher überall dort platziert werden, wo mitunter viele Menschen sind. Das war’s an Anschlüssen. Lediglich ein kleiner Netzschalter ist noch vorhanden.

MOTU M2 Test
Die beiden Monitor-Ausgänge in Form von symmetrischer Klinke und Cinch geben am MOTU M2 dasselbe Signal wieder.

Die Software-Ebene des MOTU M2

Das MOTU M2 ist blitzschnell eingerichtet. macOS benötigt nicht unbedingt Treiber, für eine bessere Performance stehen jedoch welche zur Verfügung. An einem Windows-Rechner hingegen sind Treiber zu installieren.

Mit der sogenannten Loopback-Funktion wird etwas Spezielles geboten. Hierbei greift das Interface das Signal des Computers ab (z. B. Hintergrundmusik), mischt es mit den Eingangssignal (z. B. Sprache) und gibt alle zusammen über die Ausgänge wieder. Dafür wird der M-Series-Audio-Treiber benötigt.

Der Hersteller gibt die Latenz von Eingang zu Ausgang mit 2,5 Millisekunden an (bei einem 32-Sample-Puffer und einer Abtastrate von 96 kHz). Das ist auf jeden Fall ordentlich und weit unter dem hörbaren Bereich und konnten wir beim Test bestätigen, teils sogar in unter 2,5 Millisekunden. Das ist bei einem Audio-Interface in dieser Preisklasse positiv hervorzuheben. Top.

Klar, die Performance des MOTU M2 hängt maßgeblich von Computer, Software und Puffergröße sowie Abtastrate ab. Bei diesen niedrigen Werten stellt sich allerdings die Frage, inwiefern Direct-Monitoring benötigt wird.

Für Windows wurde extra die Software „MOTU M-Series“ entwickelt. Dieses kleine Programm erlaubt es, die Sampling-Rate sowie die Buffer-Size zu ändern. Zudem ist die Seriennummer und die Firmware-Version ablesbar.

Sound-Performance

MOTU setzt beim M2 auf die gleichen ESS-Sabre32-Ultra-Digital-Analog-Wandler, die in weit teureren Audio-Interfaces verbaut sind. Und das hört man! Die Wiedergabequalität besticht vor allem durch einen neutralen, unverfälschten Sound. Ausgangsseitig wird so ein Dynamikumfang von 120 dB erreicht.

An den Eingängen glänzen sauber arbeitende Preamps. Wie von MOTU gewohnt, klingen diese sehr nüchtern und klar. Eine Färbung des Signals sucht man also vergeblich. Wenn dies dennoch gewünscht ist, spricht nichts gegen Plug-Ins, die beispielsweise analoge Vorverstärker simulieren.

Was hier besonders positiv auffällt: Selbst bei höheren Gain-Werten ist kein Grundrauschen der Preamps zu hören. Gleiches gilt ausgangsseitig für Monitor oder Kopfhörer. Ohne Signal und mit vollaufgerissenen Reglern rauscht an der Abhöre nix.

An den Kombo-Buchsen wird automatisch erkannt, ob ein Line- oder Gitarrensignal anliegt. Sprich: der Gain-Regler muss nicht unbedingt bemüht werden. Das ist praktisch, denn so lässt sich die Peripherie nach Belieben umstecken und der Poti kann auf Linksanschlag stehenbleiben. So muss man nicht befürchten, nicht mehr den Vorverstärkungsgrad einer vorherigen Aufnahme rekonstruieren zu können.

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MOTU M2 Test-Fazit

Mit dem MOTU M2 hat der Hersteller ein kompaktes Audio-Interface mit State-of-the-Art-Wandlern auf den Markt gebracht. Was eine saubere Leistung bezüglich Eingangs- und Ausgangssignalen angeht, kann ihm aus seiner Preisklasse kaum einer das Wasser reichen.

Der kleine LCD-Bildschirm zeigt dabei alle Pegel gut aufgelöst und farbig dar. Hätte es stattdessen etwa eine Segment-LED-Anzeige oder so getan? Bestimmt. Das Display am MOTU M2 ist aber ein richtiger Hingucker und darf demnach nicht am Gerät fehlen.

Besonders hervorgehoben werden soll die einwandfreie Verarbeitung. Alles sitzt fest in beziehungsweise am robusten Aluminiumgehäuse. Auch bei den Potis wurde auf Metall anstatt Kunststoff gesetzt.

Gerade Musiker, Produzenten und Podcaster werden am MOTU M2 ihre Freude haben. Schließlich ist die Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Welt einfach zu bedienen. Dadurch kann man sich aufs Wesentliche konzentrieren – nämlich die eigene Performance.

Das Preis-Leistungsverhältnis des MOTU M2 kann sich sehen lassen. Hier setzt der Hersteller nicht nur auf eine gute Hardware-Software-Balance, sondern denkt mit der kompatiblen USB-C-Schnittstelle noch einen Schritt weiter.

Features MOTU M2 Review

  • Hersteller:   
  • Sample-Rates: 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4 und 192 kHz
  • Anschlüsse: 2 x Kombo-Ins, Kopfhöreranschluss, 2 x TRS-Line-Out, 2 x Cinch-Line-Out, MIDI-In/-Out, USB-C und Kensington-Lock
  • Bedienelemente: 2 x Gain, 2 x 48 V Phantomspeisung, 2 x Direct-Monitoring, Monitor-Pegel, Kopfhörerpegel und Netzschalter
  • Systemvoraussetzungen: Windows 7/8/10 oder macOS min. 10.11 (1 GHz Intel-basierter Mac/Pentium-basierter PC, 2 GB RAM, freier USB-Port und min. 500 GB Festplattenspeicher für Aufnahmen)
  • Enthaltene Software: MOTU Performer Lite, Ableton Live 10 Lite, 6 GB Loops und Sounds
  • Lieferumfang: M2, USB-Kabel und Schnellstartanleitung
  • Abmessungen (B x T x H): 19,05 x 10,8 x 4,5 cm
  • Gewicht: 610 g

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