MOTU 8pre-es Test
24×28 Audio Interface mit AVB-Technologie
Von Marius Schweitzer am 30. März 2023
MOTU 8pre-es Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das MOTU 8pre-es ist ein gut ausgestattetes Audio Interface mit vielen praktischen Funktionen wie einem integrierten Monitor Controller oder der AVB-Technologie. Unter den 52 Kanälen des Interfaces finden sich acht Mikrofonvorverstärker zusammen mit zwei Kopfhörerausgängen, 32 optischen ADAT-Kanälen und acht analogen Ausgängen. Das MOTU 8pre-es lässt sich dank AVB Technologie mit weiteren Kanälen erweitern und von einer weiten Entfernung über einen Computer oder ein Mobilgerät steuern.
PRO
- Rauscharme Preamps
- Integrierter Monitor-Controller
- Flexible Anschlussmöglichkeiten
- Viele Anschlüsse auf kleinem Raum
- Robuste Verarbeitung
- AVB-Technologie
- Einfach erweiterbar
CONTRA
- —
Für wen?
Fortgeschrittene Musiker, Producer & Tontechniker
Was ist es?
Das MOTU 8pre-es ist ein USB/Thunderbolt Audio Interface, welches sich besonders gut für kleinere bis mittlere Tonstudios eignet. Hiermit sind Schlagzeugaufnahmen, Monitoring und Aufnahmen von kleineren Ensembles möglich. Es besitzt 24 Ein- und 28 Ausgänge.
Das MOTU 8pre-es ist mit acht Mikrofonvorverstärkern und 16 optischen ADAT Eingängen ausgestattet. Zusätzlich stehen dir zwei Stereo-Kopfhörerausgänge, 16 optische ADAT Ausgänge und acht analoge (symmetrisch 1/4 Zoll TRS) Ausgänge zur Verfügung.
Die Wandler liefern einen gemessenen Dynamikumfang von 123 dB.
Du kannst deinen PC oder Mac über USB bzw. Thunderbolt mit dem Interface verbinden. Mit dem Digitalmixer lassen sich 48 Kanäle simultan verwalten.
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Eine Besonderheit dieses Geräts ist der Anschluss über AVB (Audio Video Bridging), also mithilfe eines Netzwerkkabels. So kannst Du das MOTU 8pre-es aus weiter Entfernung über deinen Computer oder dein Mobilgerät steuern oder mit bis zu fünf weiteren MOTU-Interfaces verbinden. Für letzteres benötigst Du zusätzlich den MOTU AVB Switch.
5 Features im MOTU 8pre-es Test
- 52 Kanäle
- AVB-Technologie
- USB & Thunderbolt Anschluss
- Integrierter DSP
- ESS Sabre 32 DAC Technologie
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MOTU 8pre-es Test
Design & Bedienung
Was mir im MOTU 8pre-es Test sofort aufgefallen ist: Das Audio Interface besteht aus einem hochwertig wirkendem Metallgehäuse anstatt dem sonst so üblichen Kunststoff. Trotzdem ist es für seine Größe sehr leicht mit gerade einmal zwei Kilogramm Gewicht.
Die Bedienung des MOTU 8pre-es ist sehr angenehm. Die Regler lassen sich gut bedienen und auch die Software ist übersichtlich gestaltet. Anfänger könnten mit der Funktionsvielfalt und dem integrierten DSP sowie seinen Funktionen etwas überfordert sein, sind aber auch nicht die Zielgruppe.
Die zwei Farb-LCDs sind gut beleuchtet und haben einen hohen Kontrast. Sie liefern einen guten Überblick über die Pegel.
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Anschlüsse am MOTU 8pre-es
Wie schon erwähnt, ist das MOTU 8pre-es mit insgesamt 52 Anschlüssen ausgestattet. Diese teilen sich in 24 Ein- und 28 Ausgänge auf. Gute Nachricht: Sie sind alle gleichzeitig nutzbar.
Beim MOTU 8pre-es stehen dir je 16 optische ADAT Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Mit diesen kannst Du zusätzliche Hardware anschließen und somit auf weitere Mikrofonvorverstärker oder Line-Pegel-Anschlüsse zurückgreifen.
Auch acht analoge (symmetrisch 1/4 Zoll TRS) Ausgänge dürfen beim MOTU 8pre-es nicht fehlen. Mit den zwei Kopfhörerausgängen können zwei Personen gleichzeitig die Aufnahmen abhören – das erleichtert das Arbeiten in kleineren Tonstudios.
Verbindungen | Eingänge | Ausgänge |
---|---|---|
Analog (symmetrisch 1/4 Zoll TRS) | – | 8 |
Mic/Line/Gitarreneingänge mit Preamps | 8 | – |
Kopfhörerausgänge | – | 2 x Stereo |
ADAT optisch | 16 | 16 |
Gesamt | 24 | 28 |
Acht Mikrofonvorstufen (Preamps)
Unter den 24 Eingängen befinden sich acht Mikrofonvorstufen, die physisch am Gerät vorliegen und für eine hohe Qualität sowie wenig Eigenrauschen in deinen Aufnahmen sorgen. Das Eigenrauschen liegt bei -108 dB (THD+N).
Über die dafür genutzten XLR-/TRS-Kombobuchsen kannst Du wahlweise Mikrofon-, Line-Pegel- oder Instrumentensignale aufnehmen.
Die Preamps verfügen jeweils über +63 dB Gain, einen Phasenumkehrer, eine 48V-Phantomspannung und eine Padfunktion (Dämpfung).
Die Funktionen sind allesamt digital über die Software oder am Gerät selbst bedienbar. Am Gerät stehen dir dafür vier Drehregler und acht Knöpfe zur Verfügung. Hierbei stehen die Funktionen in Viererblöcken zur Verfügung und müssen im Menü umgeschaltet werden.
Monitor-Controller
Das MOTU 8pre-es kannst Du auch als Monitor-Controller nutzen. Du kannst zwischen zwei Lautsprecherpaaren umschalten und die Lautstärke regeln.
Deine Mischungen kannst Du mit den A/B-Tasten kontrollieren. Außerdem sind Tasten für Mute, Mono und Talkback sowie ein Talkback-Mikrofon mit an Bord. So erhältst Du in jeder Aufnahmesitzung die volle Kontrolle.
DSP-Funktionen
Mit dem MOTU 8pre-es erhältst Du einen vollwertigen Digitalmixer mit 48 Eingängen. Dieser wird auf dem Audio Interface direkt berechnet und liefert dir sieben Stereo AUX-Busse, drei Gruppen, Zugang zu 64 Netzwerkeingängen und diverse Effekte.
Zu den DSP-Effekten gehören Hall, ein 4-Band-EQ, Gate und Komprimierung – alles was Du in deinem Tonstudio brauchen wirst.
Den Zugang zum DSP-Mixer erhältst Du im Web-Browser, er kann auch von mobilen Geräten, Tablets und Smartphones aus gesteuert werden.
Lies auch: Audio Interface Kaufberatung
MOTU 8pre-es & AVB
Das MOTU 8pre-es ist AVB-fähig. Das heißt, Du kannst mit einem Ethernet-Kabel (Cat5/6-Kabel) das Interface mit deinem Computer verbinden und dieses per App oder Software über eine Entfernung von bis zu 100 Metern fernsteuern. Somit können Aufnahme und Abmischung räumlich voneinander getrennt werden.
Es können mit AVB außerdem bis zu 128 Audio-Streams übertragen werden, die beispielsweise von anderen AVB-fähigen Geräten stammen.
Grundsätzlich können über AVB bis zu 512 Kanäle in Echtzeit und nahezu latenzfrei übertragen werden.
MOTU AVB Switch
Mit einem MOTU AVB Switch lässt sich die Funktion des MOTU 8pre-es erweitern. Du kannst mit diesem ein AVB-kompatibles Ethernet-Netzwerk für Audio aufbauen. Es können bis zu fünf Interfaces genutzt werden.
Außerdem lässt sich mit einem solchen Switch priorisieren, welches Gerät wie viel Datenvolumen erhält. So kannst Du auch in Livesituationen die höchste Menge an Datenvolumen einfordern und die anderen Geräte in deinem Netzwerk herunterdrosseln – für eine latenzfreie Aufnahme.
Klang im MOTU 8pre-es Test
Im Test klingt das MOTU 8pre-es transparent und sticht mit seinen rauscharmen Aufnahmen hervor. Die eingebauten Wandler sorgen für ein natürliches Klangbild, ohne die übertriebenene Präsenzanhebung anderer Mitbewerber.
Auch die Mic-Preamps sind rauscharm, selbst mit relativ viel Gain und übersteuerungsfest. Dank Thunderbolt und AVB-Technologie ist die Latenz gering.
Software im MOTU 8pre-es Test
Das MOTU 8pre-es kann mit fünf Apps/Softwares genutzt werden:
- MOTU Discovery App (Mac & PC)
- MOTU Discovery App (iOS)
- MOTU Pro Audio Control Web App (Mac, Windows, Linux, iOS, Android)
- MOTU Audio Tools (FFT, oscilloscope, X-Y plot, phase analyzer)
- AudioDesk 4.0 (Mac & PC)
Über das Webinterface lassen sich alle Preamps und Ausgänge aus der Ferne lenken – egal ob Du mit einem PC oder einem iPad arbeitest. Hier findest Du alle Kanäle übersichtlich aufgelistet sowie die verbundenen Geräte.
Mit der MOTU Control Web App kannst Du Samplingraten wählen und über eine Matrix das Routing zwischen Ein- und Ausgängen einstellen. Die App ist für Touch optimiert, was das Nutzen angenehm gestaltet.
Alle DSP-Einstellungen lassen sich über die Software nutzen. Du hast außerdem Zugriff auf die eingespeisten Audiosignale der DAW.
BILDSTRECKE
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MOTU 8pre-es Test-Fazit
Das MOTU 8pre-es ist aufgrund seiner Funktionen und seines Preises nicht für Anfänger geeignet, bietet Profi-Musikern und ambitionierten Tonstudios eine große Auswahl an Kanälen und Funktionen.
Es deckt ein großes Setup gut ab und lässt sich bei Bedarf durch die AVB-Technologie erweitern. Besonders die Preamps und der DSP-Mixer haben im MOTU-8pre-es Test überzeugt. Auch die erwähnte AVB-Technologie ist äußerst praktisch und erweitert deine Möglichkeiten nochmals um ein Vielfaches.
Mit dem integrierten Monitor-Controller hast Du außerdem vollständige Kontrolle über deine Aufnahmen und das Gehäuse verspricht Langlebigkeit.
Lies auch: MOTU 828es Test
Mit dem MOTU 828es erhältst Du ein Audio Interface mit ähnlichen Features, jedoch zu einem etwas niedrigeren Preis – auch einen Blick wert.
Alles in allem erhält das Audio Interface in MOTU 8pre-es Test eine sehr gute Wertung.
Features MOTU 8pre-es Review
- Hersteller: Motu
- Audio Interface
- USB 2.0 / Thunderbolt
- 52 Kanäle
- 24 Eingänge & 28 Ausgänge
- 8x XLR/TRS Mikrofon-/Line-/Instrumenteneingänge (Vorverstärkung: 0 bis +63 dB)
- Je 16 optische ADAT Aus- und Eingänge
- 2 Bänke (8 Kanäle): SMUX optisch
- 2x Stereo Kopfhörerausgänge
- 8x Analoge Ausgänge: symmetrisch 1/4 Zoll TRS (max. Pegel: +20 dBu)
- Integrierter Monitor-Controller
- ESS Sabre 32 DAC Technologie
- Integrierter DSP
- Abtastraten: 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192 kHz
- Mit AVB-Switch kompatibel
- Kompatible Softwares:
- MOTU Discovery App (Mac & PC)
- MOTU Discovery App (iOS)
- MOTU Pro Audio Control Web App (Mac, Windows, Linux, iOS, Android) MOTU Audio Tools (FFT, oscilloscope, X-Y plot, phase analyzer)
- AudioDesk 4.0 (Mac & PC)
- Betriebssysteme: mind. Windows 8, Mac OS X 10.8
- Systemanforderungen: mind. 500 GB Festplatte
- Abmessungen (B x T x H): 48,3 x 17,75 x 4,5 cm
- Gewicht: 4,6 kg
PASSEND ZUM MOTU 8pre-es Test