Monkey Banana Turbo 6 Test
Aktiver Lautsprecher mit digitalem I/O
Von Felix Baarß
Monkey Banana Turbo 6 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Aktiver Nahfeldmonitor mit digitalem I/O.
In seiner Klasse überzeugt dieser Studiomonitor klanglich fast ausnahmslos und bietet digitale Schnittstellen für S/PDIF. Da fallen die kleineren Schwächen (Rauschen, kleine Potis) kaum ins Gewicht.
PRO
- Weitgehend ausgeglichener Frequenzgang
- Sehr differenziertes Stereobild und gute Tiefenstaffelung
- Respektable Impulstreue
- XLR + Klinke + Cinch
- Digitaler Ein- und Ausgang (S/PDIF)
- Gut verarbeitet
CONTRA
- Grundrauschen könnte niedriger sein
- Kleine Poti-Kappen etwas fummelig
Für wen?
Fortgeschrittene produzierende Musiker, Produzenten, DJs, Komponisten, Cutter etc.
Was ist es?
Der Monkey Banana Turbo 6 ist ein aktiv verstärkter Lautsprecher, der als Studiomonitor für das Nahfeld konzipiert ist. Er wartet mit einem 6,5-Zoll-Tieftöner und Bi-Amping (LF: 60 Watt, HF: 30 Watt) auf. Der Frequenzumfang reicht laut Hersteller am unteren Ende bis 50 Hz hinab. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit zum Einspeisen, Wandeln & Abspielen sowie Weiterleiten digitaler Audiosignale via S/PDIF (koaxial).
Der Monkey Banana Turbo 6 ist in Rot und Schwarz erhältlich – diese Varianten sind preislich und technologisch identisch.
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Monkey Banana Turbo 6 Test
Erster Eindruck und Verarbeitung
Huch, was lugt da aus der Packung hervor? Eine Bedienungsanleitung, die in Form der Boxen gestaltet wurde, sowie vier Gummiringe, die zur akustischen Entkopplung von Oberflächen wie dem Schreib- bzw. Studiotisch dienen sollen. Außerdem liegt eine Sample-CD liegt mit Loops und One-Shots für Minimal-Techno, House, Quirliges und Experimentelles liegt bei. Feine Sache.
Design ist Geschmackssache – ich finde die Monkey Banana Turbo 6 jedenfalls keck. Wichtiger ist jedoch die Frage, ob diese Box gut verarbeitet ist. Die Antwort lautet: ja. Alle Komponenten sind akkurat gefertigt. Die Anschlüsse sind gut mit den Gehäusewänden verschraubt und der XLR-Input lässt sich arretieren. Letzteres ist nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse/Lautsprechergröße, deswegen freue ich mich hier umso mehr. Das in unserem Fall rote Gehäuse besitzt eine angenehm aufgeraute Oberfläche und die Treiber sind passgenau darin eingefügt.
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Die kleinen Kippschalter machen einen stabilen Eindruck. Auch die Drehregler sitzen ausreichend fest, rasten in Mittelstellung leicht ein und sind geriffelt. Allerdings hätte ich mir größere und somit noch etwas griffigere Poti-Kappen gewünscht.
Prima: Bei ordnungsgemäßer Nutzung gibt es vier Jahre Garantie vom Hersteller auf diesen Studiomonitor, normalerweise sind es ja eher zwei oder drei. Ansonsten liefert das Handbuch alles Wichtige über Aufstellung, Anschluss und Nutzung sowie die wichtigsten technischen Daten.
Anschlüsse, Schalter und Regler
Die erwähnten etwas zu klein geratenen Drehregler gibt es für die Lautstärke sowie zur Regelung von Bässen (100 Hz) und Höhen (10 kHz), Letztere mit einem Regelbereich von ±6 dB. Das ist insgesamt guter Durchschnitt und dürfte zur Anpassung an die meisten Geschmäcker und/oder raumakustischen Verhältnisse ausreichen. Gut, dass wie bei den meisten modernen Studiomonitoren darauf geachtet wurde, dass Signale sowohl via XLR als auch über große Klinke und Cinch angelegt werden können. Nicht nur die XLR-, sondern auch die 6,3-mm-Buchse liegt in symmetrischer Ausführung vor.
Hier kommt der Clou: Es gibt koaxiale Buchsen zum Einspeisen und Weiterleiten eines digitalen Signals über das S/PDIF-Protokoll. Das sieht man nun wirklich selten in dieser Produktkategorie bzw. Preisklasse. Zwar kann der Monkey Banana Turbo 6 nicht gleichzeitig analog und digital versorgt werden, aber die schiere Möglichkeit der digitalen Speisung stellt ein sehr starkes Kaufargument dar – insbesondere in diesem Preissegment.
Klang im Monkey Banana Turbo 6 Test
Nach dem Einschalten ist zunächst das relativ deutliche Grundrauschen zu vernehmen. Beim Abhören mit sehr niedrigen Pegeln tritt das klar zutage, doch sobald mit gemäßigten Lautstärken gearbeitet wird, ist das zugegebenermaßen nicht mehr relevant.
Viel interessanter wird es natürlich bei der Betrachtung der Klangfarbe und der feinstofflichen Aspekte des Monkey Banana Turbo 6. Lies weiter …
Frequenzgang
Gleich danach fällt die ausgewogene klangliche Abstimmung des Lautsprechers mit den Nullstellungen der EQ-Regler auf – der Frequenzgang verläuft weitgehend ruhig, ohne große Ausreißer in bestimmten Bereichen.
Die auf dem Datenblatt verzeichnete Untergrenze von 50 Hz erscheint glaubhaft unter der Annahme, dass eine Messtoleranz von ±3 dB zugrunde liegt – eine ordentliche Portion Bass wird durchaus geliefert und sorgt dafür, dass das gute Stück je nach Einsatzszenario nicht unbedingt durch einen Subwoofer unterfüttert werden muss. Spitzenpositionen im Bereich der Geräte mit 6,5-Zoll-Woofer erreicht der Monkey Banana Turbo 6 mit seinem Bassfundament hingegen nicht.
Die Mitten sind unaufdringlich, aber meist präsent genug. Hier und da müssten die Instrumente meiner Referenzstücke (ich kenne sie mittlerweile in- und auswendig) eine Spur kerniger und voller ertönen, aber das ist keineswegs dramatisch und lässt sich mit ein wenig Hörerfahrung beim Abmischen berücksichtigen.
Die Höhen sind einerseits so klar und differenziert sind, dass das Klangbild mit Detailfreude punktet, andererseits so relaxt und »weich« (nicht ungewöhnlich für Seidenkalotten), dass sie bei langen Sessions nicht ermüden. Sibilanten werden nicht übergebührlich scharf wiedergegeben. Akkurater geht immer, nur musst Du dann deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Räumlichkeit und Impulstreue
Was der Monkey Banana Turbo 6 bei der Staffelung leistet, ist angesichts der Preisklasse sehr beachtlich. Die virtuelle Bühne, die sich ausbreitet, ist breit und tief, wobei – das ist der Knackpunkt – die darauf verteilten Einzelklänge sehr klar getrennt voneinander wahrnehmbar sind. Die Ortung bestimmter Sounds im Ensemble ist somit sehr einfach.
Die in diesem Segment als gut einzustufende Impulstreue führt zu knackigen, deutlich konturierten Anschlägen von Kickdrums und anderen kurzen Schallereignissen.
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Monkey Banana Turbo 6 Test-Fazit
Der Monkey Banana Turbo 6 ist ein in seiner Preisklasse sehr empfehlenswerter aktiver Lautsprecher. Wie im Handbuch aufgeführt wird, ist er voll tauglich für vernünftiges Monitoring in Rundfunkanstalten und Ü-Wägen, an Schnittplätzen, sowie im Heim-, Projekt- und im professionellen Tonstudio (mit Abstrichen). Nur die bauartbedingt fehlende Tiefbasswiedergabe will bedacht werden; der Hersteller bietet mit dem Turbo 10 einen passenden Subwoofer.
Der größtenteils ausgewogene Frequenzgang überzeugt, kein Frequenzbereich spielt sich in den Vordergrund. Die Detailfreude ist relativ hoch, wobei die oberen Mitten und die Höhen noch so zurückgelehnt daherkommen, dass sie nach langem Lauschen nicht ermüden. Dazu kommen die erfreulich Impulstreue Dynamik und ein sehr gutes Raumabbild in Breite und Tiefe mit klarer Ortbarkeit einzelner Schallereignisse.
Ein Anschluss-Trio aus XLR, Klinke und Cinch in der Hinterhand zu wissen, ist immer eine feine Sache. Der wirkliche Knaller aber ist der S/PDIF-Ein- und Ausgang, mit dem sich digitale Audiosignale einspeisen und weiterleiten lassen. Solch eine Konfiguration ist mir in dieser Klasse noch nicht untergekommen. Der Sechserturbo kann dazu noch mit rundum guter Verarbeitung punkten.
Zu den kleinen Schattenseiten zählt das vernehmbare Grundrauschen, das bei geringer Abhörlautstärke störend wirken kann. Außerdem bin ich ein Freund von großen und dementsprechend gut greifbaren Potis, hier gibt es leider nur ziemlich kleine Stifte.
So schrammt der Proband knapp an unserer Bestwertung vorbei – am Ende stehen im Monkey Banana Turbo 6 Test auf delamar sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu Buche. Für die erwähnten Einsatzgebiete haben wir es mit einem starker Mitbewerber im zunehmend bevölkerten Segment erschwinglicher Studiomonitore zu tun.
Features Monkey Banana Turbo 6 Review
- Hersteller: Monkey Banana
- Nahfeldmonitor
- 6,5“-Tieftöner (Polypropylen/Keramik)
- 1“-Hochtöner (Seide)
- Verstärkung mit 60 W (LF) + 30 W (HF)
- Übertragungsbereich: 50 – 30.000 Hz
- Max. Schalldruck: 90 dB SPL (LF) / 95 dB SPL (HF)
- Höhenregler: ±6 dB bei 10 kHz
- Bassregler: ±6 dB bei 100 Hz
- Eingangsempfindlichkeit: +4 dBu (symm.), -10 dBV
- Analoge Eingänge: XLR/6,3 mm, Cinch
- Digitaler Eingang: S/PDIF (koaxial)
- Digitaler Ausgang: S/PDIF (koaxial)
- Kanalwahl: links/rechts (Digitalmodus)
- Eingangswahl: analog oder digital
- Maße: 260 × 229 × 328 mm
- Gewicht: 7,6 kg
- Verfügbare Farben: Rot, Schwarz
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