Magix Sound Forge Pro 12 Test
Professioneller Audioeditor für Mastering und Restauration
Von Carl Schmeller am 02. Juni 2018
Magix Sound Forge Pro 12 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Der professionelle Audioeditor für Audiorestauration und Mastering. Die Stärken von Magix Sound Forge Pro 12 sind klar auf das schnelle Editing und die Restauration fokussiert. Die vorhandenen Effekte dürften für die meisten Aufgaben ausreichend sein. Das direkte CD-Mastering rundet den Funktionsumfang für ein professionelles Mastering ab.
PRO
- Schneller Workflow beim Editieren
- Hochwertige Restaurationswerkzeuge
- Pitch- und Timestretching
- CD-Mastering nach Red-Book Standard
- VST3 und 64 Bit Unterstützung
CONTRA
- Keine identische Mac-Version
- Kein Multitrack-Recording
Für wen?
Erfahrene Musikliebhaber und Mastering-Engineers, die analoge Tonträger digitalisieren möchten, als auch Sounddesigner.
Was ist es?
Für die Restauration von Audioaufnahmen, samplegenaues Editing und das CD-Mastering ist ein DAW-Sequencer nicht zwingend der geeignete Studiohelfer. Spezifische Audioeditoren sind hierfür die effizienteren Werkzeuge.
Magix hat hierfür die 12. Generation von Sound Forge entwickelt, das schon seit über 25 Jahren fester Bestandteil des Produktportfolios ist. Damit der schnelle Einstieg in Sound Forge Pro 12 gelingt, werden mehrere interaktive Tutorials mitgeliefert.
Magix Sound Forge Pro 12: Features
- Audio Editor für Windows & Mac OS
- iZotope Ozone 8 Elements & iZotope RX Elements enthalten
- DeHisser, DeClicker und DeCrackler/DeClipper
- 16 weitere Effekte
- Mehrkanalton bis zu 32 Kanäle
- Max. Wortbreite: 64 Bit
- Max. Sample-Rate: 384 kHz
- Interaktive Tutorials enthalten
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Magix Sound Forge Pro 12 Test
Benutzeroberfläche
Die grafische Bedienoberfläche wirkt zwar recht altmodisch, ist aber übersichtlich strukturiert. Unterhalb der Menüleiste sind die wichtigsten Werkzeuge untergebracht. Die größte Fläche wird aber vom Waveform-Fenster eingenommen. Hier kann man samplegenau ins Audiomaterial heranzoomen, um chirurgisch gezielte Schnitte zu setzen oder Teilbereiche als Regions zu markieren. Die einzelnen Regions lassen sich als Liste speichern oder können auch wahlweise als separate Audiodateien extrahiert werden. Das Editing ist sowohl destruktiv als auch nicht-destruktiv möglich.
Das Einzeichnen von Lautstärke– und Panorama-Hüllkurven, die auch abgerundete Kurven erlauben, wird in der Wellenformdarstellung ebenfalls realisiert. Darunter findet sich die obligatorische Transportfeld-Leiste und ein Scrubbing-Wheel. Dieser Geschwindigkeitsregler erweist sich als sehr nützlich, um eventuelle Störimpulse herauszuhören und eine Abspielposition exakt zu bestimmen.
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Mehrkanalton in Magix Sound Forge Pro 12
Bei Aufnahmen hat man die Wahl, ob die Session in Mono oder im Mehrkanaltonverfahren (z.B. Surround 7.1) erfolgen soll. Insgesamt lassen sich 32 Kanäle als Multiformat-Datei archivieren. Für Field-Recordler und Sounddesigner die gern im Multi-Channelformat arbeiten, ist das ideal. Zur Speicherung der Audiofiles wird eine Vielzahl von Formaten angeboten, die unter anderem auch für den Videobereich prädestiniert sind.
Effekte
Im Effektemenü von Sound Forge Pro 12 gibt es ab Werk ein Potpourri an Modulations-, Dynamik- und Restaurationseffekten. Wem das nicht genügt, kann auch eigene Plugins von Drittherstellern in die Effektsammlung hinzufügen. Erfreulich ist, dass nun endlich auch ein VST-3 Unterstützung angeboten wird.
Zu meinen Favoriten zählt der hochwertige und attraktiv gestaltete Dynamikprozessor »Wave Hammer 2.0«, der klanglich auch zupacken kann. Ich habe das Tool für Gesangsbearbeitung eingesetzt und bin klanglich positiv überrascht.
Die Soundeffekte können jeweils einzeln vorgehört werden, ehe sie direkt in das Audiofile gerechnet werden. Durch die Bildung einer Effektkette, können auch mehrere Plugins auf einen Mix angewendet werden. Eine nicht-destruktive Arbeitsweise für potentielle Nachbearbeitungen bleibt dadurch erhalten. Die Reihenfolge der jeweiligen Prozessoren kann individuell per Drag and Drop bestimmt werden und als Effektkette gespeichert werden.
Audio Metering mit Magix Sound Forge Pro 12
Für einen detaillierten Aufschluss über das Frequenzspektrum, die Stereobreite und Pegelverhältnisse sorgen verschiedene Analysewerkzeuge, unter anderem mit FFT-Display. Das Hardware-Meter, welches nicht nur exakte Informationen zum Spitzenpegel liefert, sondern auch ein VU-Meter, Phasenkorrelationsmesser und Details zur Monokompatibilität bietet, ist insbesondere für das Mastering von Bedeutung. Dies gilt auch für das Lautheits-Meter, das wahlweise den Standard EBU R 128 oder ATSC A 85 angibt.
Restauration in der Praxis
Zu den Herzstücken des Plugin-Arsenals gehören die Restaurationswerkzeuge insbesondere »iZotope Ozone 8 Elements« und »iZotope RX Elements«. Als Beispiel habe ich eine Schellackaufnahme (Rice Brothers‘ Gang – »You are my sunshine«) von 1939 zu restaurieren versucht.
Vorher (Original)
Nachher (Bearbeitet)
Zum Einsatz kamen zunächst der De-Hum und der Voice De-Noise aus RX 6 Elements, gefolgt vom internen DeHisser-Plugin. Letzterer ist der geeignete Spezialist, um Hintergrundrauschen zu reduzieren. Abschließend wurde das Signal mit dem Equalizer aus Ozone 8 Elements aufpoliert. Die Stereobreite wurde mit dem Imager bearbeitet.
Es ist wirklich bemerkenswert, wie viel man von den Störsignalen eliminieren kann. Es verbleibt zwar immer noch einiges an Knistern übrig und die oberen Höhen fallen etwas geringer aus. Eine zu drastische Reduktion würde jedoch zu viel des Nutzsignals entfernen, deshalb ist das Resultat angesichts der extrem verrauschten Vorlage ganz passabel.
Noch mehr Tools zur Audiobearbeitung
Ein weiteres Highlight ist für mich das élastique Timestretch- und Pitch Shifting-Plugin. Transponiert man auf dem X/Y-Pad beispielsweise eine Gesangsspur um zwei Oktaven nach oben oder unten, sind die Resultate sehr beeindruckend. Trotz extremer Einstellungen waren im Pro-Modus keine Artefakte festzustellen.
Neben den Restaurationstools sollten auch die zwei internen Reparaturanwendungen Replace und Interpolate ausprobiert werden. Mit ihnen lassen sich Audiopassagen, die nicht länger als eine halbe Sekunde andauern entweder ersetzen oder interpolieren. Ein sehr praktisches Feature, wenn man beispielsweise einen störenden Impuls oder Glitches retuschieren möchte.
SpectraLayers Pro
Wer noch tiefgreifender das Signalspektrum eintauchen möchte, um beispielsweise forensisches Mastering zu betreiben oder einzelne Soundelemente aus einem Gesamtmix zu isolieren, für den bietet Sound Forge Pro die Kompatibilität zu SpectraLayers Pro. In der Sound Forge Pro Suite 12 ist SpectraLayers Pro sogar im Kaufpreis enthalten.
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Magix Sound Forge Pro 12 Test-Fazit
Im Magix Sound Forge Pro 12 Testbericht zeigt sich die 64 Bit-Engine als effektiv arbeitender Audioeditor, der das Editieren, Mastern und Restaurieren zügig umsetzt. Dank der neuen Audio Restauration-Tools lassen sich sehr brauchbare Ergebnisse erzielen. Auch ein CD-Mastering gemäß des Red Book-Standards lässt sich mit direkter Brennoption in Sound Forge Pro 12 problemlos realisieren. Magix hat bei der vorliegenden Version 12 umfangreiche technische Verbesserungen vorgenommen, die größtenteils auf Nutzererfahrungen beruhen.
Die Auswahl der übrigen Audioprozessoren und Effekte ist umfangreich, die überwiegend auch professionellen Ansprüchen gerecht werden. Der erfreuliche bequeme Workflow und die relativ geringe Einarbeitungszeit dürfte der Hauptzielgruppe, den fortgeschrittenen Anwendern und Profis, zudem sehr gelegen sein. Die Kompatibilität mit vielen Audio- und Videoformaten bezüglich des In- und Exports, wie auch die VST3-Unterstützung sind als weitere Pluspunkte hervorzuheben.
Im Gegensatz zu Mitbewerbern wie Wavelab, Adobe Audition oder auch dem hauseigenen ACID Pro ist jedoch kein Multitrack-Recording möglich. Zwar gehören iZotope Ozone 8 Elements und iZotope RX Elements zum Lieferumfang, die separat sonst rund 260 Euro zusammen kosten, dennoch ist der Preis von 399 Euro ziemlich stolz.
Erfahrene Archivare, Mastering-Engineers und Musikliebhaber, die betagte und angestaubte Schall- und Schellackplatten oder Kassetten digitalisieren und aufbereiten möchten, werden mit dem Editing-Spezialisten die gewünschten Resultate erzielen. Sounddesigner und Field-Recorder, die nur ihre exquisiten Soundeffekte veredeln möchten und auf komplexe Soundcollagen verzichten können, sind mit dem Editorenwerkzeug ebenfalls gut beraten. Für umfangreiche Recording-Sessions ist die Schnittsoftware jedoch eher ungeeignet.
Im Magix Sound Forge Pro 12 Test erweist sich die Audio-Software als präzises Studiowerkzeug, das die Kernaufgaben zuverlässig ausübt.
Preise der verschiedenen Versionen
- Magix Sound Forge Pro 12 – 399,00 Euro
- Magix Sound Forge Pro 12 Suite – 599,00 Euro
- Magix Sound Forge Pro 365 – ab 14,99 monatlich
Features Magix Sound Forge Pro 12 Review
- Hersteller: MAGIX
- Editing- und Mastering-Software mit 64 Bit-Engine
- iZotope Ozone 8 Elements und iZotope RX Elements im Lieferumfang
- DeHisser, DeClicker und DeCrackler / DeClipper
- Unterstützung von VST3 Audioeffekten
- Effekte
- Amplitude Modulation
- Chorus
- MultiTap Delay
- Distortion
- GraphicDynamics
- MultiBand Dynamics
- Envelope
- Flange
- Gapper
- Noise Gate
- Bend
- Shift
- Resonant Filter
- Reverb
- Vibrato
- Wave Hammer 2.0
- Élastique Timestretch- und Pitch Shift-Plugin
- Mehrkanalton bis zu 32 Kanäle
- Zügiger Workflow und simple Bedienung
- Bittiefe bis zu 64 Bit und 384 kHz
- Import & Export von Dateien im DSD-Format
- Videounterstützung
- POW-r Dithering
- Interaktive Tutorials
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