Mackie Onyx Blackbird Testbericht
FireWire Audio Interface mit 16 Inputs

Mackie Onyx Blackbird Testbericht
Vorderseite des Audio Interface

Felix Baarß Von Felix Baarß

Mackie Onyx Blackbird Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Bei diesem Audio Interface werden Anschlüsse galore für das Geld geboten. Top in Sachen Preis/Leistung. Das Audio Interface für‘s Rack geizt nicht mit analogen und digitalen Eingängen, klingt sauber, bietet eine feine Mixer-Software und ist erschwinglich.

zum detaillierten Mackie Onyx Blackbird Testfazit

PRO

  • Hochwertige Vorverstärker und Wandler
  • Hervorragend verarbeitet
  • Kaskadierung von bis zu vier Geräten
  • Gelungene Mixer-Software
  • Fairer Preis

CONTRA

  • Nur drei analoge Ausgänge

Für wen?
Anschlussfreudige Produzenten auf der Jagd nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis: 485,00 Euro
UVP: 712,81 Euro

Was ist es?

Das über FireWire kommunizierende 19-Zoll Rack Audio Interface Onyx Blackbird bietet als großer Bruder des Onyx Blackjack 16 Eingänge, jeweils zur Hälfte aus XLR/Klinken-Combos mit Phantomspeisung (davon zwei mit Hi-Z-Schalter, Hochpassfilter und dedizierten Inserts) und ADAT-Inputs bestehend. Dem gegenüber stehen drei Stereo-Klinkenausgänge, acht ADAT-Outputs und zwei separat regelbare Kopfhörerausgänge.

Treiber für WDM/ASIO (Windows) und Core Audio (Mac OS X) stehen zur Verfügung. Mackies hauseigene DAW Tracktion 3 wird mitgeliefert. Die umfangreiche Mixer-Software »Blackbird Control« steht auf der Website von Mackie zum Download bereit.

Bis zu vier Blackbirds lassen sich über den BNC-Anschluss, der zudem als Word-Clock-Verbindung fungiert, koppeln.


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Mackie Onyx Blackbird Test

Erster Eindruck


PASSEND DAZU


Es fällt sofort auf, dass das Gehäuse ausgezeichnet und die Potis gut verarbeitet sind. Nach ein paar Umdrehungen wird klar, dass die Drehregler – klassischerweise die anfälligsten Komponenten von Audio-Hardware – ausreichend fest verankert sind und zuverlässig ihren Dienst tun. Die Gestaltung der Bedienoberfläche lässt keine Fragen aufkommen, alle Regler und Knöpfe sind ordentlich beschriftet und recht gut lesbar.

Kommen wir gleich zum wichtigsten Part für die Einordnung eines Audio Interface wie dem Mackie Onyx Blackbird – zu den Eingängen, Ausgängen und deren Ausstattung.

Mackie Onyx Blackbird Testbericht
Vorderseite des Audio Interface

Vorderseite

An der linken Vorderseite des Mackie Onyx Blackbird befinden sich gleich die beiden Schmuckstücke des Geräts – die sogenannten Superchannels. Diese bestehen aus zwei kombinierten XLR-/Klinkeneingängen, die einen gemeinsamen Schalter für die zuschaltbare 48V Phantomspeisung besitzen. Ebenso stehen diesen jeweils eine LED (grün=Signal, rot=Übersteuerung) und ein Lautstärkeregler zur Verfügung. Doch im Gegensatz zu den sechs normalen Combo-Inputs hinten stellen die Superchannels die folgenden Bonusfunktionen bereit:

  • Knopf für Hochpassfilter – eliminiert bei Bedarf Frequenzen unter 80 Hz, also Trittschall und ähnlich störende Geräusche
  • Knopf für Hi-Z-Modus – zum Anschluss von hochohmigen Instrumenten wie E-Gitarre und E-Bass
  • Lautstärkeregler für das latenzfreie Abhörsignal
  • Knopf für den Mono-/Stereobetrieb des Abhörsignals

Der Vollständigkeit halber sei hier ein kleiner Abstecher auf die Rückseite des Onyx Blackbird gestattet: Dort befinden sich zwei Insert-Buchsen, über die Du externe Effekte in die Signale der beiden Superchannels einschleifen kannst. Das finde ich sehr praktisch, denn damit kannst Du zum Beispiel flugs ein Effektpedal oder einen Halleffekt anschließen und das so veränderte Signal sofort latenzfrei auf die Kopfhörer des Sängers geben.

Die Entscheidung von Mackie, auf zwei so gut ausgestattete Kanäle zu setzen, ist sehr zu begrüßen und in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.

In der Mitte findest Du die sechs Regler für die an der Rückseite befindlichen kombinierten Mikrofon/Line-Eingänge, deren Vorverstärker grundsätzlich die gleiche hohe Signalqualität wie die Superchannels bieten; sie kommen auch in den High-End-Konsolen des Hersteller zum Einsatz. Hier lässt sich wie erwähnt „nur“ die Lautstärke regeln, das anliegende Signal bzw. dessen Übersteuerung anhand der LED überprüfen und die Phantomspeisung (für alle Kanäle gleichzeitig) zuschalten.

Daneben sitzt der Regler für die Lautstärke des Monitorausgangs. Rechts davon leuchtet eine LED auf, wenn das Blackbird mit Strom versorgt ist, während eine weitere Signalleuchte die FireWire-Verbindung zum Audio Computer anzeigt.

An der rechten Seite befindet sich die Sektion für die zwei unabhängig regelbaren Kopfhörerausgänge, mit denen Du den Hauptmix oder einen benutzerdefinierten Output abhören kannst. Diese kannst Du mittels der Steuersoftware »Blackbird Control« (siehe auch weiter unten) frei zusammenstellen – einfach und praktisch.


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Rückseite

Hinten links ist die Buchse für die Netzstromzufuhr eingebaut. Daneben folgen die zwei FireWire-Ports und zwei Word-Clock-Anschlüsse, die zusätzlich zur Kopplung von bis zu vier Exemplaren des Blackbird dienen.

Es folgen acht ADAT-Inputs, ebenso viele ADAT-Outputs und sechs Stereo-Klinkenausgänge – drei Pärchen, jeweils mit einer Buchse für den linken und den rechten Kanal, unterteilt in „Alt out“ (alternativer Ausgang), „Main Out“ (Hauptausgang) und „Mon Out“ (Ausgang für die Studiomonitore).

Mackie Onyx Blackbird Testbericht
Die Anschlüsse auf der Rückseite

Schließlich gibt es noch die sechs kombinierten XLR-/Klinkeneingänge. Spannend wird es wieder bei den zwei Insert-Buchsen für die an der Vorderseite befindlichen Superchannels (siehe oben), mit denen Du externe Effekte einschleifen kannst.

 

In der Praxis

Beim Klang des Mackie Onyx BLackbird gibt es kaum etwas zu meckern. Die Preamps sind gut und bieten einen sauberen, transparenten Sound. Das Rauschen ist vernachlässigbar. Auch voll aufgedreht kommt der Klang diverser Mikrofone mit niedrigem Output fast ungetrübt zum Vorschein. Natürlich bieten Geräte höherer Preiskategorien noch mehr Klang – bedeuten aber auch mehr Investition.

Unter anderem dank JetPLL, der Technologie zur Jitter-Unterdrückung, und den hier verbauten Wandlern von Cirrus Logic (bis zu 24-bit/96 kHz bei einem Dynamikumfang von 114 dB) wird eine Klangqualität geboten, die in dieser Preisklasse und bei dieser Anzahl an Inputs bemerkenswert ist.

Klangbeispiel mit Neumann U87 im Superchannel 1

Kein Gerät erfüllt alle Ansprüche, und so ist auch das Blackbird für gewisse Anwendungen ungeeignet. Da es nur drei analoge Stereoausgänge besitzt, ist es als reine Preamp-Schnittstelle nicht zu gebrauchen. Zumindest wenn Du darauf wert legst, dass jeder einzelne Eingang auch separat über einen analogen Output hinausgeleitet werden soll. Doch dem Einsatz als Gerät direkt vor dem Audio Computer, in dem alle Ingredienzien für deinen Mix zusammengerührt werden sollen, steht nichts im Wege.

Kommen wir kurz zum Thema Latenz. Hier hat sich das Blackbird wacker geschlagen und lief mit etwa 7-20 Millisekunden Ausgangslatenz am besten. Bei 96 Samples, die niedrigste Einstellungen, kamen die ersten Dropouts bereits bei etwa 30% Prozessorauslastung. Die Tests haben wir auf unserem Redaktionscomputer mit einem i7 mit 12 Kernen durchgeführt.

Mackie Onyx Blackbird Testbericht
Blackbird Control Mixer

Steuersoftware Blackbird Control

Die Installation der Software, die auf der Website des Herstellers kostenlos verfügbar ist, verlief ohne Probleme. Blackbird Control bietet einen voll ausgestatteten Matrix-Mixer mit Panning, Mute/Solo, Fader mit hochauflösenden Pegelanzeigen (inklusive Peak Hold) und Routing-Möglichkeiten für alle Inputs. Dazu kommen Knöpfe für die Verlinkung von Kanälen sowie Optionen für die Sample-Rate (44,1 / 48 / 88,2 / 96 kHz) und internes/externes Clocking (aus einer digitalen Quelle oder über die rückseitig angebrachten Bajonettanschlüsse).

Eine ungeheuer nützliche Funktion ist die Möglichkeit, Presets abzuspeichern. Mit diesen kannst Du Einstellungen im Nu wieder aufrufen, um gewisse Setups zu rekonstruieren. Noch besser: Die Einstellungen einzelner Spuren lassen sich kopieren und auf einer anderen Spur wieder einfügen. Alles auf Anfang setzt Du per »Reset«. Sehr fein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit Blackbird Control eine sehr übersichtliche, einfach zu bedienende Kontroll- und Mixer-Software mit Zugriff auf alle wichtigen Funktionen des schwarzen Vogels bereitsteht.

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Mackie Onyx Blackbird Test-Fazit

Es ist schwer, das Haar in der Suppe zu finden, die Mackie uns hier kredenzt hat. Klar, das Blackbird besitzt nur drei analoge Stereoausgänge und ist somit nur bedingt als Zwischenstation mit Vorverstärkern im Standalone-Betrieb geeignet. Im Gegensatz zu groß angelegten Live-Setups spielt das jedoch im Tonstudio keine Rolle und hier ist dieses Audio Interface auch zuhause.

Ein weiterer schüchterner Kritikpunkt liegt darin, dass die Mixer-Software freilich nicht ansatzweise so komfortabel und effizient bedienbar ist wie ein Mischpult. Hey, wenn ein Audio Interface so reich mit guten Inputs und ausgestattet ist, kann der Gedanke eben durchaus aufkommen, es anstatt einer Mixing-Konsole zu nutzen. Die Preamps und Wandler leisten gute Arbeit, insbesondere wenn man den aktuellen Straßenpreis von unter 500 Euro bedenkt. Insgesamt waren die Wandler etwas langsamer als bei unserem Vergleichsinterface von Digidesign.

In allen anderen Kategorien räumt das Blackbird Bestnoten ab. Die Hardware ist sehr gut verarbeitet, die Haptik stimmt, die Mixer-Software läuft wie geschmiert, die Monitoring-Optionen sind vielfältig und bis zu vier Exemplare lassen sich miteinander verbinden.

Das alles zu einem überaus fairen Preis. Was willst Du mehr?

Features Mackie Onyx Blackbird Review

  • Hersteller:   
  • FireWire Audio Interface 19"
  • 24-bit / 96 kHz
  • Mixer-Software
  • Eingänge für XLR, Klinke und ADAT
  • Vier Einheiten koppelbar

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