Mackie MR5mk2 Testbericht
Studiomonitore für Preisbewusste
Von Carlos San Segundo
Mackie MR5mk2 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Studiomonitore für das Nahfeld und den preisbewussten Produzenten. In Sachen Preis-/ Leistungsverhältnis schneiden diese Nahfeld-Monitore des amerikanischen Herstellers gut ab.
PRO
- Niedriger Preis
- Klang ist in sich stimmig
- Anschlüsse über XLR, Klinke und Cinch
CONTRA
- Oberer Bassbereich etwas zu präsent
- Höhen teilweise unangenehm
Für wen?
Produzenten auf der Suche nach aktiven Studiomonitoren und knappem Budget.
Was ist es?
Die hier getesteten Lautsprecher Mackie MR5mk2 sind als so genannte Nahfeld-Monitore konzipiert, die beispielsweise auf deinem Schreibtisch Platz finden können. Es handelt sich hier um aktive Studiomonitore, die keinen zusätzlichen Verstärker benötigen. Du kannst diese Boxen also direkt an dein Audio Interface oder eine andere Schallquelle anschliessen.
Diese Lautsprecher liegen mit einem aktuellen Strassenpreis von 350,- Euro für das Paar im Low-Budget-Segment für preisbewusste Produzenten.
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Mackie MR5mk2 Test
Einleitung
Was kann ich von einem Lautsprecher erwarten, bei dem der Paarpreis sich unter 400,- Euro bewegt? Nun, das war die Frage, die ich mir im Vorfeld des Mackie MR5mk2 Tests gestellt habe. Es ist eine ganze zeitlang her, dass ich so preiswerte Studiomonitore im eigenen Tonstudio stehen hatte. Irgendwann habe ich mir dann ein gutes Paar Nahfeld-Monitore zugelegt und nie wieder zurückgeschaut.
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Das Gemeine ist, dass sich Lautsprecher – trotz ihres Preises – immer auch an den Besten messen müssen. Das Abhören ist in der Musikproduktion einfach einer der wichtigsten Elemente. Und wer nicht hört, was beim Drehen am Equalizer passiert, der kann auch keine sinnvollen Entscheidungen treffen. Überhaupt sind alle musikalischen Entscheidung vom Recording bis Mastering von Lautsprecher und Raum abhängig. Anders gesprochen: Gute Boxen sind elementar, Watson.
Ich möchte auch noch hinzufügen, dass es sich bei den hier getesteten Boxen um die Mark-2 Version handelt. Das heisst,
Der erste Eindruck
Nach dem Auspacken bin ich zunächst über das Design erstaunt. Es sieht modern und schön aus, da lässt der Hersteller nichts anbrennen. Das MDF-Gehäuse ist in schlichtem schwarz gehalten, nur der glänzende Ring um den Woofer und die kleine blaue LED fallen ins Auge. Die Ecken sind abgerundet, allerdings nur seitlich. Vorne und hinten sind diese Boxen flach gehalten.
Auch an der Verarbeitung ist wenig auszusetzen, alles am rechten Platz. Die Schalter auf der Rückseite (später dazu mehr) sehen vielleicht etwas wacklig aus. Andererseits werden diese wohl auch nur einmal genutzt und bleiben dann mindestens so lange stehen, bis die Studiomonitore den Platz wechseln müssen.
Vorderseite
Dieser Lautsprecher ist mit einem Zwei-Wege-System aufgebaut. Vorne oben befindet sich zunächst einmal der 1-Zoll Neodymium Soft Dome Tweeter, der Hochtöner. Betrieben wird dieser von einer 30 W starken Endstufe. Darunter befindet sich der hyperbolisch geformte 5,25 Zoll Woofer, der Tieftöner. Dieser hat ebenfalls eine eigene Endstufe, dieses Mal mit 55 W – tiefe Töne brauchen mehr Energie. Beide Verstärker sind als Class-A/B aufgebaut, wie sich aus den technischen Daten der Herstellerwebseite entnehmen liess.
Mit Hilfe des runden Rings rund um den Tieftöner sieht der Lautsprecher aus, als hätte er einen deutlich größeren Woofer. Er sieht in etwa so gross aus wie der 6,9-Zoll Tieftöner aus meinen eigenen Studiomonitoren. Bestimmt kein Zufall.
Ausser dem Markenzeichen des Herstellers und einer angenehm blau gedimmten LED befindet vorne nichts mehr.
Rückseite
Hier befinden sich schon deutlich mehr Elemente als noch vorne. Der Netzschalter ist sympathischer Weise vertikal angeordnet und ist damit bestens auch von vorne zu bedienen. Der horizontal angeordnete Schalter an meinen Lautsprechern hat mich schon immer genervt.
Drei Anschlüsse stehen dir rückseitig zur Verfügung: Symmetrisches XLR (hiermit habe ich den Test vollzogen), symmetrisch 6,3 mm Klinke und unsymmetrisch Cinch. Zudem finden sich hier hinten auch die beiden Filter, mit denen Du die Mackie MR5mk2 an deine Raumsituation etwas anpassen kannst. Diese sind nicht als Drehregler ausgelegt, sondern als Drei-Wege-Schalter.
Mit dem HighFreq-Filter kannst Du die Höhen um jeweils +/- 2dB im Bereich um die 5 kHz anheben. Der LowFreq-Filter hingegen setzt bei 100 Hz an und kann nur in eine Richtung genutzt werden: Mehr Bass. Du kannst um +2 dB oder +4 dB anheben.
Mit einem Drehregler lässt sich zudem noch die Lautstärke der ganzen Box einstellen. Dieser rastet erfreulicherweise in der neutralen Stellung ein.
Das letzte Element auf der Rückseite ist schliesslich ein Bassreflexloch, das den Wiedergabebereich nach unten hin erweitern soll.
Die Stunde der Wahrheit: Der Klang
Die ganze Zeit über habe ich alle Filter und Einstellung in einer genullten Position gehabt, um einen möglichst neutralen Klangeindruck zu erhalten. Vom Hersteller wird ein Frequenzgang von 60 Hz bis 20 kHz für diese Nahfeld-Monitore angegeben. Und tatsächlich sind die 60 Hz gut zu vernehmen. Selbst bei 50 Hz schneidet der kleine Lautsprecher gar nicht schlecht ab.
In Sachen Klang darfst Du natürlich in dieser Preisklasse keine Wunder erwarten. In sich schienen die Mackie MR5mk2 stimmig zu sein und für den geforderten Preis sind sie sicherlich auch eine gute Option. Der obere Bassbereich war mir etwas zu präsent und dabei nicht detailliert genug. In den Höhen war das Detailreichtum schon deutlich besser, allerdings kamen mir diese bisweilen recht scharf und unangenehm vor.
Die Stereoabbildung war für den Preis überraschend gut, fiel im A/B-Vergleich mit den deutlich teureren Boxen aber in sich zusammen. So richtige Abstriche muss der Käufer dieser Nahfeld-Monitore eigentlich nur in der Tiefenabbildung hinnehmen. Die Wiedergabe war recht flach, es fehlte an Tiefe.
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Mackie MR5mk2 Test-Fazit
Man muss schon die Kirche im Dorf lassen und die Mackie MR5mk2 Studiomonitore in direktem Verhältnis zu ihrem Preis sehen (besser: hören). Hier schneiden sie mit ihrem schönen Design, den Filtern und Anschlüssen sowie dem in sich stimmigen Klang gut ab. Im Preisbereich von unter 400,- Euro können sie sicher mit allen anderen Lautsprechern mithalten.
Diese Nahfeld-Monitore scheinen mir gut verarbeitet, allein die Filter-Schalter auf der Rückseite könnten einem zu rüden Umgang vielleicht nicht standhalten. Dafür werden diese einmal beim Aufstellen der Studiomonitore eingestellt und das war es dann für eine lange Zeit.
In Sachen Klang zahlt der Käufer Tribut an das kleine Budget, das sich gerade beim Kauf von Lautsprechern natürlich deutlich bemerkbar macht. Insgesamt klingen die Mackie MR5mk2 in sich ausgewogen, vielleicht etwas zu präsent in den oberen Bässen. Messen müssen sie sich allerdings eben auch mit teureren Lautsprechern und da ist vor allem die fehlende Tiefe ein Thema. Und was das Abhören beim Musik machen angeht, das ist die Schnittstelle zum Ohr und mitverantwortlich für jede musikalische Entscheidung. Daher und weil der Preis überaus fair ist, gibt es von mir vier von fünf möglichen Punkten (Update 25.09.2012: Im Vergleich zu anderen Modellen der Preisklasse war die Wertung zu niedrig und wurde deswegen angepasst).
Features Mackie MR5mk2 Review
- Hersteller: Mackie
- aktive Studiomonitore
- 5,25-Zoll Tieftöner
- 1-Zoll Hochtöner
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