M-Audio M3-8 Testbericht
Aktiver Lautsprecher mit koaxialen Mittel-/Hochtönern
Von Felix Baarß
M-Audio M3-8 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Studiomonitore mit koaxialen Mittel-/Hochtönern. Diese Lautsprecher machen Spaß, entwickeln viel Druck und bleiben für ihre Preisklasse ausreichend neutral und differenziert in puncto Stereoabbild, Tiefenstaffelung und Dynamik. Anschlussoptionen und Klangregelung fallen üppig aus. Das hohe Grundrauschen trübt das Bild ein wenig.
PRO
- Ungeheuer druckvoller, straffer Bass mit reichlich Tiefgang
- Weitgehend neutraler Frequenzgang
- Relativ ansprechende Stereoabbildung und Tiefenstaffelung
- Sehr umfangreiche Möglichkeiten zur Klangregelung
- Alle üblichen Anschlusstypen vorhanden
- Drehregler mit gerasterten Positionen
CONTRA
- Überdurchschnittlich starkes Grundrauschen
Für wen?
Fortgeschrittene Musiker und Produzenten.
Was ist es?
Der M-Audio M3-8 ist ein aktiver Studiomonitor mit 3-Wege-System, wobei der Mitteltöner und der Hochtöner koaxial (»Inline«) aufgebaut sind – der Hochtöner sitzt genau in der Mitte auf dem Mitteltöner, wodurch sie auf exakt derselben Achse Klänge abstrahlen; dadurch wird sichergestellt, dass die entsprechenden Klanganteile phasentreu (zur selben Zeit) dein Ohr erreichen. Alle Treiber werden separat verstärkt; so werden, beim Tieftöner beginnend, 150 + 35 + 35 Watt RMS-Leistung werden geboten. Der Frequenzgang wird vom Hersteller mit 40 Hz – 20 kHz angegeben.
Im Lieferumfang finden sich die Nahfeldmonitore, ein Kaltgerätekabel, Filzaufkleber, das Handbuch und die Sicherheitshinweise. Ein Einzelexemplar dieses aktiven Lautsprechers ist für 299,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Musikalienhandel erhältlich.
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M-Audio M3-8 Test
Erster Eindruck vom M-Audio M3-8
Mit seinen dunkel lackierten Holzpaneelen an der Front und den Kevlarmembranen macht der M3-8 optisch einiges her. Diese Box dürfte sich auch in vielen Wohnzimmern prächtig zuhause fühlen. Verarbeitungstechnisch ist alles tadellos, wobei alle Buchsen gut verschraubt sind, die Drehregler felsenfest sitzen und die Kippschalter einen potentiell sehr langlebigen Eindruck hinterlassen. Das Gewicht ist mit 12,8 kg recht hoch, aber noch im Rahmen dessen, was die Gehäusegröße rechtfertigt.
Mit XLR und Klinke (symmetrisch) plus Cinch (asymmetrisch) werden alle gängigen Methoden zur Signalübertragung unterstützt. Behelfslösungen mit Adaptern sind somit nicht nötig und Audiogeräte mit Cinch-Ausgängen, die eher aus dem Consumer-Bereich stammen, können direkt verbunden werden.
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Die gut übersetzte, verständliche Bedienungsanleitung vermittelt wie üblich Wissenswertes zu Aufstellung, Anschluss und Nutzung. Weiterhin im Lieferumfang enthalten ist ein Satz Aufkleber, die Du an der Unterseite des Lautsprechers anbringen kannst, um dein Regal, deinen Schreibtisch oder dein Studiomobiliar zu schonen.
EQ, Filter und Lautstärke
Die Möglichkeiten zur Anpassung an klangliche Geschmäcker und/oder die vorherrschende Raumakustik ist so flexibel wie bei kaum einem anderen Studiomonitor.
So gibt es gleich drei EQ-Bänder – jeweils ±6 dB bei 100 Hz, 1 kHz und 10 kHz stehen zur Verfügung. Dabei ist sehr angenehm, dass die Drehregler mit gerasterten Einstellpositionen aufwarten. Die Abstufung ist noch fein genug, um Anpassungen vorzunehmen, und gleichzeitig ermöglicht die Rasterung eine exakte Angleichung der linken und rechten Box. Auch ein Hochpassfilter lässt sich zuschalten, wobei die Grenzfrequenzen 100 Hz und 80 Hz zur Verfügung stehen.
Der Poti für die Eingangslautstärke reicht von -30 bis +6 dB, was ebenfalls genug Spielraum für angeschlossene Gerätschaften aller Art lässt. Und da geht noch mehr: Die Ausstattung wird durch einen EQ-Bypass-Schalter abgerundet.
Klang im M-Audio M3-8 Testbericht
Jeder Treiber wird eigens gespeist, wobei für den Woofer satte 150 Watt RMS-Leistung bereitstehen. Dementsprechend laut kann der M3-8 werden, wobei er klanglich sehr souverän bleibt. Mittelgroße Räume lassen sich wunderbar ausfüllen.
Das Grundrauschen fällt überdurchschnittlich hoch aus, wie etwa beim JBL LSR308. Die zarten Passagen von Musikstücken, in denen Sänger und/oder Instrumentalisten mal kurz Luft holen, werden dadurch ein wenig in Mitleidenschaft gezogen. Andererseits wird das Rauschen praktisch nicht mehr hörbar sein, wenn die Lautsprecher wie vorgesehen im erweiterten Nahfeld-Einsatz sind und Du ca. zwei Meter entfernt sitzt.
Der tief in der Magengrube spürbare Bass ist mein Favorit. Der Frequenzbereich, in dem der Bass noch ohne deutliche Absenkung zu hören ist, reicht auch für die Verhältnisse von 8-Zoll-Woofern tief hinab; die Angabe von 40 Hz ist bescheiden gewählt, vielleicht weil an dieser Stelle erst -3 dB in Relation zum Durchschnittspegel erreicht sind. Der Bass ist durch die recht ansprechende Impulstreue noch ziemlich zackig, erschallt also mit kurzen Anschlägen und »verschwimmt« kaum.
Auch im Bereich der Mitten und Höhen gibt sich der M3-8 für seinen Preis keine Blöße. Alles in allem ist der Frequenzgang weitgehend ausgeglichen. Nennenswerte Überbetonungen, deutliche Resonanzen oder Verzerrungen treten nicht auf, so dass sich die Ermüdungserscheinungen nach langen Sessions in einem sehr verträglichen Rahmen bewegen.
Stereoabbildung und Tiefenstaffelung wissen zu überzeugen, wenn die Maßstäbe der Preisklasse angelegt werden. So ist die Lokalisierung von einzelnen Klängen im Mix recht gut möglich.
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M-Audio M3-8 Test-Fazit
Der Bass des M-Audio M3-8 ist eine Wucht. Tiefschürfend, knackig und kaum im Clinch mit den unteren Mitten wird ein sattes Fundament gebaut, das fortgeschrittenes Abmischen in der Regel auch ohne Subwoofer ermöglicht. Die höheren Lagen setzen sich ähnlich gut durch und sind dabei an keiner Stelle zu stark betont und wirken auch nach langen Sitzungen nicht ermüdend.
Zudem bleibt der M3-8 auch in puncto Stereoabbildung und Tiefenstaffelung differenziert genug, um für den Studioeinsatz tauglich zu sein.
Die Optionen zur Regelung des Frequenzgangs sind ausgesprochen umfangreich: Drei EQ-Potis mit ±6 dB und praktischem Bypass-Schalter sowie ein Hochpassfilter bei 100/80 Hz werden geboten. Und dann sind die Potis auch noch gerastert. Schließlich sind alle üblichen Buchsentypen verbaut worden, so dass Du für sämtliche Situationen gerüstet bist.
Allein das deutliche Grundrauschen empfinde ich als kritikwürdig. Das ist recht verbreitet im Kreis leistungsstärkerer aktiver Lautsprecher und in der Praxis kaum von Belang, doch es sticht eben heraus, da sich der Monitor ansonsten keine großen Schwächen leistet.
Für den Nahfeldeinsatz bietet die Box fast mehr Power, als nötig ist, und ist eventuell nicht kompakt genug. Aber sobald Du in einem etwas größeren Raum arbeitest, der klanglich ausgefüllt werden will, ist dieser koaxiale Lautsprecher eine gute Wahl – für den Preis sogar eine sehr gute. Bei gleichem Budget wird es schwer, ein ähnlich gutes Gesamtpaket zu finden. Das bedeutet viereinhalb von fünf Punkten im M-Audio M3-8 Testbericht auf delamar.
Features M-Audio M3-8 Review
- Hersteller: M-Audio
- Aktiver Nahfeldmonitor
- 1"-Hochtöner
- 5"-Mitteltöner
- 8"-Tieftöner
- Tri-Amping: 150W LF + 35W MF + 35W HF (RMS)
- Frequenzgang: 40 Hz – 20 kHz
- XLR (symm.), 6.3 mm (symm.) & Cinch
- Maße: 268 x 434 x 285 mm
- Gewicht: 12,8 kg
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