M-Audio M-Track Eight Testbericht
Günstiges 8-Kanal-Interface
Von Felix Baarß
M-Audio M-Track Eight Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Audio Interface mit acht Inputs. Dieses puristische Interface wartet mit angemessener Klangqualität und niedriger Latenz auf – sehr zu empfehlen für Sparfüchse, die Bands aufnehmen wollen.
PRO
- Gute Preamps & Wandler für den Preis
- Mit geringer Latenz nutzbar
- Gute Monitoring-Sektion mit zwei separat regelbaren Kopfhörerausgängen
- Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
CONTRA
- Gain-Regler ohne Kennstriche/Beschriftung
Für wen?
Einsteiger bis Fortgeschrittene mit knappem Budget, die Bands oder Geräteparks mit zahlreichen Klangquellen aufnehmen wollen.
Was ist es?
Das M-Audio M-Track Eight ist ein USB Audio Interface für 19-Zoll-Racks, mit dem Du Klänge auf bis zu acht Kanälen gleichzeitig aufnehmen kannst. Die Eingänge liegen in Form von Combo-Buchsen (große Klinke & XLR kombiniert) vor. Über zwei der Inputs kannst Du E-Gitarren und E-Bässe aufnehmen (Hi-Z Input), während sich auf allen acht Eingängen Phantomspeisung für Kondensatormikrofone zuschalten lässt.
Die Ausgänge umfassen zwölf große Klinkenbuchsen, zwei davon in Stereo zum Monitoring per Kopfhörer. Eine Lizenz für die DAW-Software Cubase LE 7 ist im Lieferumfang inbegriffen.
Das Gerät ist zum Straßenpreis von 365,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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M-Audio M-Track Eight Test
Erster Eindruck, Verarbeitung und Haptik
Kompakt, aber sicher verpackt erreichte das Audio Interface unsere Redaktion. Es überraschte durch seine sehr flache Bauweise – das Gerät ragt hinter dem Frontpaneel nur 15 cm in die Tiefe, das ist gerade mal halb so groß wie unser rüstiges RME Fireface 800.
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Die Klinkenbuchsen sind fest mit der Gehäuserückwand des M-Audio M-Track Eight verschraubt und schonen dadurch die Platine. Auch der Stutzen zur Kabelführung direkt neben der Netzbuchse ist positiv zu erwähnen. Vorderseitig ist auch alles in Butter, von den gut griffigen, weitgehend festsitzenden Potis bis hin zu den Schaltern mit klarem Druckpunkt und deutlicher orangener Beleuchtung.
Anmerkungen zu Ausstattung & Layout
Das Layout ist für meinen Geschmack sehr praxisgerecht gestaltet worden, denn neben den sechs rückseitigen Combo-Inputs finden sich auch vorne noch zwei. Schön, wenn man schnell mal eben neue Klangquellen anstecken möchte, die nicht zum fest verdrahteten Standard-Equipment im Studio gehören. Bei diesen Inputs handelt es sich sinnigerweise um jene, die per Hi-Z-Modus für E-Gitarre bzw. E-Bass fitgemacht werden können.
Ungewöhnlich: Es finden sich zwei Kopfhörerausgänge mit eigenen Lautstärkereglern und je einem Schalter zur Wahl der Monitoring-Quelle (Kanäle 1+2 bzw. 3+4). In der Praxis bedeutet das, dass Du für das Recording kleiner Bands vielleicht gar keinen dedizierten Kopfhörerverstärker mehr brauchst. Das vielleicht realistischere Szenario: Du kannst viel schneller zwischen zwei Kopfhörern zum Überprüfen einer Abmischung wechseln, ohne die Lautstärken nachjustieren und stets einen Stecker hinaus- plus einen anderen hineinzustecken zu müssen.
Neben den Mono-Buttons wird die Ausstattung in Sachen Monitoring mit dem Dim-Schalter so richtig rund. Der ist nützlich, um die Lautsprecher an den Monitor-Outputs augenblicklich auf Sparflamme fahren zu lassen (-20 dB), ohne den großen Drehregler bemühen und danach den Pegel wiederherstellen zu müssen. Das kenne ich bisher nur von dedizierten Monitor-Controllern, prima.
In der Praxis
Die Kopfhörerausgänge des M-Audio M-Track Eight lassen sich sehr laut aufdrehen, womit wirklich jeder Kopfhörer dieser Welt nutzbar sein dürfte. Eine Mixer-Software gibt es nicht, aber das war bei dem geringen Kaufpreis auch nicht zu erwarten, zudem sind alle Funktionen gut über die Regler und Schalter an der Hardware bedienbar. Dennoch wäre ein übersichtliches Software-Paneel mit hochauflösenden Pegelanzeigen oder gar dem einen oder anderen (Dynamik-)Effekt sehr schön gewesen.
Feine Gain-Justierungen in 0,1-dB-Schritten lassen sich mit ein wenig Fingerspitzengefühl gut realisieren. Allerdings hätten wenigstens ein paar Kennstriche zur Orientierung auf das Paneel appliziert werden können.
Auf dem delamar Audio Computer 2012 testete ich die Latenz des Geräts. Mit der niedrigsten Puffereinstellung von 64 Samples konnte ich bei 24 Bit & 44,1 kHz recht komplexe Projekte ohne Störgeräusche oder Aussetzer abspielen und aufnehmen. Dabei stand eine CPU-Auslastung von rund 50% zu Buche.
Eine Verzögerung war nicht zu spüren, meine DAWs zeigen hier je nur 3,1 ms Eingangs- und Ausgangslatenz an. Das sind sehr, sehr gute Werte für diese Preisklasse bei Achtkanal-Interfaces.
Während des Betriebs brach die beschriebene Performance auch nach sehr langen Sessions nicht ein. Auch sonst erlebte ich keine unliebsamen Überraschungen. Nach diesen Eindrücken ist dem Hersteller ein wirklich guter ASIO-Treiber gelungen.
Klangqualität des M-Audio M-Track Eight
Mindestens für fortgeschrittenes Homerecording und Demoproduktionen ist das M-Audio M-Track Eight klanglich absolut auf der Höhe. Die Preamps machen ihre Sache gut, wie ich finde, die Stimmaufnahme mit unserem Neumann U 87 Ai über Vovox-Kabel verdeutlicht das:
Nach dem Hören meiner hochauflösenden Referenzstücke (24 Bit, 96 kHz), die ich sonst zu Lautsprecher- und Kopfhörertests nutze, kann ich auch den D/A-Wandlern eine gute Leistung bescheinigen. Hier gibt es nur minimale Einbußen in Sachen Transparenz und Verzerrungsfreiheit gegenüber unserem RME Fireface UCX.
Eine messtechnische Bestätigung dieser Eindrücke erfolgte durch die Software RightMark Audio Analyzer Pro. In vier von acht Klangkategorien (Frequenzgang, Dynamikumfang, Grundrauschen und Stereo-Übersprechen) gab es eine Wertung von »Exzellent«, ansonsten dreimal »Gut« und einmal »Befriedigend«.
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M-Audio M-Track Eight Test-Fazit
Das M-Audio M-Track Eight kommt allen wie gerufen, die knapp bei Kasse sind, aber acht Kanäle gleichzeitig aufzeichnen möchten. Die Qualität der Wandler und Vorverstärker ist gut bis sehr für diese Preisklasse, im Homerecording und zur Produktion einer Demo-CD ist das mehr als fein. Darüber hinaus kannst Du auch beim Einsatz moderat leistungsfähiger Audio-Computer mit vergleichsweise geringen Latenzen arbeiten.
Bei den Features ist erwähnenswert, dass zwei Kopfhörerausgänge zur Verfügung stehen, die sich getrennt regeln lassen. Generell überzeugt die Monitoring-Sektion, da auch Mono- und Dim-Schalter zum Aufgebot gehören.
Wer noch fünfpolige MIDI-Anschlüsse (u.a. für alte Synthies), Buchsen für Digital-Audio oder eine ausgeklügelte Mixer-Software braucht, muss deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen und sich woanders umschauen. Wer diesen Zinnober allerdings nicht braucht, ist hier genau richtig. An einigen Stellen geht mir der Minimalismus aber zu weit, beispielsweise hätte der Hersteller ruhig Kennstriche zum besseren Ablesen/Vergleichen der Gain-Poti-Einstellungen anbringen können.
Alles in allem handelt es sich um ein für Puristen sehr empfehlenswertes Audio Interface. Im M-Audio M-Track Eight Testbericht stehen aufgrund der tadellosen Performance und des verlockenden Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu Buche.
Features M-Audio M-Track Eight Review
- Hersteller: M-Audio
- USB 2.0 Audio Interface
- Wandlung mit max. 24 Bit & 96 kHz
- Windows & Mac OS X
- Eingänge: 2x Mic/Line/Hi-Z (XLR/6,3 mm) + 6x Mic/Line (XLR/6,3 mm)
- Phantomspeisung für Inputs 1-4 & 5-8
- Ausgänge: 10x 6,3 mm
- Kopfhörerausgänge: 2x 6,3 mm
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