Line 6 UX2 Testbericht
Audio Interface für Gitarristen

Line 6 UX2 Testbericht
Die Hardware im Line 6 UX2 Testbericht

Oliver Olbrich Von Oliver Olbrich

Line 6 UX2 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Audio Interface für Gitarristen. Audio Interface mit umfangreicher, spaßiger Modelling-Software und niedriger Latenz.

zum detaillierten Line 6 UX2 Testfazit

PRO

  • Guter Klang
  • Sehr gute Latenz durch Toneport
  • POD Farm 2 mit zahlreichen Amps, Cabinets und Effekten
  • Durchdachte Anordnung von Inputs und Outputs am Gerät
  • Stylischer VU-Meter

CONTRA

  • Keine dedizierte Bedienungsanleitung/Installationsanweisung
  • Etwas umständliche Aktivierung der Inputs

Für wen?
Alle, die ihre Gitarre an den Rechner anschließen und per Software mit Effekten versehen wollen

Preis: 169,00 Euro
UVP: 169,00 Euro

Was ist es?

Das Line 6 UX2 ist ein USB Audio Interface, dass sich an Gitarristen richtet, die ihre Songs gerne unkompliziert auf dem Rechner aufnehmen möchten. Die hauseigene Software POD Farm 2, die zusammen mit dem UX2 geliefert wird, bietet dabei ein sehr breites Spektrum an Amps, Cabinets und Effekten.

Der UX2 bietet einen Instrumenten-, zwei Mikrofon und zwei Line-Eingänge, von denen Du zwei gleichzeitig nutzen kannst, um Aufnahmen zu machen oder einfach so am Rechner zu jammen. Aufnahmen sind dabei in der maximalen Qualität von 24 Bit und 96 kHz möglich.

Line 6 UX2 Testbericht
Die Hardware im Line 6 UX2 Testbericht

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Line 6 UX2 Test

Einleitung

Line 6 ist ein Unternehmen, das schon eine ganze Weile diverse Gerätschaften rund um die Gitarre produziert, genaugenommen seit 1996. Die Idee, klassische Verstärker, Effekte, Boxen usw. nachzubilden und in ein einziges Gerät zu integrieren, stammt zu einem nicht unerheblichen Teil von Line 6. Aus ihr hat sich Anfang dieses Jahrtausends der POD entwickelt – ein rotes, charakteristisch nierenförmiges Multieffektgerät für Gitarristen.


PASSEND DAZU


Das UX2 ist zusammen mit der Software POD Farm 2 der Schritt in Richtung PC. Das UX2 selbst ist ein Audio Interface mit DSP. So können Effekte nahezu latenzfrei zu berechnet und ausgegeben werden. Gleichzeitig kann das Ganze in einer DAW am Computer aufgenommen werden. Dann lassen wir es mal rocken!

 

Erster Eindruck

In der Verpackung finden sich das UX2, eine Installations-CD, Riffworks, Reason Adapted, Ableton Live Lite 7 und die Garantiekarten. Auch nach nochmaligem Stöbern finde ich keine Kurzanleitung. Naja, meist schaut man da eh nicht hinein. Allerdings hoffe ich, dass die Installation dann auch problemlos verläuft.

Das Gerät selbst ist recht leicht, fühlt sich vom Material aber gut an. Vier riesige Drehregler für das Gain der beiden Mikrofoneingänge sowie Potis für den Haupt- und den Kopfhörerausgang finden sich oben auf dem Gerät. Die Regler sind aus Kunststoff mit einem metallischen Look. Sehr gut finde ich die Form der Drehregler. Von oben betrachtet sehen sie etwas aus wie Zahnräder. Damit lassen sie sich ausgezeichnet bedienen.

Vorne sind zwei symmetrische XLR-Buchsen mit Knöpfchen für Phantomspeisung (leider nicht einzeln zuweisbar) vorhanden. Weiterhin sind hier zwei 6,3-mm-Klinkeneingänge für Gitarre oder Bass (einer davon mit zuschaltbarem Pad) und eine Kopfhörerbuchse zu finden. Für Audio Interfaces recht untypisch sind die zwei analog arbeitenden VU-Meter (Pegelanzeigen) vorne. Auf ihr kann Verschiedenes angezeigt werden, zuallererst sind hier natürlich der Input- oder Output-Level zu nennen – sehr praktisch. Im Betrieb werden die Anzeigen beleuchtet und sehen stylisch aus.

Auf der Rückseite befinden sich zwei analoge unsymmetrische 6,3-mm-Klinkenausgänge zum Anschluss von Monitorboxen, ein ebenfalls in großer Klinke ausgeführter Line-Eingang, ein digitaler S/PDIF Out, ein USB-Port, zwei Klinkebuchsen für Fußpedale und nochmal zwei 6,3-mm-Klinkeneingänge.

Die Buchsen sind also da untergebracht, wo man sie am sinnvollsten braucht. Die Mikrofone und die Instrumenten werden vorne eingestöpselt, ebenso wie die Kopfhörer. Geräte, die man nur selten ein- und ausstecken wird, sind hinten angebracht, so dass die Kabel nicht im Weg liegen. Sehr schön. Das Interface steht auf vier Gummifüßen und damit recht stabil.

 

Installation

Überrascht hat mich besonders, dass es im einzig auffindbaren Handbuch keine genaueren Anleitungen zur Installation des UX2 gibt. Ich arbeitete also, wie man es als Kind mit Überraschungseiern tut – man probiert es einfach.

Im ersten Moment verlief die Installation auch reibungslos. Wie üblich sollte man das Gerät dabei nicht anstecken. Anschließend überprüft der sogenannte Line 6 Monkey, ob die Treiberversionen up-to-date sind und lädt gegebenenfalls eine aktuelle Version herunter. Dazu musste ich mich bei Line 6 anmelden. Die neuen Treiber wollten sich aber nicht selbständig installieren und ich wurde aufgefordert, es manuell zu machen.

Nachdem das dann erledigt war, musste ich die Software noch autorisieren…und in das Gerät übertragen. Das hatte ich erst nicht gemacht und mich gewundert, warum ich immer wieder neu autorisieren musste. Danach liefen die Hard- und Software schließlich. Im Nachhinein kann ich sagen, dass mir eine Installationsanleitung für das UX2 doch etwas Zeit erspart hätte.

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Das POD Studio zur Simulation von Amps & Cabinets und für Gitarreneffekte


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In der Praxis

Nach der Installation freue ich mich dann auf die ersten Gehversuche mit der POD Farm 2. Ich starte die Software und muss sagen, sie gefällt mir sehr gut. Wenn man erst einmmal den DUAL-Button gefunden und beide Signalwege freigeschaltet hat, kann man loslegen. Ich wähle mir also meine Inputs zusammen, einmal »Instrument« für Gitarre und dann noch »Mic« für den Gesang. Am Gerät selbst kann die Phantomspeisung per Knopfdruck aktiviert werden.

Nachdem beide Geräte scharf sind, fange ich an und baue mir einen Sound zusammen. Dazu kann ich aus 18 Verstärkern und 24 Boxen für Gitarre, 5 Verstärker und 5 Boxen für Bass, 29 Pedal- und Studioeffekten sowie 6 Mikrofonvorverstärkern auswählen. Pro Kanal/Signalweg können Amp, Preamp und Cabinet nur einmal gewählt werden, d.h. ein Sound kann nicht aus zwei verschiedenen Guitar Amps aufgebaut werden. Die restlichen Effekte können auch mehrfach in die Signalkette geladen werden, fein.

Line 6 UX2 Testbericht
Mit zwei Signalwegen

Schnell ist so ein inspirierender Sound zusammengeklickt. Die Software macht Spaß und sorgt für Kurzweil. Durch den Line 6 Toneport und den DSP im UX2 bekommt man den Sound sofort auf die Ausgänge geschickt – ohne Umwege über den ASIO-Treiber oder sonstige Software. Und das spürt man beim Spielen, denn eine Latenz ist nahezu nicht vorhanden.

Bei den wilden Sounds, die ich gerne erzeuge, ist es etwas schwierig, über etwaiges Rauschen zu sprechen. Was die Klänge der verschiedenen Amps angeht, gefallen mir die nicht ganz so stark verzerrten Sounds ganz gut. Im Bereich Blues, Rock, Folk hören sich die Sounds sehr gut an. Wer richtig harten Stahl gießen will, ist als Einsteiger auch gut bedient.

Wenn Du als eingefleischter Musiker das Maximum aus deinen Riffs und Solos rausholen willst, musst Du schon ein Weilchen schrauben. Es gibt den einen oder anderen Sound, der mir sehr gut gefällt, aber Du musst schon noch Hand an die Einstellungen legen und eine Weile fummeln, bis dir der Sound passen wird. Spaß macht es allemal. Und so breche ich nur widerwillig ab und widme mich dem UX2 als Audio Interface in der DAW und dem Klang.

 

In der DAW

Getestet habe ich das Interface in Cubase 6 mit einem Intel i7 3690x (3,3 GHz) mit 16 GB RAM unter Windows 7 (64 Bit). In den ASIO-Einstellungen werden mir in einem 24-Bit-Projekt bei einer Samplerate von 44,1 kHz und einem Buffer von 128 Samples ein Wert von 6,054 ms für die Eingangs- und 12,109 ms für die Ausgangslatenz angegeben. Es ergibt sich also eine kumulierte Latenz von ungefähr 18 ms, was voll in Ordnung geht. Bei einem recht aufgeblasenen Projekt mit etlichen Effekten hatte ich keinerlei Probleme mit Knacksern, Aussetzern oder sonstigen Artefakten. Alles hat sich sauber angehört.

Überhaupt ist der Klang gut und dem Preis auf jeden Fall angemessen. Bei den Eingängen haben mir die Instrumenten-Inputs sehr gut gefallen. Sie klingen sehr sauber und klar. Die Mikrofoneingänge konnten das Level nicht ganz halten, klingen aber auch gut. Der Klang insgesamt geht in dieser Preisklasse auf jeden Fall in Ordnung.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Eingänge immer extern zugewiesen werden müssen. In der Treiber-Software des UX2 gibt es den Abschnitt »Input & Recording«, in dem der genutzte Eingang ausgewählt und dann auf einen Send geschickt. Diesen Send bekomme ich dann in der DAW angezeigt. Sprich in meiner DAW habe ich als Input 1 den Send 1 aus dem UX2. Ich finde das etwas umständlich und verwirrend. Außerdem wird an dieser Stelle auch klar, dass nicht mehr als zwei Inputs ausgewählt werden können. Für Sänger/ Songwriter ist das genau richtig, eine Band kannst Du so allerdings nicht ohne weitere Hilfsmittel (z.B. externe Mischer) aufnehmen.

Line 6 UX2 Testbericht
Hier kannst Du das Routing der Inputs einstellen

Sehr schön ist, dass die Software POD Farm 2 in der DAW als Plugin genutzt werden kann. Wie bereits oben beschrieben, ist es möglich, die POD Farm oder auch nur einzelne Teile davon einem Kanal als Insert- Effekt zuzuweisen. Möchtest Du nur einen Gitarrenverstärker oder auch nur ein Delay, kannst Du dieses direkt auswählen. So sparst Du wichtige Ressourcen ein.

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Line 6 UX2 Test-Fazit

Das Line 6 UX2 ist ein Audio Interface, das sich speziell an die Bedürfnisse von Gitarristen richtet. Mit dem DSP-Chip und der Toneport-Technologie ist es möglich, nahezu latenzfrei Gitarre über das UX2 zu spielen. Die Klangqualität des UX2 ist für die Preisklasse gut. Über die Software POD Farm 2, in die Line 6 ihre Erfahrungen der vergangenen gut anderthalb Jahrzehnte einfließen lassen haben, hast Du Zugriff auf Verstärker, Cabinets und zahlreiche Effekte. Hier sollte jeder seinen Sound finden.

Das Interface ist sehr leicht und es gibt keinen Grund zur Beanstandung bei der Verarbeitung. Die vorderseitigen VU-Meter stellen sich als sehr praktisch heraus und geben eine schnelle Übersicht über anliegende Pegel. Auch die Anordnung der Inputs gefällt mir gut, sind doch alle Anschlüsse da angebracht, wo ich sie am häufigsten nutze.

Etwas umständlich ist die Anwahl der Inputs in einer DAW, dazu muss die Software des UX2 genutzt werden. Ein direkter Zugriff über die DAW selbst ist nicht möglich.

Dass Line 6 auf eine gesonderte Installationsanleitung für das UX2 verzichtet hat, ist für mich nicht nachzuvollziehen. Unerfahrenen Nutzern wird der Einstieg in die Welt der PODs so unnötig schwergemacht. Auch wenn ich gerne sage, die Mühe lohnt sich.

Für die gelungene Symbiose aus Hard- und Software runde ich meinen Line 6 UX2 Testbericht gerne mit viereinhalb von fünf Punkten ab.

Features Line 6 UX2 Review

  • Hersteller:   
  • Audio Interface
  • 24 Bit/96 kHz
  • 1 Instrumenten-, 2 Mikrofon- und 2 Line-Eingänge
  • 2 praktische VU-Meter
  • POD Farm 2 (Modeling-Software)

PASSEND ZUM Line 6 UX2 Test


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