Line 6 Catalyst 60 Test
Modeling Amp mit Appsteuerung
Von Leon Büttner am 28. September 2022
Line 6 Catalyst 60 Test-Fazit
4
DELAMAR
SCORE
Modelling Verstärker für E-Gitarre. Der Line 6 Catalyst 60 punktet im Test mit einem guten Grundsound der Amp- und Effektmodelle. Auch die einfache Bedienung am Verstärker selbst und per App kann überzeugen. Das Gesamtbild wird schließlich von den vielfältigen Anschlussmöglichkeiten, die den Amp für Szenarien wie Recordings oder leise bis lautlose Übungs-Sessions verwendbar machen, gut abgerundet.
PRO
- Einfache und intuitive Bedienung
- Guter Sound der Verstärkermodelle
- Gute Effektsektion mit den wichtigsten Effekten
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Flexibler Amp für kleinere Gigs bis hin zum leisen Üben
CONTRA
- Einstellungen einzelner Effektparameter nur per App
Für wen?
Gitarristen
Was ist es?
Der Line 6 Catalyst 60 ist ein 60 Watt Modelling Verstärker mit integriertem 12″ Lautsprecher. Mit zwei Kanälen und sechs verschiedenen Amp Sounds, die auf der sogenannten HX-Modelling Technologie basieren, soll er eine Soundpalette von Clean- bis hin zu High Gain Sounds bedienen können.
Außerdem verfügt der Verstärker über einen integrierten Reverb und einen schaltbaren Boost sowie eine Effektsektion mit 18 Effekten, sodass die Ampsounds noch weiter verfeinert werden können.
Durch vielfältige Anschlussmöglichkeiten wie einen Effect Loop mit Power Amp Eingang, einen Attenuator zum Spielen auf leisen Lautstärken und einen Aux-Eingang ist der Line 6 Catalyst 60 flexibel einsetzbar. Zum direkten Aufnehmen der Sounds steht sogar ein integriertes USB-Audio-Interface und ein XLR-Ausgang zur Verfügung.
Line 6 Catalyst 60 Test: 5 Features
- Integrierter Reverb, Boost und Effektsektion
- Integrierter Attenuator für reduzierte Lautstärken
- Einfache Bedienung per Catalyst Edit App
- Effect Loop und Power Amp Eingang
- USB-Interface und XLR Ausgang zum Recording
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Line 6 Catalyst 60 Test
Erster Eindruck
Für meinen Test hat mich das Modell Catalyst 60 der neuen Line 6 Catalyst Serie erreicht. Der 12″ Modelling Combo kommt gut verpackt bei mir an und fällt zunächst einmal positiv durch sein noch recht geringes Gewicht von knapp unter 12 kg auf. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Amp ein Kaltgerätestecker zur Stromversorgung und eine Kurzanleitung.
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Die Verarbeitung des Verstärkers macht einen guten Eindruck und der Amp wirkt insgesamt wertig und robust. Auch die Drehregler und Knöpfe sitzen fest, sodass es hier nichts zu beanstanden gibt. Auf den ersten Blick macht der Line 6 Catalyst 60 also schon einmal einen guten und vor allem roadtauglichen Eindruck.
Die Ampsektion
Der Catalyst 60 verfügt über 2 Kanäle und 6 Amp-Modelle, die die Grundsounds von Clean bis High Gain bedienen und auf HX-Amp Modellen basieren:
- Clean (CLARITY): kristallklare Cleansound bei jeder Gaineinstellung
- Boutique (ARISTOCRAT): inspiriert von handverdrahteten Röhren Amps
- Chime (CARILLON): basiert auf den berühmten britischen Sounds mit schimmernden Höhen
- Crunch (VOLTAGE): legendäre britischen Crunch Sounds mit viel Mid-Gain Fokus
- Dynamic (KINETIC): besonders für Reaktion auf die Anschlagsdynamik optimiert und bietet viel Mid-Gain
- Hi Gain (OBLIVION): ein klassischer High-Gain Amp für alle Hardrock und Metal Fans
Über den Selector Encoder lässt sich das gewünschte Amp Modell auswählen und anschließend mit einem 3-Band EQ sowie einem Presence-Regler fein einstellen. Mit dem Gain Regler lässt sich der Verzerrungsgrad des Amp-Modells einstellen. Hier ist alles wie bei einem klassischen Verstärker gehalten, sodass die Bedienung absolut intuitiv erfolgt.
Der Line 6 Catalyst 60 verfügt zusätzlich noch über einen Boost-Regler, über den sich ein schaltbarer Lautstärke-Boost einstellen lässt. Hierbei wird aber nicht nur die Lautstärke verändert, sondern auch kleine Soundeinstellungen vorgenommen.
Dadurch verändert der Boost wie ein echtes Boost-Pedal vor einem Verstärker die Gain Struktur des Amps. Ein gutes Feature, das zu einem echtem Amp-Gefühl beiträgt.
Die Effektsektion im Line 6 Catalyst 60 Test
Neben den Ampmodellen verfügt der Line 6 Catalyst 60 auch über eine Effektsektion sowie einen Reverbslot.
Für den Reverb stehen sechs Halltypen zur Verfügung, darunter die klassischen Hall-Typen Spring, Hall, Chamber und Plate. Du erhältst eine recht breite Palette an Reverbs, mit der sich eine Vielzahl an Gitarrensounds realisieren lässt.
Auch die Effektsektion des Amps ist gut ausgestattet und in die Kategorien Delay, Modulation und Pitch/Filter unterteilt. In den einzelnen Kategorien stehen dir je sechs verschiedene Effekte zur Verfügung.
In der Kategorie Delay findest Du zum Beispiel die klassischen Delay-Typen wie Tape und Vintage Delays.
Die Modulation-Sektion des Line 6 Catalyst 60 ist für alle Fälle gewappnet. Hier findest Du die typischen Modulationseffekte Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Vibrato sowie eine Emulation eines Rotary-Speakers.
Die letzte Kategorie Pitch/Filter rundet das Effektangebot gut ab und bietet Effekte wie einen Oktaver, Fuzz, Harmonizer und Synth. Insgesamt können die integrierten Effekte auch qualitativ überzeugen und bieten auch einige ausgefallene Sounds für den Amp. Sehr gut!
Anschlussmöglichkeiten
Auch in puncto Anschlussmöglichkeiten gibt der Catalyst 60 eine sehr gute Figur ab. Mit dem eingebauten Attenuator kann die Leistung des Verstärkers nach Bedarf von 60 W auf 30 W oder sogar 0,5 W gedrosselt werden. So lässt sich auch auf leisen Lautstärken ohne großen Soundverlust mit dem Verstärker spielen.
Der Effect Loop des Catalyst 60 ist wirklich gut durchdacht. Neben dem Einschleifen von zusätzlichen Effektgeräten besteht hier nämlich auch die Möglichkeit den Verstärker per Power Amp Eingang als Aktivbox für andere Modelling Amps zu verwenden.
Auch ein DI-Out zum Aufnehmen ist integriert. Neben einem Aux-Eingang für Zuspieler besitzt der Catalyst 60 schließlich noch USB-Interface Funktionalität sowie MIDI via USB. Hier wurde wirklich an alles gedacht!
Praxistest
Die Bedienung im Line 6 Catalyst 60 Test
Die Bedienung in meinem Line 6 Catalyst 60 Test war größtenteils wirklich intuitiv, sodass ich auch ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung schnell und einfach meinen gewünschten Sound einstellen konnte.
Alles funktioniert wie bei einem gewöhnlichen Verstärker. Einzig das Umschalten der Effektkategorien erfordert das Halten der Effekt-Taste und die Tap-Taste zum Wechseln der Kategorie.
Einen kleinen Punktabzug gibt es allerdings für die Feineinstellung der Effekte. Diese ist leider ausschließlich über die App möglich; nur der Mix des Effektsignals und die Wahl des Effekts lassen sich am Verstärker selbst einstellen.
Die bequemste Möglichkeit tolle Sounds mit dem Line 6 Catalyst 60 zu basteln ist aber ohnehin die „Catalyst Edit“ App, die für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung steht.
In der App kannst Du alle Parameter bequem über eine übersichtliche Benutzeroberfläche steuern. Auch Spezialfunktionen wie die Funktion des Fußschalters lassen sich hier konfigurieren. Insgesamt ist der Amp wirklich einfach und flexibel zu bedienen.
Als nächstes kommen wir zur wohl wichtigsten Kategorie in unserem Line 6 Catalyst 60 Test: Dem Sound.
Der Sound
Im cleanen Bereich bietet der Catalyst 60 mit dem „Clarity“ Amp Design glasklare Cleansounds, die durch Ausgewogenheit und feine Auflösung überzeugen und eine gute Grundlage für transparente Cleansounds bilden. Besonders mit Effekten wie Delay wird der Sound lebendig.
Wer etwas mehr Charakter für seine Cleansounds sucht, wird bei den Amps „Boutique“ und „Chime“ fündig. Hier lassen sich schöne Ampsounds einstellen, die sich an der „Edge of Breakup“ – der Schwelle zur leichten Verzerrung – bewegen. Beide Amps reagieren gut auf Veränderung der Anschlagsstärke und „Chime“ bringt die schimmernden Höhen britischer Amps in das Portfolio des Catalyst 60.
Wenn Du ein sehr dynamischer Gitarrist bist und gerne mit der Veränderung der Anschlagsstärke arbeitest, gibt es mit „Dynamic“ sogar ein eigenes dafür optimiertes Amp Modell.
Mit diesem lassen sich mit dem Volume-Poti oder der Anschlagsstärke eine ganze Palette an Sounds von Clean bis ziemlich verzerrt erreichen. Bei hohen Verzerrungen ist es etwas ungenau in den Mitten. Dennoch macht dieses Modell enorm viel Spaß.
Auch das „Crunch“ Ampmodell wirkt ziemlich authentisch und liefert die berühmten Dirt-Sounds der britischen Gitarrenhelden, ohne dabei zu steril zu wirken.
Für Freunde der starken Verzerrung gibt es zuletzt noch das „High Gain“ Modell. Hier könnte der Sound für mein Empfinden noch etwas mehr Details und Transparenz vertragen. Der Spielspaß dieses Modells lässt diesen Punkt allerdings schnell vergessen.
Alles in allem ist der Line 6 Catalyst 60 ein wirklich flexibler Modelling Verstärker mit einer breiten Soundpalette. Mit jedem der sechs Verstärkermodelle lassen sich schnell und einfach gute Gitarrensounds erreichen, sodass Du dich ganz dem Spielen widmen kannst. Auch die Qualität der Sounds und die Dynamik ist für dieses Preissegment ordentlich.
Line 6 Catalyst 60 Test: Klangbeispiele
Clean Amp mit etwas Vintage Delay und einem leichten Plate Reverb
Boutique Amp mit „Edge of Breakup“ Sound
Chime Amp mit leichtem Tremolo-Effekt
Crunch Modell mit dezentem Phaser
Dynamic Amp mit Variation der Anschlagsstärke
High Gain Modell mit Ganymed Reverb und Simple Delay
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Line 6 Catalyst 60 Test-Fazit
Der Line 6 Catalyst 60 kann im Test durch einen guten Grundsound der sechs Ampmodelle überzeugen, die auch gut auf die Anschlagsstärke reagieren und eine breite Soundpalette abbilden. Auch die Qualität und Auswahl der integrierten Effekte kann überzeugen, sodass sich für fast jeden Sound die benötigten Effekte finden.
In puncto Bedienung gibt der Verstärker insgesamt auch ein gutes Bild ab und die Steuerung per App funktionierte im Test stets bequem und tadellos. Einziger Kritikpunkt bleibt hier, dass bestimmte Effektparameter nur über die App bedient werden können.
Der gute Gesamteindruck wird im Test von den wirklich ausgezeichneten Anschlussmöglichkeiten abgerundet, die in der Tat keine Wünsche offenlassen. Besonders Features wie die MIDI-Steuerung und die Audio-Interface-Funktion per USB sind in diesem Preissegment alles andere als selbstverständlich.
In seiner Preisklasse gibt es für den Line 6 Catalyst 60 auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die einen wirklich flexiblen Amp für alle Szenarien vom Üben über Proben bis hin zu Auftritten und Recording-Sessions suchen. Eine gute Bewertung für einen guten Allrounder im Line 6 Catalyst 60 Test von mir!
Features Line 6 Catalyst 60 Review
- Hersteller: Line 6
- Modelling Combo für E-Gitarre
- 2 Kanäle
- Presence-Regler und 3-Band Equalizer
- 6 Preset-Banks für beide Kanäle
- 6 wählbare Verstärkermodelle
- Bedienung wie bei traditionellen Verstärkern
- Einfache Preset-Bearbeitung mit der Catalyst Edit App
- Schaltbarer Boost
- Integrierter Reverb mit 6 Reverb Typen
- 4 Effektkategorien (Delay/Modulation/Pitch/Reverb) mi 6 Effekttypen
- Tap-Tempo-Schalter und Integriertes Stimmgerät
- USB-Anschluss
- MIDI over USB-B
- 4-Kanal USB-Audio Interface
- Anschluss für Fußschalter
- Aux-Eingang
- Kopfhöreranschluss
- Power Attenuator (30 Watt, 0.5 Watt, Mute) für reduzierte Lautstärke
- XLR Line Ausgang für den Anschluss an eine PA oder Recording
- Effect Loop und Power Amp Eingang für externe Geräte
- Leistung: 60 Watt
- Bestückung: 12" Lautsprecher
- Gewicht: 11,8 kg
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