LD Systems U508 HBH 2 Test
Singer-/Songwriter-Doppel-Funksystem
Von Markus Beug-Rapp am 13. Februar 2020
LD Systems U508 HBH 2 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das LD Systems U508 HBH 2 in Kombination mit dem WS1000 MW Clip-Mikrofon ist ein 2-kanaliges Funksystem für Singer-/Songwriter.
Für ein überschaubares Budget gibt es ein Funkset mit 96 voreingestellten Funkfrequenzen und der Möglichkeit eigene Funkfrequenzen einzustellen. Insbesondere die schnelle und einfache Infrarot-Synchronisierung sowie der automatische Frequenzsuchlauf können überzeugen.
PRO
- Schneller und einfacher IR-Sync
- Zuverlässiger, automatischer Frequenzscan
- Klangqualität des Headsets und des Clip-Mikrofons
- Einfache und intuitive Bedienung
- Preiswert
CONTRA
- Mikrofonie am Kabel des WS1000 MW Clip-Mikrofons
Für wen?
Sänger, Singer-/Songwriter, Musiker
Was ist es?
Das LD Systems U508 HBH 2 ist ein Funksystem für Sänger, Speaker und Musiker. Der 19“-Empfänger ist ein Doppelempfänger und bietet somit platzsparend Funk für zwei Audiosignale. Da der typische Singer-/Songwriter meist mit einer Akustikgitarre unterwegs ist, haben wir uns für den Test, mit dem WS1000 MW noch ein Clip-Mikro dazu bestellt, das wir direkt an der Gitarre anbringen.
- Funkfrequenz: 823 – 832 MHz + 863 – 864.900 MHz
- Empfängertyp: True Diversity
- Frequenzgang: 30 Hz – 16 kHz
- Headset: WS100 MH1 – Back Elektret-Kondensator
- Clip-Mikrofon: WS1000 MW – Back Elektret-Kondensator
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LD Systems U508 HBH 2 Test
Unser eigenes Singer-/Songwriter-Set
Der LD Systems U508 HBH 2 Test ist etwas anders umgesetzt als die üblichen Tests auf delamar. Dieses Mal handelt es sich nämlich um eine Mischung aus Anwendungsempfehlung und Produkttest.
Die LD Systems U-Serie gibt es in sehr vielen Sets und Konfigurationen – für nahezu unzählige Anwendungen. Für Singer-/Songwriter hingegen gibt es kein Set von Haus aus. Daher haben wir uns dafür entschieden, ein eigenes Singer-/Songwriter-Setup zusammenzustellen.
Das LD Systems U508 HBH 2 Set scheint uns hierfür der ideale Kandidat, da auf 19“ und 1 HE sehr kompakt 2 Audiokanäle gefunkt werden. Zudem befindet sich ein Headset im Lieferumfang, das dich nahezu grenzenlos performen lässt.
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Ich empfinde viele Tonabnhemer-Systeme an Akustikgitarren als klanglich nicht ideal. Subjektiv muss für mich persönlich der Gitarrensound erst mit der Luft in Berührung kommen damit er einen idealen Klang bildet. Daher habe ich mich für das Clip-Mikrofon WS1000 MW entschieden, das ich direkt am Schallloch anklemme.
Lieferumfang des LD Systems U508 HBH 2 Test
Der Lieferumfang des LD Systems U508 HBH2-Sets ist vorbildlich. Neben dem 19“-Doppelempfänger, findet sich noch ein dynamisches handheld Mikrofon in Nierencharakteristik, ein Back-Elektred-Kondensatormikrofon, sowie zugehörigem Bodypack. Sogar an die AA-Batterien wurde gedacht, damit Du sofort loslegen kannst.
Außerdem finden sich zwei Antennen im Hartschalenkoffer. Zwei BNC-Antennenkabel und verschraubbare BNC-Buchsen sind beigelegt, damit man die Antennen abgesetzt – zum Beispiel im Rack – anschließen kann.
Zudem findest Du ein Netzteil, ein kurzes unsymmetrisches Instrumentenkabel mit 6,3-mm-Klinkenstecker und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung im Koffer. Wofür das kurze Instrumentenkabel beiliegt, erschließt sich mir jedoch nicht, da das zum Set gehörige Bodypack keinen Anschluss oder Adapter für Klinkenstecker bereit hält.
Das LD Systems WS1000 MW Clip-Mikrofon wird mit einem XLR-Adapter geliefert, damit das Mikrofon auch ohne Funksystem ans Mischpult angeschlossen werden kann. Damit wir jedoch auch dieses Mikrofon mit dem Funk-Empfänger betreiben können haben wir noch ein zusätzliches Bodypack im Testpaket gefunden.
Nur damit keine Missverständnisse aufkommen. Im heutigen Test geht es ausschließlich um das Headset und das Clip-Mikrofon. Die Handfunke habe ich nicht getestet.
Testaufbau des LD Systems U508 HBH 2
Für den LD Systems U508 HBH 2 Test habe ich die beiden Antennen direkt am Empfänger angebracht und nicht abgesetzt betrieben. Da es sich hierbei um ein (doppeltes) True Diversity-Gerät handelt, sind zwei Antennen auch notwendig. Die beiden integrierten Empfänger teilen sich jedoch den Antennenempfang.
True Diversity ist für professionelles Funken bekanntermaßen notwendig: denn es verschafft einem Funksystem größere Sicherheit, da bei einem Signalabbruch auf der einen Antenne sofort die zweite Empfangseinheit unhörbar einspringt. Jedoch habe ich während des mehrstündigen Tests zwei hörbare Dropouts erhalten.
Die beiden Bodypacks waren nach einlegen der Batterien und Anschluss der Mikros sofort betriebsbereit.
Lediglich das Anbringen des Clip-Mikros an der Akustikgitarre hat meine MacGyver-Skills geweckt. Für alle die sich jetzt fragen, was ein MacGyver ist: MacGyver war eine äußerst populäre TV-Serie der 80/90er-Jahre – und in Neuauflage auch seit dem Jahr 2016. Darin hat der Hauptprotagonist MacGyver zum Beispiel mit einer Büroklammer einen zeitgesteuerten Sprengsatz entschärft oder einen lecken Schwefelgastank mit Schokolade abgedichtet.
Unter heroischem Einsatz meiner Gesundheit im Winter ein Eis zu essen, habe ich mir aus dem Eisstiel einen unscheinbaren Federmechanismus gebaut, der die Mikrofonklemme im Schallloch weiter nach unten drückte und somit nicht mehr die Gitarrensaiten über dem Schallloch berührte.
Fairerweise muss man dem Clip-Mikrofon aber zugutehalten, dass es eigentlich nicht für Akustikgitarren gedacht ist, sondern für Blasinstrumente.
Anschlüsse & Regler
Am Doppelempfänger stehen rückseitig drei symmetrische XLR-Outputs und drei unsymmetrische 6,3-mm-Klinkenbuchsen zur Verfügung. Auf der Vorderseite ist ein 6,3-mm-Kopfhöreranschluss untergebracht.
Die beiden Bodypacks haben je einen Mini-XLR-Anschluss und liefern zudem noch den Strom für die Kondensatormikros.
Die Outputs auf der Rückseite ermöglichen es, für Kanal 1 und Kanal 2 jeweils ein Monosignal auszuspielen oder ein Mixed Out Signal herauszugeben, das beide Signale zusammengemischt ausspielt.
Insbesondere für Singer-/Songwriter die nur mit wenig Equipment auskommen wollen, ist der Mix Out gar keine schlechte Option. Auf der Vorderseite steht nämlich für jeden Kanal ein Lautstärkeregler zur Verfügung, sodass Du den Signalanteil – ähnlich einem Mischpult – regeln kannst. Insbesondere in Kombi mit einer einzelnen, einfachen, aktiven Multifunktionsbox funktioniert das hervorragend. Hier gibt es dann keine EQs oder Sendeffekte für das einzelne Signal. Dafür bekommst Du ein schnelles, schnörkelloses Ergebnis.
Du kannst zudem jeden unsymmetrischen Output einzeln als Instrumentensignal (0 dBV) oder als +6-dB-Line-Signal ausspielen. Bei den symmetrischen XLR-Outputs spielst Du sogar ein +10 dbV Signal raus. Das gilt übrigens auch für den Mix Out Kanal.
Bedienung
Empfänger
Die Bedienung am Empfänger ist – wenn man etwas Erfahrung mit Funksystemen hat – denkbar einfach und intuitiv. Zum Einschalten musst Du den Power-Knopf ca. 3 Sekunden drücken und zum Ausschalten nur etwa 2 Sekunden. Das ist meines Erachtens auch sehr sinnvoll, da man nicht durch versehentliches Drücken das Gerät ein- oder ausschaltet. Nach einer ca. 4-sekündigen Boot-Zeit signalisiert dir das Display Betriebsbereitschaft.
Mit den beiden großen Volume-Potis regelst Du den jeweiligen Audiosignalanteil – sowohl für den Kopfhörer-, Kanal- und/oder Mix Out Ausgang. Das ist so simpel wie effektiv.
Für den Kopfhörer hast Du einen eigenen Master-Volumenregler um das anliegende Signal zu überprüfen. Zudem findest Du zwei Potis für die Menü-Steuerung – doch dazu später mehr.
Bodypack
Am Bodypack sind die Menüregler unter dem Batteriefachdeckel versteckt. Lediglich der Ein-/Ausschalter ist permanent auf der Oberseite zugänglich. Ein versehentliches Ein- oder Ausschalten halte ich für unwahrscheinlich, da der Regler versenkt ist und fest einrasten muss.
Um an die Menüregelung zu gelangen muss man den Batteriefachdeckel mit seitlichem Druck nach unten ziehen. Auch hier scheint mir ein versehentliches Öffnen sehr unwahrscheinlich, da man doch Druck ausüben muss, um die Verriegelung zu lösen. Via zwei Drucktaster kannst Du dann die wenigen aber aussagekräftigen Menüpunkte verstellen.
Anzeige
Display am Empfänger
Am Empfänger sind zwei ausreichend helle OLED-Displays untergebracht. Auf jeweils drei Zeilen geben sie Auskunft über den Signal- und Betriebszustand sowie Aufschluss über Batteriekapazität und Kanalname.
Wenn das Volumen-Poti gedreht wird, wechselt die Anzeige automatisch und gibt eine Auskunft über den Pegelstand – und zwar für jeden Kanal separat. Wenn man die Lautstärke eingestellt hat, wechselt das Display nach wenigen Sekunden wieder in den üblichen Status-Anzeige-Modus.
In der Standard Ansicht steht in der oberen Reihe der Name und wenn der Sender eingeschaltet und mit dem jeweiligen Kanal synchronisiert ist auch Aufschluss über die Batteriekapazität.
Die mittlere Zeile ist zweigeteilt und gibt Aufschluss über den RF-Pegel und den Audiopegel. Falls kein Sender mit dem Empfangskanal gesynct ist oder der Sender aus ist, wird nur ein halber RF-Pegelstand angezeigt. Sehr gut: so sieht man auf den ersten Blick ob ein Sender mit dem Empfänger kommuniziert. Wenn man jedoch aus Versehen zwei Sender mit einem Empfängerkanal synct, wird das nicht als visueller Fehler sichtbar. Hören tut man es hingegen sofort, da es dann spacige Sounds produziert und doch ordentlich rauscht ;-)
In der unteren Zeile sieht man links Gruppe und Kanal und rechts die tatsächliche Funkfrequenz.
Display am Bodypack
Auch am OLED-Display des Bodypacks sind drei Zeilen zu sehen. Oben steht der Kanalname, in der Mitte bekommst Du die Gruppe angezeigt und unten bekommst Du Auskunft über Batteriezustand und Kanal.
Über den im Gehäuse versteckten Pfeiltaster kann man die Ansicht umstellen und erhält somit Info über die eingestellte Frequenz, die Signalvorverstärkung und den RF Pegel.
Einstellmöglichkeiten
Menü am Empfänger
Bei Druck auf das Menü-Poti offenbaren sich alle Einstellmöglichkeiten am Empfänger. Insbesondere die ersten beiden Menü-Einträge sollen für einen reibungslosen Betrieb sorgen.
Infrarot-Sync
Der Punkt „IR SYNC RUN“ bietet nämlich eine einfache und schnelle Synchronisierung vom Empfänger zum Sender. Hier musst Du lediglich den Sync-Vorgang starten, den Sender vor den Empfänger halten und warten bis der Sync-Vorgang abgeschlossen ist. Hier gibt LD Systems in der Bedienungsanleitung an, dass der Sender mit ca. 10 Zentimeter Abstand vor den Empfänger gehalten werden soll. Wobei der Sync-Vorgang auch bei ca. 30 – 40 Zentimeter Abstand zuverlässig funktioniert hat.
Übermittelt wird bei dem Vorgang auf den Sender der Kanalname, die Gruppe, der Kanal und die eingestellte Frequenz. Wobei die letzten drei Punkte voneinander abhängig sind.
Frequenzsuchlauf
Der Punkt „FREQ AUTO RUN“ sucht selbstständig nach störungsfreien Frequenzen. Das hat in allen Testdurchläufen problemlos funktioniert. Jedoch muss ich hier anmerken, dass bei nur zwei eingesetzten Kanälen die Komplexität zueinander passender Frequenzen noch nicht sonderlich hoch ist.
Bei den U508-Geräten können laut LD Systems sechs Systeme simultan betrieben werden. Wie sich der Frequenzsuchlauf bei Maximalauslastung schlägt kann ich daher nicht sagen. Aber beim Frequenzscan geht es auch darum störende Frequenzen zu Fremdfabrikaten aufzustöbern.
LD Systems gibt in der Bedienungsanleitung an, dass während des Frequenzscans die Sender ausgeschaltet bleiben sollen. Wobei ich auch hier den Suchlauf mehrfach mit eingeschalteten und ausgeschalteten Sendern vollzogen habe. Bei beiden Varianten konnte ich keine Fehlmessungen feststellen. Aber wie schon erwähnt sind zwei zueinander passende Frequenzen zu finden auch nicht allzu komplex.
Gruppen, Kanäle & manuelle Frequenzeinstellung
Der U508-R2-Empfänger bietet acht voreingestellte Frequenzgruppen, mit jeweils 12 Kanälen. Das ergibt 96 voreingestellte Kanäle.
Zudem ermöglicht dir die manuelle Frequenzwahl, im zur Verfügung stehenden Frequenzbereich, auch eine eigene Frequenz in 25-Hz-Schritten zu wählen. Die manuell eingegebene Frequenz wird dann in Gruppe U, Kanal 1 abgespeichert.
Beim Einsatz mehrerer manueller Frequenzen, kann das schnell für Verwirrung sorgen, da dann auf jedem Sender sowohl die gleiche Gruppe als auch der gleiche Kanal stehen. Die einzige Unterscheidung sieht man dann in der Standard-Ansicht nur beim Namen.
Kanalbenennung
Im Menü kannst du jedem Sende-/Empfangskanal einen individuellen Namen geben. Dieser kann aus bis zu acht Buchstaben, Ziffern oder Sonderzeichen bestehen. Damit lässt sich beim Einsatz mehrerer Funkstrecken den Überblick behalten.
Rauschsperre
Wie es sich für ein professionelles Funksystem gehört, lässt sich auch der Squelch einstellen. Der Squelch ist eine sogenannte Rauschsperre die beim U508 R2 in drei Stufen (hoch, mittel, niedrig) eingestellt werden kann.
Zum einen verhindert der Squelch das Aufrauschen des Systems, wenn der Sender ausgeschaltet wird und zum anderen unterdrückt er plötzlich auftretende Störgeräusche, wenn zum Beispiel die Senderleistung zu schwach ist bzw. der Abstand zwischen Sender und Empfänger zu groß ist.
Bei einem zu hoch eingestellten Schwellenwert wird jedoch die mögliche Reichweite zusätzlich eingeschränkt. Daher solltest Du beim Einstellen des Squelchs zunächst mit der niedrigsten Einstellung arbeiten. Falls es dann während des Betriebs zu Störgeräuschen kommt, versuchst Du einfach die nächsthöhere Einstellung.
Während des Tests kam es bei niedriger Einstellung des Squelchs zu zwei Dropouts. Nach dem Umschalten auf die mittlere Stufe kam es zu keinen weiteren Störgeräuschen mehr. Wobei der Abstand zwischen Empfänger und Sender während des Tests nicht mehr als 6 Meter betragen hat – was eine wirklich sehr geringe Distanz ist für so ein Funksystem.
Sonstige Menüpunkte
Was ich im LD Systems U508 HBH 2 Test nicht testen konnte, war die Funktionalität des Pilot Tons. Dieser ist eine wichtige Funktion im Zusammenspiel mit anderen Funksystemen oder sonstiger nicht erwünschter Einstreuung. Einfach ausgedrückt ist der Pilot Ton nämlich ein unhörbares Signal, das dem gewünschten Sendesignal hinzugefügt wird. So erkennt der Empfänger dann, welches Sendesignal das richtige ist.
Zudem lässt sich die Display-Helligkeit in drei Stufen ändern und die Bedienelemente sowie den Ein-/Ausschalter am Empfänger durch ein sogenanntes „Panel Lock“ deaktivieren. Das verhindert effektiv unbeabsichtigtes Verstellen von Parametern.
Menü am Bodypack
Das Menü am Bodypack besteht aus lediglich zwei verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Man kann zum einen den Gain in 10 voreingestellten 3-dB-Stufen von -27 dB bis 0 dB einstellen. Mit Gain wird die Eingangsempfindlichkeit des anliegenden Mikrofonsignals reguliert. Hier gibt das Display am Empfänger Aufschluss, ob das Audiosignal übersteuert. Wird in der AF-Pegel-Anzeige ein PK eingeblendet, weißt dies darauf hin, dass Du den Eingangspegel des Mikrofons reduzieren musst.
Und zum anderen lässt sich die RF Power auf 2 mW, 10 mW oder 30 mW einstellen. Für normale Bühnensituationen gibt LD Systems die Empfehlung für 10 mW. Zwischen 863 und 865 MHz wird die Sendeleistung auf den gesetzlich vorgeschriebenen Maximalwert von 10 mW eingestellt.
Klangeigenschaften & Praxiseinsatz
Headset
Das Headset mit Back-Elektred-Kondensatorkapsel arbeitet mit einer bühnentauglichen Nierencharakteristik. Ich habe den zugehörigen Windschutz an die Kapsel angebracht, damit ich die Atemgeräusche und Plosivlaute entschärfe. Denn gerade mit Headsets hat man als Sänger keine Gelegenheit durch eine geschickte Mikrofontechnik mögliche Störgeräusche zu unterdrücken.
Der Windschutz reichte bei mir nicht aus, um Atemgeräusche zu unterdrücken. Hier konnte ich nur Abhilfe schaffen, indem ich die Kapsel mit Schwanenhals vom Mund und der Nase weg positionierte. Das Nutzsignal wurde dadurch zwar etwas dünner und leiser, aber es war immer noch sehr präsent und klang dennoch natürlich. Das Ergebnis hat mir richtig gut gefallen.
Clip-Mikrofon
Wie schon zu beginn erwähnt ist das Instrumenten-Clip-Mikrofon eigentlich ein Mikro für Blasinstrumente. Daher ist auch der eigentliche Klemmmechanismus und Aufbau nicht für Akustikgitarren gedacht. Das spielt tatsächlich eine größere Rolle als zunächst vermutet. Zumindest gibt es einiges im Vorfeld zu beachten, damit alles so klingt, wie man es sich wünscht.
Wie eingangs erwähnt ist die Klemme nicht für Akustikgitarren geeignet, da diese in einem so hohen Winkel nach oben steht, dass sie die Seiten berührt. Mittels eines Eisstiels konnte ich dem aber entgegenwirken und habe somit die erste Hürde gemeistert.
Nun kommt die zweite Hürde: da es zwischen Schallloch und Hals sehr eng ist, bleibt nur wenig Platz um den Schwanenhals richtig auf das Griffbrett auszurichten. So war ich nach den ersten Aufnahmetests doch sehr irritiert, weil die Aufnahmen teilweise verzerrt waren. Die Verzerrungen traten jedoch nicht permanent auf und auch nicht nur bei höheren Signalspitzen.
Rätselhafte Ereignisse beim LD Systems U508 HBH 2 Test
Als ich dann das Mikrofon etwas in der Position verändert habe, traten die Verzerrungen nicht mehr auf, nachdem ich die Position ein weiteres Mal verändert habe waren sie wieder da. Ich verstand ehrlich gesagt die Welt nicht mehr. Bis ich zufällig beim Spielen ohne Kopfhörer eine ganz leichte Vibration wahrgenommen habe. Das war dann letztendlich des Rätsels Lösung. Der Schwanenhals hat leicht den Korpus der Gitarre berührt und die Schwingung des Holzes hat die Signallautstärke verstärkt. Da der Schwanenhals durch die Bewegung mit der Gitarre nicht immer auf dem Holz auflag, erklärte das auch die nicht permanent vorhandene Verzerrung. Sachen gibt’s.
Und nun kommen wir zum dritten Punkt: hierbei geht es um die Mikrofonie des Kabels. Und die ist tatsächlich überraschend auffällig. Wenn man das Kabel (schon leicht) berührt, erzeugt das ein perkussives Störgeräusch. Hier musst Du penibel darauf achten, das dünne Kabel des Mikrofons so am Korpus entlang zu führen, dass du es weder mit der Anschlag- (sehr wahrscheinlich) noch mit der Greifhand (weniger wahrscheinlich) berührst.
Hat man alle drei oben genannten Punkte eliminiert, ist das hörbare Ergebnis wirklich sehr, sehr fein. Ich habe die Kapsel vom Schallloch weg auf den ca. 16. Bund ausgerichtet und bin vom Ergebnis begeistert.
Selbstverständlich kann man das Signal auf der PA nicht so laut aufdrehen wie zum Beispiel bei einem Tonabnehmersystem in der Akustikgitarre, jedoch ist es für moderate Lautstärken ideal. Gerade bei Privatfeiern, Straßengigs oder Kneipengigs werden in der Regel keine Pegelorgien erwartet. Und das etwas weniger an Lautstärke wird dafür mit fein zeichnendem Akustikgitarrenklang kompensiert bzw. sogar aufgewogen.
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LD Systems U508 HBH 2 Test-Fazit
Der LD Systems U508 HBH 2 Test in Kombination mit dem WS1000 MW Clip-Mikrofon hat gezeigt, das professionelle Features und eine einfache Bedienung schon für ein sehr kleines Budget zu bekommen sind.
Auch der Klang des Headsets und des Clip-Mikrofons konnten überzeugen. Lediglich das dünne Kabel des Anklemmmikros ist negativ aufgefallen, da es recht deutlich Störgeräusche erzeugte, wenn es berührt wurde.
Insbesondere Singer-/Songwriter die drahtlos auftreten wollen, kann ich das Set wärmstens empfehlen, da es schnell und intuitiv einzusetzen ist.
Features LD Systems U508 HBH 2 Review
- Hersteller: LD Systems
- U508 R2
- Typ: Doppel-Empfänger
- Modulationsart: FM
- Frequenzgang: 30 Hz–16 kHz
- Kanäle: 96 (8 Gruppen à 12 Kanäle)
- Antenneneingänge: 2
- Antennenanschluss: BNC
- Rauschunterdrückung: Squelch
- Geräuschspannungsabstand: >100 dB
- Klirrfaktor (THD): <0,1 %
- Audio-Ausgang symmetrisch: 3 x XLR
- Audio-Ausgang unsymmetrisch: 4 x 6,3 mm Klinke
- Bedienelemente: Volume
- Anzeigeelemente: 2 x OLED Display
- Zubehör (im Lieferumfang): Rack Kit
- Breite: 19“
- Höhe: 1 HE
- Tiefe: 200 mm
- Gewicht: 2,24 kg
- Max. Ausgangspegel: +10 dBu
- Weitere Eigenschaften: Pilotton
- Betriebsspannung: 12 V DC, 1000 mA
- U508 BP
- Typ: Bodypack
- Eingänge: Mini-XLR (3-Pol)
- HF-Ausgangsleistung: Variabel (2mW, 10mW, 30mW)
- Geräuschspannungsabstand: >90 dB
- Bedienelemente: Select
- Anzeigeelemente: OLED Display
- Stromversorgung: 2 x AA Batterie
- Betriebsdauer: >10 Stunden (mit Alkali-Batterien)
- Breite: 65 mm
- Höhe: 86 mm
- Tiefe: 23 mm
- Gewicht: 90 g
- Weitere Eigenschaften: schaltbare Verstärkung
- WS100 MH1
- Typ: Headset
- Frequenzgang: 20 Hz–20 kHz
- Nennimpedanz: 680 Ohm
- Voraussetzungen Phantomspeisung: 5 V
- Mikrofonanschluss: Mini-XLR (3-Pol, weiblich)
- Zubehör (im Lieferumfang): Schaumstoff-Windschutz
- Gewicht: 49 g
- U508 MD
- Typ: Mikrofon
- Frequenzgang: 60 Hz–16 kHz
- Mikrofontyp: Dynamisch
- Richtcharakteristik: Niere
- Geräuschspannungsabstand: >95 dB
- Bedienelemente: Menü
- Gewicht: 250 g
- Länge: 257 mm
- Weitere Eigenschaften: austauschbare Kapseln
- WS1000 MW
- Typ: Clip-Mikrofon
- Frequenzgang: 50 Hz–18 kHz
- Richtcharakteristik: Niere
- Empfindlichkeit (Ruhespannung, 1 kHz): -45 dB +/-3 dB
- Nennimpedanz: 250 Ohm
- Max. SPL (1% THD @ 1 kHz): 133 dB
- Voraussetzungen Phantomspeisung: 5 V
- Mikrofonanschluss: Mini-XLR (3-Pol, weiblich)
- Kabellänge: 1,5 m
- Zubehör (im Lieferumfang): Phantomspeiseadapter LDPHA, Schaumstoff-Windschutz
- Gewicht: 50 g
- Features: 70 mm Schwanenhals
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