KSdigital A100 Test
2-Wege Aktivlautsprecher

KSdigital A100 Test
KSdigital A100 - Test der aktiven 2-Wege-Studiomonitore mit DSP-Entzerrung

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo am 21. Juli 2020

KSdigital A100 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Neutral tönender Weggefährte für das professionelle Tonstudio oder das ambitionierte Homestudio.

Dieser Studiomonitor arbeitet linear und legt damit die Schwächen eines jeden Mixes offen.Im KSdigital A100 Test ein 2-Wege-Lautsprecher aus der A-Serie des Herstellers, das vor allem durch seine lineare Wiedergabe und tolles Preis-Leistungsverhältnis zu punkten weiß.

zum detaillierten KSdigital A100 Testfazit

PRO

  • Lineare Wiedergabe über alle Frequenzen hinweg
  • Breites Stereobild
  • Stabile Ortung
  • Sehr gute Separation der Instrumente
  • Tolles Preis-/Leistungsverhältnis

CONTRA

  • Hochtöner klingt fast "zu" rund

Für wen?
Professionelle Studios & ambitionierte Homestudios

Preis: 1069,00 Euro
UVP: 1169,28 Euro

Was ist es?

Beim KSdigital A100 handelt es sich um einen aktiven Studiomonitor mit 2-Wege-System. Im Gegensatz zur C-Serie des Hersteller wird bei diesem allerdings nicht koaxial gearbeitet. Für eine phasengetreue Laufzeitkorrektur sorgen stattdessen eingebaute DSP-Filter, die sich auch um die notwendige Entzerrung kümmern.

Der Tieftöner hat einen Durchmesser von 8″, der Tweeter kommt mit typischen 1″ daher. Da es sich um einen vollaktiven Lautsprecher handelt, wird jeder der beiden Treiber mit einer eigenen Endstufe mit je 175 Watt angetrieben – das ist eine Menge Leistung für die Größe, vor allem für den Hochtöner.

Um die digitale Verarbeitung zu ermöglichen, ist ein AD/DA Wandler eingebaut, der mit 24 Bit und 64-fachen Oversampling arbeitet. Zur Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten befinden sich rückseitig ein Low-Shelf- sowie ein High-Shelf-Filter. Optional erhältlich ist eine Fernbedienung, mit der sich eigene Filterkurven einspeichern lassen.

KSdigital A100 Features

  • aktiver Studiomonitor
  • 8″ Tieftöner
  • 1″ Hochtöner
  • 2x 175 Watt Endstufen
  • AD/DA Wandler
  • Entzerrung durch DSP

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KSdigital A100 Test

Erster Eindruck & Vearbeitung

Die Lautspreche von KSdigital werden handgemacht in Saarbrücken, so auch die hier gestesten A100. Beim Auspacken fällt mir sofort das schwere Gewicht der Lautsprecher auf, das vermutlich nicht zuletzt auf das verwendete Stahlblechgehäuse zurückzuführen sein wird. Das kenne ich bereits aus dem KSdigital C5-Reference Test, deren Gehäuse ähnlich gebaut ist. Unerwünschte Resonanzen vom Gehäuse scheint es auch bei lauten Pegeln keine zu geben, optisch fällt das Gehäusematerial an den Seiten ohnehin kaum auf.


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Frontseitig befindet sich das beleuchtete Logo im unteren Bereich. Eine Option dieses auszuschalten, würde ich sehr begrüßen. Auf der Rückseite findet sich am unteren Rand eine Bassreflexöffnung, die den Bassbereich erweitert, aber im besten Sinne unhörbar (sprich: transparent) bleibt.

Lies auch: KSdigital A200 Test

Der heutige Test ist in gewisser Weise nicht ganz fair, denn als Referenz ziehe ich den größeren Bruder A200 desselben Herstellers hinzu – und dieser kostet als 3-Wege-System nicht zu unrecht fast doppelt so viel. Die A200 ist nun eben unsere Referenzabhöre, an der sich alle anderen messen müssen.

Anschlüsse & Regler

In Sachen Anschlüssen bleibt es bei der KSdigital A100 recht übersichtlich. Neben der Buchse für den Stromstecker finden sich nur noch ein RJ45- und ein XLR-Anschluss. Letzterer dient zum Zuführen eines symmetrischen Audiosignals, Standard im Tonstudio.

Die RJ45-Buchse (Ethernet) dient zum Anschluss der optional erhältlichen Peripherie. Da findet sich zum einen der KSD-RC-Monitor-Controller, mit dem sich nicht nur die Lautstärke der Studiomonitore fernsteuern lässt. Mit diesem erhältst Du zudem Zugriff auf die internen Filter und kannst bis zu sechs EQ-Anpassungen an deinen Raum hinterlegen. Zum anderen gibt es den KSD-VOL-Volume-Controller, der eine einfache Lautstärkeregelung ermöglicht.

KSdigital A100 Test
Alles da, was man im professionellen Tonstudio benötigt

Glücklicherweise hat der Hersteller rückseitig eine einfache Klangregelung mit zwei Kuhschwanzfiltern (Low-Shelf/High-Shelf) angebracht. Mit diesen kannst Du den Klang auch ohne Peripherie an deinen Raum anpassen – gerade wenn Du beim Lautsprecher aufstellen nah an die Wand oder Ecken musst. Insgesamt kannst Du bei beiden Shelving-Filter ±6 dB draufgeben.

Solltest Du mehrere Paare mit Studiomonitoren haben, kannst Du rückseitig zudem noch den allgemeinen Pegel um einige Dezibel anpassen (falls dein Monitor Controller das nicht können sollte). So kannst Du gewährleisten, dass alle Lautsprecher-Pärchen gleich laut spielen.

Entzerrung & Leistung des KSD A100

Eine Stärke des KSdigital A100 ist seine eingebaute Entzerrung, gerade bei diesem Preis ein Highlight. Das Audiosignal wird digital gewandelt und geht dann durch die zwei Phasen der Entzerrung – und das pro Signalweg.

In Sachen Leistung klotzt der saarländische Hersteller wieder mit je 175 Watt pro Treiber. Das ist genügend Leistung für einen maximalen Schalldruckpegel von 114 dB SPL (laut Hersteller, denn diese Lautstärken möchte ich meinen Ohren nicht antun müssen). Die Leistungsreserven dienen nicht zuletzt dazu, genügend Headroom für eine verbesserte Impulstreue zu bieten.

Klang im KSdigital A100 Test

Was letztlich interessiert ist der Klang der KSdigital A100. Und dieser charakterisiert sich überaus linear und neutral, dabei freundlich offen und angenehm. Lange Sessions sind mit diesen Studiomonitoren keine Herausforderung, denn die A100 spielen absolut souverän auf.

Selbst bei hohen Pegel klingen sie zu jeder Zeit souverän, wobei der Tieftöner natürlich früher an seine Grenzen kommt als sein Pendant in den A200, dem noch ein Mitteltöner zur Seite steht.

Frequenzwiedergabe & Linearität

Beim Umschalten zwischen den A100 und den A200 ist die unterschiedliche Klangabstimmung deutlich zu vernehmen. Die KSdigital A100 profitieren von einer noch besseren Linearität, die sich gerade in den (tiefen) Mitten deutlich ausprägt. So scheinen Kontrabässe und elektronische Bassinstrumente etwas mehr an Körper zu gewinnen.

Aufgrund der großen Gehäuse klingt der Bass erstaunlich voll. Laut meiner Messung reicht er zudem weit hinab bis 40 Hz, ohne substanziell zu verlieren. Darunter wird es dann schon etwas leiser, das ist normal.

Überhaupt ist die Linearität dieses Lautsprechers bewundernswert gelungen. Das ist -für mich- seine größte Stärke. Nichtsdestotrotz muss ich einräumen, dass mir der Hochtöner einen Tick zu weich für die Anwendung im Tonstudio klingt. Er ist dafür immer angenehm und differenziert zu hören, lässt aber etwas die Spritzigkeit anderer Modelle des Herstellers vermissen. Im Vegleich mit Modellen anderer Hersteller ist der Unterschied allerdings nicht mehr so groß.

Tiefenstaffelung & Stereoortung

Gute Studiomonitore heben sich von den schlechteren aber nicht nur in Sachen Linearität ab – auch die Darstellung der klanglichen Bühne spielt eine erhebliche Rolle. Bei den KSdigital A100 ist diese virtuelle Bühne exzellent gelungen. Sie reicht wunderbar in die Tiefe der Auditorien aus den Live-Aufnahmen diverser MTV Unplugged und auch die Orchesteraufnahmen klingen bis in die letzte Musikerreihe differenziert.

Die Stereoortung ist auf einem sehr guten Niveau für das Preisniveau – die Instrumente sind klar in der Breite zu verorten und bleiben dort stabil. Die doppelt so teuren A200 können hier noch einen drauflegen, spielen aber preislich eben in einer anderen Liga.

Dasselbe lässt sich über die Separation einzelner Instrumente im Mix sagen. Sie ist sehr gut gelungen und für den geforderten Preis ohnehin.

Impulstreue

Die Knackigkeit der Transienten in den von mir getesteten Aufnahmen ist über alle Frequenzbereiche gut bis sehr gut gelungen. Alles klingt knackig und direkt, der Bass relativ trocken und die Anschläge der Instrumente kommen wohldefiniert aus diesen Lautsprechern.

Im Vergleich zu unserer Referenz bleibt die Frische der Anschläge etwas sanfter – wohlgemerkt, doppelt so teure Referenz. Das liegt unter anderem an dem weicher klingendem Hochtöner und dem tiefen Übergang bei 1,2 kHz. Insgesamt eine sehr gute Leistung, zumal Zischlaut in Stimmen immer noch herausstechen, wenn sie zu stark sind.

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KSdigital A100 Test-Fazit

Nun, dieses Modell ist praktisch der Einstieg in die professionelle A-Serie des Herstellers. Mir gefällt die Abstimmung der KSdigital A100 gut, wenn auch sie etwas weniger sanft in den Höhen sein dürfte. An dieser Stelle habe ich mich an den Klang der A200 gewöhnt, die sehr schnell anzeigen, wenn in den Höhen etwas übertrieben laut ist oder zischelt. Die Linearität der A100 ist vorbildlich, bei dem Preis zumal.

Auch in den anderen Disziplinen kann dieser aktive Studiomonitor viele Punkte holen: die klangliche Bühne ist breit und tief gefächert, die Positionierung der Instrumente immer stabil und die Separation sehr gut gelungen. Der Sweet Spot ist breit angelegt, so dass hier gut gearbeitet werden kann. Überhaupt ist der A100 ein sehr angenehm klingender Lautsprecher – aber das immer neutral, nicht etwa mit einer HiFi-Einstellung geschönt.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist angesichts der digitalen Entzerrung ein echter Kracher und damit schließe ich mit einer sehr guten Wertung im KSdigital A100 Test.

Features KSdigital A100 Review

  • Hersteller:   
  • Aktiver Studiomonitor
  • 2-Wege-System
  • Eingebauter DSP zur Entzerrung
  • Tieftöner: 8" mit 175 Watt Leistung
  • Hochtöner: 1" mit 175 Watt Leistung
  • maximaler Schalldruck 114 dB SPL (Peak)
  • Wiedergabebereich: 35 Hz bis 22 kHz (+/- 3dB)
  • Eingebauter AD/DA Wandler mit 24 Bit
  • Anschlüsse: XLR, symmetrisch / RJ45
  • FIRTEC Systemfilter
  • Limiter
  • 6 einstellbare Filter zur Anpassung an den Raum
  • High- and Low-Shelf
  • Verzögerung
  • Abmessungen: 24 x 37 x 30 cm
  • Gewicht: 13 kg

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