KRK V4 S4 Testbericht
Sehr flexibler Nahfeldmonitor
Von Mike Zimmer am 13. März 2017
KRK V4 S4 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Semiprofessionell einsetzbare Studiomonitore für das Homestudio und die Post Production. Studiomonitore im semiprofessionellen Preissegment mit sehr guter Verarbeitung und insgesamt ausgewogenem Klangbild. Du findest hier viele Einstellungsmöglichkeiten, um die Lautsprecher an deine Umgebung anzupassen. Der insgesamt gute Klang wird lediglich durch das relativ hohe Grundrauschen getrübt.
PRO
- Tolle Verarbeitung
- Inklusive Membranschutzgitter
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Ausgewogener Klang
- Qualitätssteigerung gegenüber Rokit-Einsteigerserie
CONTRA
- Deutlich hörbares Grundrauschen
Für wen?
Homestudio, Post Production & Radio bis zu semiprofessionellen Anwender.
Was ist es?
Bei den aktiven KRK V4 S4 handelt es sich um Studiolautsprecher für das Abhören im Nahfeld. Das 2-Wege-System ist mit einem 4“ Tieftöner und 1“ Hochtöner ausgestattet und richtet sich damit vor allem an (Musik-) Produzenten im semiprofessionellen Bereich.
Sowohl Woofer als auch Tweeter verwenden Kevlar als Material. Dadurch sollen materialbedingte Klangunterschiede der Vergangenheit angehören. Außerdem will der kleinste Monitor der neue V-Serie wie seine großen Geschwister mit jeder Menge Einstellungsmöglichkeiten auftrumpfen. Aber dazu mehr im Laufe dieses Testberichtes. Alle technischen Details, wie Frequenzspektren und Leistung findest du in der Infobox.
Es gibt noch zwei größere Modelle: KRK V6 S4 [Test] und KRK V8 S4 [Test] – mit 6- bzw. 8-Zoll-Tieftönern.
KRK V4 S4: Feature Highlights
- Aktiver 2-Wege Nahfeldmonitor
- Bestückung: 4″ Tieftöner und 1″ Hochtöner
- Leistung: 85 Watt (LF 55 Watt, HF 30 Watt)
- Übertragungsbereich: 50 Hz – 24 kHz
- Maximalpegel: 110 dB
- Eingang: XLR/Klinke-Kombibuchse
- Auto Standby nach 30 Minuten
- Maße (H x B x T): 256 x 166 x 218 mm
- Gewicht: 5,8 kg
- Farbe: Schwarz / Gelb
- inklusive Meshgitter für Hoch- und Tieftöner
ANZEIGE
KRK V4 S4 Test
Erster Eindruck
Beim Auspacken der Studiomonitore entdecke ich zunächst die obligatorischen Kaltgerätestecker und eine kurze Bedienungsanleitung, welche alle Funktionen knapp, aber ausreichend erklärt. Positiv anmerken muss ich die im Lieferumfang enthaltenen Schutzgitter für die Membranen.
PASSEND DAZU
- KRK V6 S4 Test: Aktive 2-Wege-Nahfeldmonitore mit vielen Features
- Sagitter Club Spot Testbericht: Kompaktes Spotlight für Bühne & Club
- Nowsonic RadioCheck Testbericht: Studiomonitor speziell für die Mitten
- Fluid Audio F5 Testbericht: Aktiver Studiomonitor mit 5″-Tieftöner
- Radial X-Amp Testbericht: Kleine Box & Splitter für das Reamping
Verarbeitung der KRK V4 S4
Vor allem das unerwartete Gewicht überrascht: stolze 5,8 kg bringt der Kleine trotz der kompakten Bauweise auf die Waage. Das gibt direkt ein Gefühl von Wertigkeit. Dazu trägt auch die Frontpartie aus gebürstetem Aluminium maßgeblich bei.
Der aus MDF gefertigte Korpus wurde erstmals von einem ovalen auf ein rechteckiges Design geändert, wodurch die Monitore nun auch seitlich aufgestellt werden können. Im Vergleich zur Einsteigerserie „Rokit“ ist die Qualitätssteigerung auf Anhieb zu spüren.
Ausstattung
Auf der Rückseite der Lautsprecher befinden sich die Eingänge für das Netzkabel, die etwas friemelig zu bedienenden Dipschalter für die „System Settings“, sowie die Einstellregler für den integrierten EQ.
Beim Audioeingang handelt es sich um eine symmetrische XLR-Klinke-Kombibuchse. Auf einen unsymmetrischen Eingang (beispielsweise Cinch) wurde verzichtet. Das sollte in dieser Preisklasse aber wohl auch keine Rolle mehr spielen. Die Verarbeitung der Buchsen ist gut, die Kabel rasten sicher ein und sitzen fest.
Groundlift
Bei den System Settings erlaubt der Hersteller fünf mehr oder minder sinnvolle Einstellungen vorzunehmen. Da wäre zunächst die Groundlift-Funktion, welche Massebrummschleifen bändigen soll. Glücklicherweise bin ich von Masseproblemen verschont, somit kann ich leider nicht sagen, wie gut der Groundlift in der Praxis funktioniert.
Eingangslautstärke
Der nächste Schalter definiert den 0 dB Wert für den Regler der Eingangslautstärke. Gewählt werden kann zwischen -10 dBV und +4 dBu. Der zusätzliche Regler für die Eingangslautstärke erlaubt dann das Anheben des Signals in 0.5er Schritten auf maximal +3 dB.
Standby der KRK V4 S4
Der dritte Switch der System Settings schaltet die 30 Minuten Standby-Funktion ein oder aus. Zwar gingen beide Modelle nach 30 Minuten in den Standby, wachten jedoch wenige Sekunden später wieder auf, obwohl kein hörbares Audiosignal anlag.
Beleuchtetes Logo
Funktion 4 und 5 beschäftigen sich mit dem beleuchteten Herstellerlogo auf der Frontseite der Studiomonitore. Dieses kann wahlweise gedimmt oder ganz ausgeschaltet werden. Dies hat der Hersteller wohl auf Kundenwunsch umgesetzt. Bei den vorhergehenden Modellen hatten sich einige Nutzer aufgrund der Helligkeit beschwert.
Micro-USB
Derzeit ohne Funktion ist der Micro-USB Eingang, dessen Funktion (trotz Hinweis auf der Rückseite) auch im Handbuch nicht erwähnt wird. Laut Google könnten hier zu einem späteren Zeitpunkt eventuelle Updates eingespielt werden.
EQ zur Raumanpassung
Sehr sinnvoll erscheinen mir die EQ-Einstellungen. Hiervon gibt es insgesamt 49 Kombinationen – jeweils sieben für Tiefen/untere Mitten und sieben für Mitten/Höhen. Diese Einstellungen decken viele Szenarien ab, jedoch sollte sich der Nutzer bewusstwerden, dass Tiefen und untere Mitten bzw. Mitten und Höhen immer aneinanderhängen. Am Ende ist man dann vielleicht doch gezwungen, einen Kompromiss einzugehen. Nichtsdestotrotz helfen die Einstellungen, durchaus Schwächen im Raum auszugleichen und ein lineareres Klangergebnis zu erzielen.
Klang der KRK V4 S4
Gerade bei Lautsprechern im unteren Preissegment wird KRK gerne eine Überbetonung von Tiefen und Höhen nachgesagt. Im Fall der KRK V4 S4 trifft dies nicht zu. Der V4 ist schon in den Flat-Einstellungen in den Mitten und Höhen relativ ausgewogen, transparent und detailliert. Für das Feintuning sorgen dann weitere Einstellungen mit dem integrierten Equalizer.
Der Bassbereich ist bauartbedingt etwas schwach ausgeprägt, aber dennoch überraschend präsent. Wer besonders basslastige Musik produziert, sollte den Einsatz eines zusätzlichen Subwoofers abwägen, oder auf einen der größeren Brüder der V-Serie mit entsprechenden Tieftönern ausweichen.
Stereobild & Tiefenstaffelung
Das Stereobild weiß ebenfalls zu überzeugen: Instrumente lassen sich sehr gut im Raum orten. Lediglich die Tiefenstaffelung könnte etwas differenzierter sein. Dies ändert sich auch nicht bei höheren Lautstärken.
Das deutlich hörbare Grundrauschen ist nicht jedermanns Sache – gibt es aber auch bei vielen anderen Modellen. Hat man sich aber daran gewöhnt, steht guten Mixdowns nichts mehr im Wege.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
KRK V4 S4 Test-Fazit
Kurzum: Die 4. Generation der V-Serie des Herstellers weiß zu gefallen. Für den geforderten Preis erhältst Du tadellos verarbeitete Studiolautsprecher, die schon beim Auspacken einen hochwertigen Eindruck vermitteln.
Klanglich überzeugt der Nahfeldmonitor im Rahmen seiner Größe. Er klingt gut und zaubert ein tolles Stereobild bei ausgewogenem Frequenzgang. Vor allem nach einer Optimierung mit dem integrierten Equalizer lässt sich noch mehr aus dem Klang herausholen.
Bauartbedingt fehlt es dem KRK V4 S4 etwas am Bassfundament. Daher sollten Produzenten basslastiger Musik zumindest zum großen Bruder V6 oder dem noch größeren KRK V8S4 [Testbericht] greifen. Wahlweise kann auch der Einsatz eines Subwoofers in Betracht gezogen werden. Für das Songwriting oder die Post Production im Videobereich ist dies jedoch kaum relevant.
Allein das hörbare Grundrauschen trübt das Gesamtbild etwas. Wobei bemerkt sein sollte, dass dieses Modell damit nicht alleine steht.
Alles in allem handelt es sich hier um einen sehr guten Studiomonitor in der vorliegenden Größe. Insofern gibt es viereinhalb von fünf möglichen Punkten im KRK V4 S4 Testbericht. Well done.
Features KRK V4 S4 Review
- Hersteller: KRK
- Aktiver 2-Wege-Studiomonitor für das Nahfeld
- Tieftöner: 4", Kevlar-Kalotte mit gegossenem Aluminiumrahmen (Eigenentwicklung)
- Hochtöner: 1", Kevlar-Kalotte (Eigenentwicklung)
- Verstärkung: 55 Watt (LF) + 30 Watt (HF)
- Übertragungsbereich: 58 - 19.000 Hz (±3 dB)
- Max. Schalldruck: 110 dB SPL (THD nicht angegeben)
- Separate Class-D-Verstärker für Tief- und Hochtöner (Bi-Amping)
- 2-Band-Equalizer mit insgesamt 49 Einstellungen
- Eingänge: XLR & 6,3 mm
- Bedienelemente
- Netzschalter
- Standby an/aus
- Ground Lift (Massetrennung)
- Eingangsempfindlichkeit (7 Stufen à 0,5 dB)
- Dimmung der Logo-LED
- USB-Schnittstelle für Updates
- Universelle Montageaufnahme
- Gehäuse aus MDF & Aluminium
- Größe: 256 x 166 x 218 mm
- Gewicht: 5,8 kg
- Lieferumfang
- Schutzgitter
- Schaumstoff-Pads für rutschfesten Stand und akustische Entkopplung
PASSEND ZUM KRK V4 S4 Test